Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik schule muss sich ändern

Innenpolitik schule muss sich ändern

aixois
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von aixois
als Antwort auf ingo vom 20.09.2024, 10:41:17

Ob das erschreckend ist, will ich nicht einschätzen. Jedenfalls liegt die DE Abbrecherquote deutlich über dem EU Durchschnitt (nach Berechnungen von Eurostat).

Andererseits  denke ich , dass der allgemeine Trend so in etwa  über die letzten 50 Jahre gleich geblieben ist. Die Quote liegt im Durchschnitt zwischen 4-6 % mit zeitweisen eher geringeren Abweichungen nach unten oder oben.
Vor 1945 lag die Quote bei 4,3 % , heute zwischen 6-7 %.

Da bleiben für mich viele Frage offen, angefangen mit den nicht verfügbaren bzw. nicht vergleichbaren Zahlen zwischen den Bundesländern und den verschiedenen 'Bildungsstudien' - einheitlich ist da  - wie beim gesamten DE Schulsystem kaum etwas ,was das Verstehen des Problems und folglich das Ergreifen effektiver Massnahmen nicht einfach macht.
Auch kommt es m.E. weniger auf die %-Zahlen an, als auf die absoluten Zahlen, denn die sind es , die sich auf dem Arbeitsmarkt schwertun.

Sind Ausländer weniger lernfähig, liegt es an der Sprache, oder am Besuch einer Förderschule oder Gesamtschule, am männlichen Geschlecht, gibt es eine Konzentration auf Brennpunktschulen, sind religiös/philosophisch verankerte Schulen (Waldorf) erfolgreicher, wie viele Abbrecher holen Jahre später einen berufstauglichen Abschluß nach durch Massnahmen der BA etc.

Aber warum ist das dann nicht gleich, in allen EU Ländern oder in allen Bundesländern ? Was läuft in einem Bundesland, in vielen EU Ländern  deutlich besser als in DE ?
Es gibt viele kleine 'Erklärungen', eher beschreibende , aber keine davon wirklich überzeugend.
Wenig überzeugend auch die Hektik der Politik :
"Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger fordert eine bildungspolitische Trendwende – und will bei den Grundkompetenzen ansetzen: Lesen, Schreiben und Rechnen. "

Da sag ich doch nur "ach ? Warum erst jetzt ? " Ist das nicht schon Jahrzehnte lang bekannt bzw. seitens der Länderminister Lösungen 'in Arbeit' ?


 

aixois
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von aixois
als Antwort auf Mareike vom 20.09.2024, 11:19:17

Die Verbindung halten und sich gleichzeitig lösen, ist eine schwierige Aufgabe.

Aber vielleicht bei einer Oma wie Dir 'leichter' lösbar  ??? 😉
Mareike
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von Mareike
als Antwort auf aixois vom 20.09.2024, 15:43:43

Dieser Tage: Enkel wollte mit mir alleine reden. Seine Mutter fühlte sich ausgeschlossen. Seine Begründung: "Sie würde anschließend ständig fragen, wie es mir geht ...Tut sie ohnehin ..."

Sie (meine Tochter) spürt intuitiv, wenn ihn etwas bedrückt, sie muss dennoch lernen loszulassen ..


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olga64
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von olga64
als Antwort auf werderanerin vom 20.09.2024, 15:21:15

"Man" sollte nicht immer umgehend nach dem Staat rufen, um Missstände zu beheben. Oft kann "man" selbst auch einiges zur Verbesserung beitragen.
Gerade Grosseltern, aber auch fremde zB. Senioren.
Heutige Schulkinder haben oft weniger Lese- und daraus resultierend Rechtsschreibkompetenz. Das hängt auch mit den Smartphones zusammen, die ja schon bei Kindern festverklammert mit deren Körper scheinen.

Unsere Gemeindebücherei richtete vor Jahren Vorlesestunden für Kinder ein,die sehr rege angenommen werden.Dazu meldeten sich ältere Personen (wie ich), auch solche, die selbst nicht Oma oder Opa sind und keine Kinder haben.
Und es macht beidseitig sehr grossen Spass und Freude, wenn so eine Rasselbande von den Eltern abgeliefert wird. Vorher wird demokratisch entschieden, welches Buch vorgelesen werden soll, was dann in einigen aufeinanderfolgenden "Sitzungen" so gemacht wird.
Meckert so ein Kind, weil es ein anderes Buch wünschte, kann man ihm gut verständlich erklären, worum es sich bei demokratischen Mehrheitsentscheidungen handelt.
Ist die Vorlesestunde vorbei, gibt es aus dem Glas Gummibärchen und die fröhlichen und rotbackigen Kinder werden dann wieder von ihren Eltern abgeholt.
Ich freue mich jedes Mal, wenn ich eingeteilt bin, zumal man in unserer recht kleinen Gemeinde z.B. am See oder im Supermarkt auch wieder aufeinandertrifft. Hat man bei den Kindern Gefallen gefunden, wird man auch freudig begrüsst und die Kinder erklären, sie freuen sich auf die nächste Stunde.
Ich kann nur empfehlen, sich solchen Vorlesestunden anzuschliessen - sie bringen Freude auf beiden Seiten und lassen auch weniger Raum für Meckereien und Problematisierungen, die "man" selbst ja doch nicht lösen kann. Olga

ingo
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von ingo
als Antwort auf olga64 vom 20.09.2024, 18:03:45
Alles gut und schön, olga. In Hannover  gibt es auch "Lesenächte" für die Kleinen. Nur: Vom Vorlesen lernen die Kinder nicht das Lesen. Und die Leseschwächen sind aus den Pisastudien hinlänglich bekannt......Die Bildungsschwäche ist ein Elend.
olga64
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von olga64
als Antwort auf ingo vom 20.09.2024, 18:28:54

Wenn man nur bei einigen Kindern die Begeisterung für Lesen aktiviert, wäre schon viel getan und wir denken in unserer Gruppe, wenn Eltern das nicht mehr machen - aus welchen Gründen auch immer - sollten wir rüstige SeniorInnen uns dazu bereiterklären.
Die schlimmste Lösung in solchen Fällen ist ja immer, gar nichts zu tun und nur zu jammern und zu wehklagen. Olga


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Heidrun11
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von Heidrun11

Es sind nicht immer nur die Eltern die da „jammern“. Die Lehrerin meiner Enkelin an der weiterführenden Schule „jammerte“ über die Methode wie die Schüler in der Grundschule schreiben lernen. Die Kinder dürfen anfangs schreiben wie sie sprechen. Erst später kommt dann die richtige Rechtschreibung. Es gibt Kinder die damit klar kommen, aber ein großer Teil wohl nicht. Sie meinte dass der größte Teil der Schüler deshalb große Probleme mit der Rechtschreibung haben.

Sicher können die Eltern sich dann zu Hause mit dem Kind direkt hinsetzen und es korrigieren. Aber arbeitet man dann nicht auch gegen die Lehrerin in der Grundschule, wo sie es ja dürfen? Und gehört man dann nicht zu den Eltern die immer nur nörgeln  .........
Bei meinen Töchtern war das anders ......

Oh ich bin froh das ich es jetzt hinter mir habe 😐

LG Heidrun
 
Kettwiger
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von Kettwiger
als Antwort auf thea136 vom 18.09.2024, 16:38:45
Da liegt wohl einiges im Argen. Der Unterricht sollte zeitnäher gestaltet werden. Die heile Welt mit dem "Das Wandern ist des Müllers Lust" existiert nicht mehr. Selbst Kinder kann man nicht so leicht vera -lbern. Mit "Zombie" könnten sie etwas anfangen, denn das ist Realität !

 
olga64
olga64
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von olga64

Der demografische Faktor schafft überall grosse Probleme. Bei den Schulen und fehlenden LehrerInnen genau so wie z.B. bei fehlenden Kinderärzten. Ich sah soeben in den Nachrichten,dass in GEgenden mit schwacher Infrastruktur diese so stark fehlen, dass Eltern mit kranken Kindern teilweise hunderte von Kilometern fahren müssen, um diese ärztlich versorgen zu lassen.
Diese verzweifelten Eltern haben jetzt eine Petition gestartet - aber was soll das bringen, wenn es immer weniger Kinderärzte gibt, die sich dann auch noch in Gegenden ansiedeln sollen, wo sie selbst nicht hin möchten?
Wir kommen nicht um die Tatsache herum,dass schnellstens auch ausländische Menschen gewonnen und ertüchtigt werden müssen, um uns bei unserer Problemlösung zu helfen.
Es nützt nichts, sich dagegen zu sträuben - denn diese Probleme werden nicht kleiner, sondern immer grösser, bis sie irgendwann überhaupt nicht mehr zu lösen sind.

Die Gefahr ist aktuell natürlich, dass je mieser wir uns gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund benehmen und je grösser die Gefahr wird, dass rechte Parteien in einigen Bundesländern stärker werden, desto weniger werden unser Lockrufe an die helfen,die wir so dringend brauchen. Olga

Kettwiger
Kettwiger
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RE: schule muss sich ändern
geschrieben von Kettwiger
als Antwort auf olga64 vom 20.09.2024, 20:27:40

Da stimme ich dir zu Olga. Mathematik, Physik, Chemie, Sprachen (Latein- Englisch) usw. haben keine Sprachgrenzen, da könnte man Lehrpersonal aus aller Welt einsetzen. Möglicherweise sind solche Pädagogen viel weltoffener als Deutsche. Warten wir mal ab, ob der teutsche Amtsschimmel da mitspielt.


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