Innenpolitik Stuttgart 21

ehemaligesMitglied27
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von ehemaligesMitglied27
aus Spiegelonline

Es regnet Tränengas. Kinder, Schüler, alte Frauen und Männer fallen übereinander, werden hochgehoben und dorthin geschleppt, wo der scharfe Strahl der Wasserwerfer nicht mehr hinreicht. Manche Gesichter sind blutüberströmt, die Augen brennen höllisch, der Atem wird knapp. Szenen wie in Wackersdorf, sagen ältere Semester, die über einschlägige Demo-Erfahrungen verfügen. Aber es ist nicht Wackersdorf, es ist der Stuttgarter Schlossgarten, die gute Stube der Schwaben, in der sie sonntags mit ihren Kindern spielen.

Wenn ich so etwas lese, dann muss ich feststellen, dass die Bildzeitung ein Sonntagsblättchen ist.

Bei der Feststellung dass es:
Szenen wie in Wackersdorf sind,( sagen ältere Semester, die über einschlägige Demo-Erfahrungen verfügen.)
dann wird mir klar, dass ich Vieles im Leben falsch gemacht habe.
Warum bin ich auch nur zur Arbeit gegangen, um Geld zu verdienen, damit die Stütze pünktlich auf den Konten der "älteren Semester" verbucht werden konnte, um montags in Wackersdorf, mittwochs in Gorleben und freitags in Frankfurt an der Startbahn West zu demonstrieren.
Aber andererseits, ohne mich und die vielen anderen, die gearbeitet haben, hätten die Demos ja gar nicht statt finden können, denn das Sprichwort sagt:

Ein leerer Bauch demonstriert nicht gern. (oder so ähnlich)
Mitglied_5ccaf87
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf eko vom 01.10.2010, 11:59:49
Da ist etwas Seltsames passiert, trotzdem hält man an einer Lüge fest. Vielleicht gibt es doch noch Menschen in der großen freien Welt die es glauben. Spiegel-Online meldet in einem ganz versteckten Beitrag eine Richtigstellung:
Ministerium zieht Meldung über Steinewerfer zurück
Es gibt nämlich eine einfache Erklärung dafür: Im Stuttgarter Schlosspark gibt es keine Steine in einer Größe, die zur Herbeiführung schwerer Verletzungen geeignet sind. Kleine Kieselsteine und Plastikflaschen wurden noch genannt. Hmm...? Bei der Ausrüstung der Polizei?
hafel
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von hafel
als Antwort auf adam vom 01.10.2010, 09:49:14
@ Adam:

Mit "tot" meinte ich nicht den eigentlichen Umbau, sondern das Projekt im weitesten Sinne. Ich bin mir sicher, dass der Bahnhof von der Stuttgarter Bevölkerung in Zukunft nicht angenommen wird. Vielleicht sind bei der Einweihung des neuen Bahnhofes die Verantwortlichen und Bauarbeiter ganz alleine unter sich. Bisher waren die Stuttgarter sehr stolz auf ihren Bahnhof. Ich kann das hier salopp behaupten, da ich in meinen jungen Jahren in Stuttgart gearbeitet hatte und täglich den Bahnhof frequentiert hatte.
Es wurde einfach – wie in so vielen anderen Projekten – vergessen die Bevölkerung mit zunehmen. Das ist der eigentliche Kritikpunkt.

Ich hatte nie bestritten, dass dieses Bahnprojekt nicht demokratisch zustande gekommen ist. Die entsprechenden rechtsstaatlichen und notwendigen Entscheidungen sind zugunsten der Befürworter gefallen. Das ist unstreitbar.
Aber es ist auch ein Recht der Gegner gegen diesen unterirdischen Bau zu demonstrieren. Die Bürger in BW sind leider erst etwas spät aufgewacht; --- als die Bagger anrollten. Rein juristisch haben die Bürger nicht das Recht den Bau zunächst nachträglich zu verhindern. Hier sind aber beim Bahnhof, wie auch auf der geplanten Strecke, Kostenexplosionen entstanden die zumindest eine neue Diskussion gestatten muss. Letztendlich muss am Ende immer der Bürger die Zeche bezahlen. Und ich denke, dass bei derartigen Kostenexplosionen die Karten neu gemischt werden sollten. Ich kann nicht ein Projekt für eine Summe genehmigen und dann glauben, wenn sich die Baukosten verdreifachen, dass alles ruhig mitmacht.

Die Landesregierung hat hier klar versagt und versäumt die Bürger mitzunehmen, sie über die Mehrkosten transparent aufzuklären und kam der "Runde Tisch" viel zu spät.
Ich befürchte, dass es nicht nur in Stuttgart einen "heißen Herbst" geben wird. Viele Schwarz-Gelb-Projekte werden, ohne dem Bürger eine transparente Erklärung zu geben, einfach entschieden. Dagegen sieht der Bürger nur die Rettung der Banken und gehobene Bonizahlungen und die Diätenerhöhungen der Politiker. Da muss man/frau schon ganz schön naiv sein, zu glauben, das kann so ohne Proteste weiter gehen.

Leider werden sich unter die Protestler auf der Strasse auch einige "Hardliner" mischen, denen es nicht um die Sache sondern um den Radau geht. Die "Altbürger" unserer Republik erinnern sich vielleicht noch an die Straßenproteste der Spät – Sechsiger - Jahre. Am Ende terrorisierte die RAF die Republik. Es wäre nur zu hoffen, dass es erstens soweit nicht kommt und zweitens, dass dann die Politik eine glückliche Hand hat. Ein Helmut Schmidt steht nicht mehr zur Verfügung.

Hafel

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Christine1951
Christine1951
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von Christine1951
als Antwort auf urmelviech vom 01.10.2010, 11:52:22

stimmt und ich hänge mich einfach mal ran ....

vor längerer Zeit hatte ich hier im Forum mal eine "provokante Frage" gestellt .. nicht wissend das "Stuttgart 21" mal so kommen wird wie es jetzt geschehen ist.

Ich habe die DDR 1987 verlassen .... staunend die Montagsdemos betrachtet .... habe im Nachhinein bedauert das dies nicht schon eher passiert ist, das ich nicht dabei war als das "Volk" endlich wach wurde und von Möglichkeiten gebrauch machte die ich bis zu meinem Weggang nicht für möglich hielt .... denn mein Demokratieverständnis war ein anderes wie das was ich bis 1987 erleben musste............

Jetzt habe ich nur noch Angst und Bange ... sollte das, was ich für Demokratie hielt, schon bei einem so scheinbar kleinen Projekt wie "Stuttgart 21" versagen ...

So hatte und habe ich mir eine Demokratie nicht vorgestellt

Christine

hafel
hafel
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von hafel
als Antwort auf Christine1951 vom 01.10.2010, 15:34:19
@ Christine 1951:

Na, etwas vom Thema abweichend:

Die Demokratie ist erst ernsthaft in Gefahr, wenn Extrem- Linke oder Rechte an die Macht kommen. Die ändern (das kennen wir aus der Geschichte) die Verfassung und das war es dann.

Solange Politiker vom Volk gewählt und auch wieder abgewählt werden können, ist die Demokratie nicht ernsthaft in Gefahr. Also deshalb wehret den Anfängen, dass solche "Rattenfänger" nie wieder an die Macht kommen.

Hafel
Christine1951
Christine1951
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von Christine1951
als Antwort auf hafel vom 01.10.2010, 15:44:03

Ja, etwas vom Thema abgewichen das stimmt ...

Abwählen geht immer erst nach 4 Jahren und was ist in der Zwischenzeit wenn die Gewalt auf beiden Seiten eskaliert???

Nach meinem Verständnis gehört zur Demokratie mehr als nur die freie Wahl.

LG

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olga64
olga64
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2010, 12:30:53
Mich erschüttert aktuell sehr, dass es anscheinend bei diesen nun stark eskalierenden Demos junge Mütter gibt, die mit ihren Kindern dorthin gehen und in den ersten Reihen agieren. Glauben diese Mütter wirklich, dass keine Gegenwehr erfolgt? Weshalb bringen sie ihre Kinder in eine solche Gefahr?
Die betroffenen Schüler sind ja grösser und sehen sicherlich in der ganzen Sache auch ein "event", wenn sie nicht gerade stark aus den Elternhäusern vorbelastet sind, die früher gegen AKW demonstrierten.
Wie wird dies enden, bis im Frühjahr die Grünen in Stuttgart den Bürgermeister stellen werden und Herr Mappus im Nirwana verschwinden wird? Olga
heinzdieter
heinzdieter
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von heinzdieter
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 01.10.2010, 12:30:53
Zitat

Es gibt nämlich eine einfache Erklärung dafür: Im Stuttgarter Schlosspark gibt es keine Steine in einer Größe, die zur Herbeiführung schwerer Verletzungen geeignet sind. Kleine Kieselsteine und Plastikflaschen wurden noch genannt. Hmm...? Bei der Ausrüstung der Polizei?

Im Schlosspark stehen viele alte Kastanienbäume.
Die heruntergefallenen reifen Kastenien wurden etv auch als Wurfgaschossen verwendet.
Das nur zur Vervollständigung über mögliche
gefährlichen
Wurfgeschosse

heinzdieter
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf heinzdieter vom 01.10.2010, 16:40:35
Im Schlosspark stehen viele alte Kastanienbäume.
Die heruntergefallenen reifen Kastenien wurden etv auch als Wurfgaschossen verwendet.
Das nur zur Vervollständigung über mögliche gefährlichen Wurfgeschosse

Könntest recht haben. Klingt auch vernünftig. Man sollte die Gefährlichkeit für Leib und Leben herunterfallender Kastanien nicht unterschätzen. Selbst das ZDF warnt die Kanzlerin. Immerhin haben unsere Eltern vor 60 Jahren uns auch immer gewarnt Kastanien zu werfen. Wie schnell hätte ein anderes Kind ein Auge eingebüßt.

@Olga64: Vorgesehen war eine friedliche Demonstration friedlicher Bürger Stuttgarts und keine Randale autonomer Linker. Leider hat der Staat das nicht toleriert und so wurden auch Mütter mit Kindern in dieses Schubfach eingeordnet.
entdeckerklaus
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Re: Stuttgart 21
geschrieben von entdeckerklaus
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.08.2010, 12:29:01
hinterwaeldler
Du sprichst so viel von Bestechung. Hast Du Beweise? oder sind das mal wieder sch....hausparolen.

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