Innenpolitik Soll ein 96-jähriger Nazitäter in Haft?
So ist es. Außerdem sind nicht die Parteien das Problem, sondern deren Vorsitzende. Sie haben zu viel Macht bei der Zuteilung der Listenplätze.
--
adam
So ist es. Außerdem sind nicht die Parteien das Problem, sondern deren Vorsitzende. Sie haben zu viel Macht bei der Zuteilung der Listenplätze.Wieder einmal eine Fundgrube für Lernwillige wie mich, der Seniorentreff heute Morgen.
Ich melde mich ein einziges mal zu dieser oben gestellten Frage, es ist müßig, all die themenabweichenden Bemerkungen zu berücksichtigen.
Alle Argumente liegen auf dem Tisch, ich brauchte sehr lange, um mich zu einer Antwort durchzuringen.
Ich bin dagegen, dass uralte Nazitäter in Haft sollen, Millionen Täter sind nie abgeurteilt worden, die jetzt noch erwischten Täter sollen zusätzlich büßen für die in den 50er 60er 70er etc. ignorierten Täter.
Ich möchte auch nicht diskutieren.
Es geht bei den heutigen Prozessen der hochbetagten Täter nicht um Buße ode Bestrafung, weder der eigenen noch der, "der durch die Lappen gegangenen Täter", es geht um Schuldfeststellung, Schuldzuweisung und Schuldurteil der bis dahin
"unbescholtenen" Täter, das ist man den Opfern schuldig!
Edita
Ich melde mich ein einziges mal zu dieser oben gestellten Frage, es ist müßig, all die themenabweichenden Bemerkungen zu berücksichtigen.Mit Deinem Entschluss bist Du gedanklich weitergekommen als ich, Jürgen. Was die „auf dem Tisch liegenden Argumente“ angeht, habe ich allerdings den Eindruck, dass sie nicht immer gelesen und verstanden werden.
Alle Argumente liegen auf dem Tisch, ich brauchte sehr lange, um mich zu einer Antwort durchzuringen.
Ich bin dagegen, dass uralte Nazitäter in Haft sollen, Millionen Täter sind nie abgeurteilt worden, die jetzt noch erwischten Täter sollen zusätzlich büßen für die in den 50er 60er 70er etc. ignorierten Täter.
Ich möchte auch nicht diskutieren.
Wie auch, wenn das eigene Urteil bereits unumstößlich feststeht.
Ich neige aus ähnlichen Überlegungen wie den Deinen zu der Ansicht, dass die Aburteilung solch alter Männer und Frauen weder dem Rache- noch dem Sühnegedanken wirklich dient. Das sollte aus meinen Beiträgen zum Thema beim Nachlesen kenntlich werden.
Vor der Monströsität des Holocausts erscheint mir heute nichts angebrachter zu sein, als aus dem, wie es dazu gekommen ist, zu lernen, was es wodurch begünstigt hat.
Für eine wesentliche Einsicht erachte ich rückblickend:
Wir sollten immer darauf achten, welchen Wahrscheinlichkeitsgehalt keine Zweifel zulassende, aufdringlich behauptete "Wahrheiten" haben.
Dies, und wie die Verantwortlichkeiten für die Durchführung von apodiktisch „unabdinglich“ benanntem Notwendigem verteilt sind, gilt es sorgfältig zu hinterfragen.
Lässt sich feststellen, dass eine Falschbehauptung geringe oder keinerlei Konsequenzen für die Anstifter hat, ist Misstrauen angebracht.
Immer dann, wenn später im Zweifel alle für eine Fehlentwicklung in Mithaftung gezogen werden können, lässt sich erklären, dass niemand wirklich verantwortlich ist; denn alle haben mitgemacht.
Die platte Einteilung der Menschen in gute und böse, kluge und dumme Leute jedenfalls, scheint mir nicht geeignet zu sein, Katastrophen und Verbrechen zu verhindern.
Im Grunde folgt meine Überlegung lediglich Kants Aufforderung, soweit es eben geht, den verfügbaren Verstand zu gebrauchen.
Das Schlimmste ist eigentlich, dass dieser alte Knacker bis heute kein bisschen Reue oder Eingeständnis einer Schuld gezeigt hat, kein Bedauern, keine Entschuldigung bei den Nachfahren - nichts. Das Gericht , stellvertretend für "das Volk" hat sich durch das Urteil in gewisser Weise freigesprochen - sie haben einen Täter verurteilt, Akte zu. Wem also hatder ganze Prozess wirklich genutzt? Mit dem Geld, das dieser Prozess gekostet hat, hätte man vielleicht lieber notleidenden Verfolgten helfen können. Ich glaube, Hubert aus Südafrika schieb es hier als Betroffener - die Strafe nutzt keinem mehr und nach Gesprächen im Freundeskreis, in dem auch einige Israelis sind, meine man auch, dass es keinem etwas bringt, ausser dass die Deutschen Gerichte einen Schmutzfleck weniger auf der Weste haben.
@Corgy
Eigentlich wollte ich zum Thema nichts mehr schreiben.
Aber Dein Beitrag ändert meine Meinung.
Insgesamt gebe ich Dir recht, doch bedenke, was wäre, würde man zu keinem gesetzlichen Urteil kommen... ? Ich denke, das wäre auch fatal, auch für die Zukunft. Wer weiß, was sie uns noch bringt. Absitzen muss der alte Täter sowieso nicht. Es sei denn, es gibt ein Alten-Pflegeheim im Gefängnis..... keine Ahnung....
Noch etwas zum Täter und seinem Schweigen bezüglich seiner Taten und auch Verweigerung von Reue. Das findet sich ja oft in Gerichten, dass Täter keine Reue zeigen, kalt bleiben.
Jeder Rechtsanwalt bläut dem Täter ein, entweder ganz zu schweigen oder sich an nichts zu erinnern. Sich keiner Schuld bewusst zu sein. Das hat Auswirkungen auf das Straf-Maß. Denn jetzt muss das Gericht seine Tat beweisen und nicht mehr der Täter seine angebliche Unschuld.
Wer Reue zeigt, erklärt sich für schuldig.
Und ich denke, genau da liegt das Problem!
Es ist nicht alles so wie es aussieht.
Lorena
Richter, Anwälte und Staatsanwälte tragen während solch öffentlicher Prozesse in der Regel diese Art von Roben, Corgy.
Warum solche Verfahren auch Jahrzehnte nach den Taten noch sinnvoll sind
Edita
„. . . dass es keinem etwas bringt, ausser dass die Deutschen Gerichte einen Schmutzfleck weniger auf der Weste haben.“manchmal sind Wortwitze einfach unpassend.
Richter, Anwälte und Staatsanwälte tragen während solch öffentlicher Prozesse in der Regel diese Art von Roben, Corgy.