Innenpolitik Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
Wieder steht dieses schwierige, aber sehr nötige Thema auf der Agenda unseres Parlamentes - bei einer immer älter werdenden Gesellschaft ein absolutes Muss.
Etwas befeuert wird seit Wochen die Angelegenheit durch die junge Amerikanerin, die innerhalb der USA umziehen musste, damit sie sich ihren Wunsch nach einem würdevollen Tod erfüllen konnte.
Gestern Abend bei Markus Lanz war eine junge Frau, die ihre Mutter, die durch einen Unfall bewegungsunfähig wurde, in die Schweiz begleitete, wo diese dann friedlich durch eine Infusion gestorben ist.
Eingeschritten sollte m.E. gegen solche "Unternehmen" werden, die Sterbehilfe vermitteln oder leisten und dafür Geld kassieren. Obwohl es anscheinend derzeit nur ca 200 Sterbewilliger sind, die sich auf diesem WEge das Leben nehmen, sollte es solche Agenturen nicht geben. Die Gefahr, dass diese ihr Business ausweiten - auf welche Art auch immer - um mehr Umsatz zu machen, erscheint mir zu hoch.
Suizid ist in unserem Land nicht strafbar - auch wenn sich jemand dabei helfen lässt, wird es strafrechtlich nicht verfolgt. Das Problem sind die Ärzte, die von ihren Ärztevereinigung mit Ausschluss oder Aberkennung ihrer Approbation bedroht werden, wenn sie auf "saubere" Art und Weise ihren Patienten dabei helfen würden. Hier sollte schnellstens Rechtssicherheit hergestellt werden. Ob sich das unsere Politiker getrauen und intelligent entscheiden (können)? Olga
Etwas befeuert wird seit Wochen die Angelegenheit durch die junge Amerikanerin, die innerhalb der USA umziehen musste, damit sie sich ihren Wunsch nach einem würdevollen Tod erfüllen konnte.
Gestern Abend bei Markus Lanz war eine junge Frau, die ihre Mutter, die durch einen Unfall bewegungsunfähig wurde, in die Schweiz begleitete, wo diese dann friedlich durch eine Infusion gestorben ist.
Eingeschritten sollte m.E. gegen solche "Unternehmen" werden, die Sterbehilfe vermitteln oder leisten und dafür Geld kassieren. Obwohl es anscheinend derzeit nur ca 200 Sterbewilliger sind, die sich auf diesem WEge das Leben nehmen, sollte es solche Agenturen nicht geben. Die Gefahr, dass diese ihr Business ausweiten - auf welche Art auch immer - um mehr Umsatz zu machen, erscheint mir zu hoch.
Suizid ist in unserem Land nicht strafbar - auch wenn sich jemand dabei helfen lässt, wird es strafrechtlich nicht verfolgt. Das Problem sind die Ärzte, die von ihren Ärztevereinigung mit Ausschluss oder Aberkennung ihrer Approbation bedroht werden, wenn sie auf "saubere" Art und Weise ihren Patienten dabei helfen würden. Hier sollte schnellstens Rechtssicherheit hergestellt werden. Ob sich das unsere Politiker getrauen und intelligent entscheiden (können)? Olga
Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
Es wäre besser, dieses Thema ruhen zu lassen, Olga, denn es wurde noch nicht lange her hier "diskutiert".
Luchs
Luchs
Es wäre besser, dieses Thema ruhen zu lassen, Olga, denn es wurde noch nicht lange her hier "diskutiert".
Luchs
Hallo, gerade DAS sollte dazu führen, weiter zu diskutieren, denn es zeigt, das das Thema noch lange nicht ausdiskutiert worden ist. Die Fragestellung von Olga ist voll berechtigt, denn alles Leid - na, gut, FAST alles - das die Menschen erdulden müssen, ist von den Politikern gemacht, unterstützt oder zumindest nicht verhindert worden. Nicht nur innerhalb dieses Themenbereiches, sondern den Alltag allgemein berührend. Folgend ist eigentlich die Frage zu diskutieren: wie kann man Politiker zwingen, die Arbeit als Dienstleistung an der Bevölkerung zu verstehen und nicht als Vermögensbereicherung und wie kann man die Politiker unterstützen, die heut schon so arbeiten?
Was die Sterbehilfe betrifft, erinnere ich mich oft an die Schwester meiner Mutter, die mit 94 Jahren in Berlin im Krankenhaus lag und deren Erkrankungen Folge des langjährigen einsamen Rollstuhllebens in ihrem Eigenheim waren. Da der Zugang zum Häusschen nur über fünf oder sechs Stufen möglich war, war sie so gehindert, wirklich zu leben. Zuletzt konnte sie nicht mal mehr sitzen. Die Kinder lebten seit Jahrzehnten in Westdeutschland und hatten ihre Berufe, die nur gelegentliche Kurzbesuche zuließen, bei denen notwendige Arbeiten am Haus, an der Hauswirtschaft und so weiter erledigt wurden. Im Krankenhaus zuletzt jammerte sie nur noch: "Warum kann ich nicht sterben? Das ist doch kein Leben, so unbeweglich." Ich will damit sagen, das es nicht nur die krankheits- oder schmerzbedingten Situationen sind, die den Sterbewunsch hervorrufen können.
Und Olgas Gedanken zur Gefahr, das Sterbehilfe zum Geschäft wird, kann ich voll nachvollziehen. Ich meine, es dürfte keine Zulassung für solche Unternehmen geben. Die Erlaubnis für ausgewählte Krankenhäuser diese "Dienstleistung" unter Aufsicht durchführen (auch aktiv in Abhängigkeit vom akuten Fall) zu dürfen ist völlig ausreichend. Vorher müssen natürlich die entsprechenden gesetzlichen Regelungen fixiert werden.
another
Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
Da gebe ich Dir absolut Recht, another, mich hätte das Thema vor allem von der von der ethischen Seite betrachtet interessiert, aber die die Diskussion verlief nicht in Betrachtungen ,sondern in einer Mischung von Beleidigungen, Unterstellungen ,Fehlinterpretationen und vor allem um den alles flachbügelnden Wunsch nach dem "letzten Wort" - mit einem Wort: alles eskalierte und der WM tat gut daran, einiges zu löschen. Das schadet dem Thema, und ich selbst würde mich auf eine solche Diskussion hier nicht mehr einlassen.
Luchs
Luchs
Was die Sterbehilfe betrifft, erinnere ich mich oft an die Schwester meiner Mutter, die mit 94 Jahren in Berlin im Krankenhaus lag und deren Erkrankungen Folge des langjährigen einsamen Rollstuhllebens in ihrem Eigenheim waren. Da der Zugang zum Häusschen nur über fünf oder sechs Stufen möglich war, war sie so gehindert, wirklich zu leben. Zuletzt konnte sie nicht mal mehr sitzen. Die Kinder lebten seit Jahrzehnten in Westdeutschland und hatten ihre Berufe, die nur gelegentliche Kurzbesuche zuließen, bei denen notwendige Arbeiten am Haus, an der Hauswirtschaft und so weiter erledigt wurden. Im Krankenhaus zuletzt jammerte sie nur noch: "Warum kann ich nicht sterben? Das ist doch kein Leben, so unbeweglich." Ich will damit sagen, das es nicht nur die krankheits- oder schmerzbedingten Situationen sind, die den Sterbewunsch hervorrufen können.
Und Olgas Gedanken zur Gefahr, das Sterbehilfe zum Geschäft wird, kann ich voll nachvollziehen. Ich meine, es dürfte keine Zulassung für solche Unternehmen geben. Die Erlaubnis für ausgewählte Krankenhäuser diese "Dienstleistung" unter Aufsicht durchführen (auch aktiv in Abhängigkeit vom akuten Fall) zu dürfen ist völlig ausreichend. Vorher müssen natürlich die entsprechenden gesetzlichen Regelungen fixiert werden.
another
Genau das wäre kein Grund um Sterbehilfe zu geben !!!
Diese Frau litt wahrscheinlich extrem an Einsamkeit.
Hier wäre die Möglichkeit vorhanden die Immobilie / das Haus zu verkaufen und die Frau in eine gute Seniorenresistenz / Pflegeheim oder ähnliches zu geben. Es könnte durch die Immobilie finanziert werden.
Sicher bleibt vielleicht für die Erben nicht mehr übrig, aber das war doch ihre Altersvorsorge, die sie nur nicht benutzt hat.
Würde da bereits die Sterbehilfe einsetzen, das könnte Ausmaße annehmen, die nicht überschaubar wären.
Monja
Was die Sterbehilfe betrifft, erinnere ich mich oft an die Schwester meiner Mutter, die mit 94 Jahren in Berlin im Krankenhaus lag und deren Erkrankungen Folge des langjährigen einsamen Rollstuhllebens in ihrem Eigenheim waren.
Im Krankenhaus zuletzt jammerte sie nur noch: "Warum kann ich nicht sterben? Das ist doch kein Leben, so unbeweglich." Ich will damit sagen, das es nicht nur die krankheits- oder schmerzbedingten Situationen sind, die den Sterbewunsch hervorrufen können.
another
Genau das wäre kein Grund um Sterbehilfe zu geben !!!
Diese Frau litt wahrscheinlich extrem an Einsamkeit.
Hier wäre die Möglichkeit vorhanden die Immobilie / das Haus zu verkaufen und die Frau in eine gute Seniorenresistenz / Pflegeheim oder ähnliches zu geben. Es könnte durch die Immobilie finanziert werden.
Sicher bleibt vielleicht für die Erben nicht mehr übrig, aber das war doch ihre Altersvorsorge, die sie nur nicht benutzt hat.
Würde da bereits die Sterbehilfe einsetzen, das könnte Ausmaße annehmen, die nicht überschaubar wären.
Monja
Hallo Monja,
ich habe mich schweren Herzens entschieden, mein 95jährige Mütterchen in ein Pflegeheim zu geben. Sie zog sich vor einigen Monaten bei einem Sturz einen Oberschenkelhalsbruch zu und kann seitdem nicht mehr zu Hause versorgt werden.
Sie ist vollständig auf Hilfe angewiesen, auch nachts. Sie, die ihr Leben lang sehr aktiv war, kommt mit der jetzigen Situation nicht zurecht und wartet nur noch - auf Besuch und auf ihren Tod. Ich besuche sie alle drei Tage, halte ihre Hand und vermag es nicht, ihren größten Wunsch zu erfüllen.
Weder ich selbst könnte Sterbehilfe leisten, noch würde ich es wollen, dass ein Arzt es macht. Es lässt sich leicht darüber reden, wenn man selbst nicht betroffen ist und es ist was ganz anderes, wenn es um eigene Angehörige geht.
Etwas anderes wäre es, wenn meine Mutter starke Schmerzen hätte, die nicht behandelbar wären. Aber auch dann kann ich mein Handeln nicht mit Sicherheit vorhersagen und bin froh, dass sie, dank ausreichender Medikamente schmerzfrei ist.
Gruß Mane
Es wäre besser, dieses Thema ruhen zu lassen, Olga, denn es wurde noch nicht lange her hier "diskutiert".
Luchs
Ja, Luchs ich habe überlegt, ob ich dieses Thema nochmals eröffnen sollte, nachdem die früheren Streitereien und Beleidigungen gelesen habe. Ich entschloss mich, es zu tun - in der Hoffnung, dass hier eine gute Diskussion entsteht und die Pöbler ignoriert werden.
Dieses Thema ist ja gerade für uns alte Leute wichtig - es sollte auch in den Familien besprochen werden, wie in einem solchen Fall verfahren wird, wenn ein alter Mensch, der "lebensmüde" ist, aus dem Leben scheiden möchte, aber nicht selbst in der Lage ist, diesen Schritt zu tun. Kann er dies noch, kann er ja auch jederzeit Schluss machen ohne Suizid-Assistenten.
Ich finde es auch deshalb wichtig, weil im Bundestag darüber diskutiert wird und ein Gesetz in Vorbereitung ist. Da sollten wir uns einmischen und uns nicht von Pöblern zum Schweigen verurteilen lassen. Ich hoffe, es wird gut - danke Olga
Ja, mit solch einer Antwort habe ich auch gerechnet. Sie ist üblich. Völlig Fremde versuchen das Leben der Betroffenen zu leben - sprich zu Reglementieren. Glaubst du wirklich, Monja, das du die einzige Person mit menschlichen Regungen und Gedanken bist? Natürlich wurde in ALLEN denkbaren Richtungen eine Lösung versucht. Mit 94 kann man keinen Menschen überzeugen, das nach dem Krieg mit zerbombter Wohnung und späterem Eigenheimbau in der schweren Nachkriegszeit, in dem die gesamte Lebensleistung steckt, zu verlassen und gar in fremde Hände zu geben. "Ich habe hier gelebt und ich will hier sterben." Und ich finde es auch interessant, wie du Diagnosen auf Grund einer kurzen Beschreibung stellen kannst. Das sie im Krankenhaus lag, wird wohl seine Gründe gehabt haben. Der Erlös für den Hausverkauf hätte vielleicht zwei Jahre Altenheim absichern können. Und dann?
another
another
Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Dieses Thema ist ja gerade für uns alte Leute wichtig - es sollte auch in den Familien besprochen werden, wie in einem solchen Fall verfahren wird, wenn ein alter Mensch, der "lebensmüde" ist, aus dem Leben scheiden möchte, aber nicht selbst in der Lage ist, diesen Schritt zu tun. Kann er dies noch, kann er ja auch jederzeit Schluss machen ohne Suizid-Assistenten.
Ich finde es auch deshalb wichtig, weil im Bundestag darüber diskutiert wird und ein Gesetz in Vorbereitung ist. Da sollten wir uns einmischen und uns nicht von Pöblern zum Schweigen verurteilen lassen. Ich hoffe, es wird gut - danke Olga
Ausgerechnet am 40. Geburtstag meiner Tochter hatten wir dieses Thema diskutiert. Der Schwiegervater meiner Tochter, selber Arzt, will einfach nicht mehr leben.
Die älteren unter uns, waren für aktive Sterbehilfe, keiner von uns wollte so sein Leben beenden.
Die jüngeren, also unsere Kinder, waren gegen aktive Sterbehilfe. Sie argumentierten, heutzutage können Schmerztherapeuten den Menschen begleiten, sodass niemand unter Schmerzen seine letzten Tage, Wochen oder Monate verbringen muss.
Die Jüngeren wollen ihre Angehörigen medizinisch gut versorgt wissen, und sie wollten uns auf unseren letzten Weg begleiten.
Meine Tochter fragte mich dann, wenn ich durch Unfall oder Krankheit unheilbar krank wäre, könntest du bei mir aktive Sterbehilfe leisten. Nach kurzem Nachdenken beantwortete ich ihre Frage mit einem ja.
Dann wollte sie meine Argumente wissen, die ich ihr dann auch sagte.
Ihre Antworten darauf machten mich sehr nachdenklich, ich musste mir eingestehen, dass ich sehr egoistische Gründe habe, ich kann Menschen nicht hilflos und sehr krank leidend sehen.
Ich habe meine Eltern, und meinen Bruder bis zu ihrem Tode begleitet.
Für mich selber, wünsche ich mir immer noch, dass die aktive Sterbehilfe erlaubt wird. Ich möchte, wenn es nicht mehr geht, das mir jemand beim sterben hilft.
Re: Sterbehilfe - wie geht es hier weiter mit der GEsetzgebung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, mit solch einer Antwort habe ich auch gerechnet. Sie ist üblich. Völlig Fremde versuchen das Leben der Betroffenen zu leben - sprich zu Reglementieren.Vor allem finde ich es erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit Behauptungen aufgestellt werden. "Wahrscheinlich ......", "Da könnte man ..." Einfach so, ohne wirkliche Kenntnis der speziellen Situation wird entschieden, Nein! Das ist kein Fall für Sterbehilfe! Wie es der betreffenden Person wirklich geht wird nicht hinterfragt. Statt dessen wird mit leichter Hand festgestellt, was für andere richtig wäre.
Ich bekomme bei so etwas eine Gänsehaut. Wenn ich mir vorstelle, daß ich fast hilflos bin und mir einfach nur das Ende wünsche und dann ein fremder Mensch einfach so über mich entscheidet.
Mein Leben gehört mir, ebenso wie mein Sterben. Ich habe ein selbstbestimmtes Leben geführt und ich habe das Recht auf einen selbstbestimmten Tod. Wenn meine Vorstellung darüber, wann und wie ich mein Leben beende, anderen nicht gefällt, dann ist das ausschließlich deren Problem. Es ist in höchstem Maße anmaßend und arrogant, wenn irgendjemand mir derartig in mein Leben hineinreden will und mir das Recht auf einen selbstbestimmten Tod abspricht.
det