Innenpolitik Ungebremste, schamlose rechtsradikale Hetze gegen Flüchtlinge
Diejenigen, welche den Ausdruck verwenden, sind meist emotional gesteuert und werden so, manchmal ohne es zu merken, selber sehr aggressiv.
Eine aktuelle Definition:
„Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.“
Albert_Memmi
Mareike
Eine aktuelle Definition:
„Der Rassismus ist die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen.“
Albert_Memmi
Mareike
Ich denke mal das die Antwort, die ja nicht von Dir kam, für jeden nicht zufriedenstellend sein kann.
Zu theoretisch und nicht mit einem Wort oder Satz auf dem Punkt.
Zu theoretisch und nicht mit einem Wort oder Satz auf dem Punkt.
Hallo Mareike,
Im Grunde beschreibt Albert Memmi einen Egoisten. Das passt nicht zu dem Kontext, in dem das Wort Rassist verwendet wird.
Rein nach Gefühl empfände ich das Wort "Egoist" harmlos gegenüber dem Vorwurf "Rassist". Vermutlich gibt es niemanden der nicht irgendwann egoistisch handelte.
Gut an der Formulierung finde ich trotzdem, dass sie keinen Hinweis auf andere „Rassen“ bzw. Kulturen beinhaltet. Denn wer sich wertiger als andere Menschen fühlt, macht diesen Unterschied auch zu Mitgliedern des eigenen Kulturkreises.
Vielleicht berichtet doch noch ein ST Mitglied über die eigene Anwendung des Wortes?
Ciao
Hobbyradler
Im Grunde beschreibt Albert Memmi einen Egoisten. Das passt nicht zu dem Kontext, in dem das Wort Rassist verwendet wird.
Rein nach Gefühl empfände ich das Wort "Egoist" harmlos gegenüber dem Vorwurf "Rassist". Vermutlich gibt es niemanden der nicht irgendwann egoistisch handelte.
Gut an der Formulierung finde ich trotzdem, dass sie keinen Hinweis auf andere „Rassen“ bzw. Kulturen beinhaltet. Denn wer sich wertiger als andere Menschen fühlt, macht diesen Unterschied auch zu Mitgliedern des eigenen Kulturkreises.
Vielleicht berichtet doch noch ein ST Mitglied über die eigene Anwendung des Wortes?
Ciao
Hobbyradler
Mir hat die Definition von Robert Miles am Besten gefallen.
Ich versuche das mal als Laie in einfache Worte zu fassen.
Rassismus bedeutet:
Menschen werden in verschiedene Kategorien auf Grund ihrer Gene und ihrem Erscheinungsbild zugeordnet.
Die Menschen werden auf Grund dieser Eigenschaften negativ bewertet.
Gutkarl
Robert Miles wurde 1950 in Dover geboren. Er ist ein Soziologe und auch ein Politikwissenschafter, dessen Schwerpunkt bei der Rassismusforschung liegt. Er hat ein eigenes Buch herausgebracht, mit dem Namen Racism, dieses stammt von 1989. Dieser Mann versteht unter Rassismus den Prozess der Konstruktion von Bedeutungen, die den Menschen entweder genetisch bedingt oder auch phänotypisch bedingt, zugeschrieben werden. So entsteht ein System der Kategorien, in die Menschen betroffene Personen einordnen. Natürlich werden durch den Rassismus die Menschen negativ bewertet. Dies steht für den ideologischen Aspekt des Rassismus. Gleichzeitig wird der Rassismus in seine klassische Variante eingeschränkt, weil er so definiert wird.
Ich versuche das mal als Laie in einfache Worte zu fassen.
Rassismus bedeutet:
Menschen werden in verschiedene Kategorien auf Grund ihrer Gene und ihrem Erscheinungsbild zugeordnet.
Die Menschen werden auf Grund dieser Eigenschaften negativ bewertet.
Gutkarl
Guten Morgen Hobbyradler
wenn Egoist, dann ein verblendeter, radikaler, aggressiver Egoist der sich mit ähnlich strukturierten Egoisten zusammenschließt, um seine Ziele zu erreichen.
Wenn Deutsche Deutsche als Rassist bezeichnen ist es meist mit radikalen politischen oder ethischen Orientierungen gekoppelt.
Der Begriff Vorteil mag da etwas verwirren.
Ob sich andere melden?
Die Einwort-Varianten sind bequemer ... und eignen sich besser zum abreagieren von Emotionen.
Mareike
wenn Egoist, dann ein verblendeter, radikaler, aggressiver Egoist der sich mit ähnlich strukturierten Egoisten zusammenschließt, um seine Ziele zu erreichen.
Wenn Deutsche Deutsche als Rassist bezeichnen ist es meist mit radikalen politischen oder ethischen Orientierungen gekoppelt.
Der Begriff Vorteil mag da etwas verwirren.
Ob sich andere melden?
Die Einwort-Varianten sind bequemer ... und eignen sich besser zum abreagieren von Emotionen.
Mareike
Miles betont den ideologischen Aspekt.
Wer sich näher damit befasst landet automatisch bei der Frage, wie sich gesellschaftliche Wirklichkeit konstruiert.
Wer sich näher damit befasst landet automatisch bei der Frage, wie sich gesellschaftliche Wirklichkeit konstruiert.
Diejenigen, welche den Ausdruck verwenden, sind meist emotional gesteuert und werden so, manchmal ohne es zu merken, selber sehr aggressiv.Mareike
"Rassismus", eine Kolumne, geschrieben von einem Iraner:
Linktipp: wir-die-migranten-sind-nicht-weniger-rassistisch
Ich lebe seit über 20 Jahren in Deutschland—ich könnte wahrlich ein ganzes Buch über Rassismus in der BRD schreiben. Ein Beispiel? Ich hatte als Kind aufgrund meiner Hautfarbe viele Namen: Paki, Brownie, Rosenverkäufer und so weiter.
Und auch heute noch werde ich oft mit Rassismus konfrontiert: Wenn ich als dunkelhäutiger, volltätowierter Iraner einen Club betrete, komme ich mir manchmal vor wie Tony Montana aus Scarface, weil mich die anderen Gäste so oft nach Drogen fragen. Klar ist es manchmal ziemlich ärgerlich, aber man gewöhnt sich irgendwann daran und lernt damit umzugehen. Heute weiß ich, dass Rassismus ein gesamtgesellschaftliches Problem darstellt und, was viele nicht wissen, auch unter uns Migranten weit verbreitet ist ...
Das Problem beim Thema Rassismus ist häufig, dass es einem manchmal nicht bewusst ist. Es ist wie ein automatisierter Vorgang, der im Kopf stattfindet. Z.B, wenn eine dunkelhäutige Person in der Bahn neben einer weißen Person Platz nimmt und diese dann reflexartig ihre Tasche weiter zu sich heranzieht; wenn eine weiße Frau mit einem Schwarzafrikaner spazieren geht und einige Menschen genauer hinsehen; oder wenn eine der deutschen Sprache mächtige Person gebrochenes Deutsch mit einer augenscheinlich „ausländischen" Person spricht, nur weil man dieser nicht zutraut,Deutsch zu können. Doch wer wirklich meint, dass Rassismus in Deutschland ausschließlich von Bio-Deutschen ausgeht, der irrt sich gewaltig—denn bei uns Migranten ist es leider nicht besser.
Bei uns kommen noch Faktoren hinzu wie z.B. Kriege in Ursprungsländern, auch die Religion oder einfache Klischees gegenüber anderen Kulturen, die tief im Kopf verankert sind: Türken gegen Kurden. Griechen gegen Türken. Araber gegen Juden. Serben gegen Kosovo-Albaner. Kosovo-Albaner gegen Roma. Das Problem bei uns „Kanaken" ist, dass Rassismus anders wahrgenommen wird.
Es wird wohl leider nicht so streng gesehen, weil nur sehr wenige etwas dagegen unternehmen. Für die Mehrheit ist es eine Kultur- oder Religionsfrage, die häufig als Entschuldigung dient. Konfrontiert man diese Menschen damit, dass sie sich rassistisch äußern, kommt meistens nur ein müdes Lächeln, nach dem Motto: „Alter, solange ich keine Schwarzen totgeschlagen und Asylantenheime niedergebrannt habe, brauchst du mich nicht als Rassist zu bezeichnen." Es ist leider vielen Migranten nicht bewusst, dass sie die anderen so behandeln, wie sie es selbst bei ihren deutschen Mitbürgern ja eigentlich kritisieren.
In meinem Freundeskreis finden sich so gut wie alle Nationen, die in Deutschland vertreten sind. Mein libanesischer Freund verliebte sich mal in eine eritreische Frau—sie war wunderschön. Er musste aber die zweijährige Beziehung beenden, da es dann doch zu ernst wurde. Für ihn wäre es an der Zeit gewesen zu heiraten und Kinder zu kriegen. Doch das kam für ihn als Libanese überhaupt nicht in Frage „mit einer schwarzen Frau". „Wie würden dann die Kinder aussehen?" Was bei ihm in der Familie los wäre? „Sie ist schwarz und meine Familie würde das niemals akzeptieren".
Meine italienischen Freunde verwenden das Wort „Türke" tatsächlich als Beleidigung. Hat jemand schlechte Tischmanieren, so benimmt er sich wie ein Türke. Sollte einer schlecht angezogen sein, sieht er aus wie ein Türke. Ich fand das immer sehr herabwürdigend, hatten wir doch auch viele türkische Freunde im Bekanntenkreis. Als ich einen meiner italienischen Freunde danach fragte, wie diese Beleidigung entstanden ist, sagte er ganz trocken: „Keiner weiß warum, hat sich wohl irgendwann bei uns Itakern eingeschlichen." Nach einer kurzen Pause ergänzte er: „Schau doch mal, wie sie aussehen und sich benehmen." Toll! Meine Frage wurde nun mit einer weiteren rassistischen Aussage beantwortet.
Manche Dinge im Leben brauchen einfach etwas mehr Zeit, um von den Menschen verstanden zu werden—denn über eines müssen wir uns im Klaren sein: Es gibt keinen Weg, einem Kind beizubringen, dass es nicht willkommen ist, nur weil es eine andere Hautfarbe oder Kultur hat. Es kann keinen Weg geben, Rassismus zu verteidigen.
wenn Egoist, dann ein verblendeter, radikaler, aggressiver Egoist der sich mit ähnlich strukturierten Egoisten zusammenschließt, um seine Ziele zu erreichen.
Hallo Mareike,
vielleicht will Memmi ähnliches mit dem Wort „Opfer“ ausdrücken.
Ich ärgere mich ein wenig über mich selbst, dass ich mir nie eine wirkliche Meinung zum Wort Rassist gebildet habe. Für mich umfasste das bisher nebulös und pauschal die unsäglichen Exzesse unter Hitler.
Ciao
Hobbyradler
geschrieben von einem Iraner:[/quote]
Manche Dinge im Leben brauchen einfach etwas mehr Zeit, um von den Menschen verstanden zu werden—denn über eines müssen wir uns im Klaren sein: Es gibt keinen Weg, einem Kind beizubringen, dass es nicht willkommen ist, nur weil es eine andere Hautfarbe oder Kultur hat. Es kann keinen Weg geben, Rassismus zu verteidigen.
Sehr guter Bericht, so geschrieben/beschrieben das jeder das auch versteht und es entspricht meiner Denk und Gefühlsweise : es brauch alles etwas Zeit.
Das soll natürlich auch heissen es den Menschen immer aufzuzeigen,
diskutieren und im Thema bleiben, so ganz von alleine geht nichts.
Hobbyradler
Ich glaube, dass die meisten Deutschen diesen "beengten" Rassismusbegriff haben.
Da hat sich auch etwas verabsolutiert in dem Sinne, dass etwas verallgemeinert und als endgültig erklärt wurde.
Zum Begriff Opfer und Verabsolutierung bei Albert Menni folgender Link:
http://www.fb4.fh-frankfurt.de/whoiswho/gaitanides/Memmi_Rassismus.pdf
Mareike
Ich glaube, dass die meisten Deutschen diesen "beengten" Rassismusbegriff haben.
Da hat sich auch etwas verabsolutiert in dem Sinne, dass etwas verallgemeinert und als endgültig erklärt wurde.
Zum Begriff Opfer und Verabsolutierung bei Albert Menni folgender Link:
http://www.fb4.fh-frankfurt.de/whoiswho/gaitanides/Memmi_Rassismus.pdf
Mareike