Innenpolitik Schnauze, Ossi !

Karl
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von Karl
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2012, 15:25:06
Ganz so einfach, ist die Sachlage natürlich nicht. Die Nachwirkungen eines Ereignisses hören nicht dann auf, wenn die Letzten, die dieses Ereignis bewusst erlebt haben, verstorben sind. Andererseits stimme ich zu, dass es viel mehr bringt, den Blick nach vorn zu richten.

Was ist zu tun, um eben nicht überall blühende Landschaften in solche zu verwandeln?

Mich jedenfalls würde eine Diskussion mit einer solchen Zukunftsperspektive auch mehr interessieren als rückwärts gewandte Manöverkritik am Prozess der Einigung, der sicherlich nicht völlig optimal verlaufen ist.

Karl

sysiphus
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Re: Schnauze, Ossi !
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 10:44:34

...trotz aller damit verbundenen Probleme Aufwändungen und organisatorischer Befindlichkeiten stieg der Wohlstand dank dieser Aktivität schneller an, als er ohne sie hätte ansteigen können.
(so gefunden bei Auszug aus: "Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1949-1990"

hugo
geschrieben von hugo


Wenn es gerade so paßt wird eben mal aus "Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1949-1990" von Hans-Ulrich Wehler zitiert. Bei Wehler läßt sich auch lesen: "Als der deutsche Einigungsprozeß 1990 dazu führte, daß die DDR in Gestalt von fünf neuen Bundesländern in die Bundesrepublik aufgenommen wurde, wird auch dem letzten Zweifler klar geworden sein, was sich seit langem angekündigt hatte: Die Bundesrepublik, in der die große Mehrheit der Deutschen lebte, verkörperte von Anfang an einen lebens- und zukunftsfähigen Neustaat, in dem sich alle wesentlichen Modernisierungsprozesse – ob in der Politik und in der Wirtschaft, im Recht und in der Kultur – durchzusetzen vermochten, da ihnen eine nachhaltige Förderung zustatten kam. Dank dieses uneinholbaren Vorsprungs konnte sie auch 1989/90 mit dem Recht des historisch Überlegenen die kollabierte DDR aufnehmen. Die DDR dagegen existierte genau 40 Jahre lang nicht aus Eigenrecht, sondern als eine sowjetische Satrapie, die in letzter Instanz auf den russischen Bajonetten beruhte. Als ihr diese Unterstützung in der tödlichen Krise von 1989 entzogen wurde, besaß sie nicht die Fähigkeit zur Selbststabilisierung. Bis dahin hatte ihr politisches System in die Sackgasse einer staatskommunistischen totalitären Parteidiktatur geführt, deren von einer starren Ideologie erzeugte Lernunfähigkeit von Jahr zu Jahr deutlicher zutage trat. Ihre Wirtschaft war einer rigorosen Planwirtschaft unterworfen worden, deren Funktionsschwäche zusehends deutlicher wurde. Ihre Sozialstruktur prämierte nicht Mobilität und Leistung, sondern orthodoxe Gesinnung und Nähe zur Nomenklatura. Ihr Recht unterwarf den Bürger der Parteiwillkür. Ihr Kulturleben wurde von innovativen Impulsen abgeschlossen.
Kurzum: Die kurzlebige Existenz der DDR hat in jeder Hinsicht in eine Sackgasse geführt. Daher wird auch in diesem Band der DDR-Geschichte keine gleichwertige Behandlung mit der Bundesrepublik eingeräumt".

Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1949-1990

sysiphus...
olga64
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 14.03.2012, 15:34:44
Danke Karl. Ich verdächtige auch nach wie vor viele Wessis, die besonders laut und oft negativ über Ossiland referieren, dass sie selbst nie dort waren. Ich bereise mit grosser Freude seit der Wende Ostdeutschland und freue mich immer wieder über die schönen, wiedererstandenen Städte und dass es mir heute möglich ist, grenzenlos auch innerhalb Deutschlands zu reisen. Noch zu gut erinnere ich mich an die Schikanen bei Autoreisen nach Leipzig oder Berlin als es für uns Wessis viel stressfreier war, nach Italien oder Frankreich zu reisen.
Ökonomisch betrachtet bewundere ich wirklich die jüngeren, nach internationalem Standard ausgebildeten Menschen (es gibt ja sehr gute Unis in Ostdeutschland), die Unternehmen vor Ort gründen oder optimistisch ihr Schicksal meistern. Das ist die Zukunft von Gesamtdeutschland, wie ich finde. Olga

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hugo
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2012, 13:36:42
Und hör bitte auf Meck Pomm dauernd als ein land von hunger, armmut und elend darzustellen.
Dieser landstrich war schon immer eine region ohne größere industrieansiedlung und landwirtschaftlich geprägt.
geschrieben von gram


hm gram, da Will ich Dir mal entgegenkommen, bzw ich bin das schon. Seit ca 50 Jahren diskutiere ich schon nicht mehr über Hunger in Meck Pomm, aber über Armut und Elend zu schreiben, das möchte ich mir nicht nehmen lassen.

Auch wenn es Dir und klaus seiner Familie blenden geht und es den besonderen Ruck zum rundum Besseren nach der Wende für Euch gegeben hat, ist das doch noch lange kein Grund dem hugo seine Beobachtungen seine Einschätzungen, seine Wahrnehmungen als ewiggestrig abzutun.

Die sind aktueller denn je.

Noch nie so lange ich denken kann, gabs mehr Beiträge, Artikel, Sendungen in deutschen Medien zur Armut in Deutschland als gegenwärtig und der Trend geht eindeutig nicht die Richtung eurer Wahrnehmung.
Es sei denn alle diese Reporter, Schriftsteller, Berichterstatter, Journalisten usw sind Lügner, Miesmacher, BRD-feindlich gesinnte Altvordere, Ewiggestrige usw,,

in der ollen Verflossenen wurde genau so über Berichte von Mängeln, Problemen, Misswirtschaft hergezogen und diese wie Ihr das hier tut als Verleumdung oder Lüge oder Übertreibung usw hingestellt und es gab auch da Leute wie Euch die es gar nicht gerne sahen wenn darüber diskutiert wurde,,

über Armut in Deutschland findet Google in Sekundenschnelle über 7 Millionen Beiträge, die werden doch wohl nicht alle von Ewiggestrigen geschrieben worden sein ?

gerade heute Abend hat NDR Info wieder ein solches Forum im Programm,,,,denen scheint der Stoff niemals auszugehen,,im Gegenteil,,

ich bin nicht bereit solch wichtige Themen wie Armut und Arme denen die Teilhabe an vielen Bereichen des täglichen Zusammenlebens verwehrt bleibt, weil sie sich die nicht leisten können, zu verschweigen auch wenn ihr noch so viele, auf Beleidigung getrimmte Ausdrücke in diesem Zusammenhang aus Eurem Repertuar gramt wie Parteisekretäre,Gewerkschaftsfunktionäre, "Menschenbeschatter", "Brief- und Paketöffner

mich ficht das nicht an aber es stopft mir auch nicht den Mund, das ist mir noch lange nicht zu blöd, denn ich finde es wichtig

hugo
olga64
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 16:46:04
Mich würde - kurz und knapp - interessieren ,was diese notleidenden Länder (leider vorwiegend im Osten der Republik) machen werden, wenn Bayern, Baden Württemberg und Hessen ab 2019 weniger für den Finanzausgleich bezahlen müssen? Sind dafür schon Vorkehrungen in den Ländern getroffen? Jammern allein dürfte auch hier wenig zielführend sein .Olga
hugo
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von hugo
als Antwort auf olga64 vom 14.03.2012, 16:48:48
Mich würde - kurz und knapp - interessieren ,was diese notleidenden Länder (leider vorwiegend im Osten der Republik) machen werden, wenn Bayern, Baden Württemberg und Hessen ab 2019 weniger für den Finanzausgleich bezahlen müssen?
geschrieben von olga


kein Problem liebe olga da kann ich sehr aktuell eine Antwort drauf geben.

Heute stellte unsere Finanzministerin den Doppelhaushalt 2012/2013 und die Leitlinien ihrer Finanzpolitik vor.

MV sei "auf einem guten Weg". Zwar werde das Land 2020 mit dem Auslaufen der Solidarpaktmittel auf ein Zehntel seiner aktuellen Gesamteinnahmen von etwa 7,2 Mrd. Euro verzichten müssen, die notwendigen Voraussetzungen für diese schwierige Zeit seien aber geschaffen worden. So werde das Land, das seit 2006 ohne neue Kredite auskommt, auch in 2012 und 2013 keine neuen Schulden machen.

olga was willst Du mehr ? Wir (richtiger unsere Politiker)entlasten die armen Bayern doch sehr gerne, auch wenn das noch viel, viel, viel mehr Armut in Meck-Pomm schafft.

aber das war ja -frei nach gram- schon immer so, keine Industrie- keine Produktion-keine Arbeit-kein Einkommen und Armut als Dauerzustand,,

hugo

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sysiphus
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Re: Schnauze, Ossi !
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 16:46:04


ich bin nicht bereit solch wichtige Themen wie Armut und Arme denen die Teilhabe an vielen Bereichen des täglichen Zusammenlebens verwehrt bleibt, weil sie sich die nicht leisten können, zu verschweigen......

hugo
geschrieben von hugo


Wie wäre es denn, statt endlos zu lamentieren über Armut und Elend, endlich aktiv zu werden. Da wäre doch gerade die Gelegenheit tausende Mitarbeiterinnen von Schlecker vor Arbeitslosigkeit und "HartzIV-Armut" zu bewahren, deren Arbeitsplätze zu retten.

S.
olga64
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 17:16:39
Seit wann ist Bayern arm? Das wäre mir neu - aber wir wollen bald schuldenfrei sein, wie Sie wissen und da müssen wir unser Geld zusammenhalten (wie im normalen Haushalt). Olga
Re: Minimalkonsens?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 16:46:04
"über Armut in Deutschland findet Google in Sekundenschnelle über 7 Millionen Beiträge."
geschrieben von hugo


Natürlich gibt es in Deutschland Armut.
Habe ich nie bestritten.
Ich frage mich aber, wie du plötzlich darauf kommst, mir dein Lieblingsthema Armut vorzuballern, wo ich doch nur auf deine Vorstellungen von Wohnort- und Arbeitsplatzwechsel geantwortet habe?
War da nichts mehr "herauszuholen" ?

Trotzdem kurze Anmerkungen dazu.
Ich meine damit nicht die Armut, die uns jede Woche mindestens 1X in den Medien vorgeführt wird und inzwischen bei einem Monatsgehalt von unter 1460 € beginnt, sondern den Mangel an lebenswichtigen Gütern (beispielsweise Nahrung, Obdach, Kleidung...).
Die Anzahl der Armen im Sinne dieser Definition ist in Deutschland sehr gering.
Bei der relativen Armut ( unter 2/3. des Durchschnittslohnes)spielt natürlich der relativ hohe Durchschnittslohn in Deutschland eine Rolle.

Nun habe ich ausgerechnet, dass ich mit meiner Netto-Rente knapp auf die Nettobezüge komme, die ein Arbeitnehmer mit 1450 € Brutto( Armutsgrenze lt. neuester Studie)- abzüglich aller Steuern( Lohnsteuer, Soli,Rentenvers. ...) als Netto-Lohn hat.
Also bin ich arm!? Gut zu wissen.
Mir ging es allerdings finanziell nie so gut wie jetzt.
Will sagen - mir reicht es aus - auch wenn ich mir keinen Mercedes S- Klasse leisten kann - also arm bin !

Viel relevanter ist der wachsende Unterschied zw. Arm und Reich, wobei damit natürlich auch wieder die "Relativität" gesehen werden muss.
Angesetzt werden muss bei jungen Familien, die v. Armut bedroht sind, durch bessere Kinderbetreuung, bessere Arbeitsvermittlung und eine Bildungsoffensive, um nachfolgenden Generationen den Einstieg auf dem Arbeitsmarkt, der - wie wir wissen- über fehlende Fachkräfte klagt, zu erleichtern.
Die Eierei um die Mindestlöhne, die ja auch bei den geplanten Stundenlöhnen - Bruttolöhne ergeben, die deutlich unterhalb der "neuen deutschen Armutsgrenze" liegen, halte ich für unsinnig.
Ich glaube auch, dass eine neue Reichensteuer, die Linke gern fordern, mehr populistischen Charakter hat und nichts bringt, da die Großverdiener sich in der Globalität "verstecken" werden.


Abschließend noch mal zu deinen 7 Millionen Beiträgen in Google zu "Armut in Deutschland" und deine "revolutionären" Schlussfolgerungen daraus.

Du willst doch nicht allen Ernstes an der Anzahl v. Google-Beiträgen ablesen, wie groß die Armut in Deutschland ist.
Das ist ein Witz!!!

Was eigentlich willst du z.B. an den Ergebnissen folgender Google- Eingaben ablesen?

"Hugo lügt" : 13,3 Millionen Ergebnisse.
"Klaus lügt nicht" : 18,3 Millionen Ergebnisse.

Ist doch eindeutig - Oder?






hugo
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Re: Schnauze, Ossi !
geschrieben von hugo
als Antwort auf sysiphus vom 14.03.2012, 17:18:24
Wie wäre es denn, statt endlos zu lamentieren über Armut und Elend, endlich aktiv zu werden. Da wäre doch gerade die Gelegenheit tausende Mitarbeiterinnen von Schlecker vor Arbeitslosigkeit und "HartzIV-Armut" zu bewahren, deren Arbeitsplätze zu retten.


toller Spruch, sollte ich mir einrahmen,,,hatte ich jetzt eher von olga erwartet,,

ja das find ich toll,,,gib doch bitte mal Hilfestellung, ein paar brauchbare Tipps dann kann es gleich losgehen.

übrigens komm ich grad von Schlecker hier um die Ecke,,,tolle Begeisterung endlich werden die aktiv, verhökern sämtliche Reste zu 30% Pleite-Abschlag

Die Ungewissheit hat endlich ein Ende: Schlecker hat eine Liste mit den zu schließenden Filialen veröffentlicht. Das Dokument umfasst 40 Seiten, über 2000 Drogeriemärkte sind bundesweit betroffen.

ach so, und die Verkäuferinnen in Hochstimmung,,solchen Umsatz hatten die noch niee, nicht mal Zeit um sich bei der Agentur für Arbeit persönlich arbeitsuchend zu melden, sollten sie schon 3 Monate vor dem letzten Arbeitstag machen,,,aber die haben es gerade erst erfahren,,,

tolle Stimmung dort, kann ich gar nicht bremsen,,wird wohl ne riesige Abschlussfete geben mit Großfeuerwerk und allem Brimbamborium,,kann ich wieder nicht schlafen, muss wohl helfen warte auf Deine Vorschläge *g*

oh klaus, seh grade Deine Rechnung: stimmt sogar
"klaus lügt" gibst ebenfalls 18,6 Millionen mal. Aber weil das ne Milchmädchenidee ist gibts ergo auch keine Armut,,?

musst Dich auch nicht wegen hugo arm rechnen, das überlass mal den echt Reichen die sind darin geübter,,kennst ja sicher noch den Spruch Deiner Oma von Prahlern und Barmern,,


hugo

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