Innenpolitik Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie
Re: Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie
Guten Morgen in die Runde,
guten Morgen - digizar,
sorry, aber ich wähle deinen Beitrag mal, um zu antworten, da er am ehesten zu dieser Meldung passt.
Das ist doch mal wieder ein Schritt in Richtung ungeliebter Wahrheit -
Aus Angst vor Pöstchenverlust lieber wie gehabt
" rin inne Kartoffeln - raus aus de Kartoffeln",
was tut man nicht alles, die Bürger vor den Wahlen zu verblöden. Ich hoffe nur, dass die Jahrgänge ab 1950 nicht so "behämmert" sind und in der Pisa Studie bedeutend besser abschneiden würden, da sie noch ihre grauen Zellen zu nutzen wissen!
"
:::::::
Rentenexperte Bernd Raffelhüschen: „Bis 2020 drohen Dauer-Nullrunden! In der Rentenversicherung hat sich bereits viel Nachholbedarf aufgestaut, u. a. beim Riester-Faktor. Der muss nun abgebaut werden."
Der erneute Eingriff in die Rentenformel und die schwere Wirtschaftskrise werden auch die Arbeitnehmer belasten. Experten gehen davon aus, dass die für 2012 geplante Senkung des Rentenbeitrags (von 19,9 % auf 19,2 %) nicht mehr zu halten ist.
:::::::
Raffelhüschen: „Der erneute Eingriff in die Rentenformel belastet die Rücklagen der Rentenkasse und damit zukünftige Generationen. Der Beitragssatz wird bis 2015 auf die 21 % zugehen, bis 2020 sogar über 21 % steigen.
In der CDU werden nun erste Rufe nach einer neuen Rentenformel laut. Fachmann Peter Weiß zu BILD: "Mit dem neuen Gesetz wird die Rentenformel noch komplizierter. Für die Zukunft wäre es vernünftig, eine neue Rentenformel zu schaffen. Sie muss leicht nachzuvollziehen sein und einen Dämpfungsfaktor enthalten."
--
moana54
guten Morgen - digizar,
sorry, aber ich wähle deinen Beitrag mal, um zu antworten, da er am ehesten zu dieser Meldung passt.
Das ist doch mal wieder ein Schritt in Richtung ungeliebter Wahrheit -
Aus Angst vor Pöstchenverlust lieber wie gehabt
" rin inne Kartoffeln - raus aus de Kartoffeln",
was tut man nicht alles, die Bürger vor den Wahlen zu verblöden. Ich hoffe nur, dass die Jahrgänge ab 1950 nicht so "behämmert" sind und in der Pisa Studie bedeutend besser abschneiden würden, da sie noch ihre grauen Zellen zu nutzen wissen!
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Rentenexperte Bernd Raffelhüschen: „Bis 2020 drohen Dauer-Nullrunden! In der Rentenversicherung hat sich bereits viel Nachholbedarf aufgestaut, u. a. beim Riester-Faktor. Der muss nun abgebaut werden."
Der erneute Eingriff in die Rentenformel und die schwere Wirtschaftskrise werden auch die Arbeitnehmer belasten. Experten gehen davon aus, dass die für 2012 geplante Senkung des Rentenbeitrags (von 19,9 % auf 19,2 %) nicht mehr zu halten ist.
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Raffelhüschen: „Der erneute Eingriff in die Rentenformel belastet die Rücklagen der Rentenkasse und damit zukünftige Generationen. Der Beitragssatz wird bis 2015 auf die 21 % zugehen, bis 2020 sogar über 21 % steigen.
In der CDU werden nun erste Rufe nach einer neuen Rentenformel laut. Fachmann Peter Weiß zu BILD: "Mit dem neuen Gesetz wird die Rentenformel noch komplizierter. Für die Zukunft wäre es vernünftig, eine neue Rentenformel zu schaffen. Sie muss leicht nachzuvollziehen sein und einen Dämpfungsfaktor enthalten."
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moana54
Da benötige ich keine Rentenexperten und Linktipps, mein normaler Menschenverstand sagt mir, dass man die Beiträge zur Rente, den wirtschaftlichen und sozialen Gegebenheiten anpassen muß. Das ist schon, solange ich in die Rentenkasse eingezahlt habe, geschehen und keine Verarsche.
Eigene Vorsorge, so wie sie hier im Ruhrgebiet üblich war, gehört mit zur Sicherung der Lebenshaltung im Alter. Hier haben sehr viele, vom Bergmann über den Hüttenarbeiter bis zum Generaldirektor ihr eigenes Häuschen und auch noch etwas auf dem Sparbuch. Es geschah schon zu Zeiten, als Riester noch in der Sandkiste spielte.
--
rello
Eigene Vorsorge, so wie sie hier im Ruhrgebiet üblich war, gehört mit zur Sicherung der Lebenshaltung im Alter. Hier haben sehr viele, vom Bergmann über den Hüttenarbeiter bis zum Generaldirektor ihr eigenes Häuschen und auch noch etwas auf dem Sparbuch. Es geschah schon zu Zeiten, als Riester noch in der Sandkiste spielte.
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rello
Die Rentengarantie ist auch in meinen Augen großer Quatsch und wird bald wieder umgeworfen werden.
Aber Probleme mit den Renten haben wir nicht nur hier in Deutschland. Habe sogar von einem Schweizer erfahren, daß seine Eltern (Rentner) nach Ungarn ausgewandert sind, weil sie von ihrer Rente in der Schweiz nicht leben könnten. Vielleicht kann lars dazu etwas sagen?
--
fritz_the_cat
Aber Probleme mit den Renten haben wir nicht nur hier in Deutschland. Habe sogar von einem Schweizer erfahren, daß seine Eltern (Rentner) nach Ungarn ausgewandert sind, weil sie von ihrer Rente in der Schweiz nicht leben könnten. Vielleicht kann lars dazu etwas sagen?
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fritz_the_cat
Re: Rentner bekommen überall zu wenig
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Aber Probleme mit den Renten haben wir nicht nur hier in Deutschland.
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fritz_the_cat
Hi Fritz,
die zukünftigen Deutschen Rentner dürfte interessieren, wie es mit ihnen weitergeht, wie man eine vernünftige Lösung des Problems erreicht und nicht nur als Wahlstimme zur Absicherung von Ministerpöstchen mißbraucht, belogen und betrogen wird. Da ist es nicht von Interesse, wie es Anderen ergeht, das wäre auch nur Augenwischerei, eben nur in der Form - siehste, denen geht es auch nicht anders!
--
moana54
Re: Rentner bekommen überall zu wenig
wie man eine vernünftige Lösung des Problems erreicht und nicht nur als Wahlstimme zur Absicherung von Ministerpöstchen mißbraucht, belogen und betrogen wird.
--
moana54
Hallo moana,
eine Lösung wird keiner vorschlagen, weil er dann weg wäre vom Fenster. Das ist ja das Übel.
Ein Exkurs in die Gegenwart des gelobten franz. Gesundheitswesens:
Ein Bekannter (67 Jahre)hat Wasser im Bauch, die Leber ist kaputt. Eventuell käme noch eine Transplantation in Frage. Vorher werden aber Kranke mit Gelbsucht behandelt, die haben Vorrang, hat ihm sein Arzt gesagt. Bis er an die Reihe kommt, hat sich sein Problem wohl von selbst gelöst. Das ist dann auch Kostenreduzierung, aber jeder behauptet, die Versorgung der Kranken ist gesichert.
Und jeder behauptet, die Renten sind sicher. Bin gespannt, mit welchen Methoden dieser Ausspruch von unseren Politikern untergraben wird.
--
fritz_the_cat
Re: Steinbrück ätzt gegen Rentengarantie
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sarahkatja,
lies genau die Überschriften. Ich habe nichts von "giften" geschrieben.
Mein letzter Beitrag in dieser Diskussion ging an Moana.
Daher ist Dein Beitrag
völlig ungerechtfertig.
Er bezieht sich wohl auf
--
meli
lies genau die Überschriften. Ich habe nichts von "giften" geschrieben.
Mein letzter Beitrag in dieser Diskussion ging an Moana.
Daher ist Dein Beitrag
Meli bitte ich, Verallgemeinerungen zu unterlassen.
Ich habe im SP in weit über 4 400 Beiträgen, die alle Bereiche umfasste, nie Gift verspritzt und habe es auch hier nicht vor.
völlig ungerechtfertig.
Er bezieht sich wohl auf
Ihr solltet besser dort weiter giften wo ihr herkommt!
--
ladybiene
--
meli
Eine gesetzliche Rentengarantie ist in der Praxis wohl eben so unsicher wie jedes andere Versprechen welches gerade mal aus einer Vorwahllaune heraus gemacht wird,,,alles ist umkehrbar, auch solch ein Gesetz.
Aber das wird gar nicht nötig werden,,sobald die Inflationsrate wieder Fahrt aufnimmt und das dürfte bald passieren, dann wird die Rente bezogen auf das Jahr 2009 garantiert auch nur noch 98 -95- 90- 80% wert sein, auch wenn die auf dem Rentenbescheid angegeben Summe noch gleich bleiben sollte.
Es ist lediglich sehr betrüblich das eine wachsende Zahl Mitbürger heute gar nicht mehr in der Lage ist für ihre spätere Rente reichlich und regelmäßig Anwartschaftspunkte zu erwerben.
Wer arbeitslos oder Billiglöhner oder Harz-IV Empfänger ist (und das betrifft wohl gegenwärtig weit mehr als 10 Millionen Menschen) der kann jetzt schon mit einer garantierten Unterversorgung aus dem Rententopf rechnen, falls er mal an sein 67. Lebensjahr denkt.
Und gerade diese Leute kommen eben auch nicht dazu sich eine Extrasicherheit wie rello das anspricht -vonwegen Häuschen und Sparbuch usw- anzusammeln.
Die werden also zeitlebens (nicht alle aber viele, es wird ja hoffentlich auch mal wieder ein wenig mehr bezahlte und steuerpflichtige Arbeit geben) von Sozialhilfe ganz gleich wie diese sich auch nennt, ihr Leben fristen müssen.
und das kann nur das Ergebnis der Politik eines sozialen Unrechtssystems sein.
Bitte verwechselt das nicht gleich wieder mit politischem Unrecht ala DDR.
Die Leute die heute unsere Politik (Renten-, Arbeitsmarkt-, Sozialpolitik,,,,bestimmen, sind allesamt keine Erfahrungsträger in Sachen Armut, das sind alles Leute mit gesichertem, überdurchschnittlichem Wohlstandseinkommen, die daran nicht rütteln werden.
--
hugo
Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Es erstaunt mich immer wieder, wenn ich diese Dinge lesen wie Häuschen, auch im Ruhrgebiet etc.
Ich frage mich dann wirklich, wie weltfremd sind manche User.
Es wird nicht überall ein Erbe in den Schoß gelegt, und Familien mit Kindern können - davon abgesehen, dass sie meist Doppelverdiener sein müssen oder Zuschüsse in Form von Wohngeld etc. - nicht vorsorgen, weil auch das Einkommen von 2 Erwachsenen oft nicht ausreicht.
Es wurden gestern in den Nachrichten die Zahlen über die erschreckende Kinderarmut veröffentlicht.
Glaubt irgend jemand hier, dass deren Eltern Vorsorge treffen können?
--
meli
Ich frage mich dann wirklich, wie weltfremd sind manche User.
Es wird nicht überall ein Erbe in den Schoß gelegt, und Familien mit Kindern können - davon abgesehen, dass sie meist Doppelverdiener sein müssen oder Zuschüsse in Form von Wohngeld etc. - nicht vorsorgen, weil auch das Einkommen von 2 Erwachsenen oft nicht ausreicht.
Es wurden gestern in den Nachrichten die Zahlen über die erschreckende Kinderarmut veröffentlicht.
Glaubt irgend jemand hier, dass deren Eltern Vorsorge treffen können?
--
meli
hallo meli: "
Glaubt irgend jemand hier, dass deren Eltern Vorsorge treffen können?"
ich denke das wird ihnen schwer fallen, falls sie nicht ein überdurchschnittliches Einkommen haben.
aber was mich mal interessiert (ich hatte das schon mal angesprochen und gefragt, wurde jedoch dummerweise zunichtediskutiert)
Wer aus den Geburtsjahren zwischen 1930 bis 1940 stammt, also zu Beginn der Wohlstandsjahre so ab Mitte der Fünfziger der BRD im arbeitsfähigem Alter war, der sollte doch damals (es gab ja fast Vollbeschäftigung und etwas mehr Lohn als man für ein schlichtes Leben benötigte) neben seiner Einzahlung ins Rentensystem auch gute Rücklagen bilden können.
Ob nun davon Bausparen getätigt und ein Haus gekauft oder anderweitig gut verzinst, angelegt wurde ist ja fast egal,,.Wie also kann es sein das es heutzutage auch aus dieser Generation viele Bürger gibt die es -ich sags mal so lapidar- zu nix gebracht haben. Die also heute auf keine wesentlichen die Altersarmut abwendenden Rücklagen zugreifen können.
Meine Westverwandtschaft hat durchweg eigene Häuser und eine sehr gute Altersabsicherung (muss aber dazu sagen, die sind entweder Beamte, oder bei Daimler beschäftigt usw, als nicht der Normalfall)
ich hab die Erfahrung gemacht das in dem günstigem Falle, wo zwei Erwachsene Verdiener (und das dürfte nach den Kindererziehungsjahren bei fast allen von mir genannten Jahrgängen so ca um das Jahr 1975 herum der Fall gewesen sein-die Kinder waren dann aus dem Haus) zum Einkommen beitrugen, sehr schnell sämtliche Kredite und Hypotheken abzahlbar waren.
So das diese Familien in einem Alter von spätestens 60 Jahren ein schuldenfreies Heim hätten haben können.
Oder waren auch 1975 1980 1990 die Löhne und Gehälter noch dermaßen knapp, das dies nicht möglich war oder gab der übliche Lebenswandel nicht her ?
wenn mich nicht alles täuscht, haben andere Länder (England Irland,,) eine höhere Eigenheimquote,, vielleicht haben die sehr hohen Mieten mit beigetragen das es fürs Haussparen nicht reichte,,obwohl es doch auch gute Konditionen §10E und Bauspardarlehen damals gab ?
welche Erfahrungen hast Du gemacht und was von meiner Sichtweise ist sehr falsch, bzw wo hab ich mich getäuscht ?
ps ich hab nicht berücksichtigt das -anders als in England- ja Millionen Umsiedler ins Land kamen und somit bezogen auf die Gesamtbürgeranzahl verhältnismäßig wenig Häuer vorhanden waren -die haben sie ja -so wie ich- nicht mit hierhergebracht)--
hugo
Glaubt irgend jemand hier, dass deren Eltern Vorsorge treffen können?"
ich denke das wird ihnen schwer fallen, falls sie nicht ein überdurchschnittliches Einkommen haben.
aber was mich mal interessiert (ich hatte das schon mal angesprochen und gefragt, wurde jedoch dummerweise zunichtediskutiert)
Wer aus den Geburtsjahren zwischen 1930 bis 1940 stammt, also zu Beginn der Wohlstandsjahre so ab Mitte der Fünfziger der BRD im arbeitsfähigem Alter war, der sollte doch damals (es gab ja fast Vollbeschäftigung und etwas mehr Lohn als man für ein schlichtes Leben benötigte) neben seiner Einzahlung ins Rentensystem auch gute Rücklagen bilden können.
Ob nun davon Bausparen getätigt und ein Haus gekauft oder anderweitig gut verzinst, angelegt wurde ist ja fast egal,,.Wie also kann es sein das es heutzutage auch aus dieser Generation viele Bürger gibt die es -ich sags mal so lapidar- zu nix gebracht haben. Die also heute auf keine wesentlichen die Altersarmut abwendenden Rücklagen zugreifen können.
Meine Westverwandtschaft hat durchweg eigene Häuser und eine sehr gute Altersabsicherung (muss aber dazu sagen, die sind entweder Beamte, oder bei Daimler beschäftigt usw, als nicht der Normalfall)
ich hab die Erfahrung gemacht das in dem günstigem Falle, wo zwei Erwachsene Verdiener (und das dürfte nach den Kindererziehungsjahren bei fast allen von mir genannten Jahrgängen so ca um das Jahr 1975 herum der Fall gewesen sein-die Kinder waren dann aus dem Haus) zum Einkommen beitrugen, sehr schnell sämtliche Kredite und Hypotheken abzahlbar waren.
So das diese Familien in einem Alter von spätestens 60 Jahren ein schuldenfreies Heim hätten haben können.
Oder waren auch 1975 1980 1990 die Löhne und Gehälter noch dermaßen knapp, das dies nicht möglich war oder gab der übliche Lebenswandel nicht her ?
wenn mich nicht alles täuscht, haben andere Länder (England Irland,,) eine höhere Eigenheimquote,, vielleicht haben die sehr hohen Mieten mit beigetragen das es fürs Haussparen nicht reichte,,obwohl es doch auch gute Konditionen §10E und Bauspardarlehen damals gab ?
welche Erfahrungen hast Du gemacht und was von meiner Sichtweise ist sehr falsch, bzw wo hab ich mich getäuscht ?
ps ich hab nicht berücksichtigt das -anders als in England- ja Millionen Umsiedler ins Land kamen und somit bezogen auf die Gesamtbürgeranzahl verhältnismäßig wenig Häuer vorhanden waren -die haben sie ja -so wie ich- nicht mit hierhergebracht)--
hugo
Re: Rentner bekommen überall zu wenig
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Lieber Hugo,
ja, ich denke, dass Du außer den positiven Eindrücken durch Deine Westverwandtschaft kaum Anschauungsmaterial hast.
Wenn Du in die 50er zurückgehst, dann musst Du Dir dabei vor Augen halten, dass es nicht nur die Vollbeschäftigung gab und die Bevölkerung nicht nur aus Beamten und Daimler-Angestellten oder Daimler-Arbeitern bestand.
Diejenigen in meiner Verwandtschaft, die in diesen gesellschaftlichen Sparten anzutreffen sind, haben alle ihr Pölsterchen, von den Kommunalpolitikern meiner Familie mal ganz zu schweigen.
Ich kenne beide Seiten, also die der Arbeiter, als auch die der Akademiker etc. sehr gut.
Nimm den Bereich der Stahlkocher, Arbeiter etc.
Einmal musste auch im „goldenen“ Westen aufgebaut werden. Viele Menschen hatten nichts mehr – und fingen in der Tat ebenfalls ganz von vorn an.
(Und ich möchte hier jetzt keine Diskussion über Schuld und Sühne, also Ja-Schreier aus der
Nazi-Zeit)
Da war Mangel an allem, dass es schnell die entsprechenden Waren gab, heißt nicht, dass sie von den „Wessis“ gekauft werden konnten.
Der Begriff Kauf auf „Kucki“ wurde, glaube ich, zu dieser Zeit geprägt.
Interessant sind für mich immer die Berichte meiner früheren SchulkameradInnen in Bezug auf bereits getragene und weitergegebene Kleidung, zu große Schuhe mit Zeitung ausgestopft
etc.
Wir kannten das – über 40 Kinder in einer Klasse – alle!
Und wir haben uns gefreut, wenn eines von uns mal ein wirklich neues Stück, und
seien es nur neue Kniestrümpfe, hatte.
Hinzu kam, dass von dem Geld eines Arbeiters die Miete zu bezahlen war, der Brennstoff für den Winter, die Kleidung – wie gesagt, x-mal gewendet etc., oftmals alle Ausgaben und das Geld war immer zu knapp.
Denn so hoch, wie Du glaubst, dass die Löhne waren, waren sie sicherlich nicht.
Da war nichts übrig für Bausparkasse etc. oder Anhäufen von Wertpapieren.
Wer Glück hatte, konnte ein Stückchen Garten bewirtschaften, aber das waren in den Ballungsgebieten nicht allzu viele.
Es gab Krisen in der Stahlindustrie – ich glaube es war Ende der 50er, Anfang der 60er, als die Rezession damals losging.
Ich weiß die Jahreszahlen nicht mehr, irgendjemand hier wird sie wissen, aber glaube mir, ich entsinne mich der Angst, die damals durchs Revier zog.
Für weiterführende Schulen musste Schulgeld bezahlt werden, es gab keine Lehrmittelfreiheit, so dass viele Eltern sich diese Schulen für ihre zum Teil wirklich sehr intelligenten Kinder nicht leisten konnten.
Der Einstieg in das Arbeitsleben war für einen riesigen Teil der jungen Menschen die Entlassung aus der Volksschule – 8. Klasse, 14 -15. Lebensjahr. Dann kam der Einstieg in die Ausbildung. Und die meisten – jedenfalls die Männer – haben seither in die Rentenkasse eingezahlt!
Die Frauen wiederum zogen die Kinder auf.
Ich habe gestern im Fernsehen gehört, dass die durchschnittliche Rente eines Mannes bei ca. 1000,-- € und bei Frauen bei 500,-- € liegt.
Natürlich ist sie bei den Frauen so niedrig, weil diese die gesamte Familie getragen haben.
Die Pille kam erst später. 2 bis 4 Kinder waren keine Seltenheit.
Ich habe mich oft über meine Verwandten aus den Ostgebieten geärgert, die selbst uns Kindern vorhielten, dass es alles bei uns gab. Dass wir uns das überhaupt nicht leisten konnten, wurde durch den Sozialneid überhaupt nicht gesehen.
Aber das schlechte Gewissen wurde ordentlich angeheizt.
Es gab keine Reisen, wenn dann zu den Großeltern oder irgendwelchen Onkeln und Tanten, und wenn diese nicht existierten, dann gab es eine Ferienbetreuung auf Sportplätzen mit Ausflügen etc.
Es gibt viel Literatur, Filme, Berichte über diese Zeit – Hugo.
Wer sich da wirklich kundig machen will, der kann das tun.
Und ich empfehle es Dir, denn Deine Sichtweise erscheint mir doch sehr eingeengt.
Und dann will ich noch eines anmerken:
Ein Mensch, der zwischen 35 und 40 Jahren von seinem Einkommen an den Staat bzw. die Rentenkasse eingezahlt hat, geht doch davon aus, dass sein Geld vorhanden ist.
Das hat etwas mit Treu und Glauben zu tun.
Und es gibt ja hier bereits Berechnungen, die aufzeigen, wie viel das ist für ein gesamtes Arbeitsleben.
Die Rentenkasse wurde aber geschröpft, um andere Löcher zu schließen.
Das hätte eigentlich nicht passieren dürfen, aber seit wann kümmert einen Politiker sein dummes Geschwätz von gestern?
Und wundert sich wirklich noch jemand über die Politikverdrossenheit der Bürger?
Abschließend möchte ich hier noch ausdrücklich feststellen, dass dieser Beitrag nicht so zu verstehen ist, dass es hier im "Westen" schlimmer zugegangen sei als im "Osten".
Das sei rein vorsorglich erwähnt.
Ich bin meinem alten Vater heute noch dankbar, dass er uns alle schnappte und 1947 nach meiner Geburt in den Westen gegangen ist.
Was die Jahre danach angeht. Nimm Dir die entsprechenden Statistiken, findest Du alle im Netz. Es geht um die Scheidungskinder, die Scheidungseltern, Alleinerziehende.
Zu glauben, nur weil es Schlagwörter gibt, dass diese auf alle Bevölkerungsschichten zutreffen, ist m.E. nach blauäugig.
Weil es einen Hr. Riesterer mit seiner Versicherung gibt, heißt es noch nicht, dass sich alle Bevölkerungsschichten diese leisten können z.B. nur mal so.
Und ich finde es sehr gefährlich, gerade auch für unsere Altersgruppe, wenn hier der Neid, Haß und Mißgunst unter der jüngeren Bevölkerungsschicht geweckt und gefördert wird.
Vielleicht benötigen wir alle noch einmal jenseits der 70 ein neues Hüftgelenk.
Denn die o.a. Gefühle machen nicht vor oder nach der Rentenkasse halt - die entsprechenden Äußerungen gab es alle schon.
--
meli
ja, ich denke, dass Du außer den positiven Eindrücken durch Deine Westverwandtschaft kaum Anschauungsmaterial hast.
Wenn Du in die 50er zurückgehst, dann musst Du Dir dabei vor Augen halten, dass es nicht nur die Vollbeschäftigung gab und die Bevölkerung nicht nur aus Beamten und Daimler-Angestellten oder Daimler-Arbeitern bestand.
Diejenigen in meiner Verwandtschaft, die in diesen gesellschaftlichen Sparten anzutreffen sind, haben alle ihr Pölsterchen, von den Kommunalpolitikern meiner Familie mal ganz zu schweigen.
Ich kenne beide Seiten, also die der Arbeiter, als auch die der Akademiker etc. sehr gut.
Nimm den Bereich der Stahlkocher, Arbeiter etc.
Einmal musste auch im „goldenen“ Westen aufgebaut werden. Viele Menschen hatten nichts mehr – und fingen in der Tat ebenfalls ganz von vorn an.
(Und ich möchte hier jetzt keine Diskussion über Schuld und Sühne, also Ja-Schreier aus der
Nazi-Zeit)
Da war Mangel an allem, dass es schnell die entsprechenden Waren gab, heißt nicht, dass sie von den „Wessis“ gekauft werden konnten.
Der Begriff Kauf auf „Kucki“ wurde, glaube ich, zu dieser Zeit geprägt.
Interessant sind für mich immer die Berichte meiner früheren SchulkameradInnen in Bezug auf bereits getragene und weitergegebene Kleidung, zu große Schuhe mit Zeitung ausgestopft
etc.
Wir kannten das – über 40 Kinder in einer Klasse – alle!
Und wir haben uns gefreut, wenn eines von uns mal ein wirklich neues Stück, und
seien es nur neue Kniestrümpfe, hatte.
Hinzu kam, dass von dem Geld eines Arbeiters die Miete zu bezahlen war, der Brennstoff für den Winter, die Kleidung – wie gesagt, x-mal gewendet etc., oftmals alle Ausgaben und das Geld war immer zu knapp.
Denn so hoch, wie Du glaubst, dass die Löhne waren, waren sie sicherlich nicht.
Da war nichts übrig für Bausparkasse etc. oder Anhäufen von Wertpapieren.
Wer Glück hatte, konnte ein Stückchen Garten bewirtschaften, aber das waren in den Ballungsgebieten nicht allzu viele.
Es gab Krisen in der Stahlindustrie – ich glaube es war Ende der 50er, Anfang der 60er, als die Rezession damals losging.
Ich weiß die Jahreszahlen nicht mehr, irgendjemand hier wird sie wissen, aber glaube mir, ich entsinne mich der Angst, die damals durchs Revier zog.
Für weiterführende Schulen musste Schulgeld bezahlt werden, es gab keine Lehrmittelfreiheit, so dass viele Eltern sich diese Schulen für ihre zum Teil wirklich sehr intelligenten Kinder nicht leisten konnten.
Der Einstieg in das Arbeitsleben war für einen riesigen Teil der jungen Menschen die Entlassung aus der Volksschule – 8. Klasse, 14 -15. Lebensjahr. Dann kam der Einstieg in die Ausbildung. Und die meisten – jedenfalls die Männer – haben seither in die Rentenkasse eingezahlt!
Die Frauen wiederum zogen die Kinder auf.
Ich habe gestern im Fernsehen gehört, dass die durchschnittliche Rente eines Mannes bei ca. 1000,-- € und bei Frauen bei 500,-- € liegt.
Natürlich ist sie bei den Frauen so niedrig, weil diese die gesamte Familie getragen haben.
Die Pille kam erst später. 2 bis 4 Kinder waren keine Seltenheit.
Ich habe mich oft über meine Verwandten aus den Ostgebieten geärgert, die selbst uns Kindern vorhielten, dass es alles bei uns gab. Dass wir uns das überhaupt nicht leisten konnten, wurde durch den Sozialneid überhaupt nicht gesehen.
Aber das schlechte Gewissen wurde ordentlich angeheizt.
Es gab keine Reisen, wenn dann zu den Großeltern oder irgendwelchen Onkeln und Tanten, und wenn diese nicht existierten, dann gab es eine Ferienbetreuung auf Sportplätzen mit Ausflügen etc.
Es gibt viel Literatur, Filme, Berichte über diese Zeit – Hugo.
Wer sich da wirklich kundig machen will, der kann das tun.
Und ich empfehle es Dir, denn Deine Sichtweise erscheint mir doch sehr eingeengt.
Und dann will ich noch eines anmerken:
Ein Mensch, der zwischen 35 und 40 Jahren von seinem Einkommen an den Staat bzw. die Rentenkasse eingezahlt hat, geht doch davon aus, dass sein Geld vorhanden ist.
Das hat etwas mit Treu und Glauben zu tun.
Und es gibt ja hier bereits Berechnungen, die aufzeigen, wie viel das ist für ein gesamtes Arbeitsleben.
Die Rentenkasse wurde aber geschröpft, um andere Löcher zu schließen.
Das hätte eigentlich nicht passieren dürfen, aber seit wann kümmert einen Politiker sein dummes Geschwätz von gestern?
Und wundert sich wirklich noch jemand über die Politikverdrossenheit der Bürger?
Abschließend möchte ich hier noch ausdrücklich feststellen, dass dieser Beitrag nicht so zu verstehen ist, dass es hier im "Westen" schlimmer zugegangen sei als im "Osten".
Das sei rein vorsorglich erwähnt.
Ich bin meinem alten Vater heute noch dankbar, dass er uns alle schnappte und 1947 nach meiner Geburt in den Westen gegangen ist.
Was die Jahre danach angeht. Nimm Dir die entsprechenden Statistiken, findest Du alle im Netz. Es geht um die Scheidungskinder, die Scheidungseltern, Alleinerziehende.
Zu glauben, nur weil es Schlagwörter gibt, dass diese auf alle Bevölkerungsschichten zutreffen, ist m.E. nach blauäugig.
Weil es einen Hr. Riesterer mit seiner Versicherung gibt, heißt es noch nicht, dass sich alle Bevölkerungsschichten diese leisten können z.B. nur mal so.
Und ich finde es sehr gefährlich, gerade auch für unsere Altersgruppe, wenn hier der Neid, Haß und Mißgunst unter der jüngeren Bevölkerungsschicht geweckt und gefördert wird.
Vielleicht benötigen wir alle noch einmal jenseits der 70 ein neues Hüftgelenk.
Denn die o.a. Gefühle machen nicht vor oder nach der Rentenkasse halt - die entsprechenden Äußerungen gab es alle schon.
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meli