Innenpolitik Schnauze, Ossi !
Dann hattest du ja damals deinen politischen Standpunkt, zumindest vorübergehend, grundlegend geändert – und bist offensichtlich enttäuscht worden?
Ciao
Hobbyradler
Meinen politischen Standpunkt habe ich erst in den letzten Jahren geändert, und das nicht vorübergehend. Bis dahin glaubte ich noch, dass die BRD keine Kriege unterstützt und dass die Medien die Wahrheit verbreiten.
Ich glaubte an soziale Gerechtigkeit und an das Grundgesetz.
Für mich kommt links und rechts auch nicht in Frage, und da ich keine Partei wählen kann, die Kriege unterstützt, spare ich mir nun den Weg zum Wahllokal.
Dass ich von der BRD enttäuscht wurde macht aber für mich die DDR auch nicht besser.
Es ist nicht alles Gold und es war nicht alles Gold - drüben in der DDR und hier im Westen.
Unrecht hat einen langen Schatten.
Ich denke, das wissen inzwischen alle.
Und wir wissen auch, dass der Schatten mitläuft.
Aber :
Wer nach vorne in die Zukunft blickt, dem ist der Schatten nur noch ein Lichtspiel.
Marija
Marija,
Du sagst es,
das ist auch meine Devise, und ich würde kaum noch nach hinten schauen, wenn ich nicht laufend daran erinnert würde.
Mein Gedanken und Gefühle verpacke ich gern in einer frei erfundenen Geschichte.
Stell Dir einmal vor,
eine Frau hätte sich nach vielen Ehejahren von ihrem Mann getrennt und neu geheiratet.
Sie könnte in der neuen Ehe eigentlich ganz zufrieden sein. Aber ihr jetziger Mann lässt keinen Tag vergehen, ohne über seinen Vorgänger zu schimpfen, obwohl er ihn selbst kaum gekannt hat.
Tag für Tag muss sich nun die Frau anhören, wie gut sie es doch bei ihm hätte und wie schändlich sie früher behandelt worden wäre.
Wehe die Frau wagt es auch nur einmal vorsichtig zu widersprechen, dass auch ihr geschiedener Mann gute Seiten hatte und dass sie auch mit ihm schöne Stunden verbrachte.
Dann bezichtigt er sie sofort der Komplizenschaft mit seinem verbrecherischen Vorgänger und hält ihr vor, dass sie es nicht verdient hätte, mit ihm verheiratet zu sein.
Kannst Du Dir vorstellen, dass diese zweite Ehe sehr glücklich ist?
Dabei hätte sie es doch eigentlich verdient, nach ihrer Enttäuschung, glücklich zu sein.
L.G.
Justus
Justus,
ich kenne hier diese Geschichte seit 5 Jahren anders. Da macht die Frau ihrem zweiten Ehemann laufend Vorwürfe und Schuldzuweisungen, weil es ihr nicht so gut geht, wie sie es sich vorgestellt und gewünscht hat, ja sie gibt ihm sogar die Schuld daran, daß ihre erste Ehe nicht geklappt hat und sie ihn, den zweiten, eigentlich gar nicht heiraten wollte, sondern zur Ehe gezwungen wurde.
Kannst Du Dir vorstellen, daß der neue Ehemann irgendwann mal die Nase voll hat, von dem ständigen Gemecker?
--
adam
ich kenne hier diese Geschichte seit 5 Jahren anders. Da macht die Frau ihrem zweiten Ehemann laufend Vorwürfe und Schuldzuweisungen, weil es ihr nicht so gut geht, wie sie es sich vorgestellt und gewünscht hat, ja sie gibt ihm sogar die Schuld daran, daß ihre erste Ehe nicht geklappt hat und sie ihn, den zweiten, eigentlich gar nicht heiraten wollte, sondern zur Ehe gezwungen wurde.
Kannst Du Dir vorstellen, daß der neue Ehemann irgendwann mal die Nase voll hat, von dem ständigen Gemecker?
--
adam
In weiteren großstädten war es ähnlich, schreibst Du selbst.
Da mach ich mir schon einen anderen reim, drauf als Du.
ja das stimmt, Du reimst Dir nachträglich eine ganz andere Version zusammen, die erst nach dem Eingreifen von Kohl und co zustandekam.
Alles das was bis dahin objektive Wahrheit war, haste geflissentlich vergessen, weils nun nicht mehr in den Kram des gewendeten grams passte.
Von Deiner Wendung geh ich mal aus da ich irgendwo gelesen habe das Du vorher bei den Montagsdemos dabei gewesen warst, was Deinen heutigen Behauptungen bezüglich Deiner damaligen Sichtweise relativ oft widerspricht (denn die Montagsdemonstrierer hatten anfangs völlig andere Sprüche drauf und die fehlen nun)
Wie also würdest Du erklären das z.B. noch im November 1989 von der überwältigenden Mehrheit der DDR-Bevölkerung ganz andere -durch Bürgerrechtler formulierte- denkbare und wünschenswerte Zielstellungen eingefordert wurden?
und in einer historisch ultrakurzen Zeit von wenigen Tagen und Wochen solch ein gewaltiger Umschwung der Meinungen der großen Masse herbeigeführt wurde ??
war da Demokratie im Spiel ? sicher nicht, aber was war es ??
wurdest Du überredet, überzeugt, erpresst, gedopt ?? nee sicher nicht, Du wurdest vermutlich gelockt, gekauft, geködert, verführt so wie überwiegend wohl Jene die sich plötzlich als Stimmvieh für den völlig unbekannten Lothar de Maizière wiederfanden.
vielleicht haste schon verdrängt was vielen Wessis sicher gar nicht mehr präsent ist bzw vergessen wurde ?
Aufruf "Für unser Land", 26. November 1989
übrigens läuft bei Phönix gerade eine Sendung Helmut Kohl gegen Wolfgang Schäuble,,,,entsetzlich was für Leute das sind welche Dich damals "überzeugten"
hugo
war da Demokratie im Spiel ? sicher nicht, aber was war es ??
wurdest Du überredet, überzeugt, erpresst, gedopt ?? nee sicher nicht, Du wurdest vermutlich gelockt, gekauft, geködert, verführt so wie überwiegend wohl Jene die sich plötzlich als Stimmvieh für den völlig unbekannten Lothar de Maizière wiederfanden.
hugo
Willst du damit sagen es war Habgier? Oder erkläre es für mich etwas deutlicher.
Ciao
Hobbyradler
Wie also würdest Du erklären das z.B. noch im November 1989 von der überwältigenden Mehrheit der DDR-Bevölkerung ganz andere -durch Bürgerrechtler formulierte- denkbare und wünschenswerte Zielstellungen eingefordert wurden?
Ganz einfach hugo:
Plötzlich tat sich die Chance auf, die DDR ganz los zu werden und der Bundesrepublik beizutreten. Also änderten sich auch die Slogans.
Und was die "denkbaren und wünschenswerten" Zielvorstellungen anbelangt: Wer hätte denn das Experiment finanziert? Wie Du ja nach der Wende feststellen konntest, ist das Leben in der realen Welt etwas teuerer als das subventionierte im "real existierenden" Sozialismus.
--
adam
Willst du damit sagen es war Habgier? Oder erkläre es für mich etwas deutlicher.
hallo Hobbyradler, hm was fragst Du mich ?? ich kann da auch nur spekulieren was all diese Leute bewegte so stürmisch und mit wehenden Fahnen die Seiten zu wechseln.
adam hat zumindest eine halbwegs plausible Erklärung auf Lager wenn er von den sich plötzlich bietenden Möglichkeiten einer Wiedervereinigung spricht.
Da komm ich jedoch auch wieder auf die Version zurück, das die kohlschen Versprechungen (nachdem er ja ursprünglich selber ganz andere Vorstellungen nach seinem 10 Punkte-Programm plante ) doch unwiderstehliche Verlockungen enthielten, denen die ursprünglichen Mitläufer des DDR-Umsturzes nicht gewachsen waren.
Habgier ist wohl ein etwas zu gewagter Begriff, könnte aber in die richtige Richtung weisen.
Aber damit wirste sicher bei den Betroffenen und deren Motivatoren nicht auf Gegenliebe sondern auf teils gespielte und teils echte Entrüstung stoßen.
haste das übrigens geschnallt das damals über 1,1 Million Bürger diesen Aufruf (einer von mehreren Aufrufen)
unterschrieben hatten, bei ca 9 000 Ablehnungen.
der übrigens am Tage der Kohl Papiere erschien
hugo
haste das übrigens geschnallt das damals über 1,1 Million Bürger diesen Aufruf (einer von mehreren Aufrufen)
unterschrieben hatten, bei ca 9 000 Ablehnungen.
übrigens am Tage der Kohl Papiere erschien-
Ist da das
--- Schnauze halten... Ossis--- noch treffend...????
Gruß weserstern
Das mit den Unterschriften habe ich nun nachgelesen.
Mit welchen Versprechungen hat Kohl gelockt, sie aber nicht eingehalten? Er forderte doch sogar einiges.
Ciao
Hobbyradler
Mit welchen Versprechungen hat Kohl gelockt, sie aber nicht eingehalten? Er forderte doch sogar einiges.
Ciao
Hobbyradler
Ist da das Schnauze halten... Ossis--- noch treffend...????
ach weeeste was weserstern (hast übrigens n interessanten nick) hier gehts ja ursprünglich nur um ein Schlagwort, einen Buchtitel, eine Überschrift ohne tieferen Unsinn *g*
wenn wir davon ausgehen das sich das Rad der Geschichte nicht zurückdrehen läßt, wir uns also hier in der Rückschau an Details und am Großen Ganzen reiben, dann macht das für Einige (die das hier auch wieder verlautbarten)keinen Sinn,,,aber wir sind ja hier nicht der Gesetzgeber der vorwiegend für die Zukunft tätig wird,,
wir können es uns leisten ausgiebig Rückschau zu halten, (mag sie für den Einen oder Anderen auch noch so langweilend zu sein)und, wir können mit und durch unsere Erkenntnisse/Erfahrungen zumindest für mehr Klarheit, Wahrheit und Rechtfertigung sorgen und vielleicht auch n kleines bisschen beitragen die guten Erfahrungen zu erhalten und negative zu meiden.
hugo