Innenpolitik Terror von rechts

Marija
Marija
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Re: Terror von rechts
geschrieben von Marija
als Antwort auf yuna vom 25.11.2011, 12:35:13
Yuna,

von einem Anwohner aus Lichtenhagen weiß ich, dass es so war, wie du es beschreibst.
Und er hat auch geäußert, dass die braunen Gesellen damals nicht unbeliebt waren, ja man könnte sagen, "geradezu angelockt worden " sind -------von wem auch immer.

Marija
yuna
yuna
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Re: Terror von rechts
geschrieben von yuna
als Antwort auf Marija vom 25.11.2011, 12:38:43
Marija, ich weiß nur, dass sie von der Situation angelockt wurden. Sie haben irgendwie mitbekommen, dass wohl eine Demo geplant war und dass es um Ausländer ging. Daraufhin haben sie sich mobilisiert.
Und alleine, dass sie Neonazis in ganz Deutschland erreichen konnten, setzt für mich voraus, dass da schon ein sehr gutes Netzwerk bestand - und zwar deutschlandweit.

Inwiefern die Anwohner was dagegen hatten, dass da plötzlich auch Rechtsextreme aufliefen, kann ich nicht beurteilen. Ich weiß nicht, was damals in den Köpfen der Menschen vor sich ging, so genau habe ich nie nachgefragt. Ich weiß nur, dass die Anwohner sich hilflos der Situation ausgeliefert fühlten und eine Änderung der Zustände erreichen wollten. Am Ende vllt. um jeden Preis. Keine Ahnung =/
hugo
hugo
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Re: Terror von rechts
geschrieben von hugo
die Begebenheiten damals in Rostock Lichtenhagen wurden von den meisten Deutschen -und natürlich weltweit- so aufgenommen, wie es die deutschen blöden Medien produziert und verbreitet hatten.

Man überlege, es war nicht etwa 1989 während des Durcheinanders der Wendezeit, nein es 3 Jahre später. Die DM war lange eingeführt, die BRD reichte bis an die Oder und massenhaft Ein-, und Zuwanderer kamen (zusätzlich zu den Vietnamesen die sowieso schon/noch da waren) ins Land.

Dann machten die bundesdeutschen Behörden in Lichtenhagen einige der Plattenbauten zu Asylbewerberunterkünften.
Das sich dort bald des Mehrfache an Menschenmassen ansammelte wurde geflissentlich nicht beachtet.
Das viele Menschen nun außerhalb der Häuser und völlig ohne Wasser, ohne Sanitäranlagen hausten, hausen mussten, wurde hingenommen.(kann ja kein Verantwortlicher behaupten er hätte es nicht wissen können)

Nun kam logischerweise und gar nicht unerwartet was kommen musste, die Menschen rundum waren entsetzt über das was sie da mit ansehen, mit erleben mussten. Sie waren genau so verzweifelt über diese Situation wie die betroffenen Asylbewerber,,

Die einzigen die sich nun der Sache annahmen, aber auf Ihre rassistische Art, waren Chaoten, Rechte, Westnazis und das Westfernsehen.

Der gefilmte Auflauf lockte natürlich weitere Chaoten an,,,und obwohl die Asylanten umquartiert fast nur noch die Vietnamesen im hause waren und eigentlich Normalzustand hätte sein können, war die Masse der Randalierer und Brandstifter nicht mehr zu halten. Von den Zuständigen nun wenig mehr zu merken. ,,und so nahm das herbeigewartete Unheil seinen Lauf,,,und die Kameras waren immer mit dabei,,es traute sich weder die Feuerwehr noch die Polizei noch die Behörde das zu tun wofür sie bezahlt wurden,,

Der Mob, erst mal so richtig in Schwung gebracht, von vielen Schaulustigen begleitet, war nun nicht mehr zu stoppen,,und schlug sich noch viele Stunden mit der Polizei,,

In der Erinnerung bleibt nicht etwa die Demo danach von 15.000 Menschen in Rostock gegen Ausländerfeindlichkeit, bleibt nicht die bundesbehördliche Schockstarre, das juristischen Versagen ( Verfahren wurden so lange hinausgezögert bis die Brandstiftung und Landfriedensbruch z.T. verjährt waren) nein es bleiben diese schlimmen Bilder zusammen mit der Behauptung,,,,das dies aus dem Osten heraus geboren wurde,,,

von den Asylbewerbern kam nicht ein einziger in die DDR sie kamen alle alle in die Bundesrepublik und die Bundesrepublik war damals schon lange zuständig für alles was sich daraus ergab: Nicht die ostdeutsche Vergangenheit brachte solche Schandtaten zutage sondern die damalige bundesdeutsche Gegenwart von 1992.

Da sich aber in Sachen Kritik und Selbstkritik die Obrigkeiten dieser beiden Staaten in Nichts nachstanden (auch die DDR-Oberen suchten für eigenes Versagen zumeist andere Schuldige)so muss es nicht wundern das von der eigenen Schuld abgelenkt und andere Prügelknaben gesucht und gefunden werden,,

Wir sehen das ja heute tagtäglich an den aktuellen Fällen und auch hier im Forum immer immer wieder.

hugo


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Gillian
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Re: Terror von rechts
geschrieben von Gillian
als Antwort auf hugo vom 25.11.2011, 15:58:57
@hugo: Ich klopfe dir auf die Schulter! Genau so ist es!
G.
Mitglied_5ccaf87
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Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 25.11.2011, 15:58:57
Es waren auch nicht nur bundesdeutsche Beamte. Das wäre zu einfach. Einheimische Beamte gab es kaum in den Behörden. Es waren Beamte die aus dem tiefsten Westen mit der sg Buschprämie in den Osten gelobt wurden, weil man sie in ihrer westlichen Heimat los werden wollte und dann im Osten verantwortliche Positionen besetzten.

Ostdeutsche Beamte (soweit sie wirklich diesen Status besitzen) werden noch heute weit unter dem Gehalt bezahlt, den ein Westdeutscher in gleicher Position erhält.
hugo
hugo
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Re: Terror von rechts
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.11.2011, 22:01:40
Es waren auch nicht nur bundesdeutsche Beamte (hinterwäldler)

ich widersprech Dir ungern aber um gar keine Falschmeldungen zuzlassen hier ein Auszug aus einer Nachbereitung der damaligen Situation.

Zitat: "Für die Polizei Mecklenburg-Vorpommerns bedeutete dies, daß unterhalb des Innenministers (seit dem 19.2.1993 ist mit Rudi Geil (CDU) auch diese Funktion mit einem Politiker aus dem Westen besetzt) die Leitungsfunktionen im Ministerium mit Männern des Innenministeriums Schleswig-Holsteins besetzt wurden (Staatssekretär = Klaus Baltzer; Abteilungsleiter Öffentliche Sicherheit = Olaf von Brevern; Abteilungsleiter für Ausländerfragen im Innenministerium und zum damaligen Zeitpunkt zugleich Ausländerbeauftragter der Landesregierung = Winfried Rusch[11]). In die Führung der Polizei rückten ebenfalls Männer aus den 'Patenländern' Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen:

Leiter des Landespolizeiamtes und damit Mecklenburgs oberster Schutzpolizist wurde der ehemalige Leiter der Polizeidirektion Lübeck-Süd Hans-Heinrich Heinsen.
Chef der Polizeidirektion (PD) Rostock war zum bewußten Zeitpunkt der Leitende Kriminaldirektor (LtdKD) Siegfried Kordus, ein ehemaliger Beamter des Bundeskriminalamtes. Dort war Kordus zuletzt als Referatsleiter bei der Staatsschutzabteilung in Meckenheim tätig gewesen. Vorgesehen war er in Mecklenburg als künftiger Leiter des im Aufbau befindlichen Landeskriminalamtes.
Einsatzleiter in den Krawallnächten von Lichtenhagen war der Polizeioberrat (POR) Jürgen Deckert, der sich von Bremen, wo er die Abteilung Aus- und Fortbildung geleitet hatte, nach Osten versetzen ließ."

üblicherweise fuhren die am Freitag nachmittag gen Westen,,und so war es auch an besagtem Tage,,

waren es nicht nur bundesdeutsche Beamte ?]
hugo

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sysiphus
sysiphus
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Re: Terror von rechts
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 25.11.2011, 22:39:48
Anna Reimann in SPIEGEL-ONLINE am 26.01.2006

"Die Führung der DDR hat Westdeutschland als "Staat der Täter" bezeichnet. Aber das Bild des "antifaschistischen" Ostdeutschlands bekommt immer größere Risse. Viele ehemalige Nazis waren später Inoffizielle Mitarbeiter des realsozialistischen Staatssicherheitsdienstes, zeigt eine neue Studie.

Henry Leide ist ein wuchtiger Mann mit einer großen Aufgabe. Elf Kilometer Akten hat Leide in Beschlag genommen - alles Unterlagen, die im NS-Archiv der Staatssicherheit jahrelang eingestaubt waren.

Leide hat mit seiner Arbeit etwas anderes belegt: Der Antifaschismus, den die DDR propagierte, war nicht nur in Einzelfällen ein Mythos. 1951 waren 174.928 ehemalige NSDAP-Mitglieder oder Wehrmachtsoffiziere in der SED - das hatte eine Parteizählung ergeben.

Im Publikum entsteht Unruhe: Ob es denn spezielle Dossiers gibt zu dieser und jener Person, wollen mehrere wissen. Ein Mann aus der letzten Reihe steht auf. Er sei ein kleines Licht gewesen und Unterhaltungskünstler, damals in der DDR, sagt er. Und er habe selbst zu jenen gehört, die in der DDR Listen mit den Namen von ehemaligen NSDAP-Bürgern publik gemacht hat und dafür verurteilt wurde. Die Leute von der Staatssicherheit hätten ihm damals gesagt: "Wer Nazi war - das bestimmen wir." Ein Mann in Reihe drei murmelt kopfschüttelnd:"Noch in den fünfziger Jahren wäre die NSDAP die zweitgrößte Fraktion in der Volkskammer gewesen." Er meint damit die große Zahl der Volkskammer-Mitglieder, die im "Dritten Reich" in der NSDAP waren".

Wer Nazi war - das bestimmen wir.

Mitglied_5ccaf87
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Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sysiphus vom 26.11.2011, 09:30:02
Wenn ich nach der Autorin google, stoße ich auf sehr seltsame und skurrile Geschichten. Das beginnt schon damit, das sie 1979 geboren ist. Sie war also zur Wende ein Kind von 11 Jahren. Das was sie über die DDR weiß, hat sie höchstens in Schulbüchern gelesen oder in den Archiven der Spiegel-Redaktion gefunden. Das waren aber schon längst durchgekaute und beerdigte Infos, die sie wieder aus der Versenkung geholt hat.

Im übrigen hat diese Geschichte nichts, aber auch rein gar nichts, mit der Serie von mehr als 146 Morden zwischen 1990 und 2009 zu tun. In dieser Zeit gab es nicht einen einzigen Mord, welcher der linken Szene zugeordnet werden muss. Erzählst du uns mal was Neues? Komme bitte zur Sache.

Ach so, fast hätte ich es vergessen und weil du mich mit dem Link darauf aufmerksam gemacht hast: https://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Gehlen Das hast du vergessen zu berichten.

Bitte tue uns noch einen Gefallen. Hier findet eine sachliche Diskussion statt und deshalb kannst du deine dick und groß schreibende Schreierei ganz schnell beerdigen.

Mitglied_5ccaf87
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Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 25.11.2011, 22:39:48
Es waren auch nicht nur bundesdeutsche Beamte (hinterwäldler)

ich widersprech Dir ungern aber um gar keine Falschmeldungen zuzlassen hier ein Auszug aus einer Nachbereitung der damaligen Situation.
geschrieben von hugo

Und wo war die Stelle, an welcher du mir widersprichst?
hugo
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Re: Terror von rechts
geschrieben von hugo
als Antwort auf sysiphus vom 26.11.2011, 09:30:02
ja, danke für diesen Bericht,,

wer Nazi war bestimmte bei uns Moskau schon im Jahre 1948 und zwar mit dem SMAD Befehl Nr. 35 "Ende der Entnazifizierung"

Die Stasi gabs damals noch gar nicht,,,,erst später suchte sich die Stasi brauchbare, und für die Zuaammenarbeit nützliche Mitarbeiter aus dem nun schon sehr reduziertem Fundus. Oder glaubst Du das es 1948 noch massenhaft belastete Altnazikader in der SBZ gab ??

Da kannste sicher sein das sich da die Stasi in allen Himelsrichtungen, Weltanschauungen, Altersgruppen, Fachbegieten, aktuellen und Ex-Parteien umsah und Werbung betrieb.

die Nazis hatten 1945 noch ca 7,5 Millionen Parteimitglieder,,im Osten gabs aber nur ca 7 Millionen Berufstätige, da müßten wohl einige wenige im Westen gelandet sein oder waren schon in Rente/Pension.

Sowj. Militärgerichte haben ca 45.000 Nazis und Kriegsverbrecher auf deutschen Boden verurteilt
dazu kamen ca 13.000 SBZ/DDR verurteilte, also in Summe ca 58.000
In den drei westlichen Besatzungszonen wurden, 6450 Altnazis verurteilt, 1949 saßen nur noch 300 Kriegsverbrecher im Gefängnis.
Also müßte es in der BRD fast keine Menschen mit Nazivergangenheit gegeben haben,,


Von 1945 bis 1948 waren 520.000 Mitglieder der NSDAP aus allen Bereichen der Verwaltung und der Industrie der Sowjetischen Besatzungszone entfernt worden u.a. die Hälfte der 40.000 Lehrer (ca 70 % von denen waren Parteigänger)wurden schon vor DDR-Gründung entlassen.


im Konflikt zwischen politischem Entnazifizierungsprinzip und wirtschaftlichem Interesse wurde die Fachkompetenz zuweilen höher bewertet, als die politische Belastung, Beispiel.: Land Sachsen-Anhalt, Stand 31. Januar 1947, NSDAP-Anteil in %: Volksbildung: 0,2; Polizei: 0,8; Gesundheitswesen: 25,0; Industrie: 10,0; Postwesen: 17,1; Justiz/Gerichte/Staatsanwaltschaft: 6,0 usw.

kannst Du mir ein einziges Bundesland nennen wo diese Zahlen heute nachlesbar sind ?? ich glaub da wurde nicht mal eine brauchbare Statistik geführt,,,warum auch ? warum sollten die Altnazis welche überwiegend die wichtigen Stellen -bis hin zum Geheimdienst- über Ihre Vergehen Buch führen ??

Du glaubst doch nicht das auch nur ein informierter ehemaliger DDR-Bürger auf die derzeit übliche Aufarbeitungsbehauptungen anspricht ?
Warum wohl hatte im Nov 2000 die Gauck-Behörde nach Rücksprache mit dem Bundesinnenministerium die Sperrung der Akten des Ministeriums für Staatssicherheit verfügt?

und kannste erahnen um welche es sich handelte?
betreffend die NS-Vergangenheit von früheren westdeutschen Geheimdienstmitarbeiten und Polizeibeamten. BINGO

guckst du?

hallo hinterwäldler,,Du hattest in Deinem Ersten und Letzten Satz jeweils geschrieben: "Es waren auch nicht nur bundesdeutsche Beamte (hinterwäldler)"

Das suggeriert nicht die Wahrheit. In Wahrheit gabs damals überhaupt keinen Ost-Deutschen Beamten der dazu etwas zu sagen gehabt hätte. Nicht mal der olle Seite, damals MP von MV.

,,und war es nicht der damalige Bundesinnenminister Rudolf Seiters (CDU) der behauptete das man gegen den Missbrauch des Asylrechts handeln müsse ?

das haben die Chaoten wohl zu wörtlich genommen,,,?




hugo








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