Innenpolitik UN rügen deutsches Sozialsystem- BRD rügt UN

Die Vereinten Nationen gehen in ihrem neuesten Staatenbericht hart mit der sozialen Lage in Deutschland ins Gericht. Es fehle an einem umfassenden Armutsbekämpfungsprogramm, („Tagesspiegel“)

UN-Bericht mangelt es an seriösen Grundlagen, meint unsere Regierung

tja da werden sich die UN-Experten wohl nicht an die wissenschaftlichen Vorgaben und Wünsche der BRD-Regierung, sondern an praxisnahe Fakten gehalten haben,, welch ein Unglück auch,,unverschämt,,

meint hugo

"tja da werden sich die UN-Experten wohl nicht an die wissenschaftlichen Vorgaben und Wünsche der BRD-Regierung, sondern an praxisnahe Fakten gehalten haben,, welch ein Unglück auch,,unverschämt,,"

Besonders aussagekräftig finde ich den Hinweis im Uno-Bericht, dass 25% der Schulkinder in Deutschland ohne gefrühstückt zu haben und ohne Frühstück mitzunehmen in die Schule kommen.

Eine Sauerei - dass die Regierung nicht für Frühstück sorgt und es den Eltern überlässt, das zu organisieren.

Eine Sauerei - dass die Regierung nicht für Frühstück sorgt und es den Eltern überlässt, das zu organisieren. [/quote]

Das finde ich aber auch! Frau Schröder soll ab sofort ihre Tage damit verbringen, jede einzelne Familie mit betroffenen Kindern in Deutschland aufzusuchen und zwar mit Frühstückspaket. Den betroffenen Eltern kann man es wirklich nicht zumuten, so früh aufzustehen und Frühstück für ihre geliebten Kleinen zu bereiten.
Ob die Untersuchungen auch in Frankreich, Italien und Spanien stattfanden? Dort ist Frühstück völlig unüblich - warum eigentlich nur den Finger in die Wunde legen, bei diesen zarten deutschen Kindern? Olga

@olga64
@hugo

"Welt Online" schreibt :"Einer der brisantesten Vorwürfe laute, dass jeder vierte Schüler ohne Frühstück zur Schule gehe."

Ich gehe mal davon aus, dass das einer der Hauptpunkte der Studie ist, da muss man sich wirklich fragen, ob die Experten der UNO wirklich sich an Ort und Stelle informiert haben- oder vielleicht nur irgendwelche Meldungen von Organisationen, die nicht in den richtigen Zusammenhang gebracht werden konnten, aneinandergereiht haben.
Es fehlen in der veröffentlichten Studie ( bisher ?) auch Quellenangaben, Zahlenmaterial, Hintergrundinformationen ...

Das Frühstücksproblem kenne ich nach 40 Jahren Schuldienst auch und zwar genau 40 Jahre lang.
Es hat Lehrer, Pädagogische Räte, Schulkonferenzen ( Lehrer, Eltern, Schüler), Schulträger... schon immer beschäftigt. Auch in meiner Dienstzeit in der DDR bis 1990.
Es gab immer Schüler, die ungefrühstückt in die Schule kamen und auch kein "Schulbrot" beihatten.
Dabei sind die Zahlen von unteren Klassenstufen zu oberen steigend (logisch!).

Gleiches gilt übrigens auch für die "Analyse" von weggeworfen Frühstücksbroten in den Papierkörben oder bei Mappenkontrollen in Grundschulklassen.
Hier haben die Zahlen sogar zugenommen.

Das Problem wurde an "meinen" Schulen mehrfach untersucht und analysiert. Dabei stellte sich eigentlich immer heraus, dass es Unvermögen oder auch Unwillen der Eltern war, für ein ordentliches Frühstück zu sorgen.
Das lässt sich nicht wegdiskutieren - auch - wenn es gern gemacht wird.

Das alles wurde in Elternversammlungen mit Hilfe von "Elternbriefen", Flyern, selbstangefertigten Plakaten... angesprochen.
Leider mit mäßigem Erfolg.

Äußerst selten waren es finanzielle Probleme, denn ein ausreichendes Frühstück lässt sich z.B. für ein Grundschulkind ZU HAUSE für weit unter 1€ bereiten.

Auch die Einrichtung eines Frühstücksbuffets durch Schulsozialarbeiter und freiwillige Helfer in der Schule ( Gesamtschule - Ganztagsschule)war nicht DIE Lösung.
Immerhin konnten hier Schüler kostenlos Tee, Milch (gesponsert)erhalten und zum Einkaufspreis belegte Brötchen, Schnitten, Obst,Suppen ...für etwa 50- 60 Cent kaufen.

Wir haben festgestellt - und wissen, dass andere Einrichtungen ähnliche Erkenntnisse hatten- dass
das von der UNO für Deutschland so in den Vordergrund gesetzte "Frühstücksproblem" KEIN Armutsproblem ist, sondern ein Erziehungsproblem der Gesellschaft gegenüber den - besonders jüngeren - Eltern.
Umfragen bei Eltern ergaben etwa folgendes:
Jeder vierte Befragte gab an, dass sein Kind morgens keinen Appetit habe. Und sogar jede dritte Mutter und jeder dritte Vater sagten, dass morgens keine Zeit fürs Frühstück sei und oft auch nicht dafür, ein Schulbrot zu bereiten.
Da macht es dann der schnelle "Schokoriegel".

Eine solche Studie, wie sie die UNO "fabriziert" hat, ist speziell zu diesem Thema völlig nutzlos, weil sie die Hintergründe nicht richtig betrachtet.

Übrigens stimme ich in einigen Ergebnissen der Studie überein. Hier gibt es viel Arbeit - besonders, was die Integration der Kinder mit Migrationshintergrund betrifft.

Die Schere zwischen Arm und Reich hat sich in Deutschland seit der Jahrtausendwende deutlich stärker geöffnet, was nicht heißt, dass die Armen ärmer geworden sind - aber hier entsteht sozialer Sprengstoff.

Das halte ich für erheblich wichtiger, als einige der Punkte der UNO- Armutsstudie.
Die ist mir- was bisher veröffentlicht wurde - zu "arm" an Inhalten und mit Parolen kann man in der Praxis nicht viel anfangen.

Der Aspekt "Kinder ungefrühstückt in der Schule" ist nur einer, der von der UN angesprochenen.

hier die Übersicht in knapper Form durch die WeltOnline:
UN fordern stärkere Armutsbekämpfung in Deutschland


vielleicht mag sich auch noch jemand den UN-Bericht selbst mal anschauen?

Committee on Economic, Social and Cultural Rights


der ist übrigens von Mitte Mai 2011 und es ist schon interessant,
wie lange eine Welle braucht, bis sie endlich auf ein Sommerloch trifft

Sorella

Was?

Kinder ohne Fruehstueck in die Schule schicken?? SKANDALOES!!!!

Also was heute alles von Eltern gefordert wird ist ja unmoeglich...

Aber Spass beiseite, die rueckstaendigen USA haben so ein Program schon seit Jahrzehnten
und kosten tut es auch nichts.

Man muss nur ausfuellen dass man finanziell nicht in der Lage ist fuer Fruehstueck und Mittagessen
fuer sein Kind(er) aufzukommen und schon ist man dabei mit Fruehstueck und warmen Mittagessen.

Das Program soll sein fuer Kinder von "armen" Haeusern wird aber viel zu oft auch von finanziell
gutgestellten Eltern als "Free for All" ausgenutzt. :(

Ich habe noch nie gelesen oder gehört, daß griechenland in irgendeiner armutsstatistik in irgendeiner form auftaucht.
Wahrscheinlich haben wir in D doch entscheidende fehler gemacht.
Hätten wir für soziales noch mehr ausgegeben, bekämen wir heute vielleicht die milliarden, die den Griechen zufließen.
Bloß wer sollte das geld dann aufbringen?

wolltest du damit andeuten,
dass unsere lieben Kleinen hungernd lernen müssen,
weil wir, statt Armutsbegrenzung im eigenen Land zu betreiben, Griechenland unterstützen?

hoijoijoi

Sorella

Das klingt gerade zu nach schwerer bösartiger Verleumdung durch die UNO. Mein Schwiegersohn hat Lehrer für geistig behinderte Kinder studiert. Er bekam in Deutschland keine Arbeit und überlegte schon Hartz4 zu beantragen.

Dann bewarb er sich in der Schweiz und wurde auf Anhieb eingestellt. Nun könnte man denken, das in Deutschland kein Bedarf für seinen Beruf besteht. Das ist aber völlig falsch. Es ist nur kein Geld vorhanden, um Lehrer für behinderte Kinder zu bezahlen. Eltern solcher Kinder müssen diese zum Privatunterricht geben. Kenner der Szene werden wissen, das dieser junge Mann für Deutschland verloren ist und nie wieder eine Tätigkeit nördlich des großen Ententeiches an nimmt.

Deutschland ist unsozial.

Ich weiß nicht weshalb ihr euch gerade am Frühstücksbrot aufhängt. Dafür gibt es vor den meisten Schulen einen Kiosk oder Supermarkt, in welchem die Knirpse für ihr Taschengeld etwas bekommen, auch Alkopop und Zigaretten.... Das es so ist liegt nicht an den Eltern. Es ist eben IN, so wie das Handy und die Markenbekleidung.

Selbst wenn diese UNO-Initiative Schmonzes ist, weiss ich nicht, so ist es immer hilfreich, wenn von aussen gerüttelt wird.
Man schaut dann genauer hin, ist doch positiv.
Bei PISA hat sich auch alles geärgert, was ist passiert, man verbesserte einiges, nahm es also doch ernst.
Falsche Kritik ist manchmal auch nützlich.
Wir kritteln ja auch an Griechenland rum, die sehen das auch anders, berücksichtigen trotzdem den Angriff auf ihren Ruf.

Sturm im Wasserglas