Innenpolitik Ungeniert: käufliche Politik
mich würde interessieren, wo auf der Welt ein Staat ist, nicht zu zwergenhaft, der ohne direkte oder indirekte Bestechung von Politikern ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Reichen(sprich Unternehmern, also Schaffern von Arbeitsplätzen), Mittelstand und "Armen" hat. Wobei letztere ja eigentlich abzuschaffen wären durch Integration in die Mitte.
Wo könnte man sich da schlau machen und lernen.
Ich vermute nämlich, dass das Modell Deutschland nicht mehr näher an den realisierbaren Idealstand eines Staates herangeführt werden kann.
grübel
Wo könnte man sich da schlau machen und lernen.
Ich vermute nämlich, dass das Modell Deutschland nicht mehr näher an den realisierbaren Idealstand eines Staates herangeführt werden kann.
grübel
Aber wie kann man das ausschalten, ( die Käuflichkeit ) wenn ein Politiker, sowie er Abgeordneter geworden ist, sich in Aufsichtsräte wählen lassen kann, und dafür ein höchst erkleckliches Salaire kassiert, ganz abgesehen davon, daß er dann auch noch ganz im Interesse des betreffenden Konzernes " Politik " macht, ganz nach dem Prinzip geben und nehmen, oder " wes Brot ich ess, des Lied ich sing" !
Edita
Parteispenden sind ja bis zu einer gewissen Höhe und Transparenz legal(alle Parteien erhalten sie!)- und auch richtig; sonst müsste der Steuerzahler hier noch mehr finanzieren. Wie es sich bei Familie Quandt nun wirklich verhielt, ist noch offen. Sie geben ja vor, seit vielen Jahren an ihnen genehme Parteien zu spenden und die aktuelle Spende schon länger geplant war. Man wollte sie nicht im Wahlkampf überweisen, um sich hier nicht einzumischen - verstehe ich auch.
Wenn sich Politiker nach Beendigung ihrer Amtszeit nach einem anderen und weiteren Broterwerb umsehen, akzeptiere ich dies voll und ganz - von irgendwas müssen die ja auch leben und die politischen Jobs sind nun mal nicht auf Lebenszeit ausgelegt (es sei denn in Diktaturen).
Viel schlimmer finde ich hier,dass sich gerade Gewerkschaftsfunktionäre für wirklich viel Geld in die Aufsichtsräte wählen lassen und dann (notgedrungen?) die hohen Vorstandsgehälter, Entlassungen von vielen Mitarbeitern und fragwürdige Investitionen absegnen müssen.
Bei Siemens in München kam nun heraus, dass der langgediente Betriebsratsvorsitzende ein Jahresgehalt von 300.000.--Euro erhält (entspricht dem unserer Kanzlerin) und noch vor kurzem hochgestuft wurde. Normalerweise gilt hier für freigestellte Betriebsräte, dass sie auf Basis ihrer früheren beruflichen Position und parallel zu Kollegen ein Gehalt bekommen -dieser Mann war früher Elektrotechniker und wäre sicher nie auf ein solches Jahresgehalt gekommen. DAzu kommt ja bei Siemens noch eine besonders üppige Pension, die sich ebenfalls an dem hohen Gehalt orientiert.
Mir beweist dies wieder mal, dass auch Menschen, die sich zumindest vordergründig so sehr um das Wohl der Benachteiligten kümmern (wollen), jede Chance ergreifen, um für sich das Optimum rauszuschlagen - und dies sind nicht immer nur die bösen Politiker. Olga
Gesellschaft ohne Moral und Verantwortung
Die Reichsten und Ärmsten in Deutschland tragen gleichermaßen nichts zum Erhalt des Staates bei - so lautet die zentrale These des "Stern"-Autors Walter Wüllenweber in seinem aktuellen Buch. Beide Randgruppen zeichne vor allem eines aus: Sie seien schlichtweg asozial.
In Deutschland gibt es Superreiche und Unterprivilegierte. Der Publizist Walter Wüllenweber verwendet dafür die Begriffe Oberschicht und Unterschicht. Beide verbinde, sagt er, dass sie außerhalb der Mehrheitsgesellschaft stünden und zu deren wirtschaftlichem Erhalt wenig bis gar nichts beitrügen. Die Unterschicht lebe von den für sie aufgebrachten Sozialleistungen, die Oberschicht von gnädigen Gesetzen und staatlichen Rettungsaktionen im Krisenfall. Beide Schichten reproduzierten sich aus sich selbst. Beide beschäftigten Helfer: die Oberschicht Manager und Vermögensverwalter, die Unterschicht eine umfängliche Hilfsindustrie. Deutschlandradio Kultur - dradio.de
Als Asoziale bezeichnet wurden bislang - hauptsächlich von Rechtsgerichteten - solche Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auf Hilfen der Gesellschaft angewiesen sind. Denen stellt Wüllenweber nun Milliadäre an die Seite. Ähnlicch hatte schon Marx Kapitalisten und Paupers in Zusammenhang gebracht. Als Bestätigung von Vorurteieln eignen sich solche Kategorisierungen hervorragend, nur stimmen tun sie nicht.
Vermutlich kann so ein Milliadär nicht mal am Imbißstand, mangels Bargeld, die Bratwurst bezahlen (ironisch gemeint).
Sigo
Die Reichsten und Ärmsten in Deutschland tragen gleichermaßen nichts zum Erhalt des Staates bei - so lautet die zentrale These des "Stern"-Autors Walter Wüllenweber in seinem aktuellen Buch. Beide Randgruppen zeichne vor allem eines aus: Sie seien schlichtweg asozial.
In Deutschland gibt es Superreiche und Unterprivilegierte. Der Publizist Walter Wüllenweber verwendet dafür die Begriffe Oberschicht und Unterschicht. Beide verbinde, sagt er, dass sie außerhalb der Mehrheitsgesellschaft stünden und zu deren wirtschaftlichem Erhalt wenig bis gar nichts beitrügen. Die Unterschicht lebe von den für sie aufgebrachten Sozialleistungen, die Oberschicht von gnädigen Gesetzen und staatlichen Rettungsaktionen im Krisenfall. Beide Schichten reproduzierten sich aus sich selbst. Beide beschäftigten Helfer: die Oberschicht Manager und Vermögensverwalter, die Unterschicht eine umfängliche Hilfsindustrie. Deutschlandradio Kultur - dradio.de
Als Asoziale bezeichnet wurden bislang - hauptsächlich von Rechtsgerichteten - solche Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen auf Hilfen der Gesellschaft angewiesen sind. Denen stellt Wüllenweber nun Milliadäre an die Seite. Ähnlicch hatte schon Marx Kapitalisten und Paupers in Zusammenhang gebracht. Als Bestätigung von Vorurteieln eignen sich solche Kategorisierungen hervorragend, nur stimmen tun sie nicht.
Vermutlich kann so ein Milliadär nicht mal am Imbißstand, mangels Bargeld, die Bratwurst bezahlen (ironisch gemeint).
Sigo
Re: Ungeniert: käufliche Politik
Parteispenden 2013
Genau genommen kann sich eigentlich kaum eine der Parteien beschweren, an Spendenknappheit zu leiden, wobei sich nicht nur die Automobilwirtschaft im Wahljahr 2013 spendabel zeigte. Der letzte "Zuschuss" fehlt auf der Grafik noch.
Partei Spendenbetrag Spender Datum
FDP 69.081,24 Euro BMW AG 19. Februar 2013
SPD 107.376,06 Euro BMW AG 4. März 2013
CSU 143.817,65 Euro BMW AG 5. März 2013
SPD 100.000 Euro Daimler AG 26. April 2013
CDU 100.000 Euro Daimler AG 30. April 2013
CDU 100.000 Euro Berenberg Bank 10. Juni 2013
SPD 80.000 Euro Marga Süsselbeck 6. Juni 2013
CDU 60.000 Euro Verband der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen 27. Juni 2013
FDP 60.000 Euro Verband der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen 27. Juni 2013
CDU 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
CSU 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
SPD 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
B'90/Grüne 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
CDU 100.000 Euro Hans Georg Näder 4. Juli 2013
CDU 70.000 Euro Martin Herrenknecht 9. Juli 2013
CDU 130.000 Euro Hans Joachim Langmann 18. Juli 2013
MLPD 110.000 Euro Lüder Möller 25. Juli 2013
CDU 100.000 Euro Verband der Chemischen Industrie (VCI) 26. Juli 2013
FDP 64.000 Euro Verband der Chemischen Industrie (VCI) 6. August 2013
CDU 60.000 Euro Märkischer Arbeitgeberverband (MAV) 19. August 2013
CDU 230.000 Euro Susanne Klatten 9. Oktober 2013
CDU 230.000 Euro Johanna Quandt 9. Oktober 2013
CDU 230.000 Euro Stefan Quandt 9. Oktober 2013
(Grafik.Wikipedia)
Genau genommen kann sich eigentlich kaum eine der Parteien beschweren, an Spendenknappheit zu leiden, wobei sich nicht nur die Automobilwirtschaft im Wahljahr 2013 spendabel zeigte. Der letzte "Zuschuss" fehlt auf der Grafik noch.
Partei Spendenbetrag Spender Datum
FDP 69.081,24 Euro BMW AG 19. Februar 2013
SPD 107.376,06 Euro BMW AG 4. März 2013
CSU 143.817,65 Euro BMW AG 5. März 2013
SPD 100.000 Euro Daimler AG 26. April 2013
CDU 100.000 Euro Daimler AG 30. April 2013
CDU 100.000 Euro Berenberg Bank 10. Juni 2013
SPD 80.000 Euro Marga Süsselbeck 6. Juni 2013
CDU 60.000 Euro Verband der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen 27. Juni 2013
FDP 60.000 Euro Verband der Metall- und Elektroindustrie Nordrhein-Westfalen 27. Juni 2013
CDU 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
CSU 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
SPD 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
B'90/Grüne 30.000 Euro Allianz SE 1. Juli 2013
CDU 100.000 Euro Hans Georg Näder 4. Juli 2013
CDU 70.000 Euro Martin Herrenknecht 9. Juli 2013
CDU 130.000 Euro Hans Joachim Langmann 18. Juli 2013
MLPD 110.000 Euro Lüder Möller 25. Juli 2013
CDU 100.000 Euro Verband der Chemischen Industrie (VCI) 26. Juli 2013
FDP 64.000 Euro Verband der Chemischen Industrie (VCI) 6. August 2013
CDU 60.000 Euro Märkischer Arbeitgeberverband (MAV) 19. August 2013
CDU 230.000 Euro Susanne Klatten 9. Oktober 2013
CDU 230.000 Euro Johanna Quandt 9. Oktober 2013
CDU 230.000 Euro Stefan Quandt 9. Oktober 2013
(Grafik.Wikipedia)
[quote=edita]
Viel schlimmer finde ich hier,dass sich gerade Gewerkschaftsfunktionäre für wirklich viel Geld in die Aufsichtsräte wählen lassen und dann (notgedrungen?) die hohen Vorstandsgehälter, Entlassungen von vielen Mitarbeitern und fragwürdige Investitionen absegnen müssen.
Olga
Sehr richtig Olga, bei den Gewerkschaften finde ich es geradezu hintervotzig, denn die meisten Mitglieder wissen nicht, daß ihr Betriebsrat auch noch im Aufsichtsrat ihres Konzernes befindet, gut, sie dürfen nicht den ganzen Betrag für sich behalten, sie müssen an eine gewerkschaftsnahe Stiftung abführen, aber die Politik die sie machen, ist grottenverlogen!
Aber das schrieb ich ja auch schon an anderer Stelle!
Edita
Die "normalen" Betriebsräte sitzen natürlich nicht in den Aufsichtsräten der grossen DAX-Konzerne - das machen dann schon die Chefs der Gewerkschaften, die aber umgekehrt am 1. Mai usw. flammende Reden gegen die bösen Unternehmer schwingen. Olga
Liebe Olga, in großen DAX-Konzernen ( über 2000 Beschäftigte ) gibt es gleich mehrere Arbeitnehmer-Vertreter im Aufsichtsrat, nämlich ganze 12 !
Edita
Edita
Ich weiss - ist immer paritätisch aufgeteilt. Ist ja auch gut und richtig, dass dies so ist - aber ich denke, einige verkaufen ihre Seele und die der Kollegen und argumentieren dann später: wenn wir den Entlassungen nicht zugestimmt hätten, wären es noch mehr geworden. Ich denke immer wieder an Mannesmann und diesen unsäglichen Herrn Esser mit der Millionenabfindung und Herrn Ackermann`s Victory-Zeichen - nicht gesprochen wurde aber über die unsägliche Rolle der Gewerkschaften, die auch dort allem zugestimmt hatten und sicher froh darüber waren, dass sie nicht lange in der medialen Schusslinie standen. Olga
Re: Ungeniert: käufliche Politik
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Sehr richtig Olga, bei den Gewerkschaften finde ich es geradezu hintervotzig, denn die meisten Mitglieder wissen nicht, daß ihr Betriebsrat auch noch im Aufsichtsrat ihres Konzernes befindet, gut, sie dürfen nicht den ganzen Betrag für sich behalten, sie müssen an eine gewerkschaftsnahe Stiftung abführen, aber die Politik die sie machen, ist grottenverlogen!"
Natürlich müssen Gewerkschafter in die Aufsichtsräte. Wie sollen sie sonst Einfluss nehmen.
Die Gewerkschaftsmitglieder, die nicht mal wissen, dass sich im Aufsichtsrat Gewerkschafter befinden, sind selbst daran schuld und sollten sich schleunigst besser informieren oder aus der Gewerkschaft austreten.
Die Politik, die sie machen , ist dann natürlich abhängig von den Personen, die in diese Gremien gewählt wurden.
UND - natürlich gibt es hier "sone und solche".
Die Politik, die sie machen , ist dann natürlich abhängig von den Personen, die in diese Gremien gewählt wurden.
UND - natürlich gibt es hier "sone und solche".
Aber mehr sone als solche !
Edita