Innenpolitik Terror von rechts

hugo
hugo
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Re: Terror von rechts
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.11.2011, 15:06:02
ja, danke, genau den Artikel meinte ich. Er spricht für sich,,

nur gut das es noch einige selbstlose von den Guten gibt die sich nicht zu Schade sind den eigentlich unverbesserlichen, weil total versauten Ex-DDR-Bürgern und ihren versauten Nachkommen, (denen am Abendbrottisch von den versauten Eltern hinter vorgehaltener Hand die Überfremdung erklärt wird) berichten wie es wirklich in der DDR war.

schreibst ja selber: "das monströse experiment "ddr" hat eben nichts gutes hinterlassen"

oh ja, leider, so ganz nebenbei eine marode Wirtschaft und 15 Millionen ungute Neubürger, die Guten waren ja schon vorher abgehauen,,

wolfgang nun gib doch endlich zu das die DDR-Hinterlassenschaften, zumindest die immer wieder frisch erfundenen bzw. aufgewärmten Untaten doch recht brauchbar sind ,,findeste denn nicht auch das sie als Schlechtes Beispiel, als Ausrede oder zum Ablenken von vielen heutigen Fehlleistungen einen enormen Fundus bieten ?

Ich bin immer wieder bass erstaunt all das aus völlig anderer Richtung in völlig neuem Gewande und total auf den Kopf gestellt als unwiderlegbare Beweise, als Weisheit höchster Schluss, zu hören zu sehen und zu lesen was ich selber 40 Jahre lang gesehen, gehört, gelesen und erlebt habe.

Mein Gedächtnis muss wohl völlig außer Rand und Band geraten sein,,,

wenn ich all das zusammenzähle was mir neuerdings (besonders von unechten "Zeitzeugen" die niemals vor Ort waren)über meine Vergangenheit braungemacht werden soll, dannnn frag ich mich: was rauchen die ??

hugo
EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
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Re: Terror von rechts
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf passant_11 vom 22.11.2011, 15:49:10
Nun hab ich den artikel auch gelesen und finde vieles was da steht hat schon seinen sinn.
Wenn man als guter DDR bürger quasi linientreu und blind durchs leben ging, war man schon empfänglich dafür, daß alles was auch nur wenig von der "linie" abwich schlecht und abzulehnen war.
Das begann mit der beatmusik, mit langen haaren, mit bunter kleidung und vor allem mit eigener meinung.
Insofern ist vieles was die frau Klier da schrieb schon nachdenkenswert.
Aus meiner leipziger zeit sind mir auch die begriffe Fidschies und Brikettkopp noch sehr geläufig und die ablehnung und der neid auf farbige studenten mit westgeld in der tasche wurde nicht nur versteckt geäußert.
Im übrigen find ich Deine persönlich e frustabrechnung mit der frau Klier hier nicht herpassend.
Und sie ist nicht die einzige, die die wundersame metamorphose der klassenbewußten SED genossen hin zur Linken kritisiert.
Lotte-aus-Aurich
Lotte-aus-Aurich
Mitglied

Alte BRD - DDR - was soll diese Streiterei?
geschrieben von Lotte-aus-Aurich
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.11.2011, 15:06:02
das monströse experiment "ddr" hat eben nichts gutes hinterlassen. aber bezahlt werden muss der schaden, auch der langzeitschaden. Wolfgang


Das Phänomen "Rechtsextremismus" dient wohl hier vorwiegend als Anlass für die "unendliche Geschichte" des Streits um BRD(alt)-DDR?
Dass hier wohl auch bestimmte Presseorgane ihre (nicht nur alte) Abrechnung mit der DDR aktualisieren, liegt ja auf der Hand. (Man vergleiche nur diese aktuelle Debatte um den "Rechtsextremismus" in den verschiedenen Zeitungen, um welche Aspekte geht es jeweils, welche Inhalte werden gebraucht; und vor allem: Wie wird geschrieben und argumentiert?)
Das Gute an dieser ganzen Streiterei ist allerdings, dass doch etliche Aspekte zur Sprache (einschließlich weiterführende Hinweise) kommen, die ich bisher bei meinen (privaten) Überlegungen nicht bedacht habe oder einfach nicht wusste. (Insofern auch Dank für die weiterführenden Hinweise!)

Einmal wurde hier der Name Jürgen Rieger (NPD-Politiker, "Multifunktionär der rechtsextremen Szene") genannt, ich möchte noch zwei Namen hinzufügen: Horst Mahler und Bernd Rabehl.
Während auf der einen Seite der "Rechtsextremismus" soziologisch eher der Unterschicht und dem Kleinbürgertum zugeordnet wird, was ja phänotypisch und historisch seine Berechtigung hat, findet dieser "Rechtsextremismus" (wenn auch mit geänderten Inhalten und Schwerpunktsetzung) auch Anhänger in anderen sozialen Schichten bzw. bei Personen, deren Herkunft, gesellschaftliche Position, Aus)Bildung und auch Beruf diese Einstellung, Haltung und Verhalten zunächst nicht verständlich ist.

Die Frage ist (für mich), welche individuellen, individual- und sozialpsychologischen, psychopathologischen (traumatischen?) und weltanschaulich-ideologischen Ursachen hier eine Rolle spielen? Wie z.B. ist der politische Wechsel von Bernd Rabehl (bis 1960 in der DDR zuhause) und Horst Mahler (siehe dessen Familiengeschichte!) zu erklären?

Lotte

P.S. Bis jetzt habe ich noch keine brauchbaren Angaben zur soziologischen Strukturierung der NPD und anderen rechtsextremen Gruppierungen gefunden. (Die Korrelation zwischen gewissen sozialen und wirtschaftlichen Strukturmerkmalen und Affinität zum "Rechtsextremen" [siehe Wahlergebnisse] ist evident.)




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Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 22.11.2011, 14:11:42
"dazu passend gestern einige weiterverbreitete Artikel aus Welt-Online|
Braunes Erbe der DDR
Autor: Freya Klier|21.11.2011.
"Neger", "Fidschis" und die Heuchelei der Linken ,,"
geschrieben von hugo


Ich gehe mal davon aus, dass du den Artikel nicht nur verlinkt, sondern auch gelesen hast.
Mich würde deine Meinung dazu interessieren.

Ich kann wesentliche Dinge daraus bestätigen.
Viele - aus der Diktatur entlehnte "Gewohnheiten" - die die Neonazis so gern übernommen haben- spielten auch in der DDR eine Rolle.
War eben auch eine Diktatur!
Ich meine da z.B. bestimmte Ausdrucksweisen beim Umgang mit Ausländern, die nicht nur unter vorgehaltener Hand praktiziert wurden(z.B. "Fidschis", "Kanacken",...) oder das zur Gewohnheit gewordene Misstrauen gegenüber Ausländern, da man sich ja eigentlich abgeschottet hatte.

Hinzu kam, dass sogar im offiziellen Bereich ( Strafgesetzbuch, Leitfäden der Stasiarbeit, Zeitungen...) Begriffe Eingang gefunden hatten, die Menschen, die man "los" werden wollte diskriminierte.
Ich meine Begriffe, wie "arbeitsscheue Elemente" oder "Asoziale" für vom Standpunkt der Partei abweichende Menschen oder dass man ganz offiziell bei Republikflüchtigen oder auch nur Antragstellern von "Schädlingen" in der soz. Gesellschaft sprach oder Kunst, die nicht in das Schema der Parteipolitik passte als "entartet" bezeichnete, obwohl gerade dieser Begriff wenige Jahrzehnte vorher furchtbar missbraucht wurde.

Das lässt sich leider nicht wegschweigen und hat sicherlich dazu beigetragen, dass Neonazis einen guten Nährboden auf dem Gebiet der ehem. DDR fanden.
Die Parteistrukturen der Neonazis und deren Unterorganisationen allerdings kamen aus dem Westen.

Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Reicht die moralische Empörung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 22.11.2011, 15:48:56
Mir reicht die Tatsache,dass in den letzten 20 Jahren ca 180 unschuldige Menschen von Nazis getötet wurden und viele bedroht, nur weil sie anders aussehen als der wunderbare, deutsche Mensch.
Auf diese Zahl kamen weder die RAF-Terroristen noch die Islamisten, die ungleich stärker verfolgt wurden, bzw. werden.

Das ist zweifellos richtig. Noch vor wenigen Wochen wurden von einem Herrn Innenminister von Bayern Herrmann die Linke (sowieso), Piratenpartei und der CCC zum Staatsfeind Nr.1 erklärt und verlangte sie durch die Staatsschutzbehörden im großen Umfang zu überwachen.

Ich zähle mal zusammen, wieviel Morde auf deren Konto in den letzten 20 Jahren gekommen sind:

....
---
0,0

Ob dies ein Verdienst des Verfassungsschutzes und des BKA ist?
olga64
olga64
Mitglied

Re: Reicht die moralische Empörung?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 22.11.2011, 16:27:54
Das ist völlig richtig - aber bekräftigt die Tatsache, dass Deutschland auf dem rechten Auge nach wie vor blind ist. Dies entspricht natürlich auch den Ansichten "im Volk", wo m.E. eine grosse Menge solcher Menschen existent ist. Wenn man nur bedenkt, dass in einschlägigen Internet-Foren bereits jetzt wieder an Verschwörungen durch den Mossad oder CIA gefaselt wird, lässt dies auch darauf schliessen. Olga

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Lotte-aus-Aurich
Lotte-aus-Aurich
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Erkennen, wissen, dann urteilen ...
geschrieben von Lotte-aus-Aurich
als Antwort auf olga64 vom 22.11.2011, 15:48:56

(1) Was nützen Publikationen,die keiner liest, vor allem nicht diejenigen, die es ursächlich betrifft? Mir reicht die Tatsache, (2)dass in den letzten 20 Jahren ca 180 unschuldige Menschen von Nazis getötet wurden und viele bedroht [..]. Auf diese Zahl kamen weder die RAF-Terroristen noch die Islamisten, die ungleich stärker verfolgt wurden, bzw. werden. Olga


(1)
Die Frage bzw. der Ausgangspunkt war ja nicht, dass Täter und potentielle Täter diese Publikationen lesen (auf den Gedanken muss man erst kommen - Respekt!), sondern anstatt der hier vorgetragenen Empörung und Verurteilungen (damit erleichtert man sich selbst bzw. man dokumentiert der Öffentlichkeit den eigenen Seelenzustand), die letztlich ja nichts aufklären und niemanden nützen, geht es doch darum - so verstehe ich solche öffentliche Diskussionen? - , gemeinsam möglichst viele Aspekte zu erkennen. (Statt dessen die übliche West-Ost-Streiterei) Die Frage nach den Ursachen halte ich in diesem Zusammenhang wesentlich.
Die jetzige Verblüffung, das Erstaunen und auch das Entsetzen über den Rechtsextremismus (vor allem öffentlicher Medien und der politischen Vertreter) wirkt etwas befremdend, weil ja eben viele Publikationen der letzten 20 Jahre dieses Problem behandelt haben.

(2)
Diese Feststellung teile ich; diese Feindbilder und öffentlichen Verurteilungen haben ja, wie es bekannt ist, eine politische Funktion. Politische Vertreter, Institutionen, Medien und vermutlich auch Gesellschaften brauchen wohl ihre Feindbilder?

Lotte





olga64
olga64
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Re: Erkennen, wissen, dann urteilen ...
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lotte-aus-Aurich vom 22.11.2011, 16:46:47

Die Frage bzw. der Ausgangspunkt war ja nicht, dass Täter und potentielle Täter diese Publikationen lesen (auf den Gedanken muss man erst kommen - Respekt!),


Lotte


Sie sollten keinesfalls in meine Aussage etwas interpretieren, das so nicht richtig ist. Ich bin wahrlich nicht so vermessen, anzunehmen,dass Nazi-Dumpfbacken, die vermutlich rein intellektuell gar nicht in der Lage wären, solche wissenschaftlichen Publikationen zu lesen, da sie ja in ihrem Grössenwahn verbale Auseinandersetzungen nur mit Schlägen und Mord beantworten, eine Klientel hierfür wäre.
Und der Rest der Bevölkerung wurde ja ruhig gestellt, in dem in den Jahresberichten zu lesen ist, dass Rechtsradikalismus in der BRD kein Thema wäre. So konnten die Behörden usw. in Thüringen und anderswo, wo es ja anscheinend wahre Nester gibt, ihr Unwesen weiter treiben. Die mutmasslichen Mörder, von denen nur eine überlebte, konnten dies ja 13 Jahre lang ohne belangt zu werden, obwohl sie kurz vor der Verhaftung standen. Dieser Dreck und dieser Filz muss ausgemerzt werden - aber praktisch und nicht wissenschaftlich-theoretisch. Olga




sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf passant_11 vom 22.11.2011, 15:49:10
"Die Diskussion war doch wohltuend sachlich bisher, und nun wird ausgerechnet Freya Klier verlinkt." und stante pede hätte ein tumber Pitbull mit exzellent austrainiertem Beißreflex zugebissen, ging nicht mehr, ist er doch schon lange tot der Sudel-Ede. Dafür wurde so en passant aufgeregt gekläfft.

"Dass sie fachlich nicht allzuviel drauf hat, weiß wohl Jeder, der zu DDR-Zeiten mal eine ihrer "Inszenierungen" sehen durfte." passant_11

"Seit 1982 war sie Regisseurin am Theater Schwedt. Für die Uraufführung von Ulrich Plenzdorfs „Legende vom Glück ohne Ende“ erhielt sie 1984 den DDR-Regiepreis." WIKIPEDIA

sysiphus...
passant_11
passant_11
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Re: Terror von rechts
geschrieben von passant_11
als Antwort auf sysiphus vom 22.11.2011, 17:14:54
@ sysiphus

Über die Sudel-Ede-Beißreflex-Analogie will ich mal großzügig hinwegsehen...

Ich will das mit Frau Klier auch nicht weiter auswalzen, aber vielleicht noch eine Anmerkung hinsichtlich ihres fachlichen Niveaus.
Ich war zu einer Ihrer Aufführungen eingeladen, das war 1985 in der Berliner Samariterkirche (in dieser predigte seinerzeit Herr Eppelmann). Sie spielte damals mit Stefan Krawczyk ein Stück, an dessen Namen ich mich aber nicht mehr erinnern kann, ich weiß aber noch, dass mich die Amatuerhaftigkeit der Aufführung irgendwie an das Niveau der Arbeiterfestspiele erinnerte. Es war eben etwas... naja...gelinde gesagt simpel, in meiner TV-Zeitschrift gäb`s dafür nur einen Punkt.
Sie wirkte nicht nur Schwedt, sysiphus, sondern auch in Bautzen, Halle, am DT Berlin und an der Schauspielschule "Ernst Busch". Vorher studierte sie in Dresden und Halle Schauspiel.
Dies ist sehr erstaunlich. Erstaunlich deshalb, weil sie zuvor wegen Republikflucht im Gefängnis saß, interessanterweise aber vorzeitig entlassen wurde. Ein "normaler" Republikflüchtling" kriegte danach gewöhnlich beruflich nie wieder ein Bein auf die Erde....

zum eigentlichen Thema:
Hier sagt mir mein Bauchgefühl, dass die sich Politik zu schnell darauf eingestimmt hat, dass es sich hierbei einzig um rechtsextremistisch motivierte Taten handelt. Vieles von dem, was bekannt gegeben wird, spricht aber dagegen.
Einiges deutet auch darauf hin, dass die Nazis als nützliche Idioten verwendet wurden, um anderer Interessen zu dienen. Sei es die Schutzgeldmafia (dafür sprechen Gedächtnisprotokolle anwesender Gäste), oder aber korrupter Polizeinetzwerke.
Da wird so nebenbei erwähnt, dass die drei über illegal hergestellt, legale Ausweise verfügten. Für wie dumm hält man uns eigentlich?






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