Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Sind 20 Millionen Euro Pension für Oberraffke Zumwinkel zuviel?

Innenpolitik Sind 20 Millionen Euro Pension für Oberraffke Zumwinkel zuviel?

silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf carlos1 vom 16.03.2009, 21:13:46
Tja, Carlos, so etwas wird ohne langes Nachdenken und ohne zu differenzieren mit dem Etikett "Neiddiskussion" vom Tisch gefegt.
;-((

Das Rechenbeispiel andersrum sieht so aus:
Die Berufsanfänger meiner Altersklasse hatten vor vielenvielen Jahren die Möglichkeit, bei Überschreitung einer bestimmten Verdienstgrenze sich von der Versicherungspflicht bei der Angestelltenrente befreien zu lassen und stattdessen eine sog. "befreiende Lebensversicherung" abzuschließen, in die dann die gleichen Beiträge geflossen sind wie in die Kasse der BfA. Ein promovierter Physiker, der mit 27 Jahren in den Öffentlichen Dienst eingestellt wurde, hat die Verdienstgrenze knapp überschritten und konnte sich befreien lassen. Im Alter von 65 Jahren hatte er einen kapitalisierten Pensionsanspruch von etwas über 1 Million DM angesammelt. Und vor dem Erreichen des 65. Lebensjahres war an Rente aufgrund einer MdE o.ä. nicht zu denken, denn es war ja eine private Lebensversicherung, die erst nach der vollen Laufzeit ausgezahlt wird. (Oder mit sehr hohen Einbußen auch vorher)

Das entspräche unter Berücksichtigung der Inflation heute ungefähr dem Wert von 1,5 Millionen Euro. Dafür hätte er fast 40 Jahre in der zweithöchsten BAT-Gehaltsgruppe gearbeitet. Ich möchte schon, dass darüber mal nachgedacht wird, genau wie über die Zahl der Jahre, die der kleine Mann arbeiten müsste, um den und den Anspruch zu erreichen.

Aber die Zumwinkels und Co haben ja Glück, dass solche Disproportionen in Deutschland bekannt werden. Bevor die Deutschen sich auflehnen und kämpfen und zu diesem Zweck einen Bahnhof besetzen müssen, haben sie ja immer erst eine Bahnsteigkarte gelöst (laut Lenin). Dass heute keine Bahnsteigkarten mehr nötig sind, wird an der deutschen Bravheit, die ja nur Faulheit ist, auch nichts ändern.
--
silhouette
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf silhouette vom 16.03.2009, 22:14:55
@silhouette

"Die Deutschen" haben ihre Bahnsteigkarte wohl zum allerletzten mal 1989 eingelöst. Von nun an wird zuerst über eine Quotenregelung diskutiert. Zum Beispiel wie hoch der Frauen- und Ausländeranteil unter den Kommunarden bei der Besetzung des Bahnhofs sein sollte. Im Folgenden ist dann nur noch interessant, welcher Bahnhof systemrelevant ist und bei welchem Bahnsteig die Besetzung auch ökologisch und nachhaltig vertretbar sei.

In die Scharmützel auf den Barrikaden dürfen dann sowieso nur die krankenversicherten Revolutionäre verwickelt werden. Gibt's eigentlich ökologisch abbaubare Munition? Auch sollte eine ausreichende Anzahl Dixi-Klos zum Bahnhof gekarrt werden, für all die Widerständler, die sich sofort einscheißen (an weiches Klopapier denken!).

Die Logistik einer erneuten Revolution in Deutschland erfordert einen einstein'schen Lenin mit übermenschlichen Nerven. Vielleicht kann da ja die Gen-Technik helfen - oder die Not?

p.s.:
aber "die Mauer" sollte ja auch noch 100 Jahre stehen. Vielleicht reichts den Leuten diesmal auch schneller, als es den Zumwinkels recht ist.

...und unten in der Kanalisation üben schon wieder die Ratten Karate!
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von silhouette
als Antwort auf dutchweepee vom 17.03.2009, 03:48:49
Danke, Dutch,
für diesen Humor. Dafür müssen die Deutschen normalerweise auch erst eine Karte kaufen: eine Eintrittskarte in die Vorstellung eines Kabarettisten.
--
silhouette

Anzeige

pilli
pilli
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von pilli
als Antwort auf dutchweepee vom 17.03.2009, 03:48:49
dutchie;

glänzende sprachperlen zum frühstückskaffee; daaanke!


pilli
pea
pea
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von pea
als Antwort auf dutchweepee vom 17.03.2009, 03:48:49
Die Logistik einer erneuten Revolution in Deutschland erfordert einen einstein'schen Lenin mit übermenschlichen Nerven. Vielleicht kann da ja die Gen-Technik helfen - oder die Not?




Wir werden es sehen - oder auch nicht!



--
pea
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf pea vom 17.03.2009, 11:57:07
Noch vor 20 bis 100 Jahren benutzte die Oligarchie das Militär um ihre Machtposition zu stabilisieren. Jeder Knecht und Arbeiter wusste, daß er nen Schuss in den Kopf bekommt, wenn er revoltiert.

Heute ist das nicht mehr nötig. Die Proleten (Hartz IV) bekommen den Schuß in den Kopf durch zum Teil primitivste Fernsehunterhaltung und pausenlose DSDS-Volksverdummung. Der Rest begreift sich nicht als Arbeiter, sondern als "Arbeitnehmer" <--Bettler. Der ARBEITER leistet eine Arbeit und nimmt garnix - er gibt seine Kraft und sein Wissen.

MARX hat es konkret formuliert: wer nicht im Bestitz seiner Produktionsmittel ist, wird ausgebeutet und betrogen!

alles andere ist Augenauswischerei!

Anzeige

pea
pea
Mitglied

Was tun?
geschrieben von pea
als Antwort auf dutchweepee vom 18.03.2009, 03:01:08
Noch vor 20 bis 100 Jahren benutzte die Oligarchie das Militär um ihre Machtposition zu stabilisieren.



Und das würden sie hier wie überall auf der Welt jederzeit wieder tun,
wenn es ihnen notwendig erscheinen sollte.
Aber ich sehe niemanden,
der in D die Machtfrage stellen könnte.

Das Lumpenproletariat/Prekariat hat selbst Marx
nicht als Träger der Revolution gesehen
mit oder ohne Medienbetäubung.

Oder anders formuliert:
Was nützen der Ratte ihre Karatekenntnisse,
wenn sie ein großer starker Kater in den Nacken beißt?






arno
arno
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von arno
als Antwort auf dutchweepee vom 18.03.2009, 03:01:08
Hallo, dutchweepee,

wer heute im Betrieb aufsässig ist, der wird nicht erschossen,
der fliegt und muß von HartzIV leben!

MARX hat es konkret formuliert: "Wer nicht im Besitz
seiner Produktionsmittel ist, wird ausgebeutet und betrogen!


Von der Mehrzahl der abhängig Beschäftigten wird diese fundamentale Erkenntnis
des K. Marx Dank der Medien heute noch geleugnet. Die Angst um den Arbeitsplatz
ist größer denn je und die mittelalterliche Erkenntnis:" Wessen Brot ich esse,
dessen Lied ich singe!" gilt als Verhaltensregel heute immer noch!

Viele Grüße
--
arno
carlos1
carlos1
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von carlos1
als Antwort auf arno vom 18.03.2009, 19:31:45
"MARX hat es konkret formuliert: "Wer nicht im Besitz
seiner Produktionsmittel ist, wird ausgebeutet und betrogen." arno

Hoppla, MARX meinte nicht den Besitz, sondern dasa Eigentum an Produktionsmitteln (Privateigentum). Der Besitz an Produktionsmitteln ist nach dem Recht vorübergehender Natur und trifft auf Manager zu (also leitende Angestellte), ebenso auf Funktionäre der Sozialistischen Einheitspartei in der DDR. Diese verfügen über die Produktionsmittel, sind aber nicht Eigentümer desselben. Nach der Marxschen Definition wäre ein leitender Angestellter wie Zumwinkel auch nicht Ausbeuter, sondern Proletarier, da er nicht Eigentümer des Unternehmens ist.

Wenn schon Marx, dann bitte richtig.

c.
arno
arno
Mitglied

Re: Gibt es einen gerechten Lohn?
geschrieben von arno
als Antwort auf carlos1 vom 19.03.2009, 07:52:19
Hallo, carlos1,

normalerweise brauchst Du immer ein paar Tage Anlaufzeit,
wenn Du Dich zu einer Anwort aufraffst und einen Beitrag
erarbeitest. Dann werden Deine Beiträge aber immer sehr lang.
Da Du jeden Tag im Forum mitliest, kannst Du Dich doch auch
ohne Vorbereitung hier einbringen.

Deine Beanstandung oder Korrektur hättest Du an dutchweepee
und nicht an mich richten müssen.

Ich habe dutchweepee in meinem Beitrag zitiert.

Viele Grüße
--
arno

Anzeige