Innenpolitik Steuer auf Steuer

renno
renno
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Steuer auf Steuer
geschrieben von renno
Nun auch noch vom Staat abgezockt

gestern Abend in der ARD 21, 55 Uhr Plus Minus,dort wurde über die fast schon kriminellen
Methoden des deutschen Fiskus berichtet.

Es handelte sich um die Verbrauchssteuern die wir alle bezahlen, unabhängig von der Mehrwertsteuer. Da wären zum Beispiel die Mineralölsteuer, Tabaksteuer. Weinsteuer, Biersteuer, diese Liste ließe sich beliebig fortsetzen, allen gemeinsam ist, das sie bereits im Verkaufspreis enthalten sind.

Darauf wird dann die Mehrwertsteuer von 19% erhoben, also auch von der bereits enthaltenen Verbrauchssteuer. Das macht zum Beispiel bei einem Liter Superbenzin ca.12 Cent aus.
Der Staat nimmt auf diese Weise etwa 10 Milliarden € jährlich ein. Für diese Steuer auf Steuer
gibt es keine gesetzliche Grundlage.
Auf Anfrage beim Finanzministerium wurde nur lakonisch mitgeteilt, das wäre gängige Praxis und man sehe keinen Handlungsbedarf. Eine andere Erklärung war nicht zu erhalten.

Ich finde es ist eine große Sauerei das man vom Staat auf diese Weise zur Kasse gebeten wird.

schönen Tag noch
renno
ingo
ingo
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Vorsteuerabzug
geschrieben von ingo
als Antwort auf renno vom 13.06.2007, 14:43:13
Ganz vergleichbar sind diese Dinge nicht; aber beim Vorsteuerabzug hat Vater Staat immerhin nachgedacht:
"Vorsteuerabzug
Der Vorsteuerabzug berechtigt den Unternehmer, von der Steuer, die er für seine Umsätze schuldet, die Umsatzsteuerbeträge (Vorsteuern) abzuziehen, die ihm andere Unternehmer für ihre an ihn ausgeführten steuerpflichtigen Umsätze offen in Rechnung gestellt haben....."(Aus Lexikon der Steuern)
--
kreuzkampus
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Steuer auf Steuer
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf renno vom 13.06.2007, 14:43:13
während des ersten weltkrieges wurde in deutschland zur finanzierung des mordens (vorübergehend) eine sekt-steuer eingeführt - zusätzlich zur alkoholsteuer. man gab das versprechen, diese steuer nach beendigung der kampfhandlungen wieder abzuschaffen.

was soll ich sagen - die steuer gibts noch heute, wurde allerdings auf schaumweine ausgeweitet.

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renno
renno
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Re: Vorsteuerabzug
geschrieben von renno
als Antwort auf ingo vom 13.06.2007, 15:00:48
@kreuzkampus

es geht dabei nicht um den möglichen Vorsteuerabzug, sondern um Verbrauchssteuern die im Kaufpreis enthalten sind und somit noch einmal versteuert werden.
Jeder Verbraucher muss das zahlen ohne die Möglichkeit des Vorsteuerabzugs.
--
renno
tobias
tobias
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Re: Vorsteuerabzug
geschrieben von tobias
als Antwort auf renno vom 13.06.2007, 16:01:03
Aber Renno, diese Steuern bezahlen wir doch nicht erst seit dieser Sendung, diese Steuern bezahlen wir doch schon seit aller Ewigkeit. Da hätten wir doch protestieren müssen als diese Steuern eingeführt wurden.

Wie dutch schreibt, hätten dies bei Sekt, schon unsere Großeltern tun müssen
--
tobias
ehemaligesMitglied451
ehemaligesMitglied451
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Re: Vorsteuerabzug
geschrieben von ehemaligesMitglied451
als Antwort auf renno vom 13.06.2007, 16:01:03
Wenn der Verbraucher genauer; privater Endverbraucher Vorsteuerabzug hätte, ginge der Fiskus leer aus. Richtig ist, daß sonstige Verbrauchstern die Umsatzsteuer erhöhen, da diese als Preisbestandteil die "Bemessungsgrundlage" erhöhen.

Leider ist dies nicht der Einzige Unsinn, den du in unserem Steuerrecht findest.

@dutchweepee da stimmt mit der Sektsteuer

Genauer: Die Sektsteuer wurde zur Finanzierung der kaiserlichen Marine eingeführt. Warum also abschaffen FG** In England war das Kolonialministerium ja am größten, als England garkeine Kolonien mehr hatte. Lach

donaldd

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tobias
tobias
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Re: Vorsteuerabzug
geschrieben von tobias
als Antwort auf renno vom 13.06.2007, 16:01:03
Mich wurmt etwas anderes und dagegen wehren sich nur die wenigsten. Zum 1. Juli werden die Strompreise erhöht und das ist eine riesige Sauerei. Die Kernkraftwerke sind bezahlt und abgeschrieben und viele davon wurden sogar mit Steuergeldern finanziert. Da sollten wir uns wehren, denn die Erhöhung steht uns noch bevor.

Drei Gesellschaften nehmen uns aus wie Weihnachtsgänse und niemand will, oder kann etwas dagegen tun. Kartellamt verhängen Strafgelder -- ist doch lächerlich--- und die Regierung redet nur davon und will -- aber ändert nichts. Diesen Absahnern müßte man das Handwerk legen.

--
tobias
eko
eko
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Re: Vorsteuerabzug
geschrieben von eko
als Antwort auf tobias vom 13.06.2007, 17:47:29
"Diesen Absahnern müßte man das Handwerk legen."

Da bin ich zwar auch dafür, nur, wer soll das tun ?
--
eko
hugo
hugo
Mitglied

Re: Vorsteuerabzug
geschrieben von hugo
als Antwort auf eko vom 13.06.2007, 18:40:40

könnt Ihr Euch Folgendes Vorstellen ?

Diese oben erwähnten drei Energie-Riesen teilen sich nicht nur den deutschen Markt unter sich auf, die treiben auch gemeinsam (vermutlich abgesprochen an Kartellamt, sowie Wettbewerbshütern vorbei) die Preise und somit ihre Gewinne in die Höhe.

Wenn nun z.B Vattenfall mit Gasprom die Gaspreise verhandelt, muss doch gar nicht besonders auf billige Lieferung geachtet werden wenn die anderen ähnliche Preise aushandeln. Die Importkosten werden doch sowieso direkt an die Verbraucher (natürlich mit jeder Menge Aufschlägen) weitergereicht.

Also könnte Vattenfall der Gasprom anbieten: berechnet mal pro m³ 10 Cent mehr, wir teilen uns diese durch nichts gerechtfertigte und nicht auf Kosten basierende erhöhte Summe. Wir können in Deutschland dann automatisch 1 Cent pro KWh mehr abzocken und die Hälfte davon direkt unter zusätzlichem Gewinn verbuchen.

Wenn man bedenkt das die jährliche Erdgasförderung bei knapp 3 Billionen m³ liegt, dann kommen sehr schnell mehrstellige Milliardenbeträge zustande.

und wer kann schon nachprüfen was uns der Gasversorger vorrechnet?
Der liefert Gas nach m³ gibt dazu einen Heizwert an bei entsprechendem Druck, friemelt darüber die KWh zusammen und setzt noch einen willkürlich ausgeheckten Grundpreis hinzu addiert auf das Ganze die Mineralölsteuer und die Mehrwertsteuer und schreibt dann unterm Strich als Beispiel 1.400 € Gaskosten für ein kleines Häuschen und kaum einer ist in der Lage diese Berechnung zu widerlegen. *g*


hugo
tobias
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Re: Vorsteuerabzug
geschrieben von tobias
als Antwort auf eko vom 13.06.2007, 18:40:40
Vor Gericht ziehn, was bei Gas möglich ist muß doch auch bei Strom möglich sein.
--
tobias

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