Innenpolitik Sonneberg Stichwahl: AfD-Politiker Sesselmann gegen CDU-Konkurrenten klar in Führung

Mir scheint du hast das AFD Wahlprogramm nicht gelesen. Phil.

Ich lese solche Pamphlete grundsätzlich nicht, da sie das Papier nicht wert sind, auf das sie geschrieben wurden. Sieht man ja am deutlichsten bei den Grünen, wie konsequent sie sich als Antikriegspartei in ihrem Programm und auch noch auf den Wahlplakaten zur letzten Bundestagswahl darstellten, und wie sie sich heute dazu positionieren.
Mein Zahnarzt, der seit über 20 Jahren versucht, Struktur in meine Kauleisten zu bringen, ist seit einiger Zeit AfD-Mitglied. Seit kurzem arbeitet eine ZA-Assistentin aus dem Iran bei ihm. Ich fragte ihn scherzhaft, was das denn soll, und wann er als AfD-Mann endlich mal ausländerfeindlich werden will. Seine pol. Einstellung hat sich auch nicht großartig verändert seitdem, er steht positiv dem Zuzug von ausl. Fachkräften gegenüber, und eher skeptisch der unkonntrolierten Einwanderung von Wirtschaftsflüchtlingen. Damit liegen wir auf ein und derselben Welle.

Lieber Leutnant_der-Reserve,

ja, das sind so Beispiele... Mediziner, Akademiker, vermutlich gut situiert. Glaubst Du, Dein Zahnarzt sei ein "typischer AfD-Wähler"???

Es geht doch nicht um die Ausnahmen und Minderheiten innerhalb der Afd-Wählerschaft und -Mitglieder. Glaubst Du auch, dass die Mehrheit der AfD-Wähler, -Brüller, -Schreier, -Spalter so differenzieren können oder wollen??? Ich nicht.

Und wäre Dein Zahnarzt auch so liberal, wenn er durch den Zuzug der iranschen ZA-Assistentin KEINEN Vorteil (Fachkräftemangel!) gehabt hätte? Ich weiß es natürlich nicht, ich kenne sie und den ZA ja nicht, aber das sind so Fragen, die immer in mir auftauchen, wenn von solchen Positivbeispielen höre oder lese. Da denke ich dann immer an meine väterlichseitige Oma Maria, die Zeit ihres Lebens Roth-Händle ohne Filter rauchte, und dennoch 84 Jahre alt wurde. Ist das ein Beleg, dass Rauchen gesund sei?

Schönen Gruß

DW

Für dich wiederhole ich meinen gesamten Kommentar.

Du hast einen Satz aus dem Zusammenhang gerissen.

"Du weißt schon, wie der Hinweis auf Regressansprüche zu werten ist.

Es wird sich herausstellen, welche und wie viele Firmen sich in Sonneberg und Umgebung ansiedeln möchten und wer die Gegend als Tourist besuchen möchte.

Von wem erhofft sich jetzt die Gemeinde Sonnebergs wirtschaftlichen Erfolg und wer wird dort investieren.

Mögliche Besucher dieser Gegend ziehen die Konsequenzen. 
Das war von den Wahlberechtigten nicht beabsichtigt. "

Ich meine, dass die Wahlberechtigten nicht so weit gedacht haben, sondern nur kurzfristig bei der Sache waren und sich nicht über die Konsequenzen ihres Wahlverhaltens im Klaren waren.
Ironisch merke ich an, dass sie doch nur nach mancher Lesart einen Denkzettel geben wollten. 

Investoren und Touristen werden gegenüber der Gemeinde Konsequenzen ziehen.
 

Im folgenden link sind einige empirisch gewonnene Erkenntnisse über den AfD-Wähler aufgeführt:

https://www.n-tv.de/politik/Die-neuen-AfD-Protestwaehler-sind-anders-als-gedacht-article24220504.html

Interessant - Herr Wolfram Weimer, gern gesehener Talkshow-Gast, früher u.v.a. mal beim Focus hat  also wenige Stunden nach dieser Wahl schon "empirische'"  Analyse-Ergebnisse vorrätig.
Für mich sind solche "Schnellschüsse" immer recht unglaubwürdig, weil die 'Befragten ja anonym wählten und ob sie überhaupt wählten (und welche Partei) kann sicher auch Herr WEimer nicht nachprüfen - aber er wird es sicher auch bei einer der nächsten Talkshows nochmals erklären, wenn ihn jemand dazu einlädt.

Und dann bliebe natürlich noch das mathematische Rätsel: ein Landkreis mit ca 50.000 Wählern, von denen aber nur 60% zur Wahl gingen, soll als repräsentiv für das Verhalten aller in Deutschland sein? Mit Verlaub - für mich ist das sehr unseriös. Olga

Zitat:

"Anders geht es aber nicht, sonst müssten wir in der Konsequenz die Wahlen abschaffen! 
Solange eine Partei zur Wahl steht, darf sie auch gewählt werden und nein!, mir passt das Ergebnis auch nicht!"

Für mich stellt sich die Frage, ob ich eine bestimmte Partei wähle, eine bestimmte Person oder ein Wahlprogramm, Zusagen, Versprechungen, Erklärungen........

Für muntere Spielchen ist mir meine Stimme zu schade. Da denke ich daran, was ich in Zukunft wünsche. 

@ Lenova46,

ich sehe das gar nicht anders als Du und auch ich spiele bei Wahlen keine Spielchen. 😉

Dass aber die AFD durchaus gern Spielchen spielt, sollte ja eigentlich spätestens nach dieser eigenartigen "Wahl" von Herrn Kemmerich bekannt sein. 
Auf Vorschlag von Herrn Höcke, unter tätiger Mithilfe der demokratischen FDP und der CDU, sollte das damalige Wahlergebnis der Landtagswahl in Thüringen vollständig negiert werden und ausgerechnet der Kandidat mit dem miesesten Ergebnis, wurde zum Ministerpräsidenten erkoren! 😲
Ich persönlich bin halt überzeugt, dass das Spiel bei dieser Wahl nun hieß : die anderen Parteien zur Zusammenarbeit zu zwingen.. 

So richtig kann ich diese Aufregung hier im ST nicht verstehen. Wir diskutieren seit Wochen über dieses Thema und das Ergebnis hat sich angekündigt..
Hinweise, doch mal nach den Ursachen zu schauen, haben Keinen interessiert... Als ich hier die Worte eines Kommunalpolitikers eingestellt hatte, bekam ich zur Antwort geschrieben, dass der sich doch einen neuen Job suchen soll. Wettbewerb wäre doch gut! "Man hört nichts von Konzepten und Ideen für die Zukunft. Alle dissen sich nur." - hatte der gute Mann gesagt. 
Ja, Wettbewerb wäre gut. Aber dauerhafter Krieg der Demokraten untereinander, wenn es darum geht, die Nazis zu verhindern, ist eben nicht gut!

Das Ergebnis sehen wir jetzt und was können wir jetzt dran ändern?! Nichts!

Wählerbeschimpfung allein wird uns nichts bringen. In einigen Fällen natürlich auf den gesamten "Osten" bezogen - "differenzieren wollen wir nicht mehr, taugen alle nichts!" 
Bringt auch nichts!

Aber keine Sorge, das können wir ab! Sind wir alles schon gewohnt! Dafür ist "der Osten" da... 

Katja

 

Nun bisher habe ich auch noch nicht die allgemeine weltweit übliche Behauptung aller Wahlverlierer
"Wahlbetrug!" gelesen.

Nordlicht - ich stimme mit einigem überein, was Sie schreiben.
ABer warum glauben wir "Demokraten"eigentlich, es müsste sich "jemand" im Vorfeld einmischen, wenn Wahlausgänge drohen, die dann dieMehrheit des demokratieerprobten Volkes nicht amüsieren?
Und welcher Politiker oder welche PolitikerIn soll das sein? Und mit welchen Mitteln sollen die evtl. irregeleiteten potentiellen Wähler zur Umkehr gebracht werden?
Und wenn deren Aussagen dann evtl. gar nicht stimmen (nachprüfbar sind sie bei anonymen Wahlen ja nicht) und sie gar nicht wählen oder eine völlig andere Partei?
Das sollten wir uns wirklich ersparen und abwarten, was sich nun daraus ergibt, wenn dieser Landrat in der politischen Wirklichkeit ankommt und nichts von dem umsetzen kann, was er im Wahlkampf versprochen hat, weil er für bundespolitische Bereiche einfach nicht zuständig ist.
Es ist eine gute Möglichkeit, sowohl für die AFD als auch für uns das Volk auf dieser "Trainingswiese" zuzusehen, wie das alles klappen soll. Vielleicht ist es ja eine grosse Chance, dass sie Wahlen in den ostdeutschen Landtagen im nächsten Jahr dann doch völlig anders ausgehen, wenn das Prinzip "Trotz" bei dafür veranlagten Wählern entfällt und diese sehen, diese AFD kann es ja auch nicht......

ich würde es auch nicht als Wählerbeschimpfung darstellen wollen, wenn es Menschen in Westdeutschland gibt, die ein wenig erstaunt darüber sind, wie im Vergleich so wenige Menschen wahltechnisch für sich beanspruchen, nun mit dieser Partei das Richtige zu tun - obwohl genau diese Partei es noch nirgendwo bewiesen hat, dass sie irgendetwas richtig gut kann. Olga

dass auf allen Seiten vernünftige Schlüsse gezogen werden.

Der AfD Wahlsieger soll, so lese ich, vor Amtsantritt noch überprüft werden , ob er 'amtsgeeignet' ist, d. h. er darf nicht zum Landrat gewählt werden (hätte m.E.eigentlich gar nicht erst kandidieren dürfen), wenn er nicht  " die Gewähr dafür bietet, dass er jederzeit für die freiheitliche demokratische Grundordnung im Sinne des Grundgesetzes und der Landesverfassung eintritt". 

Das ist uns, den alten 68-er ein aus dem Radikalenerlass von Willy Brandt wohlbekannter Standardsatz .= mit beiden Beinen auf dem Boden des GG stehen ...

Vielleicht können ja ein paar Prüfer von damals kurzfristig re-aktiviert werden, die haben ja einschlägige Erfahrung ... wenn einer da vielleicht etwas mit einem Bein hinkt ...

Ich hätte jedenfalls schon meine Probleme mit einer Anstellung  als "Beamter auf Zeit" von jemand, der behauptet, er wolle  "alle unsere Grundrechte wiederherstellen .... bis hin zum Schutz von Familie und Eigentum" (web-site von AfD/Sesselmann) - so, als seien diese Rechte ausser Kraft und es seine, nicht die Aufgabe der dafür vorgesehenen Verfassungsorgane, sei hier schnellstens für Recht und Ordnung zu sorgen.

Warum die Eignung  nicht schon bei der Prüfung bei seiner Kandidaturbewerbung  niemanden auffiel, finde ich  schon eigenartig.

In den 1970-er Jahren wäre kein Linker mit so einer Einstellung auch nur in die Nähe eines staatlichen Verwaltungsgebäudes gekommen ... 😉

Ich hoffe, dass die Schlussfolgerung  dieser Untersuchung eine "vernünftige" sein wird, d.h. nix mit BaZ, kein AfD 'Bazi' ! Wehrhafte Demokratie in Praxisalltag eben,  hätte was für sich.


So und jetzt gucke ich CHIO (ein Muss, denn die Enkelin marschiert mit  - ihr erster Fernsehauftritt ...) 🐎
 

ZITAT HABECK : Rollkommando für die Polizei.

Ich kann mir manchmal nicht vorstellen wie man als Wirtschaftsminister wo vor so einer grossen Herausforderung steht und mit der Gasversorgung im letzten Winter doch eine sehr gute Arbeit geleistet hat, so aus der Rolle fallen kann, ist es Naivität oder Überforderung ?

Besonders beim Aufstieg der AFD ist das meines Erachtens fast schon ein unverzeihlicher Fehler, wo die Populisten wieder aufbauschen werden, wenigsten hat Habeck sich heute für den faux pas entschuldigt. Phil.

QUELLE

Bundeswirtschaftsminister: Robert Habeck entschuldigt sich für Begriff "Rollkommando"

Im Zusammenhang mit Razzien bei Klimaaktivisten verwendete der Vizekanzler den Begriff "Rollkommando" für die Polizei. Inzwischen hat er sich entschuldigt.

Aktualisiert am 27. Juni 2023,

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat sich für seine Wortwahl im Zusammenhang mit dem Vorgehen der Polizei gegen Aktivistinnen und Aktivisten der Letzten Generation entschuldigt. Habeck hat Mitte Juni bei einer Diskussionsveranstaltung in Berlin zu einer Gesprächspartnerin gesagt: "Die Kriminalisierung, wie Sie es genannt haben, also Rollkommandos brechen in Wohnungen von Aktivisten ein, das ist natürlich völlig absurd." Damit bezog der Grünenpolitiker sich auf die Durchsuchungen bei Klimaaktivisten in mehreren Bundesländern im Mai.

Das Bundeswirtschaftsministerium teilte dazu nun in einer Antwort auf eine Frage des CDU-Innenpolitikers Michael Breilmann mit, Habeck habe mit der Verwendung des Begriffs "Rollkommando" nicht beabsichtigt, auf die NS-Zeit Bezug zu nehmen. "Er hatte sich daher bereits selbst an den Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei gewandt, sich entschuldigt und seine Wertschätzung der Arbeit der Polizei als Verteidigerin der Demokratie zum Ausdruck gebracht."

 

Im Grunde Anderl, gebe ich Dir sehr Recht!
So sollte es sein, wie Du schreibst.

Und wie ich schrieb, fiel mir der CDU Kandidat sehr negativ auf, also sehr "hobbymäßig".
Also wird man, wie Du schreibst, den AfD Mann so mächtig betrachtet haben.
Die heute frohlocken, werden morgen die Tatsachen einsehen müssen und sich bitter fragen, ob man richtig gehandelt hat dieses Experiment eingegangen zu sein.
Denn vor dem Erfolg steht immer die Arbeit. Und wer jemanden eins auswischen wolte wird als Depp dastehen, da bin ich gewiss!

Es kocht bekanntlich auch Politiker, egal wer, nur mit Wasser.
Und ich habe schon Kandidaten tief stürzen sehen, die gemeint haben, Macht zu haben, denn das Unverständnis der Wähler gilt ja nicht nur vor der Wahl, sondern erst recht nach der Wahl.

Zumal nach dem Triumpf die Ernüchterung rasch einsetzen wird, weil die eigene Fraktion einen Höhenflug erwartet und die eigene Macht jedoch durch die harte Realität der Tagespolitik vor Ort, gebremst werden wird.
Denn die Mehrheit entscheidet, nicht der Landrat!

Manch einer ist schon gestartet wie ein brüllender Löwe, jedoch dann als zahmes Kätzchen aufgewacht.
Denn unsere Demokratie hat auch Ortsfürsten stark eingebremst. 
Ich kenne das System in Thüringen nicht ganz genau, doch hier in NRW wäre es der Regierungspräsident, der dem Landrat auf die Finger klopfen würde, wenn er zu Prozessfreudig würde.
Jeder Vorgesetzte hat meist auch einen Vorgesetzten und jeder Höhenflug wird ganz einfach zu bremsen sein, denn Geld regiert die Welt, nicht ein Landrat ohne Mehrheit.