Innenpolitik Schnauze, Ossi !

contraklaus, du sagst es!

justus,

haben eigentlich Du und ähnlich Denkende noch was anderes, außer Euerem Feindbild, in die neue Bundesrepublik mitgebracht?

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adam

Trotzdem ist es historisch falsch und ungerecht, nur dem östlichen Teil unseres Landes den Status eines besetzten Landes zuzusprechen und die Besetzung des westlichen Teils
durch die westliche Siegermacht , die übrigens bis heute anhält, zu verschweigen.

Das stimmt einfach nicht! Als Ur-Wessi kann ich dazu nur sagen, dass ich schon als Kind lernte und wusste, dass Westdeutschland ein besetztes Land war, und zwar von Amerikanern, Briten und Franzosen. In meiner Geburtsstadt und überhaupt in der Pfalz gab und gibt es noch einige Kasernen, die nach ihrem Nazigebrauch von den Besatzungsmächten übernommen wurden. Auch eine zivile Siedlung, genannt "Klein-Amerika" gibt es noch heute, mit eigenen Schulen, Krankenhäusern, Geschäften usw. Mit den amerikanischen Straßenkreuzern bin ich aufgewachsen und beim Lärm der laufend tieffliegenden Militärmaschinen war es manchmal schwer, sich während des Unterrichts oder bei den Hausaufgaben zu konzentrieren. Von den Franzosen weiß ich noch, dass sie für Kinder von gefallenen deutschen Soldaten Weihnachtsfeiern ausrichteten.

Warum also schreibst Du von historisch falsch und ungerecht? Ganz Deutschland war ein besetztes Land und jeder wusste dies. Der Unterschied liegt nur darin, dass Westdeutschland von den Besetzern echte Demokratie vermittelt, ja aufgezwungen bekam, die DDR aber Diktatur von einer Diktatur übernehmen musste. Von den daraus folgenden wirtschaftlichen Erfolgen, bzw. Misserfolgen ganz zu schweigen.

Aus welchem Grund sollte sich Westdeutschland die Besetzer weg wünschen? Sie benahmen sich überwiegend anständig und besonders die Amerikaner ließen viel Geld in deutschen Geschäften. Es ging den Wessis doch gut, und die Ossis wollten eben dasselbe. Dies ist menschlich und nicht verwerflich. Und obendrein kann jetzt jeder in ganz Deutschland nach Herzenslust meckern, ist doch auch ganz schön, oder?

Clara

Ich lese sie gelegentlich, und finde sie immer wieder gut.

Schnauze Wessi

Ein herrlich gelungener satirischer Artikel von Holger Witzel sind auch seine Gedanken zum Bundespräsidentenwahlspektakulum.

Ein Maskenball

haben eigentlich Du und ähnlich Denkende noch was anderes, außer Euerem Feindbild, in die neue Bundesrepublik mitgebracht?

oh ja adam das haben wir,,,,um Dir eine kleine Freude zu bereiten will ich mich mal auf einige wenige Mitbringsel (die immer wieder gerne gehört werden,,) beschränken.

einen gewaltigen Rückstand der Ossis besonders unseren miserablen durch den Sozialismus deformierten psychischen Zustand. Unser Defizit aus eigenem Antrieb aktiv zu sein also unsere Unselbständigkeit und Unfähigkeit uns in der neuen Freiheit zurecht zu finden. Wir haben eine Ich-Schwäche, dafür findeste bei uns eine gewaltige Obrigkeits-Hörigkeit, Versorgungsmentalität usw, naja und noch viel viel mehr ähnlicher negativer Eigenschaften,,
auch so und außerdem lügen wir fast so oft wie die Wessis, nur nicht so gekonnt.

hugo

Trotzdem ist es historisch falsch und ungerecht, nur dem östlichen Teil unseres Landes den Status eines besetzten Landes zuzusprechen und die Besetzung des westlichen Teils
durch die westliche Siegermacht , die übrigens bis heute anhält, zu verschweigen.

Das stimmt einfach nicht! Als Ur-Wessi kann ich dazu nur sagen, dass ich schon als Kind lernte und wusste, dass Westdeutschland ein besetztes Land war, und zwar von Amerikanern, Briten und Franzosen. In meiner Geburtsstadt und überhaupt in der Pfalz gab und gibt es noch einige Kasernen, die nach ihrem Nazigebrauch von den Besatzungsmächten übernommen wurden.
Clara

Du hast Recht, clara!
Das Gleiche wollte contraklaus auch zum Ausdruck bringen.
Dabei zitierte er sysiphus vom 10.03.2012 12:56 , der nur die russische Besatzungszone als wirklich besetzt anerkannte.
Die etwas ironische Ausdrucksweise von contraklaus lässt sich da leicht missverstehen, aber er trifft damit den Nagel auf den Kopf.

Gruß justus

Gut hugo. Du beantwortest meine Frage also mit einem klaren Nein.

Ich kenne keine Unterscheidung mehr zwischen Ossi und Wessi, nur solche die den Unterschied hochhalten und solche, die das nicht tun. Ich meine, das ist deutlich.

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adam

Ein Feindbild hatte ich nie im Gepäck, dafür hatte ich viel Hoffnung und Vertrauen mitgebracht.
Vertrauen auf die Rechtschaffenheit unserer Politiker und auf die Wahrheitsliebe unserer Medien. Davon habe ich allerdings inzwischen viel einbüßen müssen.

Ich habe aber auch viele Erfahrungen aus einer bürokratischen Diktatur und im Umgang mit Holzköpfen und versteinerten sturen Ansichten mitgebracht. Das habe ich gut brauchen können und da konnte ich noch einiges dazu gewinnen. Auch mein Humor hat mir dort wie hier über vieles hinweggeholfen.
Es hat sich, wenn auch auf schmerzhafte Art, alles wieder ausgeglichen

Typische Ossis und typische Wessis sind mir kaum aufgefallen, ich finde nur auf beiden Seiten Menschen, die an ihrer alten unrealen Ideologie des kalten Krieges noch immer festkleben, und solche, die inzwischen dazugelernt und ihre Meinung revidiert haben.

Hallo Adam, wenn ich meine kinder und enkel betrachte, dann wird sich die Hugosche betrachtungsweise sehr bald biologisch lösen.
Bis auf ein paar ewige nachwuchslinke und wenige "falsch" erzogene verschwindet das Ossi/Wessi gerede und die hochjubelung der "ehemaligen" dann von selbst.

Ist es nicht völlig irreführend und im Grunde den Graben vertiefend, wenn in dieser Form allein den Ostdeutschen die Schuld an demselben zugeschrieben wird? Solange solche persönlichen Feindschaften wie hier im ST offenkundig gepflegt werden, wird es den Graben geben und daran beteiligt sind die Kontrahenten auf beiden Seiten. Ein Verweis auf die "biologische Lösung" ist geschmacklos, aber auch diese wird auf beiden Seiten wirken. Karl