Innenpolitik Streit um Bürgergeld

olga64
olga64
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von olga64

Fast ein Viertel der H 4-Empfänger sind 'Alleinerziehende; etwa zwei 'Drittel haben keine abgeschlossene Berufsausbildung, viele nicht mal einen Schulabschluss.
Deshalb ist es eine gute Entscheidung, die Arbeitslosen künftig viel häufiger die Möglichkeit zu bieten, ihre Ausbildung nachholen zu können (und auch einen 'Schulabschluss) als die nächstbeste Stelle anzunehmen wo dann weder dem Arbeitnehmer noch Arbeitgeber geholfen ist.
Es geht vordringlich darum, die vielen offenen Stellen zu besetzen und Fachkräfte zu schaffen, die dringendst erforderlich sind.

Ob allerdings ein sechsstelliges 'Barvermögen unangetastet bleiben soll und kann - egal ob es erarbeitet oder ererbt wurde - sollte dringendst nochmals überprüft werden und auch, ob es wirklich sinnvoll ist, dass Empfänger von staatlichen 'Transferleistungen zwei Jahre in einem grossen Haus oder einer grossen Wohnung bleinben dürfen und der 'Staat dafür die Miete bezahlt.
Wie soll man das Menschen vermitteln, die  trotz harter Arbeit solche Dinge nie ersparen oder erwerben können?
Wenn sich die Regierung darüber nicht mit der Opposition einigen kann, ist es gut, wenn die Angelegenheit in den Vermittlungsausschuss kommt, wodurch sich natürlich das Datum des Inkrafttretens des neuen Bürgergeldes und auch die Erhöhung der monatlichen Regelsätze verzögern dürfte. Olga

ingo
ingo
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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ingo
als Antwort auf olga64 vom 11.11.2022, 17:12:32
@olga64
""" Deshalb ist es eine gute Entscheidung, die Arbeitslosen künftig viel häufiger die Möglichkeit zu bieten, ihre Ausbildung nachholen zu können (und auch einen 'Schulabschluss) ...."""

Das war schon immer eine Wunschvorstellung und wird es auch immer bleiben. Ich erinnere mich aus Berufszeiten nur an einen einzigen Fall, in dem das (aus freien Stücken) gelungen ist. Wer in der 3./4. Generation in der Schule erfolglos geblieben ist, wird auch heute durch keine Hilfe der Jobcenter in eine Ausbildung oder einen Schulabschluss kommen. Und wenn es in einem von 10.000 fällen gelingt, ist das zwar schön; aber der Aufwand dafür ist unverhältnismäßig. Auch wenn ich gerade "schlau daherrede",. muss ich gleichzeitig bekennen, dass ich keine Lösung weiß😣

"" Wie soll man das Menschen vermitteln, die  trotz harter Arbeit solche Dinge nie ersparen oder erwerben können?"""

Diesen Punkt sehe ich auch mit gemischten Gefühlen.Aber, bitte nicht außer Acht lassen, dass es auch Menschen gibt, die nie sparen wollten , nicht mal einen "Notgroschen"! Das mit dem Haus ist so eine Sache. Soll man jemanden, der ein Leben lang ein Haus zusammengespart hat und dessen Arbeitgeber pleite gemacht hat,zwingen, das Haus zu verkaufen? Ich erinnere mich an einen Fall, in dem wir diese Situation "salomonisch" lösen konnten. Das war ein Ehepaar ohne Kinder, was im Rentenalter regelmäßig Beihilfen in größerem Umfang brauchte und auch Anspruch darauf hatte (gibt's so heute so nicht mehr) . Mit denen habe ich mich darauf geeinigt, dass das Sozialamt alle 6 Monate eine Hypothek ins Grundbuch eintragen ließ. Der Hintersinn dabei war natürlich, dass ein Hausverkauf absolut unverhältnismäßig gewesen wäre, dass das Sozialamt nach deren Tod aber durchaus sein Geld zurückbekommen sollte, bevor das Erbe an das Land Niedersachsen gefallen ist. Was ich beschrieben habe, soll aber nur zeigen, wie problematisch das Ding mit dem selbst bewohnten Eigenheim ist. Übrigens; Die 140 qm, die da durch die Presse geistern, sind nicht der Normalfall.
Zwei Jahre Schonzeit beim Barvermögen gefallen mir allerdings auch nicht. Mein Kompromiss: 1 Jahr.
Schwierig das Ganze; aber auch von Heils Ministerium nicht gut durchdacht.....
werderanerin
werderanerin
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von werderanerin
als Antwort auf ingo vom 13.11.2022, 10:23:53

..."von Heils Ministerium nicht gut durchdacht"...das kann man wohl so schreiben, aber was mich auch wundert, dass nicht mal der Bundestag Nachbesserungen vor der Beschlussfassung eingefordert hat...

Der Bundesrat ist nun am Zuge und was man hört...wird die CDU/CSU bei einer Ablehnung bleiben, Nachbesserungen sind absolut notwendig, um ein Bürgergeld zu präsentieren, was auch den Namen wert ist.

Dass das dann allerdings Verzögerungen für die "Harzer" zur Folge haben wird, ist nun mal so, besser jetzt als in einem Jahr.

Kristine


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RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 13.11.2022, 10:23:53


Das war schon immer eine Wunschvorstellung und wird es auch immer bleiben. Ich erinnere mich aus Berufszeiten nur an einen einzigen Fall, in dem das (aus freien Stücken) gelungen ist. Wer in der 3./4. Generation in der Schule erfolglos geblieben ist, wird auch heute durch keine Hilfe der Jobcenter in eine Ausbildung oder einen Schulabschluss kommen. Und wenn es in einem von 10.000 fällen gelingt, ist das zwar schön; aber der Aufwand dafür ist unverhältnismäßig. Auch wenn ich gerade "schlau daherrede",. muss ich gleichzeitig bekennen, dass ich keine Lösung weiß😣

 
geschrieben von ingo
Nur eine klitzekleine Bemerkung: Mit unserem bescheuerten Schulsystem werden wir nicht viel erreichen können. Damit fängt das ganze Elend nämlich an.

Simiya
Heidrun11
Heidrun11
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von Heidrun11
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.11.2022, 11:08:01
Nur eine klitzekleine Bemerkung: Mit unserem bescheuerten Schulsystem werden wir nicht viel erreichen können. Damit fängt das ganze Elend nämlich an.

Simiya

Da muß ich dir voll zustimmen ❗️ Ich erlebe es ja gerade "hautnah" 😖
LG Heidrun
ingo
ingo
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ingo
als Antwort auf werderanerin vom 13.11.2022, 10:50:01

@werderanerin: """ dass nicht mal der Bundestag Nachbesserungen vor der Beschlussfassung eingefordert hat... """

Wer ist für Dich hier "der Bundestag"? Die Abgeordneten der Koalition? Du kannst nicht ernsthaft glauben, dass die ihre Finger gegen Heil erhoben hätten. CDU/CSU/Linke? Die haben interveniert. Die AfD mit ihren wirren Aussagen zählt für mich nicht. Fazit: Bundesrat und vermutlich Vermittlungsausschuss waren geradezu zwangsläufig. Klar wäre es das Beste gewesen, wenn sich in bei dieser gravierenden Änderung die Regierungsparteien und die Opposition vorher an einen Tisch gesetzt hätten. Aber das ist doch nur ein Traum. Das hat schon bei Hartz 4 nicht geklappt. Ich bleibe dabei, dass man das Bundessozialhilfegesetz hätte beibehalten und nur regelmäßig der Zeit anpassen sollen. Aber auch das ist nur eine Wunschvorstellung.
Man sollte bei allem Hick-Hack allerdings auch nie vergessen, dass wir wohl die beste Sozialgesetzgebung überhaupt haben. Kritik und Jammern finden also auf sehr hohem Niveau statt.


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ingo
ingo
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.11.2022, 11:08:01

@Simiya: Zur ganzen Wahrheit gehört aber auch die Erziehung im Elternhaus, die bei vielen in er 3./4. Generation bereits fehlt. Dagegen kann auch kein Schulsystem mit den dazugehörigen Lehrern nicht ankommen.

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 13.11.2022, 17:31:19
@ ingo, die Erziehung spielt natürlich auch eine Rolle. "Schwere Fälle" gab es auch schon früher, aber zum großen Teil haben das die Lehrer gepackt.

Wenn du aber jetzt mal hinter eine Klassenzimmertür guckst, siehst du, was nicht richtig läuft. Wenn in den ersten Grundschuljahren eine "Kuschelecke" im Klassenraum ist, wenn die Kinder nicht vom ersten Tag an schreiben lernen wie es sich gehört, wenn nicht von Anfang an Zensuren verteilt werden, dann sind die ersten 1 1/2 bis 2 Jahre verlorene Zeit.

Und so lange sich Eltern in die Unterrichtsabläufe einmischen können, wird das auch nichts mit zielgerichtetem Lernen. Oder meinst du, ein Mechaniker lässt sich vom Kunden sagen, wie er den Reifen zu montieren hat? In der Schule darf man solches.

Nee, da läuft zu viel verquer.

Simiya
Bias
Bias
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von Bias
als Antwort auf ingo vom 13.11.2022, 11:58:30

Die Stimmen der AfD – egal wie wirr – zählen jedoch dann, wenn um Mehrheit bei den entscheidenden Abstimmungen geht.
Und es geschieht – wenn auch unter dem Protest der Ampel und aller aufrechten Demokraten – beobachtbar und erwartungsgemäß zunehmend öfter, Ingo.

Was bedeutet es da schon, wenn sie für Dich, mich oder andere nicht zählen, die Stimmen🙏

Wobei: Mit „wirr“ oder ähnlichen Attributen lässt sich unhinterfragt zweifelsfrei alles abqualifizieren. Argumentativ belegen lässt es sich jedoch ebenso zweifelsfrei keineswegs immer.
Solches fordert aber vorläufig auch noch niemand erkennbar öffentlich.

sneja
sneja
Mitglied

RE: Streit um Bürgergeld
geschrieben von sneja
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 13.11.2022, 17:42:15
@ ingo, die Erziehung spielt natürlich auch eine Rolle. "Schwere Fälle" gab es auch schon früher, aber zum großen Teil haben das die Lehrer gepackt.

Wenn du aber jetzt mal hinter eine Klassenzimmertür guckst, siehst du, was nicht richtig läuft. Wenn in den ersten Grundschuljahren eine "Kuschelecke" im Klassenraum ist, wenn die Kinder nicht vom ersten Tag an schreiben lernen wie es sich gehört, wenn nicht von Anfang an Zensuren verteilt werden, dann sind die ersten 1 1/2 bis 2 Jahre verlorene Zeit.

Und so lange sich Eltern in die Unterrichtsabläufe einmischen können, wird das auch nichts mit zielgerichtetem Lernen. Oder meinst du, ein Mechaniker lässt sich vom Kunden sagen, wie er den Reifen zu montieren hat? In der Schule darf man solches.

Nee, da läuft zu viel verquer.

Simiya

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