Innenpolitik Terror von rechts

marianne
marianne
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von marianne
als Antwort auf silhouette vom 17.11.2011, 18:33:04
" Viele seiner exportierten "Kollegen" waren "zweite Garnitur", wie man so schön sagt, und fühlten sich ganz groß, als sie einmal im Leben über die Vergabe von Millionenaufträgen zu entscheiden hatten."

Sil- entschuldige, ich mag die "Einkastlerei" nicht.
Jetzt habe ich kopiert.

Genau dies ist mir auch berichtet worden- wir kennen auch welche davon !!
Sed mia edzo ne faris tion, kompreneble ne!

Liebe Grüße dir! M
hugo
hugo
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von hugo
als Antwort auf silhouette vom 17.11.2011, 18:33:04
nee silhouette da bringste immer noch etwas durcheinander wenn Du schreibst. ",,,wonach das Nazi-Regime nur im "Westen" stattgefunden hat und es schon aus diesem Grund keine Nazis in der DDR gegeben hat,,"

Ich hab während der gesamten DDR-Zeit auch in diesem Staat gelebt, da wär mir sowas aufgefallen.
Gerade in der Schule (auch in den Medien)wurden wir aufgeklärt was die Nazis alles auf dem Territorium angestellt hatten. Es gab reichlich Gedenkstätten, es wurden die Aus-, und Nebenwirkungen hervorgehoben, es wurden Prozesse geführt usw. usf.

Hättest Du geschrieben das das damalige Ostregime die eigene Aufarbeitung der Vergangenheit bezüglich der Nazis als großen Erfolg hinstellte und die BRD wegen ihrer eher laschen Vergangenheitsbewältigung kritisierte,,,es wär ein Schuh draus geworden,,aber vermutlich hast Du das ja auch so gemeint.

Das der Verfassungsschutz ne Menge Informanten bei den Rechten hatt/hatte streitet doch heute Niemand ab, das es die Zweite Garnitur der Westexportbeamten war, wär mir völlig neu, das seh ich nicht.
,,aber das sich gerade in der Anfangszeit -also nach 1990- die Übergriffe die Gewalttaten häuften müßte man mal in einer Statistischen Kurve nachgucken können,,,obs da Zusammenhänge gibt?

so wie ich es sehe hat diese Gewaltmasche in den letzten 10 Jahren schön abgenommen,,,so kanns weiter gehen.

Aber die Art und Weise der Beziehungen der Bindungen und Verbindungen, wer schöpfte wen ab, wer gab wozu und wofür Weisungen und Anweisungen,,,das interessiert schon eher und genau darüber spekuliert gerade die Öffentlichkeit,,

die Geheimen, die werden es wissen und wissentlich verschweigen wollen so lange es geht, denn die kommen scheinbar sehr schlecht bei weg, bei dem was gerade ans Licht kommt.

hugo

yuna
yuna
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von yuna
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 17.11.2011, 18:35:39
hw, also die Dame im ARD-Interview spricht mir streckenweise aus der Seele und den ersten Teile finde ich auch wirklich gut. Nur später driftet sie für meinen Geschmack ab in diesen - ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben soll, deshalb so wie ich es empfinde - Sumpf aus Gekreische.
Muss man nicht verstehen.
Jedenfalls, finde ich es auch schade, dass sie anprangert, dass man nicht gleich von Rechtsextremismus ausgegangen sei, schließlich ging es ja um ausschließlich ausländische Opfer, und das man ihnen da eher noch Straftaten unterstellt.

Ich sehe das alles etwas neutraler - man muss bedenken, es sind 9 Fälle, verteilt auf 5-6 Jahre, verstreut über ganz Deutschland.
Ich bin sicher, wären alle Fälle im gleichen BL gewesen, wie z.B. auch die meisten Banküberfälle nur in einem bestimmten Umkreis stattfanden, wäre der erste Verdacht sofort auf rechtsextreme Hintergründe gefallen.
Da sie nun aber verstreut waren, lässt das eher den Schluss zu, das gezielt Leute getötet wurden und das passt nun mal eher zur Mafia z.B.
Zumal es bis auf eine Person alles Menschen türkischer Herkunft waren und Rassismus sich ja für gewöhnlich auf alles ausländische bezieht.
Daher würde ich da den Behörden nicht vorwerfen wollen, dass sie zuerst in die naheliegendste Richtung ermittelt haben.

Der Bericht auf Spiegel - ist nicht so meins. Keine Ahnung wieso, mir ist SpOn im Moment über.
Allein die Grafik "Wie braun ist Deutschland" finde ich so BILD-Niveau, eigentlich sogar fast noch darunter. Da kann ich mit der Auswertung aus der Zeit weit mehr anfangen - aber so was kostet natürlich richtig Arbeit. Die kann man sich nicht leisten, wenn man Artikel im Minutentakt raushaut, die im Grunde immer den gleichen Inhalt haben, nur die Überschrift ändert sich.

Was die Liste betrifft - schon alleine weil der Uhl drauf steht, glaube ich nicht, dass die Leute auf der Liste getötet werden sollten
Wäre seltsam.
Falls doch, ginge es um politische Probleme, die unabhängig von der rechten Szene stehen oder irgendwelche anderen Probleme.
Wäre meine persönliche Einschätzung =P

Anzeige

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von silhouette
als Antwort auf hugo vom 17.11.2011, 18:56:53


Das der Verfassungsschutz ne Menge Informanten bei den Rechten hatt/hatte streitet doch heute Niemand ab, das es die Zweite Garnitur der Westexportbeamten war, wär mir völlig neu, das seh ich nicht.
,,aber das sich gerade in der Anfangszeit -also nach 1990- die Übergriffe die Gewalttaten häuften müßte man mal in einer Statistischen Kurve nachgucken können,,,obs da Zusammenhänge gibt?

geschrieben von hugo

Du brauchst das auch nicht zu sehen. Ich habe von Beamten für die Verwaltung gesprochen, von der kommunalen Ebene, du von den 100 Staatssekretären, die wohl kaum alle für den Verfassungsschutz gearbeitet haben. Und das betraf 2 völlig andere Themen.

Und ich finde die Verbindung, die du zwischen diesen und den jetzigen Nazis herstellst, einfach haarsträubend.

Oh ja, es könnte einen Zusammenhang geben mit allein dem gehäuften öffentlichen Auftreten der Neonazis im Osten ab 1990: der Wegfall der Macht und des harten Durchgreifens der Stasi und der Volkspolizei, und den zunächst arglosen laschen Umgang der neuen "Staatsorgane" mit den neuen frechen Glatzköpfen und ihren Spießgesellen, die sich vorher nicht so viel herausgenommen haben.

Alle anderen Andeutungen sind hanebüchen. Und wie Stange schon irgendwo schrieb, und zwar zum ursprünglichen Thema: nichts Näheres weiß man nicht, jeder stochert auf seine Weise im Nebel.

Re: Terror von rechts
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 17.11.2011, 18:56:53
"Gerade in der Schule (auch in den Medien)wurden wir aufgeklärt was die Nazis alles auf dem Territorium angestellt hatten. Es gab reichlich Gedenkstätten, es wurden die Aus-, und Nebenwirkungen hervorgehoben, es wurden Prozesse geführt usw. usf."
geschrieben von hugo


Richtig - Hugo - darüber besteht kein Zweifel.

Auf der anderen Seite haben "wir" uns staatlicherseits von allen Ausländern abgeschottet. Dabei meine ich nicht nur von Ausländern aus den kap. Staaten, sonden auch v. denen aus den sog. Bruderstaaten.
Wir hatten hier im Faserwerk jede Menge( in 20 Jahren über 2500) Lehrlinge und Arbeiter z. B. aus Vietnam , Kuba, Angola u. Mozambique.
Die wurden während der gesamten Zeit außerhalb der Arbeitszeiten streng in den Wohnheimen isoliert "gehalten", die Wohnheime bewacht und Besucher auf Genehmigungen kontrolliert ...
Zusammenkünfte mit ihnen( sog. Freundschaftstreffen) wurden organisiert und streng beobachtet.

Natürlich kamen trotzdem private Kontakte zustande,die allerdings schon zu DDR-Zeiten nicht immer friedlich abliefen.
Bei den Vietnamesen war allerdings alles etwas lockerer.

Hinzu kam, dass einige der Afrikaner über Westgeld verfügten und die Genehmigung hatten, Westberlin zu besuchen und gelegentlich mit mitgebrachten Sachen auf der Arbeit prahlten.
Das sorgte oft für Frust bei den deutschen Jugendlichen und nicht gerade für ein gutes Klima.

Richtig integriert wurden die Ausländer nie. Es war immer deutlich, dass die Partei unkontrollierte Begegnungen verhindern wollte, was natürlich nicht 100%ig klappte.
Fakt ist, dass die Beziehungen Deutsche- Ausländer - besonders bei Jugendlichen-immer gespannt waren.


yuna
yuna
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von yuna
Ich habe mal noch was anderes - die Täter haben ja auch etliche Banküberfälle begangen, an die denkt irgendwie keiner mehr.

Die Frage: Wie können angeblich 3 Leute über einen so langen Zeitraum so viele Personen töten (zu den 9 ausländischen Opfern kommen ja noch mehrere Polizisten und evtl. noch weitere Opfer) und noch dazu derart häufig Banken überfallen, ohne auch nur die geringste Spur zu hinterlassen?

Die Fahnder haben jahrelang ins Blaue geraten und um überhaupt irgendwas zu haben, hat man sich an Tatort, Tatzeit und Opfer orientiert um evtl. Muster zu finden und wenigstens so irgendwie auf ein Motiv zu kommen.
Aber letzten Endes standen sie immer mit leeren Händen da - bis zu dem Moment, wo das Wohnmobil hochging und die Waffe gefunden wurde.

Entweder die 3 waren Profis oder irgendwer bei den Ermittlern hat Spuren verwischt.

Anzeige

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von silhouette
als Antwort auf yuna vom 18.11.2011, 11:38:22

oder irgendwer bei den Ermittlern hat Spuren verwischt.
geschrieben von yuna

So ähnlich könnte es gewesen sein. Vielleicht war die Hinterabsicht, die V-Leute noch länger wurschteln zu lassen, in der Hoffnung, mit ihren Hinweisen eine größere Sache im Nazi-Milieu aufzudecken. Vielleicht haben die arglosen "normalen" Polizisten diese Verschleierungstaktik durchkreuzt, indem sie Täter ausfindig gemacht haben, die sie nicht ausfindig machen sollten? Vielleicht ist irgendjemandem in dieser Geheimhaltekette gedämmert, dass nicht noch mehr unaufgedeckte Morde in Kauf genommen werden dürfen?

Wenn Geheimdienste (auch wenn sie Verfassungsschutz heißen) im Spiel sind, sind alle preisgegebenen Informationen mit Vorsicht zu genießen.
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von dutchweepee
Das hat nichts mehr mit "unfähig" zu tun: soeben höre ich auf PHOENIX, dass für die untergetauchten Terrorísten, in der rechten Szene über die Jahre "Solidaritätskonzerte" zur Geldbeschaffung organisiert wurden. Der Erlös wurde den Untergetauchten jeweils durch einen V-Mann des Verfassungsschutz übergeben. Das ist ja schon unverdeckte Unterstützung!
schorsch
schorsch
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von schorsch
als Antwort auf yuna vom 17.11.2011, 20:01:32
So "einfach" wie du möchte ich auch denken können.

Weil aber meine Hirnwindungen etwas komplizierter gestrickt sind, bewegen sich meine Gedanken manchmal etwas ausserhalb von deiner Denkweise.

Konkret: Im Zeitalter der vernetzten Computer MUSS der deutsche Verfassungsschutz einfach gewusst haben, dass es da z.B. in ihren eigenen Reihen Maulwürfe gab, die weniger daran dachten, die Tätigkeiten der Terroristen der Polizei zu melden, als eher daran, die geplanten Aktionen der Polizei den Kumpanen zu berichten und sie rechtzeitig zu warnen.
senhora
senhora
Mitglied

Re: Terror von rechts
geschrieben von senhora
Bereits 2010 gab es den passenden Song zu den Morden, der Text ist aus heutiger Sicht eindeutig.
„Alles fein säuberlich vom Anwalt geprüft“, schreibt die Plattenfirma PC-Records aus Chemnitz.

Senhora

Anzeige