Innenpolitik Tesla in Brandenburg

Gitti Schweden
Gitti Schweden
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RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von Gitti Schweden
als Antwort auf lupus vom 20.04.2023, 12:06:05

Hej Lupus, Stahl ist ein Veredlungsprodukt von Eisenerz, der Schmelzpunkt von Eisen liegt bei über 1500° C. Der Schmelzpunkt für Aluminium liegt bei 660° C. Die Stahlbleche und Stahlprofile müssen ja auch durch einen Schmelzprozess hergestellt werden, nur machen das die anderen Autohersteller vielleicht nicht selbst sondern kaufen diese Teile bei Unterlieferanten. Damit möchte ich die Diskussion mit Dir darüber abschließen. Wie ich schon sagte, google mal ein bisschen, dann erfährst Du mehr über die Herstellung von Stahlblechen und Stahlträgern kontra Aluminiumbleche und Aluminiumpressen zur Herstellung des Unterteils.

Heiner13
Heiner13
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RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von Heiner13
als Antwort auf lupus vom 20.04.2023, 12:23:59

Wie kommst du darauf, dass Elektromobilität ein Irrweg ist? Welche Alternative gibt es?

Wir wissen heute, dass individuelle Mobilität mittels Benzin und Diesel ein Irrweg ist. Das hauen uns die Wissenschaftler täglich um die Ohren. Ich musste in meiner Ausbildung (Landtechnik) schon lernen, dass das grösste Problem bei immer grösseren Dieselaggregaten ist, die Wärme abzuführen. Nur 20-25% der Energie im Diesel wird zur Kraftentwicklung genutzt. Der Rest ist ein Problem. Abwärme eben.

Seit einigen Jahrzehnten kommt dann noch das Wissen um den CO2 Ausstoss hinzu.

Elektromotoren sind überall die  effizienteren Antriebsaggregate, haltbar und pflegeleicht ohne Ölwechsel, Auspuffanlagen etc. Wenn es hier bei der Mobilität einen Schwachpunkt gibt, ist es die Batterie. Da ist Forschungsbedarf und das haben die Chinesen begriffen. Das erste Auto mit einer Salzbatterie ist auf dem Markt und kann sich bewähren. Wahrscheinlich das derzeitige ökologische Optimum. Weitere Forschung (redox-flow- Batterie) für stationäre Batterien ist in Arbeit. Und genau da sind (waren?) wir zu spät.

Dass der grösste ökologische Sprung ein weitgehender Verzicht auf individuellen Mobilität wäre (abgesehen von Fahrrad oder Roller...) steht auf einem ganz anderen Blatt. Das ist eine Generationenaufgabe. Für uns war/ist ein Auto Freiheit, für viele jüngere eine Last.

Hier würde ich mir eine politische Führung wünschen die diese Abkehr fördert. Und was haben wir???? Aber wir müssen auch sehen dass es schlussendlich WIR sind, die ein solche Partei wählt. Umfrage: 75% der Deutschen sind gegen Abschaffung des Verbrenners. Das sagt alles über den Stand der Dinge in unserer Gesellschaft. Zu konservativ um neugierig zu sein. Und Politiker, die die aus der Notwendigkeit heraus radikale Forderungen aufstellen, werden abgekört und ausgepfiffen. Wir hatten eine solche Regierung unter Schröder (VW, Gas) unter Merkel und Herr Scholz setzt es fort.

Für den fehlenden Mut zur Veränderung wird auch immer gerne die Arm/Reich Schere aufgeführt. Das ist bequem. Hier wird ein mit Sicherheit bestehendes Problem mit einem völlig anderen vermischt. In dieser Diskussion werden Anschaffungskosten, Altlasten und Betriebskosten fröhlich durcheinandergemischt und es kommt immer raus: das kann ich nicht bezahlen, das rechnet sich nicht. Dabei stehen die Parameter über eine Zeitraum von 10-20 Jahren überhaupt nicht fest! Und auch der ärmste Schlucker ist am Umweltschaden beteiligt, der sich auftürmt. Geschweige denn abnehmende Kosten bei Neuinvestitionen in 10 Jahren. 

BYD bringt jetzt jedenfalls ein billigeres E-Auto mit einer Salzbatterie auf den Markt der "Käfer" für das Volk. Unsere Firmen setzen auf Luxuskarossen, weil die Aktionäre so die grössere Schnitte bekommen. UNd zu allem Unglück kommt noch Putins Krieg dazu. Jetzt steigt für die Aktionäre wieder die Chance risikolos gut an der Kriegsmaschinerie zu verdienen. Dat werden innovative Unternehmen es schwerer haben an Kapital heranzukommen.

Habe gestern gerade an einer Veranstaltung teilgenommen, wo es genau um so etwas geht. Würde mich freuen, wenn der eine oder die andere sich diesen link mal anschaut  Africa GreenTec | Empower the Global South  und sich durch diese spannende Firma durchklickt.

Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
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RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Soviel mir bekannt, ist doch überhaupt noch nicht endgültig geklärt, dass der grüne Strom in dem Ausmass vorhanden ist, wie er für alle projektierten Neuerungen zur Vermeidung fossiler Brennstoffe benötigt wird.
Oder gibt es dazu eindeutige Berechnungen?

Was nützt es unserer bereits reichlich geschädigten Umwelt, wenn nur die Abgase nicht lokal aus dem Autoauspuff kommen, sondern an einem anderen Ort, wo per Gaskraftwerk Strom erzeugt wird?

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lupus
lupus
Mitglied

RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von lupus
als Antwort auf Heiner13 vom 20.04.2023, 13:16:23

Es ist sicher nicht erfolgversprechend, wenn wir uns detailliert über einen Zustand unterhalten, der in weiter Ferne liegt.
Du sagst mir, was alles in der Zukunft erfunden wird und ich sehe, für was es keine Lösung, höchsten Visionen gibt.

Ich habe die Vision, dass es ein technischer Irrweg sein könnte.


PS. Ein Text aus deinem Link.

Die ImpactSite ist mit modernster Wartungs- und Analysetechnik ausgestattet, die neue Maßstäbe setzt. Wir sind in der Lage, die Funktion der Komponenten in Echtzeit zu überwachen und zu steuern. Mit unseren Teams vor Ort können wir so Herausforderungen schnell erkennen und beheben sowie Anschlüsse steuern. Zusätzlich ermöglicht uns die Software intensive Datenanalysen. So können wir und die Betreiber unser Angebot stets auf Grundlage von Echtzeitdaten optimieren, täglich den positiven Einfluss der Arbeit sehen, auswerten und die gewonnenen Erkenntnisse einbringen.

Da kann man jubeln, aber auch den Kopf schütteln.
 

Karl
Karl
Administrator

RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 20.04.2023, 13:34:20

@lupus,

Du verpasst wie schnell sich die Welt ändert. An der Elektromobilität werden auch wir Deutschen nicht vorbei kommen und sind leider sehr schlecht aufgestellt..

Die Zukunft der Elektromobilität sieht auch deshalb vielversprechend aus, da immer mehr Länder und Unternehmen den Übergang zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln fördern. Hier sind einige Gründe, warum Elektromobilität weiterhin an Bedeutung gewinnen wird:

  1. Umweltbewusstsein: Die wachsende Sorge um den Klimawandel und die Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren, fördert die Nachfrage nach emissionsfreien Fahrzeugen wie Elektroautos.
  2. Technologische Fortschritte: Fortschritte in der Batterietechnologie, insbesondere bei der Energiedichte und Ladeinfrastruktur, machen Elektrofahrzeuge (EVs) praktischer und erschwinglicher für die Verbraucher.
  3. Regierungsinitiativen: Viele Länder setzen sich ambitionierte Ziele, um den Anteil von Elektrofahrzeugen auf den Straßen zu erhöhen, und bieten finanzielle Anreize wie Steuervergünstigungen und Zuschüsse für den Kauf von EVs.
  4. Wachsende Marktakzeptanz: Mit der Einführung neuer Elektroautomodelle durch etablierte Automobilhersteller und aufstrebende Unternehmen wie Tesla und BYD nimmt die Auswahl an verfügbaren Elektrofahrzeugen stetig zu. Dies führt dazu, dass immer mehr Verbraucher den Umstieg auf Elektroautos in Betracht ziehen.
  5. Kostensenkungen: Die Kosten für Batterien und andere Komponenten von Elektrofahrzeugen sinken, was dazu führt, dass die Preise für EVs im Laufe der Zeit weiter sinken und wettbewerbsfähiger gegenüber Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor werden.
Insgesamt ist zu erwarten, dass die Elektromobilität in den kommenden Jahren weiter wachsen und sich als wichtiger Teil des globalen Verkehrssystems etablieren wird. Während Elektrofahrzeuge derzeit noch einen relativ kleinen Marktanteil haben, deuten Trends darauf hin, dass sich dies in absehbarer Zukunft ändern wird, da die Technologie immer zugänglicher und erschwinglicher wird und die Nachfrage nach umweltfreundlicheren Transportlösungen steigt.

Karl

P.S.: Wir hier im ST haben übrigens schon von den Perspektiven der E-Mobilität geschrieben, als deutsche Autohersteller sich noch Witze über Tesla erzählten.
lupus
lupus
Mitglied

RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 20.04.2023, 17:10:35

Ja, das könnte so sein, wenn das, was du vorhersagst und andere von dir natürlich nicht genannte Probleme gelöst würden.
Du sagst aber sicher auch, dass einige deiner Feststellungen Voraussagen, also Prognosen sind.
So z.B. in 5. : Die Kosten für Batterien und andere Komponenten von Elektrofahrzeugen sinken,
So? Einfach so behauptet , sicher mit dem Argument "die Masse wird es schon bringen"

Du sagst, die Trends deuten darauf hin. Wir werden sehen, ob der konzentrierte aber territorial begrenzte politische Wille reicht.

 


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Karl
Karl
Administrator

RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 20.04.2023, 17:34:46
Bildschirmfoto 2023-04-20 um 17.38.28.png
@Lupus,

weltweit wir die E-Mobilität gefördert. Deutschland hängt eher nach. 

Karl
olga64
olga64
Mitglied

RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 20.04.2023, 17:10:35

Danke Karl für diesen a ufklärenden und wichtigen Beitrag.
Weltweit liegt der Marktanteil an E-Autos mittlerweile bei ca 17%; die meisten davon werden in China produziert und auch dort gefahren, bzw. vermutlich schon sehr bald in grossen Mengen exportiert auch nach Europa.
Der Grund, weshalb wir in Deutschland noch so schlecht aufgestellt sind, ist das zögerliche Engagement der Automobilfabriken und auch während der Pandemie die Lieferkettenverzögerungen; viele Komponenten und Rohstoffe haben wir nun mal nicht (oder noch nicht) in Deutschland und müssen sie importieren.
Das läuft jetzt aber seit einigen Monaten schon wieder viel besser - trotzdem sind die Wartezeiten, bis man sein bestelltes E-Auto erhält, immer noch zu lang.
Jedem Skeptiker möchte ich empfehlen, mal eine Probefahrt mit einem E-Auto zu machen. Nicht nur geruchstechnisch, sondern auch vom Geräuschpegel her wird man begeistert sein ,wenn man sich zu den Menschen zählt, die Änderungen und Neuheiten aufgeschlossen gegenüberstehen.
Mein Freund tauschte seinen Benziner-BMW aof einiger Zeit in ein E-Auto und ist restlos zufrieden. In der Tiefgarage seiner Wohnung hat er eine Wallbox und kann dort über Nacht bequem aufladen.
Wir machten schon einige Fahrten nach Österreich und auch Norditalien - es gab keinerlei Ladeprobleme, auch nicht im Winter, wo die Heizung im Auto die Ladekapazitäten negativ b eeinflussen kann.
Olga

Karl
Karl
Administrator

RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von Karl
als Antwort auf Karl vom 20.04.2023, 17:46:54
Aus dieser Quelle:

China schafft Fakten
 
...
Während hierzulande noch lange über E-Fuels und die Rettung des Verbrenners in irgendeiner Form diskutiert wird, findet die Mobilitätswende in China schon lange statt. Wer hier nicht schon seit Jahren auf elektrische Antriebe setzt, gerät jetzt immer mehr ins Hintertreffen. BYD kann das schamlos ausnutzen. Der Konzern verfügt nicht nur über das notwendige Knowhow, sondern vor allem auch über die Fertigung vieler wichtiger Bauteile, was dem Konzern einen enormen Kostenvorteil verschafft.

Über Nacht wird da vor allem die Konkurrenz aus Deutschland kaum mithalten können. VW und Co sind zwar sichtlich bemüht darum, wieder den Anschluss zu finden. Doch spätestens jetzt zeigt sich, dass das Thema E-Mobilität zu lange schlicht verschlafen wurde. Wohl auch aufgrund der Bedeutung des chinesischen Markts spielen Verbrenner aber bei den langfristigen Planungen auch bei hiesigen Konzernen keine nennenswerte Rolle mehr und E-Fuels sind bekanntlich eigentlich nur bei Porsche ein Thema.
BYD muss all das freilich nicht interessieren. Es lässt sich nur festhalten, dass der Konzern in den vergangenen Jahren alles richtig gemacht hat und nun die Früchte der harten Arbeit erntet. 
...
Karl
Mitglied_162e28b
Mitglied_162e28b
Mitglied

RE: Tesla in Brandenburg
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 20.04.2023, 17:10:35

Bei deiner Aufzählung der Vorteile von E-Mobilität, @Karl, kann ich in der Hauptsache Kriterien entdecken, die Kostensenkungen angehen.

Ich konnte bisher keine belastbare Info dazu entdecken, ob die Fahrzeuge wirklich "emissionsfrei" sind.
Jetzt und künftig - bei diesen gigantischen Zukunftsaussichten... Sprich, ist sichergestellt, dass sie ausschliesslich mit grüner Energie laufen (werden) oder aber die "vermiedenen" Emissionen z.B. über einem Kohlekraftwerk aufsteigen?

Die Lithiumbatterien sollen billiger werden - schön....
Hat man in der Zwischenzeit Arbeitsgänge entwickelt, die den unglaublich hohen Wasserbedarf und die Kinderarbeit in den Lieferländern für Lithium vermeiden?

 


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