Innenpolitik Staatsgefährdung?

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von ehemaliges Mitglied

An meine Zeiten kann ich mich erinnern.
Als 'gestandener' Mann im zarten Alter um 30 haben wir mal Silvester gefeiert.
Und ihr könnt mich jetzt steinigen - noch heute sehe ich den gelben Briefkasten (Plastic) kurz aufleuchten, als ein Knaller darin explodierte, und wir hatten ein Mordsgaudi. Da waren wir schon einige Jahre im eigentlich seriösen Computerwesen bei IBM zugange, und KInder waren unterwegs. Toyota, nichts ist unmögkich

Facit: In einer aufgeheizten Lage gehen die Pferde durch, einfach unkontrolliert; hinterher unerklärlich. Einige Sachen sollten eigentlich Sachen sollten gar nicht gehen - und wir haben sie trotzdem gemacht. Niemals wären wir aber ein Lebewesen ernsthaft angegangen. Das hatten uns unsere Eltern ('instinktiv') vermittelt, da gab es auch schon mal Dresche, wir wussten also was und wo es weh tut. Das Topping hat die Bundeswehr vermittelt. Wir kannten also durchaus Manieren.
Wir haben beides nachweislich überlebt, mir scheint im Nachhinein, dass es sogar nötig war.
Wäre ein Rettungsdienst oder die Bullerei aufgetaucht, hätten wir strammgestanden. Undenkbar, dann noch Scheiss zu verzapfen, aber mithelfen.

Ich würde diese hässlichen Krawall-Vorgänge also nicht an irgendwelchen Nationalitäten aufhängen.
Wir haben sie aufgenommen, weil sich das menschlich so gehört, einfach in einer unbekannten, unseren Welt laufen gelassen - in dem Bewusstsein, woher sie kommen und welche Grundlage sie mitbringen. Wenn ihr Verhalten uns jetzt wider den Strich geht, dann empfinde ich das als 'selber Schuld', dass so etwas für uns Ungehöriges passiert.
Es wurde einfach versäumt, sie in unsere Gesellschaft richtig einzuführen; sowohl 'Native' als auch 'Zugereiste'. Fehlt diese Info, so dürften wir uns eigentlich nicht wundern, dass der Ton rauher wird. Das schliesst einige Hardliner nicht ein, denen gehören unsere Grenzen vorher aufgezeigt. LIegt das Kind im Brunnen, ...
Dummes, hohles Gelabere einiger weichgespülter 'Politiker' zum Erhalt ihres einkömmlichen Sitzgeldes   haben die Welt noch nie weitergebracht - ausser in den Abgrund.

Viel schlimmer und grenzenlos dämlich empfinde ich das Festkleben und das Gendern.

Mahlzeit©

ingo
ingo
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 06.01.2023, 16:52:26

@Karl: Du bist nicht blauäugig. Deshalb weißt Du ganz genau, dass Politiker seit Jahr und Tag dem Volke nach dem Munde reden, sobald ein Kind im Brunnen liegt, und dass im ST dezidierte persönliche Meinungen geschrieben werden. Es ist doch eher umgekehrt, dass Politiker bei solchen Gelegenheiten Forderungen und Binsenwahrheiten ablassen, von denen sie wissen, dass viele im Volk so denken. Sie glauben dann, dass das Volk dem zustimmen. Das Schlimme ist doch, dass hinterher nix mehr kommt. Blöd sind Politiker und ihre Referenten ja nicht. Machen wir doch mal in einem halben Jahr die Sprüche von Faser und Giffey zum Thema. Dazu gehört für mich übrigens auch die Ankündigung von Faeser, Schreckschuss-Pistolen "bescheinigungspflichtig" zu machen. Das ist für mich eine echte Lachnummer, über die ich aber nicht mal mehr lachen kann.

Edita
Edita
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Edita
als Antwort auf Bias vom 07.01.2023, 11:39:14

Da fasse Du Dich mal kürzer und dafür aber an die eigene Nase, was Du hier Auseinandersetzung und/ oder Diskussion nennst, das kann man im Vergleich, wie betroffene Feuerwehrleute das sehen und diskutieren, schon unter diskriminierender Hetze abhaken! 
Für sie spielt nämlich die Herkunft oder Nationalität überhaupt keine Rolle!

" Mehr als die Hälfte der Vorfälle ereignete sich in den Abend- und Nachtstunden – ein Hinweis darauf, dass Alkohol und Drogen oft eine Rolle spielen.
In 55 % der Fälle körperlicher Gewalt berichteten die Befragten von erkannter Alkoholintoxikation.
Die Autoren der Studie betonen, dass dies wahrscheinlich auf deutlich mehr Fälle zutrifft, aber nicht immer erkannt wird. So schätzen Autoren anderer Studien, dass bis zu 95 % der Täter unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehen.

Gewalttätige Übergriffe sind selten vorhersehbar: 80 % der körperlichen Übergriffe kamen ohne Vorwarnung und plötzlich.

In 73 % der Fälle ging die körperliche Gewalt von den Patienten selbst aus." 

Oktober 2017 - Gewalt gegen Einsatzkräfte


Oder ein Bericht aus 2018 .......

" Nach Einschätzung der befragten Opfer waren für etwa 40 Prozent der Fälle körperlicher Gewalt Täter mit Migrationshintergrund verantwortlich: "Die Gewalt ist eindeutig männlich und jung", sagte Feltes im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung. In mehr als der Hälfte aller Angriffe (55 Prozent) waren die Täter alkoholisiert.

Dass nur 812 potenziell Betroffene ( Einsatzkräfte) sich die Mühe machten, den Online-Fragebogen auszufüllen, deutet der Bochumer Kriminologe als Indiz: "Die Einsatzkräfte erleben das Problem nicht so, wie es in den Medien oder von der Politik oft dargestellt wird."

In NRW-Großstädten, so die Studie, berichteten Einsatzkräfte "mehr als doppelt so häufig von körperlicher Gewalt" als in kleinen Gemeinden des Bundeslandes. Aggressionen seien "in allen Schichten der Bevölkerung" zu beobachten.
Die hohe Gewaltquote von jungen Ausländern und Nachfahren von Immigranten relativiere sich, wenn man dies dem Verhalten vergleichbarer deutscher Männer gegenüberstelle: "Dann reduziert sich der Unterschied gegen null." Als einen Grund macht Feltes "ein Gefühl genereller Perspektivlosigkeit" der Täter aus. " 

Studie zu Gewalt gegen Einsatzkräfte: Männlich, jung, aggressiv


Edita
 


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Bias
Bias
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Bias
als Antwort auf ingo vom 07.01.2023, 12:16:09

Du reflektierst das Verhalten der Innenministerin, Frau Nancy Faeser, Ingo.
Die Dame, die so mutig gewesen ist, als Mitglied der Bundesregierung im Ausland mit Armbinde aufzutreten?
Also wenn es um die geht – ich finde die traut sich was!

aixois
aixois
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Mareike vom 07.01.2023, 11:34:57

Offen bleibt natürlich die Frage, wie eine angemessene Reaktion auszusehen hätte, einmal in der akuten Gefährdungssituation und langfristig hinsichtlich Vorbeugung.

Das genau ist der 'casus knaxus' - danke, dass Du darauf hinweist.

Nicht erst seit dem populistisch-populären Mahner Buschkowsky (der heute bewundert wird, weil er 'es' schon immer 'gewusst' und frühzeitig gemahnt habe) ist die Thematik, die Problematik bekannt.
Nicht nur in Deutschland, weltweit. In den Slums, den Armenvierteln sind die Hoffnungen der Jungen groß, auszubrechen, die verzweifelte Enttäuschung ab er auch, wenn sie merken, dass sie es nicht schaffen und dass dann oft Gewalt/Kriminalität als 'Ventil' gesehen wird.

Ihre Herkunft, ihre Hautfarbe, die Postleitzahl ihres Wohnorts, ihr Führungszeugnis, ihre 'Jugendsünden',   können sie nicht abschütteln, und wenn sie noch so viele Teller waschen. Der Ausstieg aus der Armut, der Aufstieg zum CEO,  bleibt ihnen verwehrt.

Selbst B., der ja sein Neukölln schon mit der Muttermilch mitbekommen hat und der als Bezirksboss von Neukölln viel 'Macht' (nicht alle !) hatte, kommt im Grunde nicht über seine Beschreibungen hinaus.

Er wird (wurde) eingeladen, um die Lage vor Ort zu beschreiben, nicht um zu zeigen, welche Erfolge (von isolierten Einzelaktionen abgesehen - z.B. 'Stadtteilmütter') er,  als vor Ort (Mit-) Verantwortlicher,  er bei der Lösung der Probleme erzielt hat.

Danach gefragt, sagte er dann, das sei 'schwer messbar'. Ein Artikel beschrieb ihn mal als einen Arzt, der einem Kranken seine Krankheit genau erklärt und auch die anderer Patienten, aber nicht weiss, wie er 'heilen' kann.

Ich kann nicht glauben, dass man nach 50 Jahren Einwanderungserfahrung (interessant wären da auch Erfahrungen mit den verschiedenen Fremdarbeitern im Sozialismus/DDR) immer noch keine Antwort auf diese Frage gefunden hat.

Buschkowsky sagt auch, dass das 'schmeisst sie raus' natürlich keine Lösung ist und resümiert dann in seinem letzten Buch : "
Wenn sich eine Gesellschaft nicht als ein gemeinsamer Organismus versteht, sondern sich teilt in ‚Ich‘ und ‚Die da‘, dann wird sie auf Dauer keinen Bestand haben, sondern das Trennende manifestieren und irgendwann zerfallen.“ (zitiert nach DLF 8.12.2014).

Da war doch noch was :"
"Wir haben nicht mehr nur ein Fachkräfteproblem, sondern ein generelles Arbeitskräfteproblem", stellt WinterI [von IDS- Industriedienstleister] fest. Auch Arbeitsstellen für Ungelernte, also Menschen ohne Berufsausbildung, können nicht mehr ausreichend besetzt werden. "Das sind Bereiche, die sind wirklich systemrelevant für die Industrie, ohne die geht es einfach nicht."




 
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Edita vom 07.01.2023, 12:21:28

Einen interessanten Artikel gibt es hier:Soziale Probleme statt Migration bekämpfen

Zitate:
"Haben wir aus den vergangenen Jahren wirklich gar nichts gelernt? Nationalität, Religion oder Hautfarbe erklären keine Straftaten. Eine solche Rhetorik ethnisiert Kriminalität. Zudem wird unterschlagen, dass es unter den Opfern und Leidtragenden ebenso Menschen mit sogenanntem Migrationshintergrund gibt." (Ich sehe gerade, dass es genau das ist, was ich eben geschrieben habe, Rispe)
[ . . . ]
"Es fehlt eine gerechtere Bildungs-, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik, die die Bedürfnisse von Geflüchteten, von Migranten, schwarzen Menschen und People of Color berücksichtigt, auch sie haben Erwartungen an den Staat.
[ . . . ]

Die Debatte um die kulturelle Herkunft der Strafverdächtigen verdeckt strukturelle Problemlagen: Ressourcen sind ungleich verteilt, migrantische Stadtviertel sozial benachteiligt, Schulen unterfinanziert, es fehlt an Lehrpersonal, das zudem für die Anforderungen unserer vielfältigen Gesellschaft ausgebildet ist.
Pauschalurteile und Misstrauen helfen nicht weiter, schon gar nicht, ganze Bevölkerungsgruppen zu stigmatisieren. Statt von einem Migrations- oder Integrationsproblem zu sprechen, das bestimmte Gruppen als Fehler ins Visier nimmt, können die politischen und sozialen Bedingungen, die zu Problemlagen führen, in den Blick genommen werden.
Es kommt auf die Perspektive an. Wenn wir das verstehen, dann wird diese und hoffentlich auch die nächste Debatte anders verlaufen."

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aixois
aixois
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von aixois
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 07.01.2023, 12:15:23

... noch heute sehe ich den gelben Briefkasten (Plastic) kurz aufleuchten, als ein Knaller darin explodierte, und wir hatten ein Mordsgaudi.

Wir kannten sogar die Briefkästen (nicht die Gelben), wo wegen der Umgebung , das  Knallecho besonders effektvoll war ...allerdings waren unsere Alter 15 Jahre 'zarter'.
Mit 30 kam wohl das 'zarte' 😅Kind zum Vorschein, dass bekanntlich in jedem echten Manne steckt  ...

Aber wir wussten, wo die 'Gaudi' aufhört und die Sachbeschädigung anfing. 'Staatgefährdung' war ein unbekanntes Wort ...
Und ganz  sicher waren/sind  wir beiden nicht die Einzigen hier, die auf solche 'Streich-Ideen' gekommen waren.

 
aixois
aixois
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von aixois
als Antwort auf Karl vom 07.01.2023, 11:47:50

Hat der Postbote keinen Namen?

Doch.

Er heißt Mahmoud und freut sich, wenn er bei der Sommerhitze hin und wieder mal ein Eis angeboten bekommt, bevorzugt  Stracciatella und zu Weihnachten ein kleines Päckele zum Auspacken ... 🍢😊

 
Leutnant_der_Reserve
Leutnant_der_Reserve
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Leutnant_der_Reserve
als Antwort auf Karl vom 07.01.2023, 11:47:50
...
Ein "Guten Morgen, queerer Schwarzer Mensch" , an meinen Postboten gerichtet, käme mir nur schwer über die Lippen.
Hat der Postbote keinen Namen?

Karl
geschrieben von Karl
@karl/@edita

Ja natürlich hat er einen Namen, ich kann ihn nur nicht aussprechen, da er mit ohne Vokale auskommt, da hätte ich jedesmal einen Knoten in der Zunge. Er lacht immer, wenn er mich schon von weitem sieht, und ruft mir stets mit hörbar bayerischem Dialekt zu: "Servus, alter weißer Mann". Meine immergleiche Erwiderung an ihn erspare ich mir an dieser Stelle allerdings, sie könnte beim humorlosen Teil der Leserschaft zu Verunsicherungen führen.
Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf aixois vom 07.01.2023, 12:27:42
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Ich kann nicht glauben, dass man nach 50 Jahren Einwanderungserfahrung (interessant wären da auch Erfahrungen mit den verschiedenen Fremdarbeitern im Sozialismus/DDR) immer noch keine Antwort auf diese Frage gefunden hat.

Buschkowsky sagt auch, dass das 'schmeisst sie raus' natürlich keine Lösung ist und resümiert dann in seinem letzten Buch : "
Wenn sich eine Gesellschaft nicht als ein gemeinsamer Organismus versteht, sondern sich teilt in ‚Ich‘ und ‚Die da‘, dann wird sie auf Dauer keinen Bestand haben, sondern das Trennende manifestieren und irgendwann zerfallen.“ (zitiert nach DLF 8.12.2014).

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Das mit dem gemeinsamen Organismus kann ich nur unterstreichen. Auf dem Gebiet wäre wahrhaftig vieles nachzuholen. Beim schulischen Werdegang von einem meiner Enkel, der in jüngeren Jahren auch seine "Aussetzer" hatte, weil ihm ua die Trennung der Eltern schwer zu schaffen machte, kann ich rückblickend sagen, dass es gottseidank einige wenige Lehrer*Innen gab, die durch gutes pädagogisches Handeln eine Kehrtwende um 100% ermöglichten. Ein fruchtbares Miteinander: "Familie und Schule", hat dies ermöglicht.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Brennpunktschulen an erster Stelle gut ausgebildete und motivierte Pädagogen brauchen, die sogenannte "Wissensvermittlung" geht ohnehin größtenteils an den wirklichen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen vorbei.

Wer sich für pädagogische Konzepte interessiert empfehle ich das im Jahr 1999 veröffentlichte Buch The Freedom Writers Diary: How a Teacher and 150 Teens Used Writing to Change Themselves and the World Around Them, das die real existierende Erin Gruwell gemeinsam mit ihren Schülern schrieb. Die deutsche Ausgabe ist 2007 im Autorenhaus Verlag erschienen: Freedom Writers: Wie eine junge Lehrerin und 150 gefährdete Jugendliche sich und ihre Umwelt durch Schreiben verändert haben.

Das Buch wurde verfilmt:


Nur ein Impuls ....
Mareike

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