Innenpolitik Streit um Bürgergeld

Lorena
Lorena
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von Lorena
als Antwort auf olga64 vom 17.11.2022, 17:49:18

Danke @Olga64,

dass sie auch Hartz4 bekommen, wenn sie eine Wohnung oder feste Anschrift haben, 
wusste ich nicht. Aber ich weiß, dass sie viel Hilfe bekommen und sich aber an bestimmte
Regeln auch halten müssen, damit man sie wieder ins normale Leben integrieren kann.
Leider fehlt es da oft sich an die Regeln halten zu müssen, sie sind es ja gewohnt, ohne zu leben. Möchte das gar nicht weiter erörtern, das führt sonst nur wieder zu Streit.

Dass es kein leichter Weg ist, ist klar. Das wissen die Experten und Expertinnen, die sich drum kümmern, da gibts ja viele Berufszweige, die sich ihrer annehmen. Alleine Psychologen und Psychologinnen, Sozialarbeiter usw. Auch alle vom Staat bezahlt. Die Freiwillen gar nicht mitgezählt, darunter sind viele Ärzte und Ärztinnen usw. 

Mich überkommt jetzt doch mal grade die Lust, mich wieder neu zu informieren, wie das in meiner Stadt aussieht, das war vor Jahren hervorragend, aber geschimpft wurde immer, es sei schlecht. 

Damals war es so, da Freiburg - auch im Winter - eher wärmere Temperaturen hat als der Rest von Deutschland, kommen viele Wohnungslose hierher, weil es wärmer ist, auch im Winter.
Auch andere Hilfen waren besser als anderswo. So erzählte man sich, ich habe es geglaubt. Wie schon mal geschrieben, ein Völkchen für sich.

Auch mich traf mal meine innere Frage, soll ich - es war auch vor Weihnachten - einen Wohnungslosen aufnehmen, man ist ja vor Weihnachten immer etwas weicher im Herzen - habe es dann aber sein lassen. Der Grund war einfach Furcht, wen nimmt man auf und was kann es für Konsequenzen haben. Meist ist es doch so, wo einer ist, sind dann viele, das spricht sich rum, wenn man seine Tür und Herz öffnet. 

Tja.....

Fällt mir gerade noch dazu ein, hier bekamen sie noch vor 2 Jahren täglich 28 Euro, Essen und Trinken noch unter 3 Euro, Duschen und waschen für 50 Cent und Getränke umsonst und hatten es warm in den Aufenthaltsräumen. Den Preis für die Übernachtung weiß ich nicht mehr, aber nicht viel. Heute scheint das wohl anders zu sein, aber bestimmt nicht schlechter.

Dass sie für einiges von ihren 28 Euro selbst bezahlen mussten, hat einen psychologischen Grund, den ich richtig finde. 

Lorena 

 
olga64
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf Heidrun11 vom 17.11.2022, 18:06:44
 
Nur müssen eben diese armen Menschen den Weg dahin selbst suchen und sich helfen lassen wollen. Daran fehlt es oft. 
 


Ich sah einen Bericht, dass besonders Frauen die obdachlos geworden sind, „durchs Raster“ fallen. Sie tauchen unter und werden kaum noch registriert. Wenn sie vielleicht auch noch psychisch krank sind, kommen sie da alleine nicht mehr raus. Das ist kein „nicht wollen“, sie schaffen es einfach nicht. Die gehen auch zu keinem Amt.
LG Heidrun
 
Bei Frauen ist das vermutlich noch komplexer,vor allem wenn sie süchtig sind oder sich einen Lebensunterhalt durch billige Prostitution verdienen. Oft haben die auch Kinder, die ihnen schon kurz nach der Geburt genommen wurden, weil so ein Leben für Kinder ja auch nicht zumutbar ist.

Aber es ist die freie Entscheidung auch solcher Frauen, sich Hilfe zu suchen und vor allem anzunehmen. Das wäre dann vermutlich eine umfassende Angelegenheit,verbunden mit Drogenentzug usw.
Inwieweit es alle nicht schaffen oder nicht wollen, kann ich nicht beurteilen, weil ich niemanden kenne, der oder die solche Probleme haben. Wie vermutlich viele andere hier in diesem Thread schaue ich mir manchmal diese Reality-Sendungen an und wundere mich auch dort immer wieder, warum die Menschen vor ein Millionenpublikum treten, aber anscheinend nicht zu staatlichen Stellen, wo ihnen geholfen werden kann. Mit solchen TV-Auftreten verbauen sie sich ihre Zukunft noch mehr als es vermutlich jetzt schon der Fall ist. Olga
pianosolo
pianosolo
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von pianosolo
als Antwort auf ingo vom 06.11.2022, 13:44:38

egal, ob die Berechnung im Detail stimmt. Zumindest ist der Abstand dann immer noch zum Arbeitslohn zu gering. Es muss sich lohnen, zu arbeiten ! Und der Abstand des Ingenieursgehalts (ich arbeite noch bis mindestens zur Regelaltersrente) zum Mindestlohn könnte auch besser sein, jedenfalls in Ostdeutschland.


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Heidrun11
Heidrun11
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf olga64 vom 17.11.2022, 18:12:57
Bei Frauen ist das vermutlich noch komplexer,vor allem wenn sie süchtig sind oder sich einen Lebensunterhalt durch billige Prostitution verdienen. Oft haben die auch Kinder, die ihnen schon kurz nach der Geburt genommen wurden, weil so ein Leben für Kinder ja auch nicht zumutbar ist.
 

Mit so einer Antwort hatte ich aus ihrer Richtung gerechnet.

LG Heidrun
Lorena
Lorena
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von Lorena
als Antwort auf Heidrun11 vom 17.11.2022, 18:41:35
Bei Frauen ist das vermutlich noch komplexer,vor allem wenn sie süchtig sind oder sich einen Lebensunterhalt durch billige Prostitution verdienen. Oft haben die auch Kinder, die ihnen schon kurz nach der Geburt genommen wurden, weil so ein Leben für Kinder ja auch nicht zumutbar ist.
 

Mit so einer Antwort hatte ich aus ihrer Richtung gerechnet.

LG Heidrun

@Heidrun11

Die Antwort von Olga gefällt Dir nicht, aber sie gehört auch zur Realität, leider. 
Die Schicksale von den Menschen, die hier erwähnt werden, sind sehr vielfältig.
Und oft muss sich nicht nur um eine Person gekümmert werden, sondern um ganze Familien.

Olga hat doch nur versucht, zu erklären, weshalb die Integration mancher Menschen
oder Familien so schwer ist.

Lorena 

 
olga64
olga64
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf Lorena vom 17.11.2022, 18:49:06

Danke Lorena - so ist es und so war es auch von mir beabsichtigt.
Aber es gibt sie halt immer wieder diejenigen DisputantInnen, die zornerfüllt sind, wenn jemand etwas schreibt, was sie nicht lesen wollen.
Hoffen wir,dass sich daraus nicht wieder der übliche Streit entwickelt. Olga


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minerva
minerva
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von minerva

wer sich die tatsächlichen zahlen usw. anschaut und nicht nur die bildzeitung (von manchen auch blödzeitung oder blutzeitung genannt) liest, weiß, daß es wie für alle bundesbürger durchaus hilfen für obdachlose gibt, aber keine der teils genannten sehr hohen summen, sondern die ganz normalen beträge der sozialhilfe bzw. arbeitslosenhilfe bzw. grundsicherung. außerdem gibt es beratungen und hilfe (kein geld) durch versch. soz. institutionen, z.b. die caritas.

https://www.caritas.de/hilfeundberatung/ratgeber/wohnungslosigkeit/lebenaufderstrasse/ueberlebenshilfen-fuer-wohnungslose

und die (sehr wenigen trotz großstadt) obdachlosen, denen ich hier oft etwas gebe (kein geld), freuen sich darüber, weil sie zwar genug zu essen bekommen, aber ein paar leckere kekse oder etwas schokolade zwischendurch ist sehr willkommen.
und ich kann probieren, ob irgendwas wieder verträglich ist ohne etwas wegwerfen zu müssen.


lg
minerva
Doris11
Doris11
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von Doris11

Ich möchte nicht über das Bürgergeld streiten, sondern nur meine Meinung dazu sagen...
Ich finde es richtig, dass man ein neues Verfahren, Umwandlung Hartz IV in Bürgergeld gründlich prüfen und dann entscheiden muss. Dabei müssen alle Meinungen einbezogen werden, man sollte nichts über das Knie brechen
Aus diesem Grund finde ich den Vorschlag von CDU/CSU richtig, erst einmal die Erhöhung der Bezüge durchzusetzen, aber dann noch einmal gründlich über die Änderung der gesamten vorgeschlagenen Maßnahmen reden.
Jeder Mensch kann in solch eine schlimme Situation geraten, denen muss unbedingt geholfen werden, aber es gibt auch Nassauer, die das Sozialsystem ausnutzen, denen sollte das Handwerk gelegt werden.
Das ist meine persönliche Meinung
minerva
minerva
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von minerva

in die richtung "faulenzer" geht auch immer die hetze div. medien. es war immer schon eine bewährte masche der "da oben" die "da unten" gegeneinander aufzuhetzen um sie von der soz. ungerechtigkeit abzulenken.

auf kosten der allgemeinheit leben vor allem etliche "da oben" und nicht die paar "faulenzer".
die meisten sind sowieso nicht aus faulheit oder  berechnung auf sozialhilfe o.ä. angewiesen und die extrem wenigen, die nur zu faul sind (wobei man sie auch mit mehr hilfe durchaus motivieren könnte zu arbeiten), kassieren alle zusammen weniger als ein einzelner "da oben" auf kosten der allgemeinheit kassiert, indem er z.b. trotz riesiger gewinne keine steuern zahlt, sondern zusätzlich noch subventionen kassiert usw. usw.

aber solang die in der mitte nach unten giften und treten können, fällt ihnen halt nicht auf, was oben passiert....................


lg
minerva
Lenova46
Lenova46
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von Lenova46
als Antwort auf minerva vom 18.11.2022, 11:56:34

Zu deinem Kommentar recke ich den Daumen hoch. 👍

Es ist bemerkenswert, wie viele Nichtbetroffene hier genauestens Bescheid wissen zu meinen. 
Diese kennen alle in ihrem Umfeld Personen, die ungerechtfertigt Sozialleistungen beziehen. 
Das haben die Foristen anscheinend selbst genau geprüft.

Immerhin hat das Bundesverfassungsgericht bereits vor Jahren mitgeteilt, dass teilweise Sanktionen nicht gerechtfertigt sind.

Ich setze hier einen Link zu dem Thema. M. E. lohnt es sich diesen zu öffnen und insgesamt zu lesen. Vielleicht erwacht dann etwas mehr Verständnis für die Problematik.

https://www.labournet.de/politik/erwerbslos/hartz4/sperren/sanktionsaufschub-den-jobcentern-nach-dem-urteil-zu-hartz-iv-sanktionen-bittet-das-arbeitsministerium-um-vollzugsstopp-neuer-sanktionen/
 


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