Innenpolitik Terror von rechts
Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ich frage mich wirklich, was eigentlich die Natur dieser zahlreichen V-Leute ist. Sind das auf das Grundgesetz verpflichtete Verfassungsschützer, die die rechte Szene beobachten, oder sind das Rechte, die den Verfassungsschutz unterwandert haben und unter diesem Deckmantel helfen, die rechte Szene auszubauen?Dies war ja auch der Ausgangspunkt der Diskussion zum Verbotsverfahren 2003 und für die Entscheidung, welche beim damalige BGH zur Ablehnung eines Verfahrens führte. Irgendwo in diesem Thread hatte ich die offizielle Begründung des BGH schon mal verlinkt. Ein Verbot hätte die V-Leute gefährdet und deshalb wurden sie nicht als Zeugen benannt.
Aus heutiger Sicht: V-Leute sind auch Neonazis, nur mit dem Unterschied das sie vom Verfassungsschutz bezahlt wurden. Das ist der wirkliche Skandal.
Ps.: Ich hab doch noch den Beschluß gefunden. Darin ist wörtlich zu lesen:
Laut Beschluss vom 1. Oktober 2001 hat der Senat entschieden, die mündliche Verhandlung durchzuführen. Im Januar 2002 hat der Senat Kenntnis davon erhalten, dass ein Funktionär der Ag, dessen Äußerungen mehrfach zur Stützung der Verbotsanträge herangezogen worden sind, V-Mann eines Landesamts für Verfassungsschutz ist. In der Folgezeit haben die ASt erklärt, dass die Ag durch V-Leute des Verfassungsschutzes beobachtet werde. Auch auf der Ebene der Vorstände der Ag gebe es V-Leute.
Nachdem der Senat die sich aus der nachrichtendienstlichen Beobachtung der Ag ergebenden Fragen am 8. Oktober 2002 mit den Verfahrensbeteiligten erörtert hatte, hat die Ag sinngemäß die Einstellung des Verfahrens beantragt. Die ASt hätten durch die V-Leute die Möglichkeit, von ihrer internen Planung der Prozessführung Kenntnis zu erlangen. Das Verbotsverfahren sei deshalb rechtsstaatlich nicht mehr durchführbar. Die ASt haben erklärt, dass eine unzulässige Ausforschung der Prozessstrategie der Ag nicht stattgefunden habe. Ein Prozesshindernis liege nicht vor.
Quelle: http://www.bundesverfassungsgericht.de/pressemitteilungen/bvg22-03.htmlNachdem der Senat die sich aus der nachrichtendienstlichen Beobachtung der Ag ergebenden Fragen am 8. Oktober 2002 mit den Verfahrensbeteiligten erörtert hatte, hat die Ag sinngemäß die Einstellung des Verfahrens beantragt. Die ASt hätten durch die V-Leute die Möglichkeit, von ihrer internen Planung der Prozessführung Kenntnis zu erlangen. Das Verbotsverfahren sei deshalb rechtsstaatlich nicht mehr durchführbar. Die ASt haben erklärt, dass eine unzulässige Ausforschung der Prozessstrategie der Ag nicht stattgefunden habe. Ein Prozesshindernis liege nicht vor.
Abkürzungen:
ASt heißt Antragsteller,
Ag heißt Antragsgegner
Durch couragiertes Handeln sind rund 1500 Menschen nicht in Sonnenburg ums Leben gekommen. Diese sollten im Zuge der Räumung der Haftanstalt Wronke nach Sonnenburg verlegt werden, um dort erschossen zu werden. Der Leiter der Haftanstalt Jörg weigerte sich jedoch, entließ postwendend 500 Strafgefangene bei Räumungsbefehl ohne Genehmigung und führte die restlichen 1000 Gefangenen in die westliche Besatzungszone.
Nicht auf Bildern, sondern in Natura habe ich 1945, meinen Vater, beziehungsweise ein skelettartiges Wesen, gesehen nachdem er den Todesmarsch vom Zuchthaus Sonneburg überstanden hatte und durch grosses Glück nach Hause entlassen worden ist. Er war einer der "restlichen" Tausend Gefangenen die "Jörg" nicht in die westlichen Besatzungszonen, sondern zum Zuchthaus Brandenburg verbringen sollte.
Sowjetische Soldaten zwischen über 800 ermordeten Häftlingen des KZ Sonnenburg, März 1945.
sysiphus...
Nicht auf Bildern, sondern in Natura habe ich 1945, meinen Vater, beziehungsweise ein skelettartiges Wesen, gesehen nachdem er den Todesmarsch vom Zuchthaus Sonneburg überstanden hatte und durch grosses Glück nach Hause entlassen worden ist. Er war einer der "restlichen" Tausend Gefangenen die "Jörg" nicht in die westlichen Besatzungszonen, sondern zum Zuchthaus Brandenburg verbringen sollte.
Sowjetische Soldaten zwischen über 800 ermordeten Häftlingen des KZ Sonnenburg, März 1945.
sysiphus...
aber doch schon sehr bedenklich!
Vor allem einige Kommentare.
Vor allem einige Kommentare.
Nun muss ich es doch noch posten.
Senhora
Rechter Terror? Das hat es doch früher in der Bundesrepublik nicht gegeben!
Die Chroniken, die jetzt in den Zeitungen erscheinen, gehen meist nur bis in die frühen neunziger Jahre zurück.
Als wäre der Rechtsterrorismus ein Produkt der Wiedervereinigung oder allein ein Restgift, eine Altlast der implodierten DDR.
Tatsächlich hat es in der Bundesrepublik schon lange zuvor rechten Terror gegeben.
Besonders in den siebziger Jahren stieg die Zahl der Gewalttaten rasant an, eine Entwicklung, die 1980 in eine in der Bundesrepublik bis dahin unbekannte Häufung terroristischer Taten aus dem neonazistischen Spektrum mündete.
Senhora
Re: Terror von rechts
Karl:
"Ich frage mich wirklich, was eigentlich die Natur dieser zahlreichen V-Leute ist. Sind das auf das Grundgesetz verpflichtete Verfassungsschützer, die die rechte Szene beobachten, oder sind das Rechte, die den Verfassungsschutz unterwandert haben und unter diesem Deckmantel helfen, die rechte Szene auszubauen?"
Sehr aufschlussreich zu Deiner Frage war eine Diskussion mit einem Ex-Verfassungsschützer, die vor einigen Monaten in der "Zeit" abgedruckt wurde.
Die V-Leute sind immer Nazis und werden von Verfassungsschützern gezielt ausgesucht und angesprochen. Die liefern Informationen und bekommen als Gegenleistung Wertgegenstände, wie z.B. I-phones, Jahreskarten für Bayern München u.ä. Aber auch Waffen, russische Handgranaten.
Er führte in der Regel 100 V-Leute. Vom Prinzip her ist diese Arbeit vergleichbar mit den IM`s in der DDR.
"Ich frage mich wirklich, was eigentlich die Natur dieser zahlreichen V-Leute ist. Sind das auf das Grundgesetz verpflichtete Verfassungsschützer, die die rechte Szene beobachten, oder sind das Rechte, die den Verfassungsschutz unterwandert haben und unter diesem Deckmantel helfen, die rechte Szene auszubauen?"
Sehr aufschlussreich zu Deiner Frage war eine Diskussion mit einem Ex-Verfassungsschützer, die vor einigen Monaten in der "Zeit" abgedruckt wurde.
Die V-Leute sind immer Nazis und werden von Verfassungsschützern gezielt ausgesucht und angesprochen. Die liefern Informationen und bekommen als Gegenleistung Wertgegenstände, wie z.B. I-phones, Jahreskarten für Bayern München u.ä. Aber auch Waffen, russische Handgranaten.
Er führte in der Regel 100 V-Leute. Vom Prinzip her ist diese Arbeit vergleichbar mit den IM`s in der DDR.
Re: Terror von rechts
Vom Prinzip her ist diese Arbeit vergleichbar mit den IM`s in der DDR.
sowas wollen wir hier garnicht hören ...
sonst käme noch einer auf den obskuren gedanken , dass unsere "west-stasi" , viel besser organisiert ist und
viel mehr daten sammelt , als es der "demokratie" gut tut .
ich bitte dich , die "antikommunistische" propaganda nicht durch qualifizierte zwischenrufe zu stören .
man möchte es doch , gerade in der adventszeit , auch etwas gemütlich haben .
sitting bull
Re: Terror von rechts
Ja sicher. Denn wenn man akzeptiert, dass bestimmte Vorgehensweisen von Geheimdiensten systemübergreifend ähnlich sind, wäre man auch gezwungen, die Geschichte des MfS differnzierter zu bewerten. Und das, da gebe ich Dir recht, sittingbull, wäre dann ja wohl doch ein bißchen zu viel des Guten.
Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
arbeitslosigkeit, schlechte wohnverhältnisse, wenig bildung. nährboden für rechtsextremismus. der terror folgt daraus. - stichwort: deprivation
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Wolfgang
--
Wolfgang
Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Völkingen (40.000 Einwohner), hat mal jemand von euch von dieser Kleinstadt gehört? Nein? Dann wird es Zeit. Völkingen liegt auch nicht in Thüringen oder Sachsen, sondern im Saarland.
Dort ist man nicht nur auf dem rechten Auge blind. Das Besondere an Völkingen ist, das es erst in das Scheinwerferlicht gelangte, weil auf der bewussten DVD die dortigen Moschee abgebildet war.
In der Nacht zum 5.August 2007 brannten 3 Häuser durch Brandstiftung, in denen nur Ausländer, überwiegend Türken, wohnten und in keiner Zeitung wurde ernsthaft Bezug genommen.
Von dem Saarländischen LKA wurde sogar einer der türkischen Hausbesitzer verdächtigt, bis sich herausstellte, das dieser nicht einmal ein Brand-Versicherung besaß und unhaltbar wurde, das er absichtlich Frau und Kinder in den Flammen umkommen lassen wollte.
Nun kennt ihr das Geheimnis von Völkingen. Den Rest dürft ihr hier lesen: Brandserie in Völklingen - Elf sonderbare Brände
Dort ist man nicht nur auf dem rechten Auge blind. Das Besondere an Völkingen ist, das es erst in das Scheinwerferlicht gelangte, weil auf der bewussten DVD die dortigen Moschee abgebildet war.
In der Nacht zum 5.August 2007 brannten 3 Häuser durch Brandstiftung, in denen nur Ausländer, überwiegend Türken, wohnten und in keiner Zeitung wurde ernsthaft Bezug genommen.
Verursacht wurden die neuen Aktivitäten von Medienberichten. Zuerst hatte die „Saarbrücker Zeitung“ die drei Brände vom 5. August 2007 in einen Zusammenhang zu acht weiteren Bränden im Zentrum von Völklingen gestellt und von einer möglichen Brandserie mit fremdenfeindlichem Hintergrund berichtet. Zwischen dem 3. September 2006 und dem 3. September 2011 brannte es in elf Häusern, in denen fast nur Einwanderer leben, vor allem aus der Türkei. Ein Brand wurde am 20. April 2010 gelegt, dem Geburtstag Hitlers. Auch der 3. September, an dem drei Brände gelegt wurden, ist im rechtsextremen Kalender ein Tag des Sieges. Am 3. September 1933 ging jener Reichsparteitag in Nürnberg zu Ende, auf dem die NSDAP ihre „Machtergreifung“ und das Ende der Weimarer Republik feierte. Mindestens 20 Personen wurden bei den Bränden verletzt, wie durch ein Wunder kam niemand ums Leben.
Von dem Saarländischen LKA wurde sogar einer der türkischen Hausbesitzer verdächtigt, bis sich herausstellte, das dieser nicht einmal ein Brand-Versicherung besaß und unhaltbar wurde, das er absichtlich Frau und Kinder in den Flammen umkommen lassen wollte.
Nun kennt ihr das Geheimnis von Völkingen. Den Rest dürft ihr hier lesen: Brandserie in Völklingen - Elf sonderbare Brände