Innenpolitik Söder empfiehlt sich zunehmend für den Kanzler-Job
Dieses Ergebnis aus den männlichen Hahnenkämpfen muss jetzt erst mal verdaut werden. Es gibt ja auch schon - berechtigte - Stimmen, die es Laschet nicht zugetraut hätten, so standfest zu blebien und vor allem alle Demütigungen, die er im Laufe dieser Woche aus Bayern und anderswo erfahren hat, einfach zu ignorieren (zumindest äusserlich betrachtet).
Solche Dinge werden nun im Wahlkampf allen passieren, die antreten, KanzlerIn zu werden. Es wird gelauert werden auf Fehler, die diese logischerweise machen werden und auf Dinge verwiesen werden ,die früher nicht so gut waren usw.usw.
Allerdings wird das ein anderer Wahlkampf: das Virus wird darauf keine Rücksicht nehmen. Die Stände mit Publikum wird es in dieserForm nicht geben; vieles wird z.B. über Talkshows, politische TV-Sendungen, auch die Printmedien ablaufen.
Die kandidierenden PolitikerInnen müssen sich anders "verkaufen" - der direkte Draht zu Wählern und solchen, die es werden sollen oder wollen, ist stark limitiert.
Auch wenn wir im günstigsten Falle ab Juli/August eine Herdenimmunität erreicht haben sollten, bedeutet das ja nicht die Aufhebung aller Vorsichtsmassnahmen. Täten wir dies, würde das Virus oder dessen bucklige Verwandtschaft umgehend wieder brachial zuschlagen.
ABer wir haben mittlerweile auch so viele Informationswege wie es sie in früheren Zeiten nicht gab - jetzt kommt es nur noch darauf an, ob und welchem Umfange und wie lange die Wähler sie nutzen werden.
Ist ja sowieso seltsam, wie intensiv und kraftvoll sich doch so viele Kandidaten darum bemühen, uns deutsche, schwierige, jammernde, meckernde Menschen für sich zu gewinnen! (Kleiner Spass am Rande). Olga
Wer hätte vor einigen Monaten noch gedacht, dass CDU/CSU einen solchen Absturz erlebt. Die Gräben sind doch sehr tief geworden, und ich denke, dass auch Söder noch auf der Lauer liegt. Aber auch Laschets Kampfbereitschaft sollte nicht unterschätzt werden. Er setzte sich 2017 schon einmal entgegen aller Voraussagen bei Landtagswahlen in NRW gegen eine sehr geschätzte SPD- Ministerin sowie im Kampf um den CDU-Vorsitz gegen Friedrich Merz durch, was doch dafür spricht, dass das Bild von Laschet, das man im Moment hat, nicht ganz der Realität entspricht. Hinter dem stets freundlichen Lächeln steckt wohl eher ein Mann, der durch seine fast stoische Ruhe einiges wegstecken kann. Seine bisherige Standfestigkeit weist darauf hin, das er Rückschläge gut verdauen kann. Das hat ihm bisher immer geholfen.
Luchs35
Auf seinen Sieg gegen Hannelore Kraft ist er mächtig stolz. Dabei war der wahre Grund für das Desaster der Abwahl von Hannelore Kraft das miese Management der Grünen in der NRW-Bildungspolitik.
Dafür bekamen wir dann FDP Ministerin Gehbauer. (Vom Regen in die Traufe.)
Bei Merz kommt mir manchmal in den Sinn: Wer zuletzt lacht, lacht am Besten ...
Solange die CDU/CSU nicht so tief stürzt, wie es der SPD nun seit Jahren gelingt, ist ja noch Hoffnung.
Söder liegt immer auf der Lauer; er kann ja nochmals als Kandidat antreten - sein Alter erlaubt es ihm und er lernt mittlerweile auch aus seinen Fehlern.
Bis dahin hat er es gut hier in Bayern mit einer sehr erfolgreichen CSU und einem Volk, das hier gerne und gut lebt, auch wenn es nicht CSU wählt.
Es wird sich in den nächsten Monaten zeigen, ob eine Mehrheit wirklich Grün/Rot/FDP oder gar Grün/Rot/Rot wünscht oder nicht doch in diesen schwierigen Zeiten mit vielen Problemen, die nach der Pandemie zu lösen sind, bei altbewährten Parteien bleiben. Man kann dies evl. auch daran erkennen,dass die FDP sich wiieder nach oben arbeitet.
Für mich persönlich ist es sehr wichtig, dass die AFD weiterhin verliert und sich hoffentlich eines Tages selbst entsorgt. Olga
Die Gräben sind doch sehr tief geworden, und ich denke, dass auch Söder noch auf der Lauer liegt. Aber auch Laschets Kampfbereitschaft sollte nicht unterschätzt werden.
Hallo, @luchs35,
wenn dieser Focus-Artikel (klick!) stimmt, so hat Laschet für den Fall eines Sieges von Söder diesem jedwede Unterstützung im Wahlkampf versagt haben.
Wenn das stimmt, hat sich Laschet sich damit einen "Feind" gemacht, denn so etwas verzeiht Söder nie.
Wenn das stimmt, wird eine Regierung Laschet mehr Probleme mit Bayern haben als jede Regierung Merkel.
Einen ersten Schritt in diese Richtung hat die CSU gemacht: Die seit einiger Zeit bestehende "Onlinemitgliedschaft" bei der CSU für Nicht-Bayern wird seit gestern intensiv beworben (siehe hier, klick!).
Das alles wird noch sehr spannend. Und es könnte sein, dass es nach der Wahl die CDU/CSU in der bisher gekannten Form nicht mehr gibt.
Lieben Gruß vom
Waldler
Für die SPD müsste eher ein Wunder geschehen, um schon jetzt wieder ganz vorn mitregieren zu können, aber manchmal geschieht auch in der Politik Unerwartetes, doch ein realer Gedanke ist das nicht.
Ich denke schon , dass gerade die Pandemie und das Verhalten der einzelnen Parteien und deren Köpfe Einfluss auf die kommenden Wahlen nehmen wird. 5 Monate sind doch etwas zu wenig, um die Unsicherheiten in der Bevölkerung zu lösen? Noch herrscht Unsicherheit, wie es weitergehen wird - auch nach Impfen etc..
Wenn man im Zusammenhang mit dem Virus das politische Durcheinander ansieht, kann das schon Folgen haben, die sich nicht jeder wünschen mag.
Luchs35
Da gebe ich Dir Recht, @Der-Waldler, beziehungsweise dem Focusartikel, wobei ich auch denke, dass es durchaus Söder gelungen sein kann, Laschet zu einer solchen Aussage zu reizen. Ob es die Koalition CDU - CSU sprengen wird, ist eine andere Frage. Schaffen sie getrennt dann noch immer Mehrheiten? Die Kampagne der CSU dürfte allerdings als Start für härtere Auseinandersetzungen zwischen den Schwesterparteien angesehen werden, denn Söder will sich mit der CSU ausdehnen. Immerhin hat er nicht nur in Bayern sondern in Gesamtdeutschland an gutem Ansehen gewonnen, Gegner hat natürlich auch er wie jeder Politiker.
Söders leises Schmunzeln, als er seinen Rückzug aus dem Bewerben um die Kanzlerschaft verkündete, könnte ein Hinweis sein. Auch bei die Grünen dürfte die Nachricht nicht gerade gut ankommen.
Vielleicht ist es aber auch nur ein überheblicher Schreckschuss der CSU , was dann allerdings beim Scheitern Söder schwer auf die Füße fallen könnte.
Ja, die nächsten Monate dürften spannend werden!
Luchs35
Eigentlich für die CSU nichts neues, wie ich finde. Schließlich kann man als "kleine Schwester" schon mal auch Selbstbewusstsein zeigen.
Söder wird klug genug sein und den bevorstehenden Wahlkampf der Union nicht wesentlich "stören"...es geht ja um einiges. Mein Gefühl sagt mir, dass Baerbock mit aller Macht verhindert werden muss - das erklärte Ziel der Union...heißt aber eben auch im Umkehrschluss - Einheit nach außen - !
Parteikonstellationen "nach Merkel" werden durchgespielt aber da noch einiges an Spreewasser in Berlin herunter fließen wird..., wird man sehen, WAS Tatsache übrig bleiben könnte.
Kristine
So ist es , liebe Kristine, und so wie Söder taktiert, macht es meiner Meinung nach auch der Grüne Robert Habeck, der sehr erkannt hat, dass seine Zeit noch nicht gekommen ist. Wenn Annalena Baerbock "abgeschmettert" werden sollte, steht er alleine an der Grünen-Front. Doch das sind natürlich nur so spekulative Gedanken, aber vermutlich nicht weit weg von der derzeitigen Realität, in der jede/r Politiker/in den Platz sucht in der im Herbst neu aufgestellten Regierung.
Luchs35
Bei dem jetzigen Impftempo in Deutschland gehe ich davon aus,dass spätestens Anfang August mehr als 60% der Deutschen die erste Impfung und ein Grossteil die 2. Impfung erhalten hat. Durch die Einbindung der Hausärzte erhöht dies den sog. Impfturbo. Wenn in Kürze nun auch noch die Betriebsärzte impfen dürfen, geht das sicher so weiter. Bedenkt man nur, dass dann grosse Unternehmen mit z.B. zig Tausenden von MitarbeiterInnen plus deren Angehörige geimpft werden, kommen da schnell Hundertausende geimpfter Menschen hinzu.
Da bin ich recht optimistisch. In einigen Bundesländern ist jetzt Astra Zeneca ohne Altersbeschränkung freigegeben. Das hängt auch damit zusammen, dass viele Ältere, die sich zwar zur Verarbreichung mit diesem Impfstoff angemeldet hatten, dann aber nie erschienen sind (und auch nicht absagten(, was ich persönlich auch recht verantwortungslos empfinde.
Aber um auch mal ein wenig mitspekulieren zu dürfen: aus meist gut informierten Kreisen rundumadum (im Umfeld) von Markus S. hört man,dass sein nächste Projekt der Erhalt des Friedensnobelpreises sein soll. Man weiss ja, dass er sich gerne fantasievoll verkleidet; wie man hört, sollte es bei der Überreichung dieses Preises dann ein ähnliches Outfit sein, wie es Gandhi gerne trug. Auch die Friedenssprüche dieses Herrn scheint er sich schon anzueignen - sie sind ja relativ leicht auffindbar auf einschlägigen Kalenderblättern.
Das wäre dann, aussere der Regierungsarbeit in Bayern (Vorstufe zum Paradies) eine wichtige Zwischenstation, bevor er evtl. erneut Anlauf auf das Kanzleramt nimmt..... Olga