Innenpolitik Sind Kündigungen für Bagatelldelikte gerechtfertigt?
Re: Sind Kündigungen für Bagatelldelikte gerechtfertigt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Sollte das damals in meiner Fa so gelaufen sein,
dann wäre der Abteilungsleiter geflogen.
Und zwar aus dem einfachen Grund,
daß er seine Abteilung nicht im Griff hätte.
Sprich, er kann seine Mannschaft nicht motivieren.
Die Frau hätte ich danach zum Abendessen eingeladen
und sie mit allem Erdenklichen gefüttert,
was ihr nur eingefallen wäre.
Sie hätte -peinlich- nie wieder zugegriffen.
Sie rauszuschmeissen ist primitiv.
Auch wenn es rechtens sein sollte.
Es kann mir auch keiner erzählen,
dass sie sich 17 Jahre in der Position halten konnte,
wäre sie nicht geeignet gewesen.
Also ist der (irgend ein) Grund vorgeschoben.
Erst recht dann gehört der Abteilungsleiter geköpft.
digizar
dann wäre der Abteilungsleiter geflogen.
Und zwar aus dem einfachen Grund,
daß er seine Abteilung nicht im Griff hätte.
Sprich, er kann seine Mannschaft nicht motivieren.
Die Frau hätte ich danach zum Abendessen eingeladen
und sie mit allem Erdenklichen gefüttert,
was ihr nur eingefallen wäre.
Sie hätte -peinlich- nie wieder zugegriffen.
Sie rauszuschmeissen ist primitiv.
Auch wenn es rechtens sein sollte.
Es kann mir auch keiner erzählen,
dass sie sich 17 Jahre in der Position halten konnte,
wäre sie nicht geeignet gewesen.
Also ist der (irgend ein) Grund vorgeschoben.
Erst recht dann gehört der Abteilungsleiter geköpft.
digizar
Ich war 8 Jahre Vorsitzender des Betriebsrates. Als mal das Thema aufs Tapet kam, dass aus dem Lager Teile zu persönlichem Gebrauch geholt und nicht bezahlt würden, fragte ich die Herren der Geschäftsleitung an dieser Sitzung: "Haben Sie sich schon mal die Mühe gemacht nachzurechnen, wie viele Radiergummis, Notizblöcke etc. aus den Büros verschwinden oder wie viele Gratis-Telefongespräche geführt werden? Meine Mitarbeiter haben weder die Möglichkeit, Telefongespräche gratis zu führen während der Arbeitszeit, noch Bürountensilien zu klauen!"
Die Herren waren perplex - und das Thema kam nie mehr aufs Tapet!
--
schorsch
Die Herren waren perplex - und das Thema kam nie mehr aufs Tapet!
--
schorsch
"da besitzt jemand einen Arbeitsplatz, bei dem das geringste
Fehlverhalten zur Kündigung führen kann und ein anderer
besitzt einen Arbeitsvertrag und erhält große Boni, obwohl er
die Firma in die Pleite gefahren hat!" arno
Fehlverhalten zur Kündigung führen kann und ein anderer
besitzt einen Arbeitsvertrag und erhält große Boni, obwohl er
die Firma in die Pleite gefahren hat!" arno
Das Erteil ist eines in einer langen Kette von Urteilen, in denen Bagetellfälle zur Entlassung von Mitarbeitern führte. Hier liegt also eine gefestigte Rechtsprechung vor. Immer stützte sich die Begründung auf die Begründung, dass selbst bei einer Entnahme von Gegenständen im Cent-Bereich das Vertrauensverhältnis zum Arbeitgeber gestört war. Um welche Art Vertrauensverhältnis handelt es sich denn?
In einem anderen Urteil wurde eine Frau nach 17 Ehejahren ohne Unterhaltsanspruch geschieden, weil sie im Kölner Karneval einen Fremden geküsst hatte. Damit war nach Ansicht des Richters ebenfalls "das Vertrauensverhältnis zu ihrem Mann" unrettbar zerstört worden.
Bei solchen unterschiedlich zu gewichtenden Vertrauensverhältnissen ist zu fragen inwieweit überhaupt Vertrauen als Maßstab für Gerechtigkeit zu sehen ist. Taugt der Begriff überhaupt als Maßstab für Gerechtigkeit?
Die Ungerechtigkeit liegt darin, dass die Vertrauensfrage nur an eine Seite gerichtet ist. Arno hat Recht. Nicht nur der Arbeitgeber hat ein Recht auf ein Verhalten, das Vertrauen erst ermöglicht. Werden derart absurd hohe moralische Wertmaßstäbe angelegt, dann muss in unserer Gesellschaft auch der Arbeitnehmer Vertrauen von seinem Arbeitgeber einfordern können. Beispielsweise in einer angemessenen Information über durch die Hilfe seiner Mitarbeiter erzielte Gewinne und deren gerechten Anteil am Gewinn oder bei Entlassungen.
Solche häufig auftretenden Urteile benachteiligen die Schwachen. Einem Broker oder Banker, der das Vertrauen seiner Anleger enttäuscht, kann so etwas wohl kaum passieren. Und wenn doch, dann mit sehr hohen Abfindungen.
Hier im konkréten Fall handelt es sich um eine so genannte Unkündbare, die man wohl auf diese Weise los werden wollte. Das Urteil spricht dem Rechtsempfinden Hohn.
Ich habe nicht alle Beträge gelsen und bitte um Verständnis, wenn ich bereits Gesagtes wiederhole.
c
Re: Sind Kündigungen für Bagatelldelikte gerechtfertigt?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
...In holländischen Firmen ist der Kaffee gratis...
...und Du warst bisher immer der Meinung, das sei wirklich Kaffee, Dutch?
Wie man sich doch irren kann _g_ ...
Tot ziens
digizar
...und Du warst bisher immer der Meinung, das sei wirklich Kaffee, Dutch?
Wie man sich doch irren kann _g_ ...
Tot ziens
digizar
Traurige Tatsache ist ja wohl,dass in deutschen Betrieben unheimlich viel gestohlen wird (angefangen beim Klopapier bis zu Essbarem). Nur wenige Fälle werden anscheinend aufgedeckt; einige werden nun plakativ in Talk-Shows diskutiert. Wenn jedoch z.B. die Frikadellen-Frau wirklich an der Erhaltung ihres Arbeitsplatzes interessiert wäre (und nicht nur an einer hohen Abfindung) müsste sie doch eigentlich wissen, dass ihre Chancen immer geringer werden, desto häufiger sie in der Bildzeitung usw. erscheint? Welcher Betrieb tut sich dies an, mit so einer "Berühmtheit" noch weiter zusammenzuarbeiten.
Und die in der Diskussion wieder mal auftauchenden Boni, die aus Arbeitsverträgen an diesen Personenkreis ausbezahlt werden, sind nicht gestohlen, sondern vertraglich zugesichert. Wenn überhaupt müsste hier derjenige Partner, der solche Verträge zur Unterschrift vorgelegt hatte, belangt werden.
--
olga64
Und die in der Diskussion wieder mal auftauchenden Boni, die aus Arbeitsverträgen an diesen Personenkreis ausbezahlt werden, sind nicht gestohlen, sondern vertraglich zugesichert. Wenn überhaupt müsste hier derjenige Partner, der solche Verträge zur Unterschrift vorgelegt hatte, belangt werden.
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olga64
"Und die in der Diskussion wieder mal auftauchenden Boni, die aus Arbeitsverträgen an diesen Personenkreis ausbezahlt werden, sind nicht gestohlen, sondern vertraglich zugesichert." olga 64
Boni werden für Leistungen zugesichert. Zahlungen erfolgen auf der Vertrauensbasis von erbrachten Leistungen. Milliardenverluste und Pleiten sind kein Leistungsnachweis. Es geht um Gerechtigkeit und Vertrauen als Maßstab für Gerechtigkeit in der Rechtsprechung.
"Traurige Tatsache ist ja wohl,dass in deutschen Betrieben unheimlich viel gestohlen wird (angefangen beim Klopapier bis zu Essbarem)." olga 64
Zeit ist Geld, lautet das Motto im Kapitalismus. Zeit wird im Übermaß gestohlen, nicht nur in Unternehmen, sondern auch im öffentlichen Dienst, insbesonders in Schulen, Die Konferenzkrankheit, die "Meetings", bei denen Leute sich gerne reden hören, sinnlose Vorschläge machen, gute Vorschläge zerreden, sind nicht nur ein Ärgernis sondern gestohlene Zeit, die viel Geld kostet, Darüber redet niemand. Dazu bräuchte man wiederum Meetings.
c.
Zeit ist Geld, lautet das Motto im Kapitalismus. Zeit wird im Übermaß gestohlen, nicht nur in Unternehmen, sondern auch im öffentlichen Dienst, insbesonders in Schulen, Die Konferenzkrankheit, die "Meetings", bei denen Leute sich gerne reden hören, sinnlose Vorschläge machen, gute Vorschläge zerreden, sind nicht nur ein Ärgernis sondern gestohlene Zeit, die viel Geld kostet, Darüber redet niemand. Dazu bräuchte man wiederum Meetings.(Zitat carlos1)
Ich weiss nicht von welchen Standpunkt aus Du dieses Thema beleuchtest, aber ich stelle fest, dass Du Konferenzen und "meetings" offenbar nur vom "Hören Sagen" kennst.
In meiner ehemaligen Firma gab es eigentlich nur Besprechungen und die waren täglich und wichtig genug. Da ging es nämlich darum, welche zu erwartende Roheisenmenge das Stahlwerk zu verarbeiten hatte, daraus resultierte die Menge fertigen Stahls, der zu den Walzwerken lief usw.
Letztendlich wurde in Reparaturbesprechungen abgestimmt, wo die schnelle Eingreiftruppe bei Störungen zuerst anpacken musste, um Produktionseinbußen so gering wie möglich zu halten.
Du scheinst keine leitende Funktion in der kapitalistischen Industrie inne gehabt zu haben, sonst kämest Du nicht auf solche pauschalen Urteile.
In den Schulen werden die Konferenzen, so viel ich weiss, auch nicht während der Unterrichtszeit abgehalten.
Es gibt natürlich auch Bereiche, da gilt der alte Spruch:
--
rello
Ich weiss nicht von welchen Standpunkt aus Du dieses Thema beleuchtest, aber ich stelle fest, dass Du Konferenzen und "meetings" offenbar nur vom "Hören Sagen" kennst.
In meiner ehemaligen Firma gab es eigentlich nur Besprechungen und die waren täglich und wichtig genug. Da ging es nämlich darum, welche zu erwartende Roheisenmenge das Stahlwerk zu verarbeiten hatte, daraus resultierte die Menge fertigen Stahls, der zu den Walzwerken lief usw.
Letztendlich wurde in Reparaturbesprechungen abgestimmt, wo die schnelle Eingreiftruppe bei Störungen zuerst anpacken musste, um Produktionseinbußen so gering wie möglich zu halten.
Du scheinst keine leitende Funktion in der kapitalistischen Industrie inne gehabt zu haben, sonst kämest Du nicht auf solche pauschalen Urteile.
In den Schulen werden die Konferenzen, so viel ich weiss, auch nicht während der Unterrichtszeit abgehalten.
Es gibt natürlich auch Bereiche, da gilt der alte Spruch:
Die Sitzung ist, wie jeder weiss,
der Sieg des Arsches über den Geist!
der Sieg des Arsches über den Geist!
--
rello
Ich las diesen Beitrag erst jetzt, entschuldge, jolly, aber das kann man so nicht sehen. Im Osten gehörte nicht allen Alles. Und bei ähnlicher Situation, das Mitarbeiter ein Buffet vor den Gästen plünderten, hätte es auch Konsquenzen gegeben, aber sicher nicht wegen Maultaschen eine Kündigung!
Ich bin überrascht wie der Begriff "Eigentum",Vertrauensbruch" und "Diebstahl" bei solch geringwertigen Dingen über die Lippen geht.
Also, wenn ich diesen glatten "Geschäftsführer" dieser "Bauunternehmerinteressenvertretung" so sehe, möchte ich mich nicht von ihm vertreten lassen, obwohl ich in diesem harten Gewerbe tätig war. Wo bleibt denn der Gedanke an die Folgen dieser Kündigung wegen solcher Nichtigkeiten? Das kann man doch mit Aussprachen und Verwarnungen regeln. Kaum getraue ich mich in diesem christlichem Lande die Frage der" Nächstenliebe" zu stellen.
Das ist eine Kälte im Miteinander, da braucht es gar nicht erst Schwarz/Gelb,
--
hans10
Ich bin überrascht wie der Begriff "Eigentum",Vertrauensbruch" und "Diebstahl" bei solch geringwertigen Dingen über die Lippen geht.
Also, wenn ich diesen glatten "Geschäftsführer" dieser "Bauunternehmerinteressenvertretung" so sehe, möchte ich mich nicht von ihm vertreten lassen, obwohl ich in diesem harten Gewerbe tätig war. Wo bleibt denn der Gedanke an die Folgen dieser Kündigung wegen solcher Nichtigkeiten? Das kann man doch mit Aussprachen und Verwarnungen regeln. Kaum getraue ich mich in diesem christlichem Lande die Frage der" Nächstenliebe" zu stellen.
Das ist eine Kälte im Miteinander, da braucht es gar nicht erst Schwarz/Gelb,
--
hans10
@: "....Wenn jedoch z.B. die Frikadellen-Frau wirklich an der Erhaltung ihres Arbeitsplatzes interessiert wäre (und nicht nur an einer hohen Abfindung) müsste sie doch eigentlich wissen, dass ihre Chancen immer geringer werden, desto häufiger sie in der Bildzeitung usw. erscheint? Welcher Betrieb tut sich dies an, mit so einer "Berühmtheit" noch weiter zusammenzuarbeiten...."
Wo soll die Frau noch Unterstützung (nicht Geld gemeint) her bekommen, wenn "normale" Wege, eine gerechte Lösung zu finden, ohne Erfolg blieben?
Ist es deine ehrliche Meinung, dass eine Arbeitnehmerin sich alles gefallen lassen soll? Und einfach kuschen und verschwinden?
Nicht zu vergessen: Wer schuldhaft gekündigt wird, muss von der Arbeitslosenkasse Straftage in kauf nehmen.
--
schorsch
Wo soll die Frau noch Unterstützung (nicht Geld gemeint) her bekommen, wenn "normale" Wege, eine gerechte Lösung zu finden, ohne Erfolg blieben?
Ist es deine ehrliche Meinung, dass eine Arbeitnehmerin sich alles gefallen lassen soll? Und einfach kuschen und verschwinden?
Nicht zu vergessen: Wer schuldhaft gekündigt wird, muss von der Arbeitslosenkasse Straftage in kauf nehmen.
--
schorsch