Innenpolitik Sitzen wir Weihnachten doch wieder im Lockdown?
@wandersmann_1
Du verstehst leider einige grundlegende Dinge nicht. Eine Triage will niemand, sie ist nur notwendig, wenn Not herrscht, wenn eben die furchtbare Frage im Raum steht "Wen rette ich?", wenn die Rettung aller nicht möglich ist.
Wenn die Resourcen vorhanden sind, wird in unserem Gesundheitssystem dem Unfallverursacher und dem -Opfer gleichermaßen geholfen. Wenn das nicht möglich ist, was wären Deine Kriterien?
Karl
Off Topic
Ich würde festlegen, dass eine Schwester oder ein Pfleger mindestens genauso viel Lohn zu bekommen haben, wie ein Monteuer, der ein Auto herstellt oder repariert. Ich würde dem Pflegepersonal je nach Leistung sagen wir mal 5.000-7.000 Euro bezahlen. Das hat der bei BMW am Band auch. Und da hadelt es sich nur um ein Auto. Beim Pfleger um Menschen.
Hallo @Wandersmann_1
Das Pflegekräfte unterbezahlt sind scheint Fakt zu sein und sollte geändert werden. Nicht nur beklagt sondern auch gehandelt werden.
Es so zu übertreiben wie du es beim zeigen deines guten Willen machst, könnte jedoch manchen dagegen aufbringen.
Deshalb interessierte es mich was Monteure grundsätzlich verdienen.
Meine Internetsuche überraschte mich. Zwischen 5.000 und 7.000 €, dieses Gehalt gibt es laut dir, muss man im übrigen Bundesgebiet schon mit der Lupe suchen. Genauer gesagt, es gibt es praktisch nicht.
Suche Monteur Autoindustrie
https://www.gehalt.de/einkommen/search?searchtext=Monteur+Autoindustrie&location=S%C3%BCddeutschland
Suche Monteur am Fließband
https://www.gehalt.de/einkommen/search?searchtext=Monteur+am+Flie%C3%9Fband&location=S%C3%BCddeutschland
Suche Pflegekräfte
https://www.stepstone.de/5/ergebnisliste.html?what=Pflegekr%C3%A4fte&where=Deutschland&radius=50&searchOrigin=Resultlist_top-search
Sonderbarerweise stand bei der Suche nach Pflegekräften kein Gehalt dabei.
Ciao
Hobbyradler
@ karl
Triagen finden doch fast täglich statt. Notärzte, die bspw. bei Massenunfällen anhand der Schwere der Verletzungen der Unfallopfer die Entscheidung treffen müssen, in welcher Reihenfolge behandelt wird. Bei knappen Kapazitäten werden zunächst ja immer die versorgt, die die besten Überlebenschancen haben, um auf diese Weise ein Maximum an Menschenleben zu retten. Ideologische oder politische Motivationen haben hierbei keine Rolle zu spielen.
Und ebenso ist bei covid-Erkrankten zu verfahren. Nicht der Impfstatus hat das Maß der Dinge zu sein, sondern einzig die Dringlichkeit der Behandlung des Patienten.
. . . . .Ja, Wandersmann.
„Unter dem Strich glaube ich, dass sich die Beachtung des Impfstatus in einer überfüllten Intensivstation durchaus argumentieren ließe“, sagte die Bonner Professorin der „Rheinischen Post“."
Quelle: WELT.de
geschrieben von wandersmann_1
Doch entledigt sich die Professorin mit der Redewendung "glaube dass sich argumentieren ließe" nicht einer klaren Auskunft darauf, was die Politik mit einer Anfrage beim Ethikrat erwartet?
Anders: Ich meine, es bleibt eine Gewissensfrage für den, welcher in einer ernsten Situation zu entscheiden hat.
Ich vermute darüber hinaus, dass Ärzte und Sanitäter in Lazaretten während der Kriege so entschieden haben, dass sie jenen zunächst halfen, für die aus ihrer Sicht Hoffnung fürs Überleben bestand. Kein Mensch wird da den Begriff "Triage" gekannt oder dafür im Mund geführt haben.
Ethikräte, Moralapostel oder auch Priester welche eine Art von Handbücher für Gewissensentscheidungen entwickeln, damit sich Leute - in dem Falle Behandler - darauf berufen können, mögen in einer total verrechtlichten Gesellschaft fast zwingende Folge sein.
Für sie selbst bleibt das, was sie mit mehr oder weniger ausformulierten, wohlgesetzten Worten politisch umzusetzen raten, jedoch unverbindlich. Sie haben danach keinen Gewissenskonflikt mehr auszutragen und ganz robuste, bürokratische Charaktere beim Umsetzen dessen vielleicht auch nicht.
Mit ein Ergebnis des arbeitsteiligen Wirtschaftens?
Ich sags mal so: Jedes Mal, wenn ein Betrieb sein "Leitbild" an exponierter Stelle ausstellt, frage ich mich, wie es wohl dazu kam, dass dort Anstand in Regeln gefasst werden musste.
Anständiges Verhalten beweist sich im Umgang untereinander und mit den Kunden; es bedarf keines Leitbilds.
Um dem ritualisierten Vorwurf, ich hätte in der Sache nichts zu sagen, vorbeugend zumindest etwas zu begegnen: Abgesehen von Restzweifeln halte ich es beim derzeitigen Stand der Dinge für vernünftig, sich eine dritte Impfung geben zu lassen und werde das voraussichtlich am 07. Dezember des Jahres auch tun.
Richtig, der Patient, der die günstigste Prognose hat, beispielsweise wenig Begleiterkrankungen oder eine bessere Ausgangssituation, Ernährung, Konstitution, usw, der wird, im Falle knapper Resourcen, bevorzugt therapiert.
Das sind keine Bauchentscheidungen, sondern Parameter bezogene logische Schlussfolgerungen.
Emotionalität ist dabei hinderlich und verzögert nur das Überleben der Menschen.
Wie in jedem Job, trifft man bei hohem Arbeitsaufkommen, Entscheidungen zugunsten der Dividende rational, lösungsorient, dabei maximal optimiert.
@Wandersmann, genau das, was du schreibst,ist auch die Haltung des Ethikrats und Konsens in der Ärzteschaft, hier zwei Artikel dazu: „Widerspricht wichtigen Prinzipien der Medizin“
Werden Ungeimpfte aussortiert? Was passiert, wenn die Intensivstationen volllaufen
Ich verstehe deshalb nicht, weshalb du hier wieder Dinge behauptest, die gar nicht geplant sind.
Immer schön die Feuerchen schüren, darum geht es dir doch, oder?
Hier wird der Begriff "Triage" auf die Impfreihenfolge angewandt.
Triage bedeutet bei Patienten ein Verfahren zur Reihenfolge medizinischer Hilfeleistung bei unzureichenden Möglichkeiten, alle gleichzeitig zu behandeln. Es werden dann die zunächst medizinisch versorgt, die die besten Überlebensaussichten haben.
Zur Impfreihenfolge gibt es einen grundlegenden Unterschied: Es geht beim Impfen nicht um bereits erkrankte Menschen, sondern um gesunde. Dass dann Menschen, für welche die Krankheit das höchste Risiko, nämlich akute Lebensgefahr mit sich bringt, zuerst geimpft werden, ist eine Selbstverständlichkeit.
Außerdem galt hier die Priorisierung eindeutig auch für Menschen, die einem erhöhten Risiko ausgesetzt waren durch ihre Berufstätigkeit. Ich zitiere meinen Beitrag vom 18.12.2020:
Wer nun meint, die Impfungen sollten nach dem Windhundprinzip verabreicht werden oder gar Hochbetagte, die so wie so nicht mehr lang zu leben haben, sollten nicht geimpft werden, ist verantwortungslos und zutiefst egoistisch und unsozial. Denn das wäre dann Triage ohne Notlage.Zitat aus ST:
Gruppe 1
- BewohnerInnen von Senioren- und Altenpflegeheimen
- Personen im Alter von ≥80 Jahren
- Personal mit besonders hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen
- Personal in medizinischen Einrichtungen mit engem Kontakt zu vulnerablen Gruppen
- Pflegepersonal in der ambulanten und stationären Altenpflege
- Andere Tätige in Senioren- und Altenpflegeheimen mit Kontakt zu den BewohnerInnen
Margit
Richtig, der Patient, der die günstigste Prognose hat, beispielsweise wenig Begleiterkrankungen oder eine bessere Ausgangssituation, Ernährung, Konstitution, usw, der wird, im Falle knapper Resourcen, bevorzugt therapiert.
Das sind keine Bauchentscheidungen, sondern Parameter bezogene logische Schlussfolgerungen.
Emotionalität ist dabei hinderlich und verzögert nur das Überleben der Menschen.
Wie in jedem Job, trifft man bei hohem Arbeitsaufkommen, Entscheidungen zugunsten der Dividende rational, lösungsorient, dabei maximal optimiert.
Ich frage jetzt zum x-ten Mal: Wärst Du Anfang des Jahres dafür gewesen, Berufstätige wie Dich VOR den Heimbewohnern zu impfen? Wenn Du diese Frage nicht beantworten willst, sage es doch einfach.
@ Rispe
Ich hatte nur die Gedanken der Ethik-Professorin Fr. Annette Duffner hier eingestellt, die ja nicht von ungefähr kommen:
"Angesichts einer zunehmenden Überlastung von Intensivstationen durch eine steigende Zahl von Corona-Patienten fordert die Medizinethikerin Annette Duffner eine politische Klärung der Frage, ob geimpfte Patienten ungeimpften vorgezogen werden sollen, wenn die Kliniken zu einer Triage übergehen müssen.
„Unter dem Strich glaube ich, dass sich die Beachtung des Impfstatus in einer überfüllten Intensivstation durchaus argumentieren ließe“, sagte die Bonner Professorin der „Rheinischen Post“."
Quelle: WELT.de "
Im übrigen bewundere ich Deine Courage, sich mit mir, als einem der Schmuddelkinder, zu unterhalten ...
Eine Triage will niemand, sie ist nur notwendig, wenn Not herrscht, wenn eben die furchtbare Frage im Raum steht "Wen rette ich?", wenn die Rettung aller nicht möglich ist.Eine meiner Überlegungen in diesem Zusammenhang: Wenn eine reiche Gesellschaft es sich zum Ziel setzt, allen Menschen, ob gesund oder krank bis hin zum Siechtum, ein möglichst langes Leben zu gewähren, wäre es da dann nicht die oberste Pflicht, dazu langfristig die notwendige Struktur aufzubauen und aufrecht zu erhalten?
Wenn die Resourcen vorhanden sind, wird in unserem Gesundheitssystem dem Unfallverursacher und dem -Opfer gleichermaßen geholfen. Wenn das nicht möglich ist, was wären Deine Kriterien?
Karl
Das Verursacherprinzip ist für die Triage-Entscheidung nicht geeignet.
Frage: Wohin flossen die Verdienste an Impfstoffen, Masken, Tests?
Vorhin habe ich meine erste Maske aus der Apotheke, damaliger Preis 7,50 Euro, nochmal angeschaut - ein Witz! Ich werde sie zum Andenken in einem vergoldeten Rahmen für meine Nachkommen aufbewahren.
Mareike