Innenpolitik schavan

Mitglied_bed8151
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Re: schavan
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2012, 00:04:11
muss man erst plagiieren, also betrügen, um dann gutes (was immer das ist) tun zu können?
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w.
weserstern
weserstern
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Re: schavan
geschrieben von weserstern
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2012, 00:10:13
Vielleicht lief das früher ein wenig anders...

als man seine Doktorarbeit schrieb... mit Fußnoten... und Quellenangaben...

da gab es ja auch noch keinen großen Bruder... google...

weserstern
Re: schavan
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2012, 00:10:13
Warum verdrehst Du bewusst? Gute Nacht. So macht das keinen Sinn

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ehemaligesMitglied41
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Re: schavan
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.10.2012, 00:04:11
Nach über dreißig Jahren ist das verjährt.

..manchmal schreibst du auch was, nee das stimmt nicht!!

Verjährung von wegen!

Überlege mal was das bedeutet, wenn die Doktorarbeit nach 30 Jahren verjährt, dann ist sie eigentlich nicht mehr existent, juristisch gesehen.


Aber - hat sie nicht in der Zwischenzeit (30 Jahre) Gutes geleistet?


Es geht doch auch nicht darum, ob sie gutes geleistet hat, es geht um die Vorbildwirkung und sie ist strenge Katholikin. Zumindest sie ist überzeugt von der Bibel.

Ich finde auch, dass es keine derart unterschiedliche viele Dissertationsthemen mehr gibt, dass nicht zwangsweise irgendwo abgeschrieben werden muss.


Mag sein, dass es mitunter schwierig ist, passende und geeignete Dissertationsthemen zu finden, sie kann ja auch abschreiben,
doch sie muss die Quellenangabe machen!!!


Titel der Doktorarbeit:
Person und Gewissen


..ein..
silhouette
silhouette
Mitglied

Re: schavan
geschrieben von silhouette
als Antwort auf weserstern vom 16.10.2012, 00:07:16


Man gut... ich hatte nur eine Diplomarbeit der Wirtschaftswissenschaften...

und bin ja auch nicht so bekannt ...

weserstern

Die kann man sich nicht so drum herum zurecht fabulieren, da sind Zahlen drin, die belegbar sind......
Und du hast recht. Das Internet hat das Abkupfern beträchtlich erschwert. Die Doktorväter hatten kein Gedächtnis, das diesem nur entfernt vergleichbar wäre.
Marija
Marija
Mitglied

Re: schavan
geschrieben von Marija
Ich habe mir die pdf von schavanplag mal angeschaut.

Wirklich, da sind Schlampigkeiten drin.
Aber es ist kein Vergleich zu Guttenberg, der mit dem Internet und allen Segnungen der Technik arbeiten konnte..
Und vor dreißig Jahren - und mit 25 Jahren- da tickten die Uhren an manchen Fakultäten noch anders.
Es ist keine Entschuldigung, es ist ein Symbol der damaligen Zeit. Und für die damalige Zeit hat Schavan sogar sorgfältig gearbeitet.
Das ist meine Meinung zur ihrer Arbeit in Geisteswissenschaft.

Grundsätzlich sind die Gefährdungen "ungenau zu zitieren" in den Geisteswissenschaften sachgemäß viel größer als in den Naturwissenschaften.

Es ist alles bereits gesagt, bereits "vorformuliert". Und es ist gefährlich in solch kurzer Zeit - wie es Schavan tat - eine Dissertation zu schreiben.
Schavan konnte noch auf die alte Prüfungsordnung zurück greifen, in der man grundständig in den Geisteswissenschaften promovieren konnte.
So erklärt sich, wie sie mit 25 Jahren schon promoviert sein konnte.

Ich überspitze mal :
Eigentlich bleibt den Geisteswissenschaften in vielen Bereichen nur noch das "Roman schreiben", bei welchem beliebig auf Quellen zurück gegriffen werden kann ( Ironie), die man in eine Handlung einbettet.

Mir tut die Frau echt leid, denn ich weiß, wie schlampig auch manche Prüfer damals gearbeitet haben.

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hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: schavan
geschrieben von hobbyradler
Vielleicht wäre es ganz gut wenn Doktortitel nicht wie Sand am Meer zu erlangen wären. Dann bekäme ich auch wieder Achtung vor deren Träger.

Als Laie frage ich mich, ob nicht z.B. bei den Doktoren der Medizin das wissenschaftliche Niveau mit der Lupe zu suchen ist.

Ciao
Hobbyradler
urmelviech
urmelviech
Mitglied

Re: schavan
geschrieben von urmelviech
als Antwort auf Marija vom 16.10.2012, 06:05:14
Ich überspitze mal :
Eigentlich bleibt den Geisteswissenschaften in vielen Bereichen nur noch das "Roman schreiben", bei welchem beliebig auf Quellen zurück gegriffen werden kann ( Ironie), die man in eine Handlung einbettet.


Doch , doch . Vornehmer ist nicht selber schreiben, sondern schreiben lassen.
Mit Brille wär das nicht passiert, eben kein Profi.
... und wenn man schon klaut, dann nicht erwischen lassen.
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: schavan
geschrieben von pschroed
Schavan hat beim Plagiator Guttenberg den Mund zu voll genommen.

Schmeiße nicht mit Steinen wenn du selbst im Glashaus sitzt.

Phil.
Karl
Karl
Administrator

Re: schavan
geschrieben von Karl
als Antwort auf Marija vom 16.10.2012, 06:05:14
Guten Morgen Marija,

es gibt tatsächlich wichtige Unterschiede zwischen "geisteswissenschaftlichen" Arbeiten und z. B. naturwissenschaftlichen Dissertationen. Bei Letzteren reicht es zur Überprüfung nicht, Textvergleiche mit vorhergehenden Publikationen zu machen. Man müsste die Experimente "nachkochen", was wegen Zeit- und Arbeitsaufwand nur in begründeten Zweifelsfällen überhaupt noch vor Abschluss des Promotionsverfahrens geschehen kann. Naturwissenschaftliche Betrugsversuche fliegen deshalb häufig erst dann auf, wenn Nachfolger versuchen, auf die Ergebnisse aufbauend weiter zu kommen und das partout nicht gelingt. Solche Betrugsversuche verursachen also immer für andere hohe Kosten und verschlingen Arbeitszeit.

Jeder Wissenschaftler, egal ob in den Natur- oder Geisteswissenschaften baut auf der Arbeit von Vorgängern auf. Wichtig ist, dass immer sauber zu erkennen ist, was der eigene, neue Beitrag ist. Deshalb müssen die Arbeiten von Vorgängern zitiert werden. Ich kann mir vorstellen, dass es in den Geisteswissenschaften besonders schwierig ist, eigene Gedanken immer gut von den Gedanken anderer abzugrenzen, denn wir lesen und hören ja so viel und verweben dies in unsere eigenen Überlegungen, so dass nach x Reflexionen eventuell auch die Erinnerung verloren geht, dass der Anstoß zur Formulierung irgendwo aufgeschnappt wurde. Eigentlich basiert gerade kreatives Denken ja auf der freien Rekombination (Assoziation) älterer Gedankenbruchstücke.

Im Falle von Frau Schavan liegt nun ein Fachgutachten vor. Ich kenne dies nicht und ein Vergleich mit Guttenberg kann ich weder in die eine noch in die andere Richtung ziehen. Ich gehe davon aus, dass es nicht aus der Luft gegriffen ist, aber wir alle sollten die Beurteilung durch die Fakultät abwarten.

Eine Wissenschaftsministerin hat natürlich eine besondere Vorbildfunktion. Zudem hat sie ständig mit Wissenschaftlern zu tun und sie wäre völlig unhaltbar, wenn sie tatsächlich betrogen hätte. Verjähren tut in der Wissenschaft nichts und "Gutes tun" ist immer relativ. Zu Schavan wäre da einiges zu sagen, man bräuchte nur Lehrer in Baden-Württemberg fragen (Schavansinn).

Was mich an dem Fall sehr gewundert hat, war zu erfahren, dass Frau Schavan ohne jeden akademischen Abschluss promoviert hat. Bisher hatte ich geglaubt, dies sei nur in der Medizin möglich, jedenfalls wäre das an unserer Fakultät in der Biologie völlig undenkbar. Da war jemand sehr ehrgeizig und hatte wohl auch entsprechende Förderer, die dies möglich gemacht haben. Da stand Frau Schavan dann sicherlich unter einem enormen Erfolgsdruck.

Ich bin interessiert daran, wie die Geschichte ausgeht. Jedenfalls würde mich das gestern abgelegte "Vertrauensvotum" der Kanzlerin an Schavans Stelle nervös machen.

Karl

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