Innenpolitik Stuttgart 21

Re: zurück zu Stuttgart 21
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.11.2010, 17:52:12
Was ist z.B. an der Umfrage- Frage " 1. Halten Sie Stuttgart 21 für ein wichtiges Verkehrsprojekt?"
so schlimm.
Ich kann hier doch eindeutig "NEIN" ankreuzen !
Gleiches gilt für alle anderen Fragen.
Ich kann an keiner Frage erkennen, dass den Befragten etwas suggeriert wurde, das die Entscheidung beeinflusst haben könnte.
Ich erkenne bei dir auch - wie meistens - keine genaue Begründung für irgendeine falsch formulierte Frage, sondern leider nur Polemik .

Jeder der Teilnehmer hatte die Möglichkeit sich für "Ja" oder "Nein" zu entscheiden.

Trotzdem ist eine solche Umfrage im Internet natürlich nicht repräsentativ.
Dafür gibt es viele Gründe.

Repräsentativ ist sicher auch die Umfrage der Piratenpartei nicht.

Gleiches gilt für eine Umfrage im st - falls sie stattfinden würde.
Dein Vorschlag allerdings, diese Umfrage mit dem Problem einer Rentenerhöhung anstelle von S21 zu verbinden ist der absolute Hammer - ala hinterwaeldler und zeigt, wie du dir Umfragen vorstellst.

Ich hätte noch einen Vorschlag für eine Umfage, die dann auf alle Fälle nach deinem "Muster" ausfällt.

1. Warum halten Sie S21 für nicht umsetzbar?
a - Weil das Projekt zu teuer ist.
b - Weil in den Medien gesagt wird, dass alle dagegen sind.
c.- Weil die CDU dafür ist.

2. Wie soll es mit S21 weitergehen?
a - Es sollte schnellstens eingestellt werden.
b - Es sollte erst darüber diskutiert und dann eingestellt werden.
c - Es sollte weiterdemonstriert werden, bis die Landesregierung zurücktritt - dann kann weitergebaut werden

u.s.w.

Dann könnte man auswerten, dass alle gegen S21 sind.
mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Stuttgart 21
geschrieben von mradefeld
Es ist in unserem Lande, dem Land der Protestierer, das sich nicht nur "abschafft", wie Sarraszin behauptet, sondern auch noch von jeder Neuerung, vor allem auf technisch-wirtschaftlichem Gebiet, wegdemonstriert, Mode geworden, politische Gegner, oder einfach alle Andersdenkenden, in die braune Ecke zu stellen.
So hat man das mit all' denen bisher gemacht, die entweder nicht in den populistischen Hauptstrom passen, oder auch nur den Regierenden unbequem sind.
Mich wundert nur, dass offenbar die Bürger anderer Länder bei weiten NICHT so demofreudig sind, wenn es sich um solche Dinge handelt. Die sind dann eher wegen PERSÖNLICHER Sachen unterwegs, etwa Erhöhung des Renteneintrittsalters. Wer demonstriert schon in Frankreich, in anderen Ländern überhaupt, gegen die Atomkraftwerke? Wer behindert den Ausbau von Schnellfahrstrecken bei der Bahn? Wer demonstriert gegen einen Brückenbau? (Waldschlösschenbrücke in Dresden) Wer ist dort gar gegen neue Starkstromleitungen, die die Nutzung erneuerbarer Energien erst sinnvoll machen?
So etwas scheint es nur in Deutschland zu geben.



hafel
hafel
Mitglied

Re: Stuttgart 21
geschrieben von hafel
als Antwort auf mradefeld vom 05.11.2010, 19:34:55
@ mradefeld: Wer demonstriert schon in Frankreich, in anderen Ländern überhaupt, gegen die Atomkraftwerke?


Na da bist Du aber sehr schlecht informiert. Höre doch einmal Nachrichten.

Die Franzosen haben heute den Atomtransport zum Erliegen gebracht. Wird in allen Nachrichten berichtet.

Hafel

Anzeige

Altersdiskriminierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 04.11.2010, 17:11:33
Eine Frage an dich nebenbei: deine Definition von "greis" leitet wo genau heraus ab?
Ich kann bisher nur anerkennen, dass Dr. Geißler einen sehr professionellen Job macht und damit zeigt, dass Alter allein noch kein Ausschlusskriterium ist.


Darf man einen alten Mann mit über 80 Jahren wirklich nicht "Greis" nennen - weshalb wünscht Sorella hier eine Definition, wohl ebenso lang wie ihr Beitrag? Gehört Herr G. noch zur Gruppe der Teenager oder "Männer im besten Alter"?
...



Weshalb wünscht Sorella von dir deine Definition (ohne Vorgabe einer Länge übrigens)?

Weil Sorella deine Formulierung "Wenn der greise Herr Geissler diesen job als Schlichter erfolglos Ende November beendet hat ..." in dieser Form und in diesem Zusammenhang als Altersdiskriminierung versteht und von dir gerne wissen wollte, ob du das anders gemeint hast. Also eine Rückfrage oder Nachfrage.

Was "man darf" steht also nicht zur Diskussion, sondern was man suggeriert.

Ich sehe das als eine interessante Frage und eröffne dazu einen neuen Thread, in dem ich die Verwendung des Wortes "greis" allgemein zur Diskussion stelle, da es hier ein Nebenthema ist.


Sorella





mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Stuttgart 21
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf hafel vom 05.11.2010, 19:56:05
Die haben gegen die Transporte doch nur demonstriert, weil sie unseren Protestierern mal etwas Gutes tun wollten und weil sie einmal beim Demonstrieren (Rentenreform) so schön drin waren. Gegen IHRE eigenen Kernkraftweke demonstrieren die nicht. Ist ja auch ein zu schönes Exportgeschhäft mit dem Strom und eine schöne
Arbeitsplätze schaffende Dienstleistung, die Aufarbeitung. Glaubst Du wirklich, die WOLLEN den Müll nicht transportieren sondern im Lande behalten?
Re: Stuttgart 21 TAZ ?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Auch 'ne Version (ich weiß nicht, was ich davon halte soll ):

Bodenschätze in Stuttgart

Anzeige

mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Stuttgart 21 TAZ ?
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.11.2010, 21:11:37
Diese Negativdemonstranten haben bisher immer nur den Gang der Ereignisse ausbremsen und verteuern können, wirklich etwas geschafft, noch viel weniger geschaffen, haben die nie. Man kann doch wohl schlecht über die hohe Arbeitslosigkeit auch im Baugewerke klagen, und gleichzeitig praktisch JEDE Großinvestition wegdemonstrieren wollen. Das ist doch unlogisch schon vom Ansatz her. Es ist nur schlimm, dass sich so viele Leute zu derartigen Unsinn hinreißen lassen.
Und am Ende sind es auch die ehemaligen Demonstranten, die die neue Startbahn auf dem Frankfurter Flughafen nutzen, sich wärmen an mit Atomstrom geheizten Heizlüftern, die Dresdner Waldschlösschenbrücke sicher als Erste mit befahren werden, die Autobahn nach Prag fleißig nutzen, die Betriebseröffnung im Leipziger Citytunnel nun kaum erwarten können, und, und, und.
Wirkliche Positivdemos hat es aber auch schon gegeben, wie z.B. die zur friedlichen Revolution 1989. Da wurden ganz konkrete Sachen gefordert z.B. die Reisefreiheit und die Einheit Deutschlands, und die letztlich auch erzwungen.
senhora
senhora
Mitglied

Re: Stuttgart 21 TAZ ?
geschrieben von senhora
Die Informationen über den City-Tunnel in Leipzig beweisen gerade, dass es notwendig ist, besonders Großprojekte zu hinterfragen.

Dort sollten ursprünglich ICE-Züge nach München durchfahren, damit wurde das Großprojekt begründet und was wurde? Am Ende wurde es eine Art U-Bahn mit vier Stationen und vier Kilometern Länge aber die Kosten haben sich inzwischen verdoppelt, dabei ist er noch nicht einmal fertig.
Die Kritiker von Großprojekten als Spinner hinzustellen, ist zu kurz gesprungen.

Senhora

Marija
Marija
Mitglied

Re: Stuttgart 21 TAZ ?
geschrieben von Marija
als Antwort auf senhora vom 16.11.2010, 07:22:14
Die Informationen über den City-Tunnel in Leipzig beweisen gerade, dass es notwendig ist, besonders Großprojekte zu hinterfragen.

Dort sollten ursprünglich ICE-Züge nach München durchfahren, damit wurde das Großprojekt begründet und was wurde? Am Ende wurde es eine Art U-Bahn mit vier Stationen und vier Kilometern Länge aber die Kosten haben sich inzwischen verdoppelt, dabei ist er noch nicht einmal fertig.
Die Kritiker von Großprojekten als Spinner hinzustellen, ist zu kurz gesprungen.

Senhora



Sehr guter Beitrag, Kompliment !

@mradefeld

Bitte unterschätze die FALSe FLAG - AKTIONEN nicht.
Diejenigen, die die größten Krawallmacher sind, gehören oft nicht in das Lager der friedlichen Demonstranten.
Sie wurden angeheuert, demagogisch vorzugehen und aufzuwiegeln. Genau diese Menschen provozieren
und zeigen das Verhalten, das du richtig beschreibst und zu Recht anprangerst.

Gestern kam im WDR eine Sendung, die genau diesen Tatbestand aufzeigt,
Gipfelstürmer-Die blutigen Tage von Genua

Die friedliche Polit-Demonstration 1998 in der damaligen DDR ist m.M.n. nicht vergleichbar mit einem ökonomischen Projekt, das nur wenigen Gruppen der Bevölkerung einen Vorteil bringt.

Stuttgart 21 zeigt ganz deutlich auf, wie kapitalistische Kräfte politisch wirksam werden.
Die Friedensdemonstrationen ´89 zeigen auf, wie soziale Kräfte politisch wirksam werden.
So sehe ich das.

mradefeld
mradefeld
Mitglied

Re: Stuttgart 21 TAZ ?
geschrieben von mradefeld
als Antwort auf Marija vom 16.11.2010, 07:43:25
Muss ich doch noch etwas zum City-Tunnel Leipzig hinzufügen.
Dass dort vorerst keine ICEs durchfahren werden, liegt nicht am Tunnelprojekt als solchem, sondern an der zögerlicher Elektrifizierung der Strecken nach dem Süden. So ist die nach Chemnitz nun gerade mal bis Geithain fertig, die nach Hof eben erst im sächsischem Teil begonnen. Und von Hof/Bay. weiter geht es überhaupt noch nicht elektrisch! Gottseidank haben sich die "Erfinder" des Tunnels von Anfang an geeinigt, dass durch den Tunnel nicht mit Dieseltriebzügen hinurchgestunken werden darf.
Und was die Kosten angeht:
Was da nicht alles in den "Tunnelkosten" versteckt wurde: Die Elektrifizierung Borna-Geithain, die neuen S-Bahn-Haltepunkte Leipzig-Nord und zwei neue in Leipzig-Leutzsch, der völlige Neubau der Personenverkehrsanlagen in Leipzig-Plagwitz, der Neubau eines Haltepunktes in Leipzig-Anger-Crottendorf. Evtl noch zwei weitere S-Bahn-Haltepunkte in Leipzig-Mockau. Dass dies alles die Kosten für den Tunnel als solchen fast verdoppelt, ist verständlich. Diese Projekte hätten auch so einmal angefasst werden müssen, ließen sich aber im Schatten des Tunnels wunderbar mit unterbringen. Dass diese Projekte und Folgebauten(?) auch die Bauzeit verlängern, ist nur zu verständlich.





Anzeige