Innenpolitik Schnauze, Ossi !

sammy
sammy
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von sammy
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2012, 09:44:40
Nicht die Politiker wollten die schnelle Einheit - sie wurden mehr oder weniger getrieben- und zwar von der DDR-Bevölkerung.


ja Klaus, eine wohl bedeutende Kernaussage..., die aber wohl bestimmten "Gesinnungsgenossen" so nicht passt...

sammy
hobbyradler
hobbyradler
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 08:47:08

und gerade diese Tochter war die erste in meiner Familie welche anschließend auch sofort rausgekickt und Langzeitarbeitslose wurde,,,aus Frust ging sie sogar zur PDS.
Der kann ich die BRD-Segnungen in noch so hohen Tönen rosarot ausmalen, die will und will nicht anbeißen,,die ist geheilt,,*g*
hugo
geschrieben von hugo

Mit "geheilt" meinst du sicherlich deine Tochter und nicht die PDS.

Bei rosarot denke ich an ein Sprichwort das heißt: „Kleine Sünden, in diesem Fall Geflunker, bestraft Gott sofort“. Oder zumindest so ähnlich.

Gib also Acht, dass du heute nicht auf einer Bananenschale ausrutscht oder dir das Essen abrennt. Schreib morgen mal wie der Tag war.

Ciao
Hobbyradler
hugo
hugo
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2012, 09:44:40
hm klaus, das haste jetzt recht ordentlich erklärt, das meiste hab ich begriffen bzw sah ich auch so oder so ähnlich.

Nicht die Politiker wollten die schnelle Einheit - sie wurden mehr oder weniger getrieben- und zwar von der DDR-Bevölkerung.


stimmt, aber die Politiker waren -durch ihre Nichteinigkeit (ost-west,) durch die Überheblichkeit der Wessis (kohl und co)und die leichtfertigen Versprechungen selbst dran Schuld an dem was nun vor sich ging.

mit der Zunehmenden Abwanderung (Flucht war es ja nun nicht mehr) hatte nicht nur die DDR ihre Sorgen (Du beschreibst das ja) sondern auch die BRD stand dadurch vor gewaltigen Problemen.

und um diese Probleme zu mindern scheint sich Kohl, entgegen dem gerade erst formulierten 10 Punkteprogramm, für das superschnelle "Einverleiben" entschieden zu haben um der Vereinnahmung der BRD durch die Ossisturmflut zu entgehen.

leider hab ich da keine glaubhaften Zahlen gefunden, aber bei dieser Gelegenheit einige interessante Bemerkungen zur generellen Situation in der BRD durch Zuwanderer, Einwanderer Übersiedler usw,,

zwischen 1949 und 1989 kamen wohl fast 20 Millionen Neubürger in die BRD. Die Bundesrepublik gewann damit, ohne einen Pfennig an eigenen Ausbildungskosten zu investieren, ein zusätzliches Arbeitskräftepotential mit geschulten Fertigkeiten und Sprachkompetenzen, mit günstiger Altersstruktur, hoher Leistungs- und Mobilitätsbereitschaft.

Diese Menschen machten den Arbeitsmarkt durchlässiger, bremsten den Lohnauftrieb, unterstützten die antiinflationären Tendenzen, verbesserten die Wettbewerbsfähigkeit der westdeutschen Wirtschaft, steigerten deren Gewinne und damit auch die Investitionsfähigkeit,,,,trotz aller damit verbundenen Probleme Aufwändungen und organisatorischer Befindlichkeiten stieg der Wohlstand dank dieser Aktivität schneller an, als er ohne sie hätte ansteigen können.
(so gefunden bei Auszug aus: "Deutsche Gesellschaftsgeschichte 1949-1990"

aber nochmal zurück zu Kohl, der hatte wohl doch eher die Hosen voll beim Gedanken an die zu bewältigende Flut durch die einfliegenden Ossis und war weniger darauf bedacht die DDR Wirtschaft vor Verlusten zu bewahren,

denn das hätte er ja anschließend vielfach beweisen können und hat dabei -gerade wegen seiner vollmundigen Versprechungen kläglich versagt und viele Menschen enttäuscht..

ich denke das z.B wir beide nicht durch kohlsche Leistungen sondern eher dem Zufall geschuldet, nicht -wie so viele unserer Mitmenschen- untergebuttert wurden.

hobbyradler danke für die Warnung, ich werd aufpassen und gar nicht erst das Bett verlassen, vielleicht hilfts *g*

hugo

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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 10:44:34
"leider hab ich da keine glaubhaften Zahlen gefunden, aber bei dieser Gelegenheit einige interessante Bemerkungen zur generellen Situation in der BRD durch Zuwanderer, Einwanderer Übersiedler usw,, "
geschrieben von hugo


Nach dem Höhepunkt 1989/90 ließ die Abwanderung ab 1991 nach, gleichzeitig nahm die Zahl der Zuzüge vom früheren Bundesgebiet in die neuen Länder und nach Berlin-Ost zu.
Während 1990 noch 395 343 Menschen von Ost nach West wechselten und weniger als 10 Prozent (36 217 Personen) den umgekehrten Weg einschlugen, entspannte sich die Lage nach der Einheit deutlich.
Zwischen Oktober 1989 und Ende 1990 verließen etwa 512.000 die DDR.

Das hätte sowohl für die DDR - als auch für die BRD sehr schwierig werden können.

Das an allem natürlich Kohl schuldig war, kommentiere ich nicht mehr, denn deine "Kohl-Aversion" will ich dir nicht nehmen.

P.s. Meine gesamte Familie - also Geschwister(3+2) ... Kinder(2+4), Schwiegerkinder(2) ... erwachsene Enkel(2) haben ordentlich bezahlte Jobs - wurden also nicht "untergebuttert".
Wenn das Zufall ist - wie du schreibst - hat sich der Zufall hier ziemlich unwissenschaftlich oft ( zu 100%)ereignet.
Ist das noch Zufall?????

hugo
hugo
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von hugo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2012, 12:02:00
P.s. Meine gesamte Familie,,,haben ordentlich bezahlte Jobs - wurden also nicht "untergebuttert".
Wenn das Zufall ist - wie du schreibst - hat sich der Zufall hier ziemlich unwissenschaftlich oft ( zu 100%)ereignet.
Ist das noch Zufall?????


na da bin ich ja von den Socken,,,Donnerwetter, gratuliere zum perfekten Glück.

Also hier haben die meisten Menschen ihren Job verloren und in meiner Familie ebenfalls ,,,,wer heute einen halbwegs ordentlich bezahlten Job hat, hat ihn auf anderem Gebiet, anderer Funktion anderer Tätigkeit anderer Gegend Deutschlands ergattert.

aber wenn Du der Meinung bist das der Zufall so reichlich und so günstig ausgefallen ist, dann ists wohl doch Zufall oder der Armutsbericht lügt,

ergo lügen die Statistiker, die Wissenschaftler, die deutschen Ämter, alle welche dafür die notwendigen Daten preisgaben,,

vielleicht hätteste schreiben sollen, Deine Familienmitglieder haben es geschafft und haben wieder ordentlich bezahlte Jobs.

naja und weil das hier in Vorpommern als Standard, als Normalität so gut wie ausgeschlossen ist,,,stimmt eben der Armutsbericht mit meinen Beobachtungen überein. Der Begriff "gutbezahlte Jobs in Vorpommern" ist hier fast völlig unbekannt, er fällt in o.g Bericht zufällig oder absichtlich nicht ein einziges mal,,

Zufälle gibts *g*

danke für die statistischen Daten der hin und Herbewegung zur Wendezeit,,, 512.000 ,,mensch, muss es damals freistehende Wohnungen und offene Jobs gegeben haben, da wär ja ein großes Problem spontan -wenn auch provisorisch- erst mal gelöst gewesen.

hugo

EehemaligesMitglied58
EehemaligesMitglied58
Mitglied

Re: Minimalkonsens?
geschrieben von EehemaligesMitglied58
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 12:32:33
Mann Hugo, wie sich die situation vor und nach den ersten montagsdiskussionen entwickelte haben wir hier schon X mal diskutiert.
Ich weiß nicht, warum Du das thema immer wieder hochkochst, Dein frust muß ja unermeßlich sein.
So unermeßlich, daß Du sogar versuchst der ehemaligen DDR bevölkerung ihren willen zur einheit Deutschlands abzusprechen.
So eine getürkte argumentation, was wohl auf den ersten Demos gefordert wurde und daraus abzuleiten, daß die einheit gar nicht gewollt war, ist geradezu abenteuerlich und ein krummer versuch von geschichtsfälschung.
Ich will jetzt nicht weiter darauf eingehen, denn da ist in früheren diskussionen alles gesagt, aber das Du Dir hier den titel "ewiggestriger" mit deiner diskussion förmlich erbettelst dürfte nun völlig klar sein.
Und hör bitte auf Meck Pomm dauernd als ein land von hunger, armmut und elend darzustellen.
Dieser landstrich war schon immer eine region ohne größere industrieansiedlung und landwirtschaftlich geprägt.
Da war schon immer weniger geld unterwegs als in Bayern oder Sachsen, aber verhungern wird auch jetzt keiner dort.



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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 12:32:33
"Also hier haben die meisten Menschen ihren Job verloren und in meiner Familie ebenfalls ,,,,wer heute einen halbwegs ordentlich bezahlten Job hat, hat ihn auf anderem Gebiet, anderer Funktion anderer Tätigkeit anderer Gegend Deutschlands ergattert."
geschrieben von hugo


Das ist ja der Hammer.

Also - ihren alten Job haben auch nicht mehr alle und an ihrem alten Wohnort wohnen einige auch nicht mehr.

Es soll ja Leute gegeben haben, die nach dem Systemwechsel überhaupt nicht mehr gebraucht wurden, weil sie hauptamtl. Parteisekretäre, Gewerkschaftsfunktionäre, "Menschenbeschatter", "Brief- und Paketöffner"... waren.
Die mussten dann auch ihren "Beruf" oder (und) Wohnort wechseln.

Ich will dir was Sensationelles verraten.
Auch zu DDR-Zeiten haben Menschen ihren Wohnort verlassen und sich dort niedergelassen, wo es Arbeit gab.
Und noch sensationeller - viele haben umgeschult und völlig neue Tätigkeiten bekommen.
In meiner Heimatstadt wurde 1964 ein Faserwerk gebaut - die Arbeitskräfte kamen aus der ganzen DDR. Für einige war es der 3. o. 4. Wohnortwechsel ( z.B. Chemiker... mit Familie)
20 Km entfernt wurde in den 50-igern eine ganze Stadt neu gebaut( Eisenhüttenstadt), um Wohnraum für Arbeitskräfte für das Hüttenkombinat zu schaffen. Über 50.000 siedelten sich an und sie kamen aus Thüringen bis Mecklenburg und waren z.T schon über 50.....

In meiner Familie war ich wohl der "Sesshafteste", was mit meiner Tätigkeit zusammenhängt.

Mehr will ich zu deinen sinnlosen Motzereien zum Thema Orts- und Tätigkeitswechsel nicht mehr schreiben.
Ist mir echt zu blöd !



justus39
justus39
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von justus39
als Antwort auf Marija vom 14.03.2012, 08:12:08
Und eines möchte ich dir und jenen, die sich enttäuscht fühlen noch sagen :

'Ich habe beruflich und privat ebenso viele freundliche Menschen wie egoistische Menschen aus dem Osten erlebt.
Und die Egoisten haben mit knallharten Bandagen gekämpft und stehen beruflich bei den "Millionenverdienern". Mit Intrigen und Stasimethoden haben sie nicht wenige Male die Westdeutschen rausgekickt.
Mensch bleibt Mensch.

Meine Meinung
Marija


Es ist erstaunlich und bitter, wie Menschen ganz plötzlich mit den veränderten Umständen zu anderen Menschen wurden, und oft finden sich der Ehrlichen und Anständigen dann auf der Verliererseite wieder.
Es waren die Genossen eben jener Partei, welche wenige Jahrzehnte zuvor die Unternehmer, Handwerker und Gewerbetreibenden enteigneten oder zu Genossenschaften zusammenschlossen. Sie waren es auch, die Landwirte unter Druck setzten, Güter verstaatlichten und Bauern in die LPG s trieben.
Und genau diese Leute waren nach der Wende die ersten Unternehmer. Die zuvor Gründstücke verstaatlichten fand man als Immobilienmakler wieder, sie gründeten GmbH s, betrieben Agenturen und produzieren sogar im Auftrag unserer staatlichen Fernseh- und Rundfunkanstalten Sendebeiträge und auch ganze Unterhaltungssendungen.

Karl Marx muss doch inzwischen im Grab als Ventilator rotieren.

L.G. justus

justus39
justus39
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 14.03.2012, 13:36:42
Ich will dir was Sensationelles verraten.
Auch zu DDR-Zeiten haben Menschen ihren Wohnort verlassen und sich dort niedergelassen, wo es Arbeit gab.
Und noch sensationeller - viele haben umgeschult und völlig neue Tätigkeiten bekommen.



Sehr oft war es auch die Aussicht auf eigene Wohnung, die Familien in die neuen Industriegebiete lockte.
olga64
olga64
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Re: Minimalkonsens?
geschrieben von olga64
als Antwort auf hugo vom 14.03.2012, 12:32:33


Also hier haben die meisten Menschen ihren Job verloren und in meiner Familie ebenfalls ,,,,wer heute einen halbwegs ordentlich bezahlten Job hat, hat ihn auf anderem Gebiet, anderer Funktion anderer Tätigkeit anderer Gegend Deutschlands ergattert.


hugo


Immer die gleiche Leier: wer zu Wendezeiten 40 Jahre und älter war, wird sicher heute auf keinerlei Job mehr angewiesen sein - er kassiert einfach wie auch die Wessis Rente.
Wer zu Wendezeiten 10 - 12 Jahre alt war, also ein Kind, wird sich an diese wundervollen Zeiten in dem erfolgreichen Staat der DDR überhaupt nicht mehr erinnern und nur noch gelangweilt sein, wenn Opa davon erzählt.
Ich plädiere wirklich wieder mal dafür, dass diese Unterschiede Ossi und Wessi endlich der Vergangenheit angehören und wir nicht darauf warten müssen, dass sich dies biologisch lösen wird. Olga

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