Innenpolitik Sitzen wir Weihnachten doch wieder im Lockdown?
@ Moira,
Eijajeijajei, ausgerottet ist auch in China noch nichts... Man verfolgt dort bereits länger eine gewisse Null-Covid-Strategie, aber auch die schützt nicht vor immer wieder auftretenden Ausbrüchen.Wobei sich "Ausbrüche" dramatisch anhört. Da reichen schon zwanzig Fälle und dann wird eine ganze Millionenstadt (zweistellig) mehr oder weniger abgeriegelt und durchgetestet. - Um solch "Ausbrüche" würde sich hier keiner Gedanken machen.
@ karl
Appelle dieser Art an die Ratio der Bürger gerichtet bringen wenig bis gar nichts. Auch wenn sie wie im Video locker derher gebracht werden. Die mangelnde Bereitschaft zur Impfung fußt ja vor allem darauf, dass es in der Bevölkerung ein schwindendes Vertrauen in die Maßnahmen dieser Regierung gibt, ebenso wie in das Verantwortungsbewusstsein der Zuständigen im Gesundheitswesen. Für einen bestimmten Teil der Bevölkerung existiert hier keine Vertrauensbasis. Diese aber wäre die Grundlage für eine vergleichsweise hohe Impfbereitschaft.
Ich hatte vor ca. einem halben Jahr hier geschrieben, dass ich grundsätzlich für eine Impfpflicht bin, um eine derartige Seuche rasch unter Kontrolle zu bekommen. Ich denke auch jetzt noch, dass das die bessere Variante gewesen wäre. Ich hätte allerdings keine Vorstellung darüber, wie in der Praxis dann diese Pflicht umgesetzt werden sollte. Vermutlich zunächst mal über Strafzahlungen bei Nichterscheinen zum Termin (ein bewährtes Mittel in Deutschland, die Disziplinierung der Bürger mittels Geldstrafen).
Aber auch ohne Impfpflicht funktioniert das Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche auch jetzt schon. Fr. Göring-Eckhardt (B90/GRÜNE) sagte heute im Interview, dass die Ampel beschließen werde, dass im ÖPNV künftig die 2G-Regelung Anwendung finden wird. Dito an ausgewählten Arbeitsplätzen, und wer da nicht mitspielt, dem droht eben die Entlassung. Und viele werden dann zähneknirschend das tun, was sie eigentlich nicht wollten, sich nämlich impfen lassen. Irgendwann lässt sich der Wille eines jeden Menschen brechen. Auch diese Fähigkeit ist ein Meister aus Deutschland.
@ didi,
Ja, aber die FDP hat das Zeugs doch nicht hier erfunden.Nö, das hat auch die WHO nirgendwann behauptet, und ich auch nicht.😃
Und auch nicht 'in Umlauf gebracht'. 👲
Aber sie (die FDP) vertritt einerseits die Auffassung als - quasi als Religionsgemeinschaft (also als geschützte Art :-) ) - , dass, wenn jeder nur sein Interesse im Auge hat, für alle gesorgt ist.
Und, dass die Wahrscheinlichkeitsrechnung dafür in körperlichen Belangen kein brauchbares Mittel dafür ist. :-)
Und dann vertritt sie die Auffassung, dass bei einem Streungsradius von ca. 2 m. es nichts ausmacht, in welchem Abstand man sich zum Objekt aufhält. - Was ich an ihr schätze, nicht dogmatisch, sondern liberal. 😉
@ wandersmann
Für einen bestimmten Teil der Bevölkerung existiert hier keine Vertrauensbasis. Diese aber wäre die Grundlage für eine vergleichsweise hohe Impfbereitschaft.Kein Wunder, bei der Kakophonie (fast hätte ich es mit "ck" geschrieben 😅 ).
Wo aber Hinz und Kunz sich meint zu Wort melden zu müssen, ob wegen des Schielens auf die Klientel, oder um Sendeminuten zu ergattern etc. - bleibt einem nichts übrig, als zu wählen, wem man aus diesem Konzert traut. Ich traue im Zweifelsfall der Wissenschaft, weil Lobbyismus keine wirkliche Rolle spielt, und weil die Akteure nicht gewählt werden, sondern forschen.
Nu mach mal halblang, es wurde gerade die 3-G-Regelung für den ÖPNV beschlossen bzw. geplant, aber ob es dazu kommen wird, ist fraglich. Ich habe ja schon weiter oben geschrieben, dass man dann wieder die Schaffner einführen müsste.
Aber auch ohne Impfpflicht funktioniert das Prinzip von Zuckerbrot und Peitsche auch jetzt schon. Fr. Göring-Eckhardt (B90/GRÜNE) sagte heute im Interview, dass die Ampel beschließen werde, dass im ÖPNV künftig die 2G-Regelung Anwendung finden wird. Dito an ausgewählten Arbeitsplätzen, und wer da nicht mitspielt, dem droht eben die Entlassung. Und viele werden dann zähneknirschend das tun, was sie eigentlich nicht wollten, sich nämlich impfen lassen. Irgendwann lässt sich der Wille eines jeden Menschen brechen. Auch diese Fähigkeit ist ein Meister aus Deutschland.
Ansonsten guck mal nach Italien. Da sind die Regelungen viel strenger als bei uns, auch in Frankreich oder Portugal sind sie strenger.
Den "Meister aus Deutschland" hier wieder zu bemühen, ist mal wieder äußerst geschmacklos, du weißt sehr gut, dass der aus einem Gedicht von Celan stammt, wo es um den Holocaust ging, oder?
https://www.n-tv.de/politik/Italiener-sind-baff-wie-Deutschland-scheitert-article22928540.html
@ Rispe
verstehe das zweifelnde "oder" am Ende Deines Letzten Satzes nicht ....
Was weiß ich denn von deiner literarischen Bildung!
Und bei einer Redewendung, die auf ein solches erschütterndes Gedicht zurückgeht, kann man in dem Zusammenhang, in dem du sie gebrauchst mit Fug und Recht bezweifeln, dass du den Ursprung kennst.
Der Tod ist ein Meister aus Deutschland
@ wandersmann-1
Irgendwann lässt sich der Wille eines jeden Menschen brechen. Auch diese Fähigkeit ist ein Meister aus Deutschland.Auch ich würde auch sagen, geht es nicht eine Nummer kleiner? Selbst wenn (!) man Deinem Gedankengang folgte , das können manch andere ebenso "gut".
@ Waldemar
Der Umgang mit dem Bürger seit dem Zeitpunkt, ab welchem alle Impfwilligen geimpft worden sind, spricht doch eine klare Sprache. Die Daumenschrauben werden in immer kürzeren Abständen ständig weiter angezogen, den Nichtgeimpften immer mehr Rechte entzogen. Keine Kneipenbesuche mehr, keine Kulturveranstaltungen, kein ÖPNV demnächst, kein Besuch von Vorlesungen für nichtgeimpfte Studenten, Kündigung von Arbeitsverträgen, Existenzvernichtung. Bis zu einem gewissen Punkt macht der mündige Bürger das noch mit, irgendwann aber, wenn der Staat die Axt an die Existenz legt, dann ist das Ende des Verbiegens erreicht, dann gibt man auf, dann ist der Wille gebrochen. Und all das auf Basis der Unterstellung, das der Ungeimpfte per se krank ist.
@ Rispe
Du hast recht, Göring-Eckhardt sprach von künftiger 3G-Reglung im ÖPNV, nicht von 2G, da hatte ich mich verhört in ihrer heutigen PK.
Aber sie (die FDP) vertritt einerseits die Auffassung als - quasi als Religionsgemeinschaft (also als geschützte Art :-) ) - , dass, wenn jeder nur sein Interesse im Auge hat, für alle gesorgt ist.Dass das so aussieht beim ersten Anblick, das weiss ich, das ist (mir jedenfalls) klar.
geschrieben von Waldemar
Aber es würde den Thread abgleiten lassen, wenn ich mich jetzt darüber wieder mal auslassen würde.
Dazu habe ich mir (als währnd meiner aktiven Zeit als Freischaffender (25 Jahre) selbst erfahren) hier schon die Finger wund geschrieben.
Deshalb nur kurz:
Die FDP möchte JEDEM eine Chance geben, für seine Arbeit eine vernünftige Entlöhnung zu erhalten. Dazu soll/muss das verdiente Geld dort bleiben wo es auch verdient wird. Was zZt nicht der Fall ist, es geht in beachtlichen Höhen ab als Abgabe an den Staat, der es wieder als SozialAbgaben ausschüttet. Eben weil es nicht genügend ausreichend bezahlte Jobs -und damit auch geringere Kaufkraft- gibt. Diese Kette würde uns bald auf die Füße fallen; denn irgend wann klappt die Rechnung nicht mehr. Nämlich dann wenn mehr abgeliefert werden muss, als reinkommt, und wenn es dann um fehlende Investitionen geht. Kredite sind dafür keine Lösung, auch nicht vorübergehend. Auch KurzArbeit ist keine Lösung, sie führt nur verblendend in weitere Schwirigkeiten.
Dabei entsteht natürlich der Eindruck, das Reiche noch reicher werden. Was vorkommen kann, ja.
Aber ein Reicher kann das Geld und die Zahlen ja nicht essen, also wird er in Geschäfte investieren, die ausreichend Löhne zahlen können. Sprich, dann wird auch das Interesse an 'Eigennutz' wachsen; was ja erwünscht ist und voran bringt.
Das ist OttoNormalo einfach nicht zu vermtteln; bei dem hört das Denken auf, sobald 'Reiche noch reicher' werden könnten. Der Fehler der FDP ist es, dass sie das nicht klar&deutlich rüberbringt. Beste Argumente verpuffen deshalb; was die Republik aber nicht weiterbringt. Aber so geht Sozialer Kapitalismus.
Ich zB bin gegen die anstehende RentenErhöhung, obwohl ich davon positiv betroffen wäre. Ich würde die Kohle lieber dort lassen wo sie verdient wird, um dort Investitionen zu ermöglichen. Aber ich kann sie ja auch StartUps zB spenden. Wir leben doch im Grunde alle von der gut florierenden Wirtchaft, aber nicht von Spekulationen.
Das alles wieder ans Laufen zu kriegen ist eine sehr undankbare Aufgabe. Als FDP würde ich persönlich sogar die Füße stillhalten. Aber auf keinen Fall würde ich einen Faulen Kompromiss eingehen.