Innenpolitik Sarrazin - ab in die NPD!
Ich denke das ist relativ, ich habe gestern die Sendung von M. Lanz gesehen und es hat mich erstaunt was die beiden jungen Leute zu sagen hatten, nämlich wenn die jungen Leute ausgegrenzt werden ... keine Möglichkeit haben in der Freizeit deutsch zu sprechen dann verkümmert die Sprache ... er brachte das Beispiel, das die DDR Bürger ja alle Russisch gelernt hätten ... aber durch den mangelnden Gebrauch der Sprache das Gelernte verkümmert. Er sagte auch weiter, das viele einen Sprachmix nutzen DEUTSCH/TÜRISCH in einem Satz. Wenn wir uns die deutschen Jugendlichen anschauen, die auch in sogenannten Problemgebieten leben da herrscht auch ein Sprachmix zwischen allen möglichen Sprachen ... je nachdem wie sich der Freundeskreis zusammensetzt ....
Ich denke Schulen können ein Lied davon singen wie schlecht die Rechtschreibung, Grammatik und Lesen auch von Schülern beherrscht wird die keinen Migrationshintergrund haben.
Nun zu der Hälfte die "gezwungenermaßen" deutsch lernt möchte ich gern noch sagen, das es dabei sicherlich auch einige gibt die wie ich keine Sprachtalente sind, ich selbst tu mir auch sehr schwer ...7 Jahre Russisch nix ist davon geblieben, manch einen Satz verstehe ich aber sprechen oh Gott, 4 Jahre Englisch fast das gleiche Ergebnis ... ich denke, das es bei mir zumindest, nicht an mangelnder Intelligenz liegt sondern ich habe keine Melodie der jeweiligen Sprache im Blut
Christine
Ich denke Schulen können ein Lied davon singen wie schlecht die Rechtschreibung, Grammatik und Lesen auch von Schülern beherrscht wird die keinen Migrationshintergrund haben.
Nun zu der Hälfte die "gezwungenermaßen" deutsch lernt möchte ich gern noch sagen, das es dabei sicherlich auch einige gibt die wie ich keine Sprachtalente sind, ich selbst tu mir auch sehr schwer ...7 Jahre Russisch nix ist davon geblieben, manch einen Satz verstehe ich aber sprechen oh Gott, 4 Jahre Englisch fast das gleiche Ergebnis ... ich denke, das es bei mir zumindest, nicht an mangelnder Intelligenz liegt sondern ich habe keine Melodie der jeweiligen Sprache im Blut
Christine
@: "...7 Jahre Russisch nix ist davon geblieben, manch einen Satz verstehe ich aber sprechen oh Gott, 4 Jahre Englisch fast das gleiche Ergebnis ..."
Tröste dich; ich lerne bereits 77 Jahre Deutsch....
.....und beherrsche es immer noch nicht perfekt )(
Tröste dich; ich lerne bereits 77 Jahre Deutsch....
.....und beherrsche es immer noch nicht perfekt )(
Andere Staaten wissen es besser:
z.B. Israel - Dort bekommen Einwanderer, finanzelle Unterstützung nur,
Wenn sie nachweisen, das sie Hebräisch (mindest einen Lehrgang besucht haben, oder Certifikat nachweisen) beherrschen.
Man stelle sich das mal für Hartz IV vor, wie schnell dann deutsch gelernt wird.
Man muss es nur von der Politik aus regeln.
Aber wenn man 30 Jahre allein über Abitur und Schulsystem diskutiert.
Bei den so guten Förderalen System kommt das raus. was wir haben.
Urmel
z.B. Israel - Dort bekommen Einwanderer, finanzelle Unterstützung nur,
Wenn sie nachweisen, das sie Hebräisch (mindest einen Lehrgang besucht haben, oder Certifikat nachweisen) beherrschen.
Man stelle sich das mal für Hartz IV vor, wie schnell dann deutsch gelernt wird.
Man muss es nur von der Politik aus regeln.
Aber wenn man 30 Jahre allein über Abitur und Schulsystem diskutiert.
Bei den so guten Förderalen System kommt das raus. was wir haben.
Urmel
Ich möchte Euch von meinem gestrigen Abend erzählen.
Gestern Abend war ich zu einem Fastenbrechen, das hier in meinem Stadtteil organisiert wurde. Fastenbrechen, das nennt man das Essen nach Sonnenuntergang während der Ramadan(islam. Fasten)zeit. Es waren ca. 200 Menschen (Männer, Frauen und Kinder) gekommen, Moslems versch. Nationalitäten und auch viele Deutsche.
Wo man sitzen wollte, konnte man sich aussuchen. Ich setzte mich nicht zu den anwesenden Deutschen sondern an einen Tisch, an dem zwei ganz alte Frauen aus Anatolien, eine junge moderne, aber kopftuchtragende Frau, die hier aufgewachsen ist und zwei alleinstehende Frauen, mittleren Alters, aus Izmir saßen.
Die beiden Anatolierinnen sind seit ca. 45 Jahren in Deutschland und sprechen kein Wort deutsch. Sie hatten nie eine Chance es zu lernen. Die Izmir-Frauen sprachen einigermaßen gutes Deutsch und die junge Frau sprach es perfekt.
Während wir alle auf den Sonnenuntergang warteten, die türkischen Frauen mit sichtlichem Hunger, erklärte uns ein moslemischer Geistlicher was es heißt den Glauben zu leben. Und er beschrieb sehr unterhaltsam die Fastenregeln.
Bevor dann endlich gegessen werden durfte, sprach man gemeinsam ein Gebet. Dann war für diesen Tag das Fasten vorbei.
Auch für das Essen gibt es Regeln. Erst wird eine Dattel gegessen, dann eine Suppe, dann wird noch ein Gebet gesprochen. Danach gibt es Reis mit Fleisch und Salat und immer auch zu allem selbstgebackenes Fladenbrot. Zum Abschluss isst man etwas Süßes.
Als alle satt waren, sang der Geistliche noch ein Gebet. Danach saßen wir noch zusammen und unterhielten uns angeregt.
Ich kannte vor diesem Abend die Frauen nicht. Aber am Ende hatte ich neue Freunde gewonnen.
Ich hatte von keiner der Frauen den Eindruck, dass sie auch nur annähernd dumm wären. Im Gegenteil. Selbst die aus Anatolien stammenden Frauen wussten sich trotz der Sprachbarriere zu helfen. Sie unterhielten sich mit mir mit Händen und Füßen. Wir haben uns alle prächtig verstanden und viel gelacht.
Ich kannte vor diesem Abend diese Frauen nicht. Aber am Ende hatte ich neue Freunde gewonnen.
Es ist so einfach miteinander auszukommen. Man muss nur aufeinander zugehen.
Myrja
Gestern Abend war ich zu einem Fastenbrechen, das hier in meinem Stadtteil organisiert wurde. Fastenbrechen, das nennt man das Essen nach Sonnenuntergang während der Ramadan(islam. Fasten)zeit. Es waren ca. 200 Menschen (Männer, Frauen und Kinder) gekommen, Moslems versch. Nationalitäten und auch viele Deutsche.
Wo man sitzen wollte, konnte man sich aussuchen. Ich setzte mich nicht zu den anwesenden Deutschen sondern an einen Tisch, an dem zwei ganz alte Frauen aus Anatolien, eine junge moderne, aber kopftuchtragende Frau, die hier aufgewachsen ist und zwei alleinstehende Frauen, mittleren Alters, aus Izmir saßen.
Die beiden Anatolierinnen sind seit ca. 45 Jahren in Deutschland und sprechen kein Wort deutsch. Sie hatten nie eine Chance es zu lernen. Die Izmir-Frauen sprachen einigermaßen gutes Deutsch und die junge Frau sprach es perfekt.
Während wir alle auf den Sonnenuntergang warteten, die türkischen Frauen mit sichtlichem Hunger, erklärte uns ein moslemischer Geistlicher was es heißt den Glauben zu leben. Und er beschrieb sehr unterhaltsam die Fastenregeln.
Bevor dann endlich gegessen werden durfte, sprach man gemeinsam ein Gebet. Dann war für diesen Tag das Fasten vorbei.
Auch für das Essen gibt es Regeln. Erst wird eine Dattel gegessen, dann eine Suppe, dann wird noch ein Gebet gesprochen. Danach gibt es Reis mit Fleisch und Salat und immer auch zu allem selbstgebackenes Fladenbrot. Zum Abschluss isst man etwas Süßes.
Als alle satt waren, sang der Geistliche noch ein Gebet. Danach saßen wir noch zusammen und unterhielten uns angeregt.
Ich kannte vor diesem Abend die Frauen nicht. Aber am Ende hatte ich neue Freunde gewonnen.
Ich hatte von keiner der Frauen den Eindruck, dass sie auch nur annähernd dumm wären. Im Gegenteil. Selbst die aus Anatolien stammenden Frauen wussten sich trotz der Sprachbarriere zu helfen. Sie unterhielten sich mit mir mit Händen und Füßen. Wir haben uns alle prächtig verstanden und viel gelacht.
Ich kannte vor diesem Abend diese Frauen nicht. Aber am Ende hatte ich neue Freunde gewonnen.
Es ist so einfach miteinander auszukommen. Man muss nur aufeinander zugehen.
Myrja
Oh ja Myrja, solche Multikulti Kuscheleien kenne ich gut und zur genüge. Nicht rein theoretisch kann ich darüber schreiben. Jahrelang war ich in der Sozial- und Jugendarbeit tätig, in Berlin-Kreuzberg, im SO36-Kiez. Damals in den 70er und 80er Jahren wurde sich sehr gekümmert um delinquente deutsche und ausländische Jugendliche, um Schulschwänzer, um jugendlichen Vandalismus und zwar von idealistischen Menschen und Gruppen mit grenzenlosem Verständnis für die armen Kinder und Jugendlichen.
Als Beispiel für die Naivität gutmeinender linker und alternativer Integrationsidealisten willl ich von einem Multikultifest in den 70er Jahren, auf dem Mariannenplatz berichten. Ein Hammel wurde an einem Spieß gebraten, es kam zu radebrechender Unterhaltung zwischen den Männern. Wo waren die Frauen? Die saßen Abseits, umgeben vom Schwarm ihrer Kinder. Dem wurde keine Beachtung geschenckt, das war halt die türkische Kultur. Zwischendurch wurde Geld gesammelt für Ladenräume in der Dresdener Strasse. Da sollte ein Trefffpunkt entstehen für türkischstämmige Jugendliche. Und es wurde ein Jugendtreff, glücklicherweise für nicht lange Zeit. Bald war klar geworden es war ein Jugendprojekt für "Graue Wölfe", das sind türkische Nationalisten. Mit den faschistischen Unterstützern dieser Grauen-Wölfe-Jugendorganisation war gemeinsam gefeiert worden und der Kontakt zu den Freunden aus Anatolien wurde auch weiterhin gepflegt.
sysiphus...
Als Beispiel für die Naivität gutmeinender linker und alternativer Integrationsidealisten willl ich von einem Multikultifest in den 70er Jahren, auf dem Mariannenplatz berichten. Ein Hammel wurde an einem Spieß gebraten, es kam zu radebrechender Unterhaltung zwischen den Männern. Wo waren die Frauen? Die saßen Abseits, umgeben vom Schwarm ihrer Kinder. Dem wurde keine Beachtung geschenckt, das war halt die türkische Kultur. Zwischendurch wurde Geld gesammelt für Ladenräume in der Dresdener Strasse. Da sollte ein Trefffpunkt entstehen für türkischstämmige Jugendliche. Und es wurde ein Jugendtreff, glücklicherweise für nicht lange Zeit. Bald war klar geworden es war ein Jugendprojekt für "Graue Wölfe", das sind türkische Nationalisten. Mit den faschistischen Unterstützern dieser Grauen-Wölfe-Jugendorganisation war gemeinsam gefeiert worden und der Kontakt zu den Freunden aus Anatolien wurde auch weiterhin gepflegt.
sysiphus...
Hallo Sysiphus,
es ist typisch, dass viele, auch Du, eine solche Veranstaltung Kuschelei nennen. Ich nenne es ein gegenseitiges Kennen- und Verstehenlernen, ein Aufeinanderzugehen.
Als ehemaliger Sozialarbeiter müsstest Du eigentlich wissen, dass Moslems genau so unterschiedlich in ihrem Wesen und Denken sind, wie wir.
Ich habe nicht nur bei solchen Veranstaltungen Kontakt zu moslemischen Menschen. Ich arbeite hier im Stadtteil im sozialen Bereich und treffe täglich auf diese Menschen. In meinem engeren Freundeskreis sind einige Moslems. Und natürlich sehe ich nicht nur die positiven Dinge. Ich weiß durchaus, und erfahre dies des öfteren, dass es selbstverständlich auch schwarze Schafe gibt. Aber gibt es diese nicht auch bei uns? So mancher Jugendtreff wird unterwandert von Neonazis. Aber deswegen verurteilen wir doch nicht gleich alle Deutsche. Warum wird immer bei den Moslems nur das Negative gesehen?
In Deutschland leben ca. 3,5 Millionen Moslems. Denen gegenüber stehen ca. 50 Millionen Katholiken und Evangelische. Nicht mitgerechnet die ganzen kleineren Glaubensgemeinschaften und die orthodoxen Christen. Da kommen gut und gerne noch einmal mindestens 2, 5 Millionen hinzu. Religionen in Deutschland
Wovor also haben so viele Deutsche eigentlich Angst?
Myrja
es ist typisch, dass viele, auch Du, eine solche Veranstaltung Kuschelei nennen. Ich nenne es ein gegenseitiges Kennen- und Verstehenlernen, ein Aufeinanderzugehen.
Als ehemaliger Sozialarbeiter müsstest Du eigentlich wissen, dass Moslems genau so unterschiedlich in ihrem Wesen und Denken sind, wie wir.
Ich habe nicht nur bei solchen Veranstaltungen Kontakt zu moslemischen Menschen. Ich arbeite hier im Stadtteil im sozialen Bereich und treffe täglich auf diese Menschen. In meinem engeren Freundeskreis sind einige Moslems. Und natürlich sehe ich nicht nur die positiven Dinge. Ich weiß durchaus, und erfahre dies des öfteren, dass es selbstverständlich auch schwarze Schafe gibt. Aber gibt es diese nicht auch bei uns? So mancher Jugendtreff wird unterwandert von Neonazis. Aber deswegen verurteilen wir doch nicht gleich alle Deutsche. Warum wird immer bei den Moslems nur das Negative gesehen?
In Deutschland leben ca. 3,5 Millionen Moslems. Denen gegenüber stehen ca. 50 Millionen Katholiken und Evangelische. Nicht mitgerechnet die ganzen kleineren Glaubensgemeinschaften und die orthodoxen Christen. Da kommen gut und gerne noch einmal mindestens 2, 5 Millionen hinzu. Religionen in Deutschland
Wovor also haben so viele Deutsche eigentlich Angst?
Myrja
Re: Sarrazin - ab in die NPD!
Ich setzte mich nicht zu den anwesenden Deutschen sondern an einen Tisch, an dem zwei ganz alte Frauen aus Anatolien, eine junge moderne, aber kopftuchtragende Frau, die hier aufgewachsen ist und zwei alleinstehende Frauen, mittleren Alters, aus Izmir saßen.
Die beiden Anatolierinnen sind seit ca. 45 Jahren in Deutschland und sprechen kein Wort deutsch. Sie hatten nie eine Chance es zu lernen.
Myrja
Frage:
Warum hatten sie nie eine Chance Deutsch zu lernen?
loretta
Ganz einfach Loretta,
sie kamen in den 60er Jahren nach Deutschland als Analphabetinnen aus einer Gegend, wo es noch keine Schulpflicht gab und Mädchen nur zu Hausfrauen und Müttern erzogen wurden. Später kamen dann die Kinder, für die sie da zu sein hatten. Genügend Kindergartenplätze waren eben so wenig selbstverständlich wie emanzipierte Ostanatolinnen. Sie lebten noch die althergebrachten Rollen ihrer ehemaligen Heimat. Heute sind sie in einem Alter (ich schätze sie auf ca. 75 Jahre), wo es wirklich schwer fällt noch schreiben und lesen zu lernen.
Ihre Männer haben die Arbeiten hier gemacht, für die wir Deutsche uns zu fein waren. Lassen wir die Frauen doch nun in Ruhe ihr Altsein genießen.
Myrja
sie kamen in den 60er Jahren nach Deutschland als Analphabetinnen aus einer Gegend, wo es noch keine Schulpflicht gab und Mädchen nur zu Hausfrauen und Müttern erzogen wurden. Später kamen dann die Kinder, für die sie da zu sein hatten. Genügend Kindergartenplätze waren eben so wenig selbstverständlich wie emanzipierte Ostanatolinnen. Sie lebten noch die althergebrachten Rollen ihrer ehemaligen Heimat. Heute sind sie in einem Alter (ich schätze sie auf ca. 75 Jahre), wo es wirklich schwer fällt noch schreiben und lesen zu lernen.
Ihre Männer haben die Arbeiten hier gemacht, für die wir Deutsche uns zu fein waren. Lassen wir die Frauen doch nun in Ruhe ihr Altsein genießen.
Myrja
Re: Sarrazin - ab in die NPD!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Na, dann möchte ich jetzt auch mal eine Geschichte erzählen:
Ich verteile manchmal auf meiner Straße in den Nachbarschaftshäusern Handzettel von bevorstehenden Kirchenkonzerten, bei denen ich im Chor mitsinge. Ich klingel dann irgendwo und bin immer froh, wenn mir einer die Tür aufmacht. So auch einmal, als mir jemand, der ein Schild einer Rechtsanwaltskanzlei an der Tür hatte, zwar mit etwas bulliger und schroffer Stimme, aber immerhin nicht unfreundlich öffnete und gleich vor seine Tür trat, um zu gucken, wer da unverschämterweise bei ihm klingelte. Ich erklärte ihm, dass ich meine Konzertzettel in die Briefkästen werfen wolle. Darauf er: „Oh, das interessiert mich auch, bitte geben Sie mir doch auch einen Handzettel“. Ich erzählte ihm dann einiges von den kulturellen Hochgenüssen, dem tollen Orchester, Chor und Solisten, die ihn erwarten würden, und er versprach mir, darüber nachzudenken, ob er käme.
Danach erzählte ich freudig erregt in meinem Chor, wie schön es doch sei, auf diese Weise mit netten Nachbarn ins Gespräch zu kommen, dann lerne man sie doch mal kennen und könne sie demnächst auf der Straße grüßen und ansprechen.
Einige Wochen später sah ich an dem Haus, in dem er seine Praxis hatte, ein über die ganze Hauswand gespritztes rotes Riesengraffiti mit der Aufschrift: „Naziverteidiger raus! Keine Nazis!“ Und ich dachte: So ein sympathischer Mensch wird hier für das ganze Viertel sichtbar auf diese Weise verunglimpft, wie schrecklich! Allerdings wurde mir doch etwas mulmig, weil ich über die Berechtigung des Graffitis ins Grübeln kam. Die Schrift wurde wieder entfernt, und sofort fand sich ein neues Graffiti ähnlichen Inhalts auf der Hauswand, auch dieses wurde wieder entfernt, daraufhin wurde vor seinem Fenster an einem Elektrokasten ein kleineres Poster von der Antifa gegen Nazis aufgeklebt mit einem Pfeil nach oben zu seinem Fenster hin. So ging das immer hin und her, immer wieder mal solche Sachen, mal an der Wand, mal auf dem Kasten. Und dann unterhielt ich mich mit einem anderen Nachbarn darüber, und er wies mich darauf hin, dass dieser Anwalt ein stadtbekannter Nazi sei, der für angeklagte Nazis die Verteidigung übernehme, ich könne mich im Internet schlau machen. Das tat ich, und da fand ich einschlägige Texte von ihm als einen der führenden intellektuellen Köpfe der Nazis in unserer Stadt.
Und was lernen wir daraus? Dass es überall Wölfe im Schafspelz gibt, bei den Muslimen, bei den Christen (sogar bei den Kirchenmusik liebenden Christen), bei den Juden, bei den Buddhisten, bei den Hinduisten . . . na ja, ich muss ja wohl nicht alle aufzählen, oder?
Ich verteile manchmal auf meiner Straße in den Nachbarschaftshäusern Handzettel von bevorstehenden Kirchenkonzerten, bei denen ich im Chor mitsinge. Ich klingel dann irgendwo und bin immer froh, wenn mir einer die Tür aufmacht. So auch einmal, als mir jemand, der ein Schild einer Rechtsanwaltskanzlei an der Tür hatte, zwar mit etwas bulliger und schroffer Stimme, aber immerhin nicht unfreundlich öffnete und gleich vor seine Tür trat, um zu gucken, wer da unverschämterweise bei ihm klingelte. Ich erklärte ihm, dass ich meine Konzertzettel in die Briefkästen werfen wolle. Darauf er: „Oh, das interessiert mich auch, bitte geben Sie mir doch auch einen Handzettel“. Ich erzählte ihm dann einiges von den kulturellen Hochgenüssen, dem tollen Orchester, Chor und Solisten, die ihn erwarten würden, und er versprach mir, darüber nachzudenken, ob er käme.
Danach erzählte ich freudig erregt in meinem Chor, wie schön es doch sei, auf diese Weise mit netten Nachbarn ins Gespräch zu kommen, dann lerne man sie doch mal kennen und könne sie demnächst auf der Straße grüßen und ansprechen.
Einige Wochen später sah ich an dem Haus, in dem er seine Praxis hatte, ein über die ganze Hauswand gespritztes rotes Riesengraffiti mit der Aufschrift: „Naziverteidiger raus! Keine Nazis!“ Und ich dachte: So ein sympathischer Mensch wird hier für das ganze Viertel sichtbar auf diese Weise verunglimpft, wie schrecklich! Allerdings wurde mir doch etwas mulmig, weil ich über die Berechtigung des Graffitis ins Grübeln kam. Die Schrift wurde wieder entfernt, und sofort fand sich ein neues Graffiti ähnlichen Inhalts auf der Hauswand, auch dieses wurde wieder entfernt, daraufhin wurde vor seinem Fenster an einem Elektrokasten ein kleineres Poster von der Antifa gegen Nazis aufgeklebt mit einem Pfeil nach oben zu seinem Fenster hin. So ging das immer hin und her, immer wieder mal solche Sachen, mal an der Wand, mal auf dem Kasten. Und dann unterhielt ich mich mit einem anderen Nachbarn darüber, und er wies mich darauf hin, dass dieser Anwalt ein stadtbekannter Nazi sei, der für angeklagte Nazis die Verteidigung übernehme, ich könne mich im Internet schlau machen. Das tat ich, und da fand ich einschlägige Texte von ihm als einen der führenden intellektuellen Köpfe der Nazis in unserer Stadt.
Und was lernen wir daraus? Dass es überall Wölfe im Schafspelz gibt, bei den Muslimen, bei den Christen (sogar bei den Kirchenmusik liebenden Christen), bei den Juden, bei den Buddhisten, bei den Hinduisten . . . na ja, ich muss ja wohl nicht alle aufzählen, oder?
Re: Sarrazin - ab in die NPD!
Na Marina, das ist doch ein alter Hut. Es gibt eben nicht "die Christen, die Juden, die Russen, die Polen......" Es gibt überall gute (zum Glück in der Mehrheit) und leider auch ein paar schlechte Menschen.
Hafel
Hafel