Innenpolitik Terror von rechts

marianne
marianne
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Re: Terror von rechts
geschrieben von marianne
als Antwort auf Karl vom 01.12.2011, 14:38:19
Karl,

welcome back! (Oder funktioniert das alles mit dem Smart-phone, oder wie das Dingens heisst...

Stürze dich nicht zu sehr rein..., ich meine ja nur.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf mulde vom 01.12.2011, 20:24:09
Darf ich stellvertretend auf deine Frage antworten? Hier waren sie: http://tinyurl.com/cxsxwfp Sorry, falls ich mit den Bildern einigen zu Nahe trete.

Als die Amerikaner in Weimar einrückten, wusste angeblich keiner der Einwohner, was sich auf dem Ettersberg, praktisch vor ihrer Haustür abgespielt hatte. In ihrer unendlichen Wut und Verzweiflung haben die GIs am 16. April 1945 alle Einwohner der Stadt auf dem Bahnhofsvorplatz versammelt und sie mussten die 10 km zu Fuß gehen, um das Grauen zu betrachten und anschließend die Toten zu bestatten.

Seht euch die Bilder genau an. Das waren die wenigen Antifaschisten, die überlebten. Viele von ihnen sind noch nach der Befreiung verstorben. Jetzt dürft ihr auch noch Überlegungen darüber anstellen, wer das 1000 jährige Reich überlebte und mit wem das neue Deutschland aufgebaut werden musste. Dabei ist die Himmelsrichtung bzw. die Besatzungszone völlig egal. Jede gegenseitige Schuldzuweisung ist absurd und fernab jeder Realität.

Genau so absurd ist, das eine 80 jährige Überlebende des KZ Theresienstadt die Terroristenklausel unterschreiben soll, um vor einer Jungen Gemeinde über ihre Erlebnisse sprechen zu dürfen.

Um die Frage nach den Antifaschisten endgültig zu beantworten möchte ich Pfarrer Martin Niemöller zitieren:
Als sie die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen — denn ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialisten und Gewerkschafter geholt haben, habe ich geschwiegen — denn ich war ja keins von beiden.
Als sie die Juden geholt haben, habe ich geschwiegen — denn ich war ja kein Jude.
Als sie mich geholt haben, hat es niemanden mehr gegeben, der protestieren konnte.
hugo
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Re: Terror von rechts
geschrieben von hugo
als Antwort auf sysiphus vom 01.12.2011, 19:30:00
während die aus ihrer Heimat Vertriebenen in der DDR "Umsiedler" genannt wurden und das Leid des ihnen angetanen Unrechts keinesfalls erwähnen geschweige denn beklagen durften.


hallo sysiphus,, das ist ne interessante Wortwahl Deinerseits, die aber nicht erkennen läßt wem gegenüber geklagt werden kann/soll, wer sich als Leidbringer fühlen soll, wer wem Unrecht/Leid angetan hat,,,,

an wen, an welche Adresse hätten sich "Umsiedler" in der DDR mit ihrer Anklage wenden sollen ?

außerdem schreibst Du die absolute Unwahrheit vonwegen nicht klagen dürfen,,,na klar konnten wir klagen, jammern, dem Verlust der Heimat usw. nachtrauern, nur nicht an Jene gerichtet die Du vermutlich dafür auserkoren hast, sondern an die echten Adressaten,,zufällig waren das in diesem Falle mal nicht die Russen, die Sowjets,,,, oder hälst Du diese noch heute ursächlich verantwortlich für die Umsiedlungen.

ich denke das die "Vertreibungen" Wirkungen/Auswirkungen aber nicht Ursache waren,,für das daraus entstandene Leid.
Wir waren doch keine Hunde, die den Knüppel beißen welcher auf sie niedersaust und nicht die Hand welche den Knüppel führt,,

im Gedenken an das was den Verlierern passiert wäre wenn Wir, also die Nazis diesen Krieg gewonnen hätten, waren die Sieger sogar praktisch noch unerhört sanftmütig,,,besonders wenn man an deren theoretische Planspiele denkt,,

wir Deutschen wären zwar für knapp 2 Generationen DAS (aber gegen Null gehende) Problem unserer Nachbarländer gewesen
hätten dafür nun weder ein Renten-, noch ein Terrorproblem.

hugo


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sittingbull
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Re: Terror von rechts
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf sysiphus vom 01.12.2011, 19:30:00
Leider verbündeten sich viele damals, naiv wie sie waren, mit den angeblichen Antifaschisten, die als Kommunisten genauso faschistisch waren wie die von ihnen vorgeblich Bekämpften.



es natürlich steht jedem frei , vom kommunismus zu halten was er will .
aber auch das 100. widerkäuen unappetitlicher , geschichtsrevisionistischer propaganda :
kommunismus = faschismus ... macht aus einer lüge keine tatsache .
in der 8.klasse im gemeinschaftskundeunterricht , würde man mit solchen "thesen"
seine versetzung gefährden .

"sysiphus , setzen , 6 "

sitting bull
Mitglied_5ccaf87
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Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Mal eine ganz andere Sichtweise über ein Verbot der NPD nachzudenken.

Heute veröffentlicht die Onlineausgabe der Jüdischen Allgemeinen den Bericht eines angeblichen reinarischen Amerikaners im Neumünsterer Szene-Lokal "Club 88":"Unter Kameraden" von Tuvia Tenenbom. Ich traue mir kaum zu erwähnen, das dies unter den wachsamen Augen der schleswig-holsteinischen Polizei und dem Verfassungsschutz dieses Bundeslandes geschehen darf.
schorsch
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Re: Terror von rechts
geschrieben von schorsch
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.12.2011, 11:10:02
"Es ist der Fluch der bösen Tat, dass sie stetsfort Böses tut gebären". Oder so ähnlich.

Und je weiter zurück die damaligen Geschehnisse sind, desto glaubwürdiger werden solche verblendeten Theorien der Neonazis!

Und die verantwortlichen Politiker und Polizisten und Richter schauen milde lächelnd und verzeihend auf das Gesindel, als ob es sich um verspielte Kinder handeln würde!

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Karl
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Administrator

Re: Terror von rechts
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.12.2011, 11:10:02
@ hinterwaeldler,


wenn es so einfach geht, sich bei den Neonazis einzuschleichen, wie in dem von Dir zitierten Bericht aus der Jüdischen Allgemeinen beschrieben steht, dann ist es doppelt unverständlich, ja absolut skandalös, dass diese Szene nicht längst ausgehoben ist. Ich frage mich wirklich, was eigentlich die Natur dieser zahlreichen V-Leute ist. Sind das auf das Grundgesetz verpflichtete Verfassungsschützer, die die rechte Szene beobachten, oder sind das Rechte, die den Verfassungsschutz unterwandert haben und unter diesem Deckmantel helfen, die rechte Szene auszubauen?

Karl
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Administrator

Re: Terror von rechts
geschrieben von Karl
als Antwort auf sysiphus vom 01.12.2011, 19:30:00
Leider verbündeten sich viele damals, naiv wie sie waren, mit den angeblichen Antifaschisten, die als Kommunisten genauso faschistisch waren wie die von ihnen vorgeblich Bekämpften.
Hallo sysiphus,

ich habe im Krankenhaus Muse gehabt, die Biografie von Gräfin Marion von Dönhoff (geschrieben von Alice Schwarzer) lesen zu können. Darin warnt die Gräfin vor einer simplifizierenden Gleichsetzung von Faschismus und Kommunismus. Während des Dritten Reiches wäre es darum gegangen, den gemeinsamen Feind zu bekämpfen und auch wenn ihre Freunde vom 20. Juli natürlich keine Kommunisten waren, hat sie selbst jeden Widerstand aus welcher Ecke auch immer begrüßt. Es waren die Kommunisten und Sozialdemokraten, die aus dem Volk heraus vor und nach der Machtergreifung am intensivsten gegen Hitler gekämpft haben.

Gräfin Dönhoff betont auch, dass der Nationalsozialismus bereits im Kern menschenverachtend und rassistisch gewesen sei, während trotz aller Verbrechen, die unter der Fahne des Kommunismus geschehen seien, die Ideologie des Kommunismus nicht menschenverachtend und nicht rassistisch sei.

In diesem Sinne möchte auch ich mich an dieser einfachen Gleichsetzung von links und rechts nicht beteiligen, die oft nur verwendet wird, um zu diffamieren anstatt sich einem Sachverhalt zu stellen.

Karl
sittingbull
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Re: Terror von rechts
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 02.12.2011, 11:34:30
Sind das auf das Grundgesetz verpflichtete Verfassungsschützer, die die rechte Szene beobachten, oder sind das Rechte, die den Verfassungsschutz unterwandert haben und unter diesem Deckmantel helfen, die rechte Szene auszubauen?
geschrieben von karl



gute frage .
allerdings glaube ich weniger an "unterwanderung" , obwohl sie stattfinden mag .
die aufgabe des "verfassungschutz" ist vorallem , die "eigentumsrechte" des kapitals zu schützen .
entsprechend steht der feind links .
DIE wissen sicher , dass sie die faschisten mal brauchen könnten ...
sollte es zu , mit "demokratischen mitteln" nicht mehr kontrollierbaren , volksbewegungen kommen .

warum nicht aus der geschichte lernen ?

wer hat die faschisten in den 1930er jahren bezahlt und aus welchem grund ?


sitting bull


p.s. freut mich das du wieder da bist , alter !
clara
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Re: Terror von rechts
geschrieben von clara
als Antwort auf Karl vom 02.12.2011, 11:34:30
In Schleswig-Holstein gibt es mehrere Orte, an denen sich Neonazis treffen/trafen. Das Lokal "Der Kelte" in Itzehoe musste nach Protesten schließen. In dem winzigen Dorf Neufeld direkt an der Nordsee hatten sich bis vor ein paar Jahren Neonazis ihre "Musikkneipe" eingerichtet und entspr. Konzerte veranstaltet, auch mit der verbotenen Organisation "Blood & Honour". Die Polizei schritt erst ein, als dort verbotene Waffen, CDs und Symbole gefunden wurden und eine Demonstration dagegen statt fand.

Was Neumünster betrifft, ein Zitat aus dieser Seite: "Dies funktioniert, weil Neumünster seit beinahe 15 Jahren über eine gewachsene Naziszene verfügt. Die Schlüsselfiguren kommen aus der Stadt und kennen sich seit früher Jugend. Sie gewinnen neue Aktive über Fußballturniere und Feten, spielen selbst in einem örtlichen Fußballverein und halten sich seit Gründung des Club zumindest in dessen unmittelbarer Umgebung mit Gewalttätigkeiten zurück."

Schleswig-Holstein war schon immer anfällig für "braun". Es gibt hier noch Straßenbezeichnungen, die längst geändert gehören. Manche Leute hören Hinweise darauf aber nicht gern!

Clara

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