Innenpolitik Sonneberg Stichwahl: AfD-Politiker Sesselmann gegen CDU-Konkurrenten klar in Führung

Thüringen hat sich mit der Wahl des Landrates einer Sauerei schuldig gemacht.

Ein paar Textauszüge aus der Kolumne, die den "Unterschied" klarstellt:

Ist es zu viel verlangt, keine Fremden zu bepöbeln, den Angriffskrieg Putins zu verurteilen, anzuerkennen, dass die Klimaerwärmung existiert........


"Ich weiß, dass es verpönt ist, Dankbarkeit zu erwarten, erst recht in der Politik. Aber warum eigentlich? Wer hat wem geholfen, als es bei ihm nicht mehr weiterging und das Dach wegflog? Nur kurz zum Vergewissern: Die DDR war Ende 1989 wirtschaftlich, ökologisch, politisch und damit auch sozial unrettbar ruiniert. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sich SED-Obere damals sagten: Für so einen Trümmerhaufen lassen wir nicht auf Demonstranten schießen.


Ob die Bürger der DDR ein »falsches Leben« in dieser DDR gelebt hatten, sei dahingestellt, ich kann das nicht beurteilen. Auf keinen Fall aber war die deutsche Einheit zu Westbedingungen die Entwertung der bis dahin zurückgelegten Lebenswege, denn das hatte der DDR-Staat vorher selbst erledigt, wie seine Hinterlassenschaft bezeugte.
So gesehen waren die Wiedervereinigung und der jahrzehntelange Wiederaufbau im Leben der DDR-Bürger sowohl Scheitern als auch zweite Chance. Aber vielleicht wählen gerade jene gern AfD, die eine zweite Chance schlechter vertragen als das Scheitern.
Naiv bin ich nicht, große Dankbarkeit wird es nicht geben. Verständnis meinerseits für mehr als 50 Prozent AfD-Wähler im thüringischen Landkreis Sonneberg aber auch nicht. Damit wir uns klar verstehen: Ich rede nicht von »den Ossis«, die gibt es ebenso wenig wie »die Wessis«. Ich rede heute auch nicht von den AfD-Wählern im Westen oder in Berlin, sondern von den prozentual krass vielen AfD-Wählern in den Flächenländern Ostdeutschlands, zuletzt am Sonntag in Thüringen. Von denen hätte ich gern mein Geld zurück.
Wir können über alles reden, was faktisch oder gefühlt schiefgelaufen ist nach der Wende, bei der Abwicklung der DDR und in den gut 30 gesamtdeutschen Jahren seither. Aber selbst wenn jeder und jede gebürtige Ostdeutsche schon einmal Opfer westdeutscher Rosstäuscher und Arroganzsucht geworden wäre oder wenn die Bundesregierung mit ihrem linksgrünen Hochmut und dem schlechten Handwerk nie mehr aufhören und es die CDU in der Flüchtlingsfrage auch nicht besser machen würde: Es gibt Grenzen.
Die AfD der ostdeutschen Bundesländer ist der Rechtsaußen einer stetig radikaleren Rechtsaußenpartei, ein Fall für den Verfassungsschutz. In Thüringen ist die AfD längst als »gesichert rechtsextremistisch« eingestuft. Ich bin mir sicher, dass die allerwenigsten der AfD-Wähler Neonazis sind, aber sie wählen welche."

https://www.spiegel.de/politik/deutschland/afd-hoehenflug-ist-das-der-dank-sonneberg-kolumne-a-c1e8e8e5-03e5-46f2-ba3d-dc799c613d65


 
 

Der Standort DE könnte Schaden nehmen mit dem Zulauf der Wähler zur AFD .

Gerade Regionen wo Aufschwung gebrauchen könnten und jetzt Rechtsextreme wählen werden weiter abgehängt bleiben.

Auch wo zur Zeit in DE wirtschaftsmässig wegen hohen Energiekosten schon schwächelt und immer mehr Konzerne in DE sich überlegen nach der USA oder China auszuwandern.

Mit dem Wachstum der AFD wird DE kein modernes Land mehr sein, es wird dringend Zeit daß die Ampel wach wird, sonst könnte DE wieder das kranke Land Europas werden.
Der Wohlstand wird weniger.  Mit Abwarten und Zuschauen wird sich nichts ändern. Phil.

Zeit de

Faeser sieht AfD-Erfolg als Gefahr für den Standort Deutschland

Das Klima, das die Partei schüre, schrecke qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland ab, sagt die Bundesinnenministerin. Sie warnt auch vor der Übernahme der AfD-Sprache.

27. Juni 2023, 4:07 Uhr

Ein solches Klima schrecke qualifizierte Arbeits- und Fachkräfte aus dem Ausland ab, "die unsere Wirtschaft dringend braucht", kritisierte Faeser. Die AfD werde auf diese Weise "zum Chancentod gerade für die Regionen, die wirtschaftlichen Aufschwung brauchen und dafür dringend auf qualifizierte Arbeitskräfte angewiesen sind"
 

Mit Blick auf die politischen Wettbewerber sagte die Innenministerin, kein Demokrat dürfe Zweifel daran aufkommen lassen, dass die Brandmauer nach rechts stehe. Deshalb dürfe es keine Anbiederung und keinerlei Übernahme der politischen Positionen und der "menschen- und demokratieverachtenden Sprache" der AfD geben, warnte die Innenministerin.

 
 

Statt des ständigen Hickhacks hier im Forum (man weiß schon ganz am Anfang eines Threads, wie er weitergeht, wer welchen Standpunkt vertritt und wer wem die Verantwortung zuschiebt) würde mich viel mehr interessieren, ob es hier gute umsetzbare Ideen gibt, was man tun kann, als Politiker, als Bürger, damit dieser Trend gestoppt wird, damit man Menschen zurück in demokratische Überzeugungen, in verantwortliches, nicht-extremes Wählen holen kann. Wenig hilfreich ist es m.M.n. herum zu lamentieren, man habe es ja immer schon gewusst und kommen sehen, der Andere sei die Gefahr, man selbst mache alles richtig, der Osten sei Schuld, nein der Westen, der Osten sei undankbar gegenüber der Demokratie, nein, der Westen verstünde halt den Osten nie, habe ihn nie verstanden, und so weiter.

Hier in unserem ostbayerischen Dorf gibt es ganz liebenswerte Menschen, die vorhaben, AfD zu wählen, um den "Großkopferten" (bayerischer Ausdruck für "die da oben") eins auszuwischen. Ich rede mir den Mund fusselig, weise darauf hin, dass die AfD die letzte Partei sei, die sich um die kleinen Leute kümmern werde, wenn sie mal in der Regierung sei, dass sie versuchen werde, Freiheiten einzuschränken, dass sie für Demokratie und Freiheit eine Brandgefahr sei, und man müsse sich doch im Klaren sein, dass es mal zur braunen Katastrophe führen könnte, wenn all die, die wegen irgendetwas mit den Großkopferten unzufrieden seien, AfD wählten!

Manche von den Leuten weisen darauf hin, dass die "AfD hier" ja nicht so schlimm sei, weil hier niemand so radikal wie Höcke sei, oder sie stimmen dem sogar zu, was ich befürchtete, schließen das Gespräch dann aber ab mit "Aber ich werd' sie trotzdem wählen, sie werden schon nicht an die Regierung kommen".

Wie soll man da noch argumentieren? Ich bin ratlos, ja, manchmal richtig verzweifelt. Und umso weniger verstehe ich, dass hier der Dauer-Streit, wer Schuld an dem ganzen Schlamassel sei, der Osten oder der Westen, immer wieder fröhliche Urständ feiert. Wem nutzt das?

DW

Lieber DW, als DE Nachbar wo wir uns Gedanken machen, kann man nicht verstehen daß die DE Regierung sowas wachsen lassen kann, als die die AFD bei 5%-6% lag und gegen die EU und Euro auftrat wäre es der Zeitpunkt gewesen diese Partei einzudämmen, aber jetzt ist es möglicherweise zu spät, der Aufschrei müsste eigentlich spätestens  jetzt in DE selbst kommen. Man kann nicht alles, die Demokratie wird das schon aushalten, kleinreden.  Aber was schreib ich da , es ist nicht an mir Ratschläge zu geben. Eine grosse Aufklärungskampagne wäre schon angesagt, sollte es an Bildung fehlen. DE ist ein grosses Land umso mehr grösser die Gefahr. Phil.

Hallo DW
Es klingt etwas unwahrscheinlich, aber hier in unserem sächsischen eingemeindeten Dorf kenne ich niemand, der offen diskutiert "ich wähle die AfD". Nun ist mein Bekanntenkreis nicht so groß und wir sprechen eher über die Erdbeerernte als über politische Themen, es sei denn über die angedachten Zwänge zur Heizung, die mit großem Frust über die Regierung diskutiert wird, aber nicht bei der AfD-Wahl endet
lupus

Ich stimme Dir da voll zu, lieber Phil. Und ich hoffe sogar auf Ratschläge von außen. Hätte man das 1930-32 getan, wäre 1933 vielleicht manches anders gekommen.

Ich begreife nicht, dass nicht schon längst ein Aufschrei durch die Bevölkerung geht, von manchen Politikern gar nicht zu reden, die nur schreien, um in den Medien gehört zu werden, oder wenn es ihrer Wählbarkeit nutzt.

LG

DW

Hallo DW
Es klingt etwas unwahrscheinlich, aber hier in unserem sächsischen eingemeindeten Dorf kenne ich niemand, der offen diskutiert "ich wähle die AfD". Nun ist mein Bekanntenkreis nicht so groß und wir sprechen eher über die Erdbeerernte als über politische Themen, es sei denn über die angedachten Zwänge zur Heizung, die mit großem Frust über die Regierung diskutiert wird, aber nicht bei der AfD-Wahl endet
lupus

Das grösste Plus - aber auch das grösste Minus - der Demokratie ist, dass sie auch den grössten Schreiern und Besserwissern die Chance gibt, die Demokratie abzuwählen.

(Georg von Signau)

Hallo Phil,es ist doch aber kein typisch deutsches Problem,  in ganz Europa erstarken rechtspopulistische Parteien.  
wenn ich richtig gelesen habe, lebst Du in Belgien? Wir haben in Spanien seit Jahren Nachbarn aus dem flämischen Teil. Die Berichteten kürzlich noch von der rechtsradikalen Vlaams Belang Partei, deren Wähler sich seit 2000 dast verzehntfacht hat. 
Da das Paar aus einem Farbigen und einer Weissen bestehen, sind sie mmit ihren 3 Kindern nach Spanien gekommen , dss war vor 15 Jahren.  

Ich sehe den Grund vor allem in der Überforderung der Menschen, und der Angst vor allem Fremden. Da wurde viel , viel an Aufklärungsarbeit auf beiden Seiten versäumt.  Bei den , die sus allen möglichen yländern zu uns kommen und vor allem bei der eigenen Bevölkerung. 

Es ist ein EU weites Problem keine Frage, aber je grösser das Land wo in den Rechtspopulismus abdriftet desto gefährlicher, ich mache mir Sorgen um meine Enkel. Phil.