Innenpolitik Streit um Bürgergeld

minerva
minerva
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von minerva
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2022, 13:51:08

warum nicht gleich ein kz ?


 
RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Vorhin im TV (ZDF Mittagsmagazin) war eine Hartz IV-Bezieherin zu sehen. Sie begrüßte, dass die Sanktionen wegfallen sollten und war nun enttäuscht, dass alles noch in der Schwebe hängt. Sie wäre sehr "eingeengt in ihrer Freiheit" durch so viele Auflagen.

Da dachte ich so bei mir: Wie eingeschränkt in ihrer Freiheit müssen die armen Arbeitnehmer sein, die jeden Tag für ihre paar Kröten antanzen müssen?

Simiya
olga64
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2022, 13:19:45
Ich nehme mal den Gedanken des "Arbeitslagers" auf. Man müßte es nur umbenennen in "ehrenamtliche Arbeit oder "Arbeit für uns alle Menschen/für die Allgemeinheit". Warum sollte ein Mensch, der vom Staat Leistungen erhält in Form von Bürgergeld nicht auch der Allgemeinheit etwas wiedergeben in Form von ehrenamtlicher Arbeit? Selbstverständlich nur die Leute, die dazu in der Lage sind, körperlich und mental. Es gibt so viele niederschwellige Tätigkeiten (das meine ich jetzt gar nicht abwertend) in Seniorenheimen, Krankenhäusern und im öffentlichen Raum, warum sollte da nicht ein Leistungsbezieher stundenweise arbeiten und einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten?
Wenn ich z. B. Mitglied im Gartenverein bin, muß ich auch gemeinschaftliche Arbeit leisten, die noch nicht einmal bezahlt wird.😉
Ich finde, so wäre doch allen Bürgern geholfen.
Jutta
Das wäre die logische Sichtweise und ich wunder mich manchmal, dass darauf nicht die Empfänger staatlicher Transferleistungen selbst kommen.
Es gab diese Massnahmen ja schon und dann heulten Teile der Bevölkerung und natürlich der H4-Leistungsempfänger auf, weil der Stundenlohn "nur" bei einem Euro läge (all die anderen Zuwendungen, die sie sowieso erhalten, rechneten sie schon mal gar nicht ein).

Aber ich denke, zwangsweise solche Tätigkeiten zu vergeben, zumal wenn dann auch Menschen betroffen sind, die sie erhalten sollen, bringt für keinen der Beteiligten wirklich Gutes. Möchten Sie wirklich in einem Krankenhaus oder Altenheim leben, wo zwangsweise Helfer Dienst machen müssen und dies in den meisten Fällen ohne Lust und Engagement?
Auch dann würden sich die berühmten Auswege finden: sich arbeitsunfähig erklären usw.

In Ländern ohne solche grosszügige Sozialleistungen ,wie wir sie in Deutschland (noch) haben, funktioniert dies sicherlich nicht richtig, weil sich die Leute ja ungern etwas von ihrem Status nehmen lassen, wo sie glauben, "der stünde ihnen vom Staat sowieso zu". Olga

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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Globetrotter vom 14.11.2022, 13:42:45

Super Globetrotter, das würde ich mir für Deutschland auch wünschen.
Jutta

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf minerva vom 14.11.2022, 16:40:31

ja Minerva, habe ich doch auch so geschrieben, ehrenamtliches, niederschwelliges Engagement.
Das befürworte ich nicht nur für Sozialschmarotzer (sorry, ich nenne das Kind jetzt mal beim Namen), sondern für alle Bürger.
Jutta

olga64
olga64
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2022, 17:23:12
ja Minerva, habe ich doch auch so geschrieben, ehrenamtliches, niederschwelliges Engagement.
Das befürworte ich nicht nur für Sozialschmarotzer (sorry, ich nenne das Kind jetzt mal beim Namen), sondern für alle Bürger.
Jutta
Das sollte man jetzt schon differenzierter sehen, auch wenn es schwerfallen mag.
Die meisten H 4-Empfänger sind Alleinerziehende und solche ohne Schul- und Berufsausbildung. Da ist es dringend erforderlich, um diese Menschen in bezahlte Arbeit zu bringen (es gibt ca 1 Mio freier Stellen!) zum einen dafür zu sorgen, dass Alleinerziehende ihre Kinder unterbringen können und die anderen eine Schul- oder Berufsausbildung nachholen können.
Das bringt allen mehr als jetzt zwangsweise diese Menschen zeitlich für Ehrenämter zu verpflichten. Wer ein Ehrenamt ausübt, sollte dies gerne tun und mit Engagement und auch Freude, damit auch demjenigen,der oder die Nutzniesser dieser ehrenamtlichen Tätigkeit sind, geholfen wird.
Schickt man da jemanden hin, der oder die unlustig und mit Zwang dies macht, dürfte der Gegeneffekt eintreten und das wäre nicht gut.
Bisher arbeiten in 2022 ca 16 Mio Deutsche in Ehrenämtern. Olga

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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.11.2022, 16:59:25

Olga, vielleicht käme es mal auf einen Versuch an, und der ein oder andere "Kandidat" würde sogar Gefallen an seiner neuen Tätigkeit finden?
Ich kann ja nur aus meiner Tätigkeit im Pflegeheim berichten, und euch mitteilen, dass jedes Pflegeheim oder Krankenhaus dankbar für ehrenamtliche Hilfe wäre.
Da haben Sie Recht, noch haben wir großzügige Sozial-Leistungen, aber wie lange noch? Und was kommt danach?
Warten wir mal ab, was im Vermittlungsausschuss passiert.
Lieben Gruß
Jutta

olga64
olga64
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2022, 17:42:33

ich kann es mir gut vorstellen und glaube es auch,dass gerade im Pflegebereich ehrenamtliche Helfer sehr erwünscht sind und wären. Nur denke ich, wenn man jemanden dazu "verpflichtet", dürfte sich dies nicht in den persönlichen Leistungen und Zuwendungen für Pflegebedürftige niederschlagen.
Dieser Beruf,bzw. eine Ausbildung zu diesen Berufen stünde den Leuten ja frei; auch als Seiteneinsteiger würden sie gerne genommen und sind stark gesucht.
Aber Schichtarbeit usw. ist vermutlich nicht das, was die meisten Arbeitssuchenden für sich wählen würden, obwohl sogar die Bezahlung dort allmählich stimmt. Olga

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.11.2022, 14:19:15

Ich erweitere meinen Beitrag auch noch einmal:
Da ist der Mann dieser Frau, der in einem Seniorenheim im Service arbeitete. Service bedeutet, dass man Essen und Trinken an die Patienten austeilt, nicht den ganzen Tag, sondern nur stundenweise. Er hat diese Arbeit gekündigt, weil es ihm zu harte, schwere Arbeit war (das waren wirklich seine persönlichen Worte) und bezieht ebenfalls Sozialleistungen. Sorry, als ich das von ihm gehört habe, habe ich einen Lachanfall bekommen. Für einen gesunden Kerl von 1,85 m und 90 kg schwer ist das doch keine schwere Arbeit, Essen austeilen? Den sollen sie mal in den Bergbau schicken, dann weiß er, was schwere Arbeit bedeutet. Sorry Leute, und so etwas wird von der Allgemeinheit getragen.
Jutta

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 14.11.2022, 16:43:44

Olga, diese Menschen erkennen es nie, weil sie es nicht wollen und weil es ihnen viel zu einfach gemacht wird. Es ist doch ganz bequem Zuhause auf dem Sofa, denn sie brauchen doch nur die Hand aufzuhalten und das Geld fließt. Und noch einmal, ich schreibe nicht von den kranken und bedürftigen Menschen, die unsere Hilfe brauchen, sondern von denen, die unser Sozialsystem ausnutzen.
Jutta


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