Innenpolitik Streit um Bürgergeld
Sie übersehen hier wieder mal einiges, was aber vermutlich vorkommen kann, wenn Sie sich leider vordringlich in Ihrem Zorn um diejenigen DiskutantInnen "kümmern", die einfach nicht Ihrer Meinung sein wollen.
Der Mindestlohn wurde nun auf 12.- Euro pro Stunde erhöht. Dazu kommen bei Familien mit Kindern erhöhtes Kindergeld und sollte in so einer Familie z.B. auch die Ehefrau einen 450.- Euro Job haben, ist dieser steuer- und abgabenfrei.
Ist das wirklich so wenig, wenn auf dieser Mindestlohnbasis jemand Vollzeit arbeitet - es gäbe ja wirklich genügend freie Jobs z.B. in der Gastronomie, dem Pflegesektor und Transportgewerbe.
Sie sprechen noch die Erhöhung von Niedriglöhnen an? Dafür ist "der Staat" nicht zuständig. Löhne werden zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften verhandelt, es sei denn, es handelt sich um den öffentlichen Dienst, wo dann ebenfalls die Personalvertretungen am Tisch sitzen.
Die wirksamste Art und Weise, um sowohl Bürgegeld/H 4 und auch Niedriglöhnen zu entgehen, ist eine abgeschlosene Schul- und Berufsausbildung. Nie waren die Zeiten besser als heute,dass genau diese Leute dringend gesucht werden und auch gute Verhandlungsmöglichkeiten haben, um anständig zu verdienen.
Hier bezweifle ich dann leider oft, dass Kinder, die in H 4-Haushalten aufwachsen und ihre Eltern immer zu Hause erleben, also nie, dass diese zur Arbeit aufbrechen oder von dort berichten, ebenfalls diesen Weg einschlagen könnten, weil es ihnen so vorgelebt wird. Und das finde ich sehr verhängnisvoll.
Oft verdienen sich solche H 4-Leute auch noch "schwarz" was dazu und betrügen praktisch den Staat, der für ihren Lebensunterhalt sorgt. Das kann nicht mehr lange gut gehen. Olga
...Lieber Juro,
Bitte redet nicht davon, dass die Menschen einfach in einer Hängematte abfaulenzen wollen. Sie wollen arbeiten! Alles weitere ist eine Frage, wie man mit ihnen umgeht und welche Förderung und Motivation sie erhalten.
...
das oben in Deinem Text von mir fettkursiv Hervorgehobene hat auch niemand behauptet. Ich sprach von Resignation, und das sind nun mal meine Erfahrungen. Resignation ist keine "Schujld", sondern die Folge sich häufender und immer größer werdender Frustration und Ratlosigkeit, genährt von der Außenwelt (also Jobcenter, vergeblicher Bemühungen etc.). Ich finde, das ist etwas sehr Menschliches.
LG
DW
Oft verdienen sich solche H 4-Leute auch noch "schwarz" was dazu und betrügen praktisch den Staat, der für ihren Lebensunterhalt sorgt. Das kann nicht mehr lange gut gehen. Olga
Nun, ob das "oft" ist, das glaube ich eher nicht, Olga. Jedenfalls decken sich meine Erfahrungen damit nicht,
Übrigens kann man (schuldlos!) auch mit einer herausragenden Bildung und Ausbildung arbeitslos werden. Ich habe zwei abgeschlossene Berufsausbildungen und wurde Mitte der 1980er Jahre dennoch arbeitslos, obwohl ich mich für beide Berufe dutzende Male beworben habe, und meine Zeugnisse durch die Bank weg sehr gut waren. Ob das alles heute einfacher ist, nun, das glaube ich eher nicht.
Schönen Abend wünsche ich Ihnen
DW
Na klar, lieber DW - wer schwarz arbeitet, meldet das nirgendwo an, sonst wäre es ja keine Schwarzarbeit. Ich begegnete aber auch selbst Leuten, die z.B. sog. Hausmeisterdienste, Gartenarbeiten usw. erledigen, aber schon im Vorfeld sagen,dass sie keine Rechnung ausstellen und bar bezahlt werden wollen.Oft verdienen sich solche H 4-Leute auch noch "schwarz" was dazu und betrügen praktisch den Staat, der für ihren Lebensunterhalt sorgt. Das kann nicht mehr lange gut gehen. Olga
Nun, ob das "oft" ist, das glaube ich eher nicht, Olga. Jedenfalls decken sich meine Erfahrungen damit nicht,
Übrigens kann man (schuldlos!) auch mit einer herausragenden Bildung und Ausbildung arbeitslos werden. Ich habe zwei abgeschlossene Berufsausbildungen und wurde Mitte der 1980er Jahre dennoch arbeitslos, obwohl ich mich für beide Berufe dutzende Male beworben habe, und meine Zeugnisse durch die Bank weg sehr gut waren. Ob das alles heute einfacher ist, nun, das glaube ich eher nicht.
Schönen Abend wünsche ich Ihnen
DW
Das ist doch dann wohl Schwarzarbeit und somit auch Betrug?
ich selbst wurde mit 53 Jahren arbeitslos, weil ich mich gegen schlimmer werdende Zustände in meiner damaligen Firma wehrte und auch vor das Arbeitsgericht zog, wo ich dann einen Prozess zu meinen Gunsten entscheiden konnte.
Aber damals fühlte ich mich noch viel zu jung und zu aktiv, um schon auf die Rente hinzusteuern und bewarb mich bei sehr vielen Firmen .Mein Vorteil war,dass mich der frühere Arbeitgeber noch 6 Monate bezahlen musste und ich auch in meiner Branche über ein gutes, persönliches Netzwerk verfügte.
ich fand dann eine neue, sehr gute Stelle, wo ich dann sehr zufrieden 12 Jahre lang gearbeitet hatte, bis es dann wirklich Zeit für meine Rente war und ich selbst entscheiden konnte, wann diese beginnen sollte, was mir sehr wichtig war.
Damals rieten mir einige Leute, mir den Stress mit der Arbeitssuche in dem Alter doch nicht mehr anzutun, sondern staatliche Leistungen in Anspruch zu nehmen. Die waren auch recht erstaunt, dass ich dann ein Projekt Arbeitssuche so professionell machte, wie ich es von meiner Berufsausübung aus gewöhnt war. Nach dem 1/2 Jahr, wo mich der Arbeitgeber noch bezahlen musste, blieben dann noch 2 Monate mit zum Antritt der neuen Stelle, wo ich dann auch Arbeitslosengeld bezogen hatte.
Es war aber damals in den 90er Jahren keine Zeit, wo es 1 Mio freie Stellen gab, so wie das heute ist. Und diese freien Stellen werden vermutlich immer mehr ,weil der demographische Faktor sich ja nicht von allein erledigt. Olga
Das nenne ich mal Kinderarbeit 😕
nö, das war keine kinderarbeit.
Nicht jede von Kindern geleistete Arbeit gilt als – völkerrechtlich verbotene – Kinderarbeit.
Kinderarbeit sind laut Definition Arbeiten, für die Kinder zu jung sind oder die gefährlich oder ausbeuterisch sind, die körperliche oder seelische Entwicklung schädigen oder die Kinder vom Schulbesuch abhalten.
Von Kinderarbeit sprechen wir, wenn Kinder unter 18 Jahren viel zu schwere Aufgaben erledigen müssen.
Viele Kinder leisten verbotene Kinderarbeit. Das hält sie vom Schulbesuch ab, ist oft erzwungen und manchmal lebensgefährlich
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=kinderarbeit
es war absolut keine kinderarbeit. ich hab es gern gemacht, wurde nicht gezwungen, bin normal zur schule gegangen und hab nachmittags oft mit anderen kindern draußen gespielt usw. usw.
und arbeiten war für mich dadurch so normal, daß ich immer noch arbeite und hoffe, daß ich es noch mind. 10 jahre machen kann und es macht mir auch immer noch viel spaß.
lg
minerva
Liebe Olga,
Danke für Ihre Anmerkungen und Gedanken. Meine Anmerkungen bezogen sich darauf, dass das "oft" stattfände. Das klang so, als sei das bei arbeitslosen Menschen geradezu üblich.
Ähnlich wie Sie habe ich das damals auch gemacht. Als ausgebildeter Kaufmann (Buchhändler sind ja Kaufleute) und mit einem sozialen Studium kannte ich die Wege, die zu gehen nötig waren, um zu einem Arbeitsplatz zu kommen. Dennoch hat es ein ganzes Jahr gedauert, bis ich Erfolg hatte. Das mag für viele wenig sein, für mich war es kaum auszuhalten.
LG
DW
Ich glaube ganz einfach du drückst dich sehr mißverständlich aus. Du sagst du hast mit 8 Jahren angefangen und du arbeitest heute noch. Du hast aber mit 8 Jahren nicht „gearbeitet“ im herkömmlichen Sinn und inwieweit du heute „arbeitest“ weiß ich nicht. Nach eigenen Aussagen wirst du nicht dafür bezahlt, also bist du vielleicht ehrenamtlich engagiert? Aber ehrlich gesagt habe ich zum Rätsel raten keine Lust.
Ja, so habe ich das auch in Erinnerung, lieber D.W. Obwohl ich in diesen 8 Monaten der Nichtbeschäftigung keinerlei finanzielle Not litt, waren es die härtesten 8 Monate in meinem Leben. Ich war vorher Jahrzehnte berufstätig und wollte es wieder sein. Da kamen so viele Faktoren zusammen, die mir umgekehrt aber auch die Kraft gaben, dies durchtzustehen und nicht aufzugeben.
Es kam bei mir aber auch hinzu, dass ich mich selbstverständlich bundesweit angeboten hatte und dann auch die neue Firma mich zu einem Umzug veranlasste. Das fand ich aber die bessere Alternative als irgendwo wohnen zu bleiben und dann unglücklich zu werden.
Ich lernte aber auch unser deutsches Sozialsystem als sehr wertvoll kennen, obwohl ich ja nur zwei Monate Leistungen aus der Arbeitslosenversicherung in Anspruch nahm,d ie mir sicher auch aufgrund meiner jahrzehntelangen Einzahlungen zugestanden haben.
Es ist das alte Thema: wer hinfällt, soll wieder aufstehen - und nicht liegenbleiben. Dann merkt man auch wirklich ,wieviel Kraft in einem steckt. Mobilität und Flexibilität sind zwingend erforderlich. Olga
Leben mit Hartz IV - ein Selbstexperiment | Galileo
"Viele Politiker behaupten, dass man von Hartz IV gut leben kann. Aber stimmt das auch? Ein junger Mann hat es für uns getestet und einen Monat von Hartz IV gelebt. Wo muss man sich da einschränken und wo tut es weh? "
wenn du in einer änderungsschneiderei ein weites kleid kürzer machen läßt, willst du das dann kostenlos haben, weil es keine arbeit ist ? wieso ist es denn keine arbeit, wenn eine 8jährige einen saum näht (meist bei neuen kleidern) ???
daß ich jetzt für meine arbeit nicht bezahlt werde, hab ich nie gesagt. ich arbeite lediglich aus gesundheitl. gründen und wegen corona nur noch wenige stunden pro monat.
lg
minerva