Innenpolitik Streit um Bürgergeld
Hallo, @Rispe, Hallo, @Tina1,Da bin ich nicht deiner Meinung. Es gibt eben keine Angebote, Möglichkeiten
Aber genauso weiss ich (von meiner Klientel und von mir), dass irgendwann der Punkt kommt, an dem man resigniert. Hier ohne Ansporn, Angebote, Möglichkeiten "einfach nur" Bürgergeld zu zahlen, empfinde ich in vielen Fällen nicht als hilfreich. MIR hätte es damals nicht geholfen.
Schönen Gruss
DW
für aber tausende Menschen. Die Zeiten sind vorbei.
Tina
Nun, es ist meine Erfahrung, und das hat mit Meinung nichts zu tun. Vielleicht hätte ich schreiben sollen: "der Punkt kommt, an dem manche/viele resignieren." Jeder Psychologe, Sozialpädagoge, Fachmensch, der täglich mit all dem zu tun hat (und damit meine ich keine Jobcentermitarbeiter) wird Dir das bestätigen, dass dieser Punkt kommt, wenn man immer und immer wieder vergeblich versucht, einen Job zu bekommen.
Dann ist man irgendwann erschöpft, müde, und resigniert. Und dann ist es sinnvoller (so habe ich persönlich es erlebt, und das kann man mir nicht absprechen), Angebote wie Weiterbildung, zweite Ausbildung, Spezialisierung usw. zu bekommen als Geld (finanziell hat mich das nicht belastet, da meine Frau Geld verdiente, es hat mich seelisch mitgenommen). Hätte ich damals nicht einen tollen Betreuer beim Arbeitsamt gehabt, der eine Möglichkeit fand, mir eine Zusatzausbildung, die auf meinem Abschluss aufbaute, zu ermöglichen, wäre ich heute nicht hier, denn ich wäre versunken...
Dass es diese Angebote heute nicht oder kaum noch gibt, ist tragisch, aber das macht meine Aussagen, dass Menschen irgendwann resignieren, ja nicht falsch, sondern es verschärft die Situation natürlich noch. Damit ist doch keinerlei Schuldzuweisung verbunden...
DW
dass irgendwann der Punkt kommt, an dem man resigniert.
da hab ich andere erfahrungen gemacht. damals in der drogenberatung konnten die klienten einfach da ehrenamtlich mitarbeiten bis sie irgendeinen job oder eine weiterbildung hatten. und sie wurden gut betreut und konnten auch div. kurse mitmachen usw. da hat niemand resigniert.
und ich war schon sehr früh sehr schwer krank und bin es immer noch, da aip und sle nicht heilbar sind und ich hab mit 8 angefangen zu arbeiten, hab mehrere ausbildungen und etliche fortbildungen gemacht und arbeite immer noch (bin fast 72) usw. usw.
lg
minerva
Das nenne ich mal Kinderarbeit 😕
Lieber @Der-Waldler,
Nein, du hast nicht gehetzt, ich weiß, dass du so nicht über Arbeitslose denkst, und mein Ausdruck war sowieso übertrieben.
Das, was du schreibst, kann ich nachvollziehen. Eins muss man aber auch noch bedenken: Die Zeiten haben sich geändert, und wenn es damals schon schwer war, aus der Arbeitslosigkeit rauszukommen, dann ist es heute noch viel schwerer. Die Ansprüche sind in manchen Bereichen höher geworden, und die Arbeitgeber feuern heute leichter als früher, kaum jemand hat seinen Job noch über viele Jahre, der Wechsel gehört zum Berufsleben dazu.
Das war einmal ganz anders. Deshalb ist es auch für mich nicht relevant, was ein ehemaliger Jobvermittler aus alten Zeiten schreibt. Der kennt sich nämlich auch nicht mehr mit den heutigen Gegebenheiten aus.
Dass Menschen aber bei einer erfolglosen Stellensuche irgendwann resignieren, leuchtet mir völlig ein. Das ist einfach menschlich, würde mir genauso gehen.
Und genau deshalb sollte man nicht über die angeblich faulen Arbeitslosen (das ist so nicht geschrieben worden, schwingt aber bei manchen ein bisschen so mit) den Stab brechen, wenn man selber nicht mehr arbeiten muss, nicht weiß, wie schwer die Stellensuche ist, und seine sichere Rente bezieht.
Damit meine ich nicht Dich!
Ja, die Zeiten haben sich geändert, das sehe ich auch so und das sehe ich auch ein. Heute ist es sicher unendlich schwerer, überhaupt Angebote zu bekommen. Wenn ich bedenke, dass mir das Arbeitsamt damals eine therapeutische Zusatzausbildung finanziert hat... Das war schon 5 oder 10 Jahre später nicht mehr möglich, und heute... undenkbar!
LG
DW
Hallo, wer hat die Sendung aus dem Hotelrestaurant "Himmelreich" im Schwarzwald gesehen? Da hat ein Team mit Menschen, die eine Trisomie 21 haben (Down-Syndrom).
Diese Menschen haben in unserer Gesellschaft nur unter sehr glücklichen Umständen Zugang zu einer geschützten Arbeit, zu einer Gleichberechtigung in der Arbeitswelt so gut wie gar nicht. Es gelang dem Betreuerteam unter Mitwirkung von Starkoch Tim Mälzer diese Menschen in drei Monaten teils fit für den ersten Arbeitsmarkt zu machen, Alle diese Menschen mit einem enormen Handicap fanden einen Arbeitsplatz außerhalb geschützter Werkstätten. Das Glücksempfinden dieser Menschen, einfach gebraucht zu werden, war unbeschreiblich.
Bitte redet nicht davon, dass die Menschen einfach in einer Hängematte abfaulenzen wollen. Sie wollen arbeiten! Alles weitere ist eine Frage, wie man mit ihnen umgeht und welche Förderung und Motivation sie erhalten.
Ich habe eine Zeit lang als Begleiter zu Ämtern ehrenamtlich gearbeitet. Wenn herauskam, dass eine Schwerbehinderung vorlag, und man muss das ja angeben, kam die Absage. Im extremen Fall auch mit Ansage: "Hauen Sie ab mit dieser Scheiße!"
Und das bei einem Menschen mit ausgetestetem IQ von 145. Ich musste mich beherrschen, meine Verärgerung für diesen Betriebsleiter nur verbal rüberzubringen.
Die Vorstellung eines jungen Mannes beim Integrationsamt dauerte 7 Minuten und endete mit einem Bedauern (keine Möglichkeit) und dem Rat, sich berenten zu lassen. 4 Wochen später hatten wir einen Handwerksmeister gefunden, der ihn auf die richtige Schiene brachte. Umschulung, und Vollzeitbeschäftigung.
Juro
Eine sehr interessante Diskussionsrunde. Es geht um das Bürgergeld. Ich habe vieles gehört, was ich schon beschrieben habe.
Nicht Bürgergeld runter, sondern Niedriglöhne hoch.
Noch besser, beides muss erhöht werden, denn weder das Bürgergeld, noch der Niedriglohn reicht zum Leben.Und in der jetzigen Situation, Inflation, starke Preissteigerung über all, gleich recht nicht.
Vor allem für ein Leben, wo man am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann nicht, was für die Kinder sehr wichtig ist. Im Monitor hört man wie die Kinder darunter leiden, weil das Geld nicht mal für einen Badbesuch, oder Kinobesuch, oder ein Sportverein mehr langt. Es langt ja kaum noch für die Nahrung. Diese Kinder werden vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen, die Eltern natürlich auch. Was macht das mit den Kindern, mit all den Menschen, wenn man in so einer Situation leben muss? Wo ist die Solidarität, der Arbeitnehmenden Bevölkerung, worüber ja so gern gesprochen wird? Man darf nie vergessen, jeder kann mal in so eine Lage kommen, allein schon durch Krankheit. Bei den Menschen sind sehr viele dabei, die viele Jahrzehnte gearbeitet haben und ihre Beiträge gezahlt haben und damit Solidarität geübt haben. Und deshalb haben sie auch ein Recht auf Solidarität, wenn das Schicksal es nicht gut mit ihnen meint.
Meine Meinung, die ich immer hatte u auch weiter haben werde.
Tina
@Juro: Nur so: """ Bitte redet nicht davon, dass die Menschen einfach in einer Hängematte abfaulenzen wollen. """
Wer hat das hier behauptet?
@Tina1: Dein Beitrag ist in fast jedem Satz so starker Tobak, dass ich eine ganze Seite schreiben müsste, um das geradezurücken. Die Mühe mache ich mir aber nicht.....
@Tina1: Dein Beitrag ist in fast jedem Satz so starker Tobak, dass ich eine ganze Seite schreiben müsste, um das geradezurücken. Die Mühe mache ich mir aber nicht.....Starker Tobak? Hast du dir die Videos angesehen, angehört?
Du musst dir keinen Mühe geben, du wirst mich nicht überzeugen.
Ich habe auch null Interesse mit dir zu diskutieren. Es soll vorkommen, dass
man unterschiedlicher Meinungen, Sichtweisen ist, das sollte man aushalten
können, so wie ich auch deine aushalten muss. Aber das kannst du nicht.
Schade.
Tina