Innenpolitik Staatsgefährdung?

Michiko
Michiko
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RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Michiko
Wie konnte die Gewalt in der Berliner Silvesternacht so eskalieren? Eine Spurensuche bei Anwohnern in der Neuköllner Sonnenallee.
Auch am dritten Tag des Jahres ist er noch da, wie ein Mahnmal für die Geschehnisse der Silvesternacht. Der Bus auf der Neuköllner Sonnenallee, vollkommen ausgebrannt, wohl von randalierenden Jugendlichen in Brand gesteckt. Immer wieder bleiben Leute stehen und fotografieren das Wrack, sagen Dinge wie "krass" oder "schrecklich". Nach dieser Silvesternacht sprechen aber auch erfahrene Einsatzkräfte über eine neue Dimension der Gewalt. Ein Feuerwehrmann berichtete im Gespräch mit t-online von "geplanten Hinterhalten" und massiven Angriffen durch junge Randalierer.
Wie denken die Menschen hier in der Sonnenallee über die Ereignisse? "Es ist scheiße, was hier passiert ist, dass die sich hier bekriegen", sagt Ali*. Der 30-Jährige wohnt seit sieben Jahren in der Gegend. Silvester habe er aber bewusst nicht hier verbracht, weil er schon wisse, wie es abgehe. Ali glaubt, dass auch fehlende Integration eine Rolle spiele. "Hier leben hauptsächlich Türken und Araber", sagt der Mann, der selbst türkischstämmig ist. Er wünsche sich eine bessere Durchmischung des Viertels.
"Die Mehrheit der Menschen in Neukölln wünscht sich ein härteres Durchgreifen, einen stärkeren Staat", sagte Neuköllns Integrationsbeauftragte Güner Balci dem "Spiegel" in einem Interview. Diese Einschätzung wird bestätigt, wenn man sich mit den Menschen hier unterhält. Zum Beispiel mit Can. Der 33-Jährige kommt aus Izmir in der Türkei und lebt seit zwei Jahren in Neukölln. "Schau dir das an, es ist so dumm", sagt er und zeigt auf den abgebrannten Bus. Das müsse kommendes Silvester verhindert werden. "Ich will keine Angst haben müssen, wenn ich durch meine Nachbarschaft laufe", sagt er.
Der Staat solle viel strenger sein. "Wer Böller auf Menschen oder Balkone wirft, gehört ins Gefängnis", sagt Can. Für ihn grenze das schon an versuchten Mord. Er ist skeptisch, ob ein generelles Böllerverbot wirklich etwas bringen würde. "Letztes Jahr war es ja verboten, aber da sind sie halt nach Polen gefahren und haben sich da ihr Zeug besorgt."

Quelle: Berlin: Anwohner reagieren auf die Silvesternacht von Neukölln
 
Mareike
Mareike
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RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf aixois vom 04.01.2023, 11:59:21

Noch was fällt mir ein. Es waren junge Türken, die meinen alten VW Käfer (schwache Batterie) nach einer kalten Nacht in Kreuzberg angeschoben haben. Von mir um Schieb-Hilfe angesprochene 'Nicht Türken' (können, müssen aber nicht Berliner gewesen sein) hasteten achselzuckend oder wegschauend vorbei.
Das war aber auch ziemlich lange her, trotzdem glaube ich, dass auch heute noch mich geholfen würde, von den Migranten-Buben: Ey Alter, setz dich an Steuer wir schieben ...
Hängt aber sicher auch vom Alter und der PS Klasse des Fahrzeugs  und seines Fahrers ... ab. 😉
 
Ähnliches kann ich ebenfalls berichten, sogar mehrfach und sogar ohne Ausdrücklich um Hilfe gebeten zu haben.

Mareike
Michiko
Michiko
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RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Mareike vom 04.01.2023, 13:22:12

Noch was fällt mir ein. Es waren junge Türken, die meinen alten VW Käfer (schwache Batterie) nach einer kalten Nacht in Kreuzberg angeschoben haben. Von mir um Schieb-Hilfe angesprochene 'Nicht Türken' (können, müssen aber nicht Berliner gewesen sein) hasteten achselzuckend oder wegschauend vorbei.
Das war aber auch ziemlich lange her, trotzdem glaube ich, dass auch heute noch mich geholfen würde, von den Migranten-Buben: Ey Alter, setz dich an Steuer wir schieben ...
Hängt aber sicher auch vom Alter und der PS Klasse des Fahrzeugs  und seines Fahrers ... ab. 😉
 
Ähnliches kann ich ebenfalls berichten, sogar mehrfach und sogar ohne Ausdrücklich um Hilfe gebeten zu haben.

Mareike
Ach ja, wer kann nicht solche Geschichten berichten, damit ist aber das eigentliche Problem nicht aus der Welt. Der Döner-Mann, wo ich öfter mal Döner hole, sagte kürzlich mit einem Lächeln:  "Heute Sonderpreis, nur 4 Euro" (sonst fünf) und sein Sohn hinter ihm grinste mich an und sagte:  Papa flirtet heute.

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MarkusXP
MarkusXP
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RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf aixois vom 04.01.2023, 12:14:16
Für mich war dieser Schwenk in der Kommunikation eindeutig ein Manipulationsversuch!
Versteh ich jetzt nicht . Wer sollte da denn wozu manipuliert werden ?

Einerseits wurde Kritik geübt, dass die Polizei keine Namen nannte, keine Zahlen lieferte, und wenn sie es dann tut wird ihr Manipulation vorgeworfen.

Kommt mir ein bisschen vor wie: es kann nicht sein, was nicht sein darf.
Sag mal aixois ... willst du mich jetzt veräppeln? Ich habe doch 2x deutlich geschrieben worum es mir geht!

Ich möchte nicht nur wissen, ob diese 45 jungen Männer einen deutschen Pass haben, sondern auch, ob sie einen Migrationshintergrund haben! Diese Information wird einfach weggelassen! Das du "das nicht verstehst" kannst du mir nicht erzählen ...

Mir kommt es bei deiner Einlassung auch so vor, dass "nicht sein kann was nicht sein darf" ... wenn auch nicht in dem Sinne, wie du es aufgeführt hast!

Jetzt habe ich mein Ansinnen 3x benannt ... mehr habe ich dazu nicht zu sagen.
MarkusXP
Mareike
Mareike
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RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Mareike
als Antwort auf Rispe vom 04.01.2023, 12:29:30

Dem Mittelteil Deines Beitrages kann ich zustimmen.
Deinen Kommentaren zum Threadeinsteller und sonstigen Usern stimme ich nicht zu.

Was doch an erster Stelle kritisiert wurde, ist die Tatsache , dass durch "Umschreibungen" versucht wird die zugrunde liegende Problematik zu "Umschiffen".
Ausländerfeindlichkeit wird dadurch eher befeuert als vermieden.
Wir haben Problemviertel in den Städten und die wachsende Problematik sollte glasklar analysiert, benannt und angegangen werden.

Mareike
 

Aylas
Aylas
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RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Aylas

Der Spiegel gehört wohl zu den etabliertesten deutschen Presseorganen und berichtet:

Nach Angriffen auf Einsatzkräfte
Video zur Berliner Silvesternacht entpuppt sich als Fake


Ich empfinde es als zutiefst verstörend, das eine Erfindung wie das Internet derart viele Schwachstellen aufzeigt, dass man mutlos werden kann.

Wer, verdammt nochmal kann heute noch sagen, welche Meldung ein Fake ist oder welches etablierte und vertraute Medium einem Fake aufgesessen ist.

Die Überlegung, dass die Anonymität des Internets kein unbedingter Vorteil mehr ist nimmt mehr und mehr Raum ein. Ein Großteil der Fake und Hate Berichte und Beiträge ließe sich sicher mit einer zwingenden Anmeldung z.B. durch Personalausweis o.ä. reduzieren.

Allerdings nimmt sowas Iranerinnen und Iranern und anderen in ähnlichen Situationen viel von der Freiheit des Internets.

Bin mir tatsächlich unschlüssig welche Freiheit und Seriosität die wichtigere ist.

Aylas


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Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf hobbyradler vom 04.01.2023, 09:47:42
...

Ist es denn aber bereits Ausländerfeindlich, wenn in Kommentaren darauf hingewiesen wird, dass bei den Krawallen überwiegend Männer aus einer anderen Kultur beteiligt waren? Das man diese Kultur als mögliche Ursache benennt?
Heute Morgen hörte ich bei „Moma“ dazu den Kommentar eines Menschen mit ausländischer Herkunft. Er vertrat die Meinung, das dies damit zu tun hat.

...
 

Hallo, Hobbyradler,

Deiner Forderung nach harter Bestrafung kann ich nur zustimmen. Nicht zuletzt, weil ich wirklich große Sorgen habe, dass Polizei, Feuerwehr und Sanitäter, die momentan ja recht oft Opfer von Angriffen während ihrer Dienste werden, die Brocken hinschmeißen. Ein Großcousin von mir überlegt allen Ernstes, seine Ausbildung zum Rettungssanitäter abzubrechen, "wenn ich so etwas sehe"...

Dem obigen Zitat von Dir kann ich aber nicht ohne Kommentar zustimmen: Nein, es ist nicht bereits ausländerfeindlich, wenn auf den Herkunft- oder kulturellen Hintergrund von Tätern hingewiesen wird. Dennoch ist es nicht ganz ungefährlich, es zu tun, da es Teile der Bevölkerung gibt, die daraus schließen, dass "alle" Ausländer "so" sind. Wenn man z.B. schriebe, ein "deutscher Senior" habe sich mit Polizisten geprügelt, käme vermutlich  niemand auf die Idee, zu behaupten, "alle  deutschen Senioren" seien Polizistenschläger.

Informationen werden halt von vermutlich nicht wenigen Menschen unterschiedlich bewertet und unterschiedliche Rückschlüsse daraus gezogen. Das finde ich gefährlich.

LG

DW



 
Edita
Edita
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Edita
als Antwort auf margit vom 04.01.2023, 13:08:11
@corgy

Mich erinnert deine Hühnerstallaussage fatal an die Heilige Hildegard von Bingen (1098-1179), die vor rund 1000 Jahren über die gottgewollte Ungleichheit der Menschen schwadroniert hat.

Auf die Frage, warum sie nur adelige Frauen in ihr Kloster aufnehme, bezog sie sich damals auf den lieben Gott: „Gott achtet bei jedem Menschen darauf, dass sich der niedere Stand nicht über den höheren erhebe, wie es einst Satan und der erste Mensch getan. … Wer steckt all sein Viehzeug zusammen in einen Stall: Rinder, Esel, Schafe, Böcke? Da käme alles übel durcheinander! So ist auch darau zu achten, dass nicht alles Volk in eine Herde zusammengeworfen werde …..“

Inzwischen sind Tausend Jahre vergangen. Heute wird anerkannt, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Würde besitzen, gleich welcher Herkunft sie sind, auch wenn manche Gruppen sich nach wie vor für „auserwählter halten“ als andere, die mittelalterliche Ständelehre hat sich selbst ad absurdum geführt.

Wir alle genießen heute in Europa die Errungenschaften der Aufklärung und dann greifst Du völlig ungeniert auf archaische „Vorbilder“ zurück, die offenbar immer noch in den Köpfen mancher Menschen herumspuken.
Zitat Corgy: „Auch wenn meine Katze ihre Jungen im Hühnerstall bekommt, sie bleiben Katzen und werden  keine Hühner. Sie leben in der Tradition ihrer Eltern, achten einerseits deren Gesetze selbst in brutalster Form (wenn ihre Schwestern sich zB  Männer suchen, die nicht arabisch usw sind, geniessen für sich selbst aber alle Vorzüge und Freiheien der ‚Kultur‘, deren Pass sie haben. Also die Deutsche. Natürlich beschränkt sich das auf einen kleinen Personenkreis, gemessen an den vielen Menschen aus afrika und dem Orient. Aber diese treten eben in Gruppen auf und sie sind besonders gewalttätig.

Im Jahre 2023 empfinde ich Deinen Vergleich von Menschen mit Haustieren als menschenverachtend und rassistisch.

Margit
Liebe Margit,
wieder mal ein Beweis für meine Behauptung, daß hier im Forum niemand leichtfertigerweise und unberechtigt in eine "bestimmte Ecke" gestellt wird, nein - die Herrschaften begeben sich da ohne Not, ohne Zwang und ohne Geleit selber in die von ihnen bevorzugte Ecke!


Edita
Michiko
Michiko
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Michiko
als Antwort auf Edita vom 04.01.2023, 14:00:53
@corgy

Mich erinnert deine Hühnerstallaussage fatal an die Heilige Hildegard von Bingen (1098-1179), die vor rund 1000 Jahren über die gottgewollte Ungleichheit der Menschen schwadroniert hat.

Auf die Frage, warum sie nur adelige Frauen in ihr Kloster aufnehme, bezog sie sich damals auf den lieben Gott: „Gott achtet bei jedem Menschen darauf, dass sich der niedere Stand nicht über den höheren erhebe, wie es einst Satan und der erste Mensch getan. … Wer steckt all sein Viehzeug zusammen in einen Stall: Rinder, Esel, Schafe, Böcke? Da käme alles übel durcheinander! So ist auch darau zu achten, dass nicht alles Volk in eine Herde zusammengeworfen werde …..“

Inzwischen sind Tausend Jahre vergangen. Heute wird anerkannt, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Würde besitzen, gleich welcher Herkunft sie sind, auch wenn manche Gruppen sich nach wie vor für „auserwählter halten“ als andere, die mittelalterliche Ständelehre hat sich selbst ad absurdum geführt.

Wir alle genießen heute in Europa die Errungenschaften der Aufklärung und dann greifst Du völlig ungeniert auf archaische „Vorbilder“ zurück, die offenbar immer noch in den Köpfen mancher Menschen herumspuken.
Zitat Corgy: „Auch wenn meine Katze ihre Jungen im Hühnerstall bekommt, sie bleiben Katzen und werden  keine Hühner. Sie leben in der Tradition ihrer Eltern, achten einerseits deren Gesetze selbst in brutalster Form (wenn ihre Schwestern sich zB  Männer suchen, die nicht arabisch usw sind, geniessen für sich selbst aber alle Vorzüge und Freiheien der ‚Kultur‘, deren Pass sie haben. Also die Deutsche. Natürlich beschränkt sich das auf einen kleinen Personenkreis, gemessen an den vielen Menschen aus afrika und dem Orient. Aber diese treten eben in Gruppen auf und sie sind besonders gewalttätig.

Im Jahre 2023 empfinde ich Deinen Vergleich von Menschen mit Haustieren als menschenverachtend und rassistisch.

Margit
Liebe Margit,
wieder mal ein Beweis für meine Behauptung, daß hier im Forum niemand leichtfertigerweise und unberechtigt in eine "bestimmte Ecke" gestellt wird, nein - die Herrschaften begeben sich da ohne Not, ohne Zwang und ohne Geleit selber in die von ihnen bevorzugte Ecke!


Edita

Gibt es eine Aufstellung, wer von wem in eine bestimmte Ecke gestellt wurde? Handelt es sich dabei um eine persönliche Einschätzung des Foristen gem. vermeintlicher Indizien? Das würde ich genauso für verachtenswürdig halten wie Hühner o. Katzen mit Menschen zu vergleichen, obwohl ich letzteres noch in einen anderen Kontext stellen würde.
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Staatsgefährdung?
geschrieben von Rispe
Nach der Silvester-Eskalation nutzt ein liberal-konservatives Milieu von FDP bis CDU die Böller-Debatte zur Stimmungsmache gegen Migranten. Ein fatales Signal. 
[ . . .  ]
Und obwohl es seitens der Senatsverwaltung für Inneres noch keine genauen Angaben zu den Verdächtigen gibt – der Lagebericht des Vorjahres erfasste bei 88.600 Übergriffen etwa 70 Prozent deutsche Staatsbürger als Verdächtige –, nutzten CDU-Vertreter die Vorfälle als Steilvorlage für xenophobe und teils offen rassistische Polemik. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Jens Spahn kommentierte etwa gegenüber t-online, man käme solchen Krawallen mit einem bloßen Böllerverbot nicht bei. Es gehe „um ungeregelte Migration, gescheiterte Integration und fehlenden Respekt vor dem Staat“.
Der CDU-Bezirksstadtrat für Soziales in Neukölln, Falko Liecke, wurde der Berliner Zeitung gegenüber deutlicher. In Neukölln sei eine „komplette Parallelgesellschaft herangewachsen, die mit unseren Staatsorganen, der Polizei und unserem Bildungssystem nichts zu tun hat“. Die FDP-Bundesabgeordnete Katja Adler sprach auf Twitter von „kultureller Überfremdung“. Der innenpolitische Sprecher der Jungen Union NRW, Manuel Ostermann, ging noch weiter. Das Problem seien „nicht die Böller, sondern der asoziale Mob, der damit nicht umgehen kann“, schrieb er. Im Gespräch mit der Bild-Zeitung bedauerte er den Mangel deutscher Grenzkontrollen. Der CDU-Abgeordnete Christoph de Vries scheint bisweilen die Rassentheorie für sich wiederentdeckt zu haben: Wollen wir Krawalle in Großstädten bekämpfen, schrieb er auf Twitter, „müssen wir auch über die Rolle von Personen, Phänotypus: westasiatisch, dunklerer Hauttyp sprechen“.

Quelle: Silvesternacht: Die Böller-Debatte ist rassistisch

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