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Innenpolitik SPD und UNION wieder auf Augenhöhe

luchs35
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Edita vom 27.06.2017, 10:59:21
Edita, ich habe vorhin die SPD-Pressekonferenz in NTV verfolgt. Das war ein völlig anderer Martin Schulz als jener auf dem SPD-Parteitag - er hat mich diesmal sehr überzeugt mit allem, was er sagte. Unterstützt wurde er dabei auch von Sigmar Gabriel.
Ich habe mir die Sendung aufgezeichnet und werde sie in Ruhe noch mal ansehen.

Ein Punkt war auch die Präsentation der SPD-Arbeit in der Koalition. Und da wurde klar, dass viele wichtige Punkte mehr oder weniger der CDU - vor allem der Kanzlerin- zugesprochen werden, die schlicht und einfach vieles für sich vereinnahmt, was den Vorschlägen der SPD entsprungen ist. Die GroKo war der größte Fehler, den die SPD gemacht hat.
Einst ging es ja auch der FDP so. Viele Ideen und Vorschläge werden hemmungslos von der CDU für sich bezw. der Kanzlerin gebucht - so wie jetzt die zur Diskussion anstehende gleichgeschlechtliche Ehe, die bis jetzt von der CDU abgelehnt wurde.
Ein kluger Schachzug der SPD, dieses gesetzliche Entscheidung noch vor den Wahlen durchziehen zu wollen.
Luchs35
JuergenS
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf luchs35 vom 27.06.2017, 12:01:34
und ich höre mir gerade das Rumgeeiere von Merkel zu dem Thema Ehe für alle an, ich muß sagen, einmalig unsicher, auf dem falschen Fuß erwischt.

Sie tingelt gerne rum, und wenn es um Eröffnungen geht, Preisverleihungen und vor allem um übergeordnete europäische und Welt-Themen geht, ist sie souverän wie sonst niemand, aber Bürgernähe ist und bleibt ihr fremd.
Also dieses Interview mit M. nivelliert die Augenhöhe, sie blickte in ein SPD-Auge, das bei diesem Thema seit Jahren immer parat war.
Edita
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von Edita
als Antwort auf JuergenS vom 27.06.2017, 14:31:52

Sie tingelt gerne rum, und wenn es um Eröffnungen geht, Preisverleihungen und vor allem um übergeordnete europäische und Welt-Themen geht, ist sie souverän wie sonst niemand, aber Bürgernähe ist und bleibt ihr fremd.
Also dieses Interview mit M. nivelliert die Augenhöhe, sie blickte in ein SPD-Auge, das bei diesem Thema seit Jahren immer parat war.


Ach was - wo war das SPD-Auge bei der Agenda 2010??? Zugeklebt - und Schulz hat's nu aufgerissen?
Also - dann sofort, nix wie ran an den Bürger ... mit Schulz! Ein großer Teil der Bürger braucht nämlich dringendst eine seriösere Arbeitsmarktpolitik damit er dem Staat oder dem Steuerzahler nicht länger auf der Tasche liegen muß und er später sein Leben nicht als Armutsrentner fristen muß!
Damit das Rentenniveau mindestens wieder auf 50% steigt!
Aber .... daß das auch klar ist, ein Rentenniveau mit 58%, wie es mal war, mit einem vorherigen Mindestlohn von 8,50 EURO ist auch für die hohle Hand!
usw. usw.
Ich wähle ab sofort und für den Rest meines Lebens SPD, wenn sie nur das allein schaffT!!!

Edita

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JuergenS
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf Edita vom 27.06.2017, 15:36:04
olga64
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 27.06.2017, 12:01:34
xxxx Die GroKo war der größte Fehler, den die SPD gemacht hat.

Einst ging es ja auch der FDP so. Viele Ideen und Vorschläge werden hemmungslos von der CDU für sich bezw. der Kanzlerin gebucht - so wie jetzt die zur Diskussion anstehende gleichgeschlechtliche Ehe, die bis jetzt von der CDU abgelehnt wurde.
Ein kluger Schachzug der SPD, dieses gesetzliche Entscheidung noch vor den Wahlen durchziehen zu wollen.
Luchs35
[/quote]

Wenn die GroKo für die SPD so ein grosser Fehler war, warum machte sie diesen Fehler dann schon zweimal in den letzten Jahren und wird ihn wohl wieder ab Herbst 2017 machen, weil es die Protagonisten nicht schaffen werden, erst mal in die Opposition zu gehen, um sich zu regenerieren und zu renovieren.

Ich finde es souverän von der CDU/CSU, das Thema "Ehe für alle" nun doch noch in dieser Legislatur auf die Agenda zu setzen; vereinbart war ja mit der SPD, dies nicht mehr zu tun.
Es wird eine Sache der Abstimmung ohne Fraktionszwang werden; warten wir einfach ab, wie das Mehrheitsergebnis sein wird.

Unserer Kanzlerin wird ja von vielen Seiten oft "wenig Bürgernähe" vorgeworfen, was immer das sein mag. Ich persönlich brauche keinen PolitikerIn, der mir mehrfach aus seinem Privatleben erzählt (Fussball, kein Abitur, früher mal Alkoholiker, wie man den PartnerIn kennenlernte usw.) Politiker wähle ich zumindest dafür, dass sie mich als Bürgerin gut repräsentieren und sich mit voller Kraft für unser Land einsetzen.
Bestärkt werde ich in meinem Denken auch dadurch, wenn ich nun an den Tod eines grossen Politikers denke, wo soviel Unrat und Heuchelei am Ende dieses Lebens nach oben gespült werden und dessen historische Rolle dadurch stark in Mitleidenschaft gezogen wird.

Zur Ehe für alle, sagte Frau Merkel, sie hätte den persönlichen Umdenkungsprozess für sich eingeleitet, weil sie kürzlich ein Lesben-Paar kennenlernte, das 8 Pflegekinder erzieht. Gefällt mir gut, wie es mir immer gefällt, wenn Menschen die Grösse haben, ihre frühere Meinung mal revidieren zu können. Olga
luchs35
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 27.06.2017, 16:34:15
Ich finde es souverän von der CDU/CSU, das Thema "Ehe für alle" nun doch noch in dieser Legislatur auf die Agenda zu setzen; vereinbart war ja mit der SPD, dies nicht mehr zu tun.
Es wird eine Sache der Abstimmung ohne Fraktionszwang werden; warten wir einfach ab, wie das Mehrheitsergebnis sein wird.
geschrieben von Olga64:


Souverän wäre es gewesen, wenn die CDU/CSU schon vor dem jetzt aufgebauten Druck durch Martin Schulz diesen Punkt auf die Agenda gesetzt hätte. So konnte ihr Schulz buchstäblich die Pistole auf die Brust setzen, und sie macht ganz und gar keinen guten Eindruck, wenn sie nun versucht, dieses Thema für sich umzumünzen.
Mit so einer lächerlichen Erklärung, dass sie nun (plötzlich) mit einem Lesbenpaar gesprochen hätte, das 8 Pflegekinder erzieht, redet sie sich raus, als hätte es zuvor keine Möglichkeit gegeben, mit solchen Paaren zu sprechen, bevor sie erst mal einen diesbezüglichen Gesetzesentwurf strikt ablehnt.

Und nun soll die Entscheidung huschhusch fallen, bevor es zu den Wahlen geht. Denn die SPD hätte hier in jedem Fall einen Vorstoß im Parlament gemacht.

Was die "Bürgernähe" betrifft: Sie macht es nun prompt Schulz nach, indem sie nun öffentlich von ihren Jugendträumen als Ballett-Tänzerin etc. erzählt. Warum auch nicht? Wir sehen dann auch mal den Menschen hinter der Maske.
Wenn Schulz über seine Probleme und Schwierigkeiten und auch deren positiven Bewältigung erzählt, ist das eher vorbildhaft für jene gestrauchelten jungen Menschen, die sich daran ein Beispiel nehmen können.
(die Absicht dahinter entgeht mir aber nicht).

Ja, ich sehe nun einfach, dass es wohl doch noch spannend wird bis zum Wahlgang. Schulz hat heute gut gepunktet.

Luchs35

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JuergenS
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf luchs35 vom 27.06.2017, 17:10:58
Aber M. wird es sicher schaffen, mit der SPD wieder auf Augenhöhe zu kommen.

Fast erinnert der Augenhöhenmodus, der vielleicht auch die Sonntagsfrage durcheinander bringen wird, an:

Hase und Igel

Don Camillo und Peppone
olga64
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 27.06.2017, 17:10:58
Frau Merkel wurde von der FRauenzeitschrift Brigitte interviewt und ich erkannte viel mehr Humor bei ihren Antworten als es bei dem doch zu Recht sehr frustrierten St. Martin von Würselen mittlerweile der Fall ist.
Sie wurde befragt, ob sie sehr pedantisch sei und sie fragte zurück, ob dies auf Wäscheaufhängen oder Gläserabstauben bezogen sei?
Sie erklärte dann auch, dass, seitdem nicht mehr pausenlos über ihre Frisur geläsert wird, sie doch ruhiger leben würde (wer lästert schon über das wenige Haar von St. Martin?).

Man merkt ihr natürlich an,dass sie solche Fragen dämlich findet (wie ich übrigens auch). Aber ist das wirklich ein negatives Zeichen für eine international so mächtige Frau?
Sie wird in Kürze wieder die besseren Bilder liefern, wenn sie als "Hausherrin" des G 20 Gipfels die very important persons der Welt empfängt und Herr Schulz vermutlich wieder mal in irgendeiner Turnhalle seine Fans jubelnd um sich schart.

Ob es nun spannend wird, werden wir sehen. Das hiesse ja, dass die SPD, derzeit in den Umfragen bei ca 25% flugs in Richtung 40% aufholen müssten (und umgekehrt die CDU/CSU entweder dort verharrt oder sinkt). Das sehe ich derzeit nicht so. Denn warum sollten z.B. gutverdiendene Menschen in unserem Land (wovon es eine Menge gibt) die SPD wählen? Um mehr Steuern zu bezahlen?

Ich denke lieber darüber nach, welche Rolle nach der Wahl bei einer neuerlichen GroKo St. Martin spielen wird: neuer Aussenminister und damit grosser Krach mit Herrn Gabriel? Das finde ich spannend, wenn diese beiden "Freunde" wieder aufeinandertreffen im Hahnenkampf. Olga
luchs35
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 27.06.2017, 17:21:31
Ich habe Angela Merkel noch nie für humorlos gehalten, Olga, das ist höchstens ein rein persönlicher Aspekt. Sie ist mir auch nicht unsympathisch, aber darauf kommt es bei einer verantwortungsvollen, politischen Arbeit auch nicht an.

Dasselbe gilt für mich auch bei Martin Schulz, der heute übrigens eine sehr gute Figur bei der heutigen Pressekonferenz machte - auch mit Humor!

Dass Frau Merkel nun wieder einen großen Auftritt beim Gipfel hat, ist ihrem Amt geschuldet.
Aber das kann Martin Schulz auch, das hat er oft bei seinen Auftritten als Präsident des Europäischen Parlaments bewiesen - das scheidet also für meine Beurteilung völlig aus.

Und ansonsten wird die Zeit bis zur Wahl vielleicht doch noch recht spannend, ich würde es dem Land wünschen, denn nichts ist schlimmer als behäbiger Stillstand "weil es ja allen sooo gut geht"!

Luchs35
olga64
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Re: SPD und UNION wieder auf Augenhöhe
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 27.06.2017, 17:52:15
Ich lebe wohl lieber in einem Land, wo es noch einigermassen ruhig ist, wenn ich das Umfeld von der Türkei, über Nahost bis in die USA so überblicke.
Und mein persönlich grössster Wunsch ist es, dass die AFD ausgeklammert wird und wenn sie schon in den Bundestag gewählt wird, so gering wie möglich, damit keine Partei korrumpierbar wird, sich mit diesen Nazis in irgendeiner Form zu verbrüdern.
Wenn ich an die Rolle von Frau Merkel in den letzten Jahren denke, fällt mir z.B. die Finanzkrise, Griechenland, Ukraine, Flüchtlinge uvm. mehr ein. Da konnte naturgemäss Herr Schulz nicht mithalten in seinen doch wenigen Jahren als Parlamentspräsident . Obwohl er natürlich auch aufgrund seiner persönlichen Mentalität immer versuchte, vorne bei den Kameras aufzutreten (auch bei Übergabe des Friedensnobelpreises an die EU) und das Wort zu ergreifen, sei es international oder bei deutschen Talkshows.

Für mich als Wählerin hat die uneitle und unprätentiöse Frau Merkel bis heute Stärke, Durchsetzungsvermögen und Unaufgeregtheit bewiesen, was ich persönlich bei Menschen sehr schätze, weil mir intelligente Sachlichkeit immer sympathischer ist als Hysterie (wozu ich auch etwas verzweifelte Hate-Speeches zähle, zu denen Herr SChulz jetzt anscheinend greift). Damit geht er das Risiko ein, dass potentielle Wähler die Hass-Rede mehr im Gedächtnis bleibt als ein Parteiprogramm.
Für mich als Wählerin ist die CDU (leider in Bayern die CSU) erstmals seit Frau Merkel überhaupt wählbar geworden, was auch ein Problem für die SPD nun sein Jahren ist.
Aber dies liegt natürlich in der Betrachtung der WählerInnen und so soll es ja auch sein. Schlimmer finde ich nur die Keiferei von Frau Wagenknecht in Richtung Herr Schulz, was dieser Partei aber aktuell wieder Wählerinteressenten zuführt. Vermutlich solche, deren Forderungen noch rigoroser sind, auch deshalb, weil sie vermuten, die Partei muss sich in der Ausführung der Pläne sowieso nie beweisen. Olga

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