Innenpolitik Sarah Wagenknecht will AfD Protestwähler abjagen
Ich auch - aber Karl hat schon geschrieben, daß sie irgendwo den Flaschenhals suchen - haben wir also Geduld ......
--
adam
Anmerkung für WM: Der ST reagiert heute mehr als lahm. Ich habe schon über 2 Minuten auf die Umschalte gewartet,
Edita
feine Diskussionsführung:
1. Den Teilnehmer dumm reden (Wenn du Dich mit dem Problem ernsthaft beschäftigen würdest)
2. Ich habe die Sachen nur weitergesagt ( nicht " Editas Maßnahmen ")
3.Darstellung aufwerten (von visionären, ökonomisch und politisch orientierten Experten)
usw.
lupus
@lupus,
aber es ist doch sinnvoll, wenn Edita Inhalte bringt, anstatt sich auf ein Smily oder einen Halbsatz zu beschränken. Solche Minimalbeiträge sind ja nicht diskutierbar.
Karl
Karl,
der "Markt" ist ein Sammelbegriff für verschiedene Zielgruppen, die verschiedene Geschmacksrichtungen und finanzielle Möglichkeiten besitzen.
Mit der gewollten Boykottierung von billiger, im Ausland gefertigter Kleidung kannst Du Leute begeistern, die sowieso nicht zur Zielgruppe dieser Angebote gehören.
Leute mit begrenztem finanziellen Rahmen wirst Du nur schwer überzeugen können, teure in D gefertigte Kleidung oder andere Waren zu kaufen.
Im übrigen wird sowieso noch kaum Textile Ware in D gefertigt, wenn dann für besondere Moderichtungen und gehobene Preisklassen.
Ich weiß, das z.B. Adidas nur noch die Entwicklungs-und Logistikabteilung in D beschäftigt.
Alle Produkte werden im Ausland gefertigt.
Bei Massenware im N.u.G. Sektor ist es ähnlich.
Hier dominieren Massenproduzenten und Billigsupermärkte.
Kauf mal in einem richtigen Bio-Laden ein, da hast Du für viel Geld wenig im Korb, umgekehrt ist es im Supermarkt.
Auch die sogenannten fairen Laden oder Waren sind teurer und nicht von jedermann zu schultern.
Auch hier werden unterschiedliche Zielgruppen bedient, die man übrigends nicht überzeugen muss bzw. kann.
Wie Lupus schon schrieb, der Boykott von kakaohaltiger Ware oder Billigkleidung trifft im Moment mehr die Beschäftigten in den "Billigländern".
Mehr staatliche Eingriffe in diese Märkte führt zwangsläufig zu einer staatlichen Marktlenkung, mit der im Sozi wenig Erfolg erzielt wurde.
Das ist so nicht richtig, Holger. Was soll denn eine „gut gemeinte“ Entwicklungshilfe sein? Die bisherige Entwicklungshilfe ist eher eine Entwicklungsverhinderung, denn sie schließt die Menschen dort nicht ein sondern aus. Entwicklungshilfe dient lediglich zur Beruhigung des europäischen Gewissens und läßt viel Geld in dubiose Quellen fließen. Es müsste investiert werden in Fair Trade Handel, Microkrediten für Frauen und in Bildung. Selbstbewusste und selbstsichere Frauen bestimmen die Zahl ihrer Kinder und diese Frauen erziehen auch keine Paschas. Es ist ein langer Lernprozess, wie wir aus unserer eigenen Vergangenheit wissen und wir sollten anderen die Chance geben, diesen Prozess durchzumachen.
Bruny
Hallo Karl,
meine Feststellung richtete sich gegen die Art und Weise dieses Beitrages.
Das hast du wohl nicht so gesehen.
lupus
Es stimmt, dass auch teure deutsche Hersteller nicht mehr in Deutschland ihre Produkte (TExtilien und Schuhe) produzieren. Meist geschieht dies in Fernost oder in Billigländern der EU. Der Verbraucher will es so: billigst und möglichst viel; kann dann ja weggeworfen werden.
Qualität ist in vielen Bereichen unwichtig geworden; Quantität siegt.
Aber Bio- und Fair Trade Produkte bei Lebensmitteln gibt es mittlerweile auch bei Edeka und sogar bei Discountern. Da beweist es sich sehr gut, welche Macht der Verbraucher hat: verlangt er dies und ist auch bereit, ein wenig mehr zu bezahlen, wird er es aufgrund der grossen Konkurrenz solcher Betriebe in unserem Land auch bekommen.
Hier wäre es besonders empfehlenswert, wenn Menschen bei der Nahrungsaufnahme der Qualität den Vorzug vor der billigen Quanität gäben,da dies den menschlichen Motor länger laufen lässt. Auch für die Solidargemeinschaft (in Sachen Krankenversicherung) wäre es sinnvoll; solche Ernährungsschäden müssen ja irgendwann, wenn esjemand überlebt, medizinisch behandelt werden und die Solidargemeinschaft muss dafür bezahlen.
Aber leider ist es hier immer noch so, dass viele Leute bereit sind, viel Geld für ein Auto und dessen Unterhaltung auszugeben; dafür dann aber am Essen sparen. Olga
„Warum blieb Afrika aber die „wirtschaftlich Dynamik der Welt“ versagt? Warum durfte es nicht an der „Entwicklung“ in gleicher Weise teilnehmen „wie andere Kontinente?“ Afrika einbeziehen in die wirtschaftl. Dynamik, und „vorhandene Wachstumsansätze unterstützen.“ Edita
„….der ..ehemalige Präsident Tansania, Benjamin W. Mkapa äußerte: "We cannot continue to export a narrow range of products and import a broad range of finished goods on our way to development. The hard work of industrialization and food production must be done." Zitat bei Edita 29.10.2017
„Es ist ein langer Lernprozess, wie wir aus unserer eigenen Vergangenheit wissen und wir sollten anderen die Chance geben, diesen Prozess durchzumachen.“ Zitat bei Edita 29.10.2017
@ Edita: Oft sind die Verhältnisse viel zu komplex, als dass wir je imstande wären ebenso komplex zu denken. Schon die Wahrnehmung stimmt nicht. Nicht Kontinente (s. Zitat) entwickeln sich, sondern nationale Wirtschaftsysteme. Auf der einen Seite fordern die einen hier in der Diskussion, dass der entfesselte Kapitalismus kontrolliert werden müsse, andererseits aber soll Afrika an der Dynamik der Welt und der Kontinente, was auch immer, teilnehmen. Wie sieht kontrollierte Dynamik aus? Menschen, damit der Faktor Arbeit, sind nötig für eine wirtschaftliche Dynamik. Sollen Frauen sich also bilden, damit sie weniger Kinder zugefügt bekommen und ihre faulen Männer beeindruckt werden. Ist das überall in Afrika der Fall? Haben wir mit Frauen-Power genau den Hebel in der Hand, mit dessen Gebrauch mehr Nahrung erzeugt werden kann und eine wettbewerbsfähige industrielle Produktion entsteht?
Karl hat auf die Heterogenität der afrikanischen Staatenwelt hingewiesen. Es sind keine Nationalstaaten mit einer langen staatlichen Tradition und Geschichte wie in Europa, sondern künstliche Gebilde, auf dem Reißbrett, entworfen von den Kolonialherren, die Stammesgrenzen missachteten und damit den Keim zu Stammeskonflikten legten. Fehlende staatliche und soziale Stabilität ist die Folge. Auch deshalb,weil es einen Staatsbefriff nach unseren Maßstäben in Afrika nicht gibt. Stammes –und Clandenken bestimmen den Staat. Hinzu kommen religiöse Gegensätze (Muslime gegen Christen z. B. Nigeria, Muslime gegen Naturreligionen im Sudan …). Innere Schwäche und Attraktivität vieler Staaten infolge vieler Staaten und Regionen an Bodenschätzen führen zu Einmischung fremder Staaten und zur Ausbeutung von Bodenschätzen durch Industriestaaten.
Das kommunistische China ist nur ein weiteres Beispiel einer expansiven Außenhandelspolitik mit Einflussnahme auf Wirtschaft und Politik vornehmlich in Eurasien. Das Seidenstraßenprojekt zeigt, wie China sich seine weltweit verteilten Einflusssphären durch Investitionen in Hafenausbauten, Straßenverbindungen, Eisenbahnen und Flughäfen … zurecht schneidert und absichert. Das Seidenstraßenprojekt ist der strategische Unterbau für eine langfristig angelegte imperiale Politik in Eurasien und Afrika. Es dient chinesischen Interessen.
Afrikanische Staaten sind instabil im Hinblick auf innere Sicherheit, Wirtschaft und Währung, Rechtstaatlichkeit, Gesundheitsvorsorge.
Karls Vorschlag mit der Bekämpfung der Armut sollte m. E. in den Mittelpunkt gestellt werden, weil er einen Ansatz bietet in das Thema sachgerecht einzusteigen. Wo Armut herrscht, versuchen Menschen dieser zu entkommen. Das ist eine der Ursachen der Flüchtlingsbewegung nicht nur aus Afrika. B. Gates stellte 40 MRD USD aus seinem Vermögen zur Verfügung. Er fordert in Gesundheitsvorsorge und Bildung zu investieren und ist dabei tätig. Karl hat in seinem Beitrag den Link angegeben. Allerdings kann m. E. durch Caritas allein nicht die Grundlage eines sich selbst tragenden Wirtschaftsaufschwungs gelegt werden, der die Staaten/Regionen von fremder Hilfe unabhängig macht. Soziale u. politische Stabilität sind, wie gesagt, unabdingbare Voraussetzungen für einen sich selbst tragenden wirtschaftl. Aufschwung. Ein solcher kann nicht in allen Staaten gleichzeitig erfolgen, sondern nur selektiv.
Damit beginnen die Probleme der Auswahl der zu unterstützenden Staaten bzw. Kernzonen und der Maßnahmen in der polit. und wirtschaftl. Zusammenarbeit. Dazu ist aber auch eine Vorstellung oder ein Modell von einer Entwicklungszusammenarbeit nötig, die auf enger Zusammenarbeit beruht und den gegenseitigen Nutzen im Auge hat. Handelsaustausch dientdem gegenseitigen Vorteil, wenn beide Seiten darauf verzichten Dinge zu produzieren, für die Partnerländer günstigere Voraussetzungen (Kostenstrukturen) haben. Diese Erkenntnis stammt aus dem 19. Jhd. Keine Frage: Es handelt sich um eine langfristige Sache. Viele Faktoren spielen bei einer solchen Entwicklung zusammen.
Wir können uns an Beispielen aus Asien orientieren (Japan, Korea, China Indien), müssen es aber nicht. Wer sich dafür interessiert kann die wirtschaftliche Entwicklung Europas (England) heranziehen. Wichtig wäre die Einsicht, dass es den einen Hebel, die eine Maßnahme nicht gab (und auch in Zukunft nicht geben wirsd), um einen komplexen Prozess wie die Ind. Rev. in Gang zu setzen und ohne Opfer durchzuziehen. Der Beweis lässt sich nur an der Vergangenheit durchführen.
Die Industrielle Revolution begann in England um 1750. Den so gen. „Kapitalismus“ gab es allerdings schon früher, wie in Dtld das Beispiel der Fugger (um 1500) zeigt. Das Wissen, dass jemand mit vorhandenen Mittel ein bestmögliches Ergebnis/Nutzen erzielen sollte, war jedoch längst vor 1750 bekannt und entspricht einfacher Logik: Wenn Arbeit nur ärmer machen würde, wäre sie sinnlos. Internationaler Handel dient dem gegenseigen Interesse. Und je entwickelter ein Land ist, desto intensiver ist der Handelsaustausch mit anderen entwickelten Ländern. Das Gros des Welthandels wird von den Industriestaaten abgewickelt. Wer Wohlstand will, strebt danach zu diesem Klubzu gehören.
Entwicklung zu wirtschaftlicher Dynamik, besser: zu Wettbewerbsfähigkeit, besteht in einer multifaktoriellen Kombination der Produktionsfaktoren Arbeit, Kapital und Boden. Gebildete Arbeitskräfte müssen zur Verfügung stehen (deshalb fördert die Gates-Stiftung die Schuldbildung); ein Kapitalstock für Unternehmen muss ebenso her. Wer stellt diesen Kapitalstock? Bei Verzicht auf äußere Hilfe müsste dieser Kapitalstock im Land erarbeitet werden, was Beispiele mit unendlichem Arbeitsleid zeigen, die mit einem menschenverachtenden Regime verbunden sind. Das England des 18. Jhd gewann Kapital z. T. durch seinen Überseehandel (Dreieckshandel s. unten), die Sowjetunion mit ihrem forcierten Aufbau des Sozialismus durch Vierjahrespläne ab 1928 mit der Versklavung der Bauern. Auf Hilfe aus dem Ausland verzichtete man. Erst 1956 erhielten Kolchosbauern mit ihrem Ausweis das Recht der Freizügigkeit. Die Hungersnöte in der Ukraine, die Kollketivierung mit ihre Folgen seien hier nur erwähnt.
In der Diskussion ist m. E. nicht verstanden worden, dass die Industrielle Revolution, die 1750 in England begann, nicht 50 Jahre später zu Ende war, sondern seitdem ununterbrochen sich weiter frisst, immer mehr Länder erfasst, in Asien, Südamerika und jetzt auch in Afrika. Vor allem hat sie auch unabsehbare ökologische Auswirkungen, die vor allem jene trifft und treffen wird, die momentan am wenigsten zum Klimawandel dazu beigetragen haben. Von Anbeginn an war diese Industrielle Revolution darauf angelegt das Leben der Menschen völlig zu verändern. Nicht nur der Arbeitsplatz war anders in der Fabrik als auf dem Land, sondern auch der Zwang der Uhr und der Maschinentakt änderten das Leben total. Die traditionelle Form der Arbeit ermöglichte es bis dahin so viel zu arbeiten wie man wollte, um sich danach die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. Jetzt war der ehemalige Landarbeiter gezwungen laut Kontrakt pünktlich zur Arbeit zu erscheinen. Er war nicht mehr dem Grundherrn unterworfen, dafür aber dem Diktat der Uhr, dem Maschinentakt u. der Fabrikordnung, dazu dotiert mit einem Hungerlohn. Diesem System ausgeliefert dazu in einer fremden Umwelt mit seiner kinderreichen Kleinfamilie, herausgebrochen aus einer gewohnten sozialen Umwelt. Das war furchtbar. Und es würde Afrika besonders betreffen, wenn es die Initialzündung geben könnte.
Die industrielle Rev. erzeugte bisher stets einen gewaltigen Anpassungsdruck. Heute ist es die so gen. Digitalisierung (wobei der Umgang mit den elektronischen Medien im technischen Sinn noch am ehesten erlernbar ist). Die Ind. Rev. erforderte im Produktionsprozess eine Umerziehung der Menschen zur Pünktlichkeit und Einhaltung von Regeln. In den westlichen Ländern war dies ein Prozess, der sich über viele Jahrzehnte hinzog. Unter Stalin musste es in der SU schenller gehen. Damit wurde die Industrialisierungsphase mit den Vierjahresplänen zur Erziehungsdiktatur. Wer zu spät zur Arbeit erschien konnte wegen Sabotage angeklagt werden. Unter Umständen bedeutete es den Tod. Die Russen mussten Disziplin unter Stalin lernen. Die Deutschen waren waren durch die städtischen Zünfte der Handwerker seit dem Mittelalter an Arbeitsdisziplin und Triebverzicht eher angepasst. Russland war vor der Oktoberrevolution überwiegend noch ein Agrarstaat. Es kommt auf die Menschen an. Wird es bei Afrikanern, etwa den kriegerischen Massai (Viehzüchtern) gelingen sich an den Zusammenbau von Mobiltelefonen in Präzisionsarbeit zu gewöhnen? Oder etwa den Buschmännern, die bewundernswerte Fähigkeiten/ Leistungen im Umgang mit der Natur aufweisen? Sicher wird es etwas anderes sein in Algerien oder Tunis oder Südafrika. Fest steht, dass der Kontinent Zeit braucht. Eine sehr lange Zeit
Fazit: Die Industrielle Revolution ist nicht zu Ende, eine neue Phase steht bevor. Bevor sie in einem Land in Afrika einsetzt, wird es dort vielleicht irgendeine Art von „Revolution“ oder Mentalitätsänderung geben müssen, wie die Agrarrevolution in England (die die Bauern aus der Grundherrschaft entließ und vor 1750 die so gen. enclosures, die Bauernland in Weideland für Schafe umwandelte für d. Wollproduktion). In Dtld war es die Steinsche Bauernbefreiung ab 1807 ,die den Produktionsfaktor Arbeit freisetzte für eine mögliche Industrie. Eine Revolution von oben. Meine Kenntnisse allerdings über die Agrarstruktur im ländlichen Afrika sind nicht stark ausgeprägt.
Voraussetzung in England für die Industrialisierung waren nicht zuletzt die Technik (Handwerk! James Watt der die Newcomensche Dampfmaschine verbesserte, war Uhrmacher) und ein Unternehmertum, das in England aus dem Handwerkerstand hervorging (Karl Marx im Kapital über die ursprüngliche Akkumulation; besser: Hobsbsbawm, Die Industrielle Revolution in England; Hobsbawm ist ausführlicher als Marx). Robert Bosch, Gründer des Bosch-Konzerns entstammt einer Bauernfamilie auf der Schwäbischen Alb (Asselfingen). Wie wichtig die technologische Kompetenz für die Ind. Rev war, zeigt sich daran, dass die Kohlenbergwerke unbedingt leistungsstärkere Dampfmaschinen für die Grubenentwässerung benötigten als die von Newcomen. Watt kam 1767 mit seinen Verbesserungen des Systems Dampfmaschine zum richtigen Zeitpunkt. Die Dynamik der Produktion durch das Fabriksystem wäre ohne eine Folge von technischen Neuerungen bei Textilmaschinen, Energiegewinnung, Metallurgie, Kohlegewinnung nicht möglich gewesen. Mit logischer Folgerichtigkeit wurde in England die kontinuierliche Kraftübertragung der Dampfmaschine auch im Verkehrssektor angewendet. R. L. Stevenson stattete eine Dampfmaschine mit Rädern aus und setzte sie auf Stahlschienen.
Entscheidend für die Industrialisierung waren nicht zuletzt Unternehmer als Kapitallieferanten und das Vorhandensein eines Marktes, der die Bedürfnisse bündelte. Zunächst war es die Textilindustrie (Baumwollindustrie) als Leitbranche und damit verbunden die Herstellung von Textilverarbeitungsmaschinen (Spinning Jenny etc), die die Industrielle Rev vorantrieben und am Leben erhielten. Angetrieben wurden die Maschinen zunehmend nicht mehr durch Wasserkraft, sondern mit der Dampfmaschine Watts, die synergetisch die Kohleförderung vorantrieb. Die Dampfmaschine wiederum machte die Textilindustrie unabhängig von der Wasserkraft und dem Wind. Die Krise nach den napoleonischen Kriegen wurde durch die Entwicklung des Eisenbahnbaus und durch den Ausbau eines Eisenbahnnetzes in England beendet. In immer neuen Zyklen (lange, mittlere und kurze) entwickelte sich die Industrialisierung und Urbanisierung. Der russische Ökonom und Mathematiker Kontradieff hat diese Zyklen entdeckt und beschrieben.
Es wurde gefragt, ob Afrika den Vorsprung der Industrieländer in Europa, USA und Asien aufholen kann? Es gilt: Kein Land muss die gleichen Erfindungen der Europäer nochmals erfinden. Die Modernisierung setzt jeweils beim aktuellen Entwicklungsstand ein. Entscheidend wird der Bildungsgrad sein. Eine Entwicklungszusammenarbeit könnte gelingen, wenn neue Gewerbe und eine Industrie mit Hilfe von Schutzzölle sich entwickeln können und den afrikan. Staaten der freie Zugang zu den abgeschotteten Märkten in Europa geöffnet wird. Das wäre „fair trade.“ Erforderlich wären unbedingt Vorzugszölle oder Zollfreiheit (zumindest für einige Produkte) der EU und USA, Japan, China, Russland etc.
Friedrich List sah in den 30 und 40er Jahren des 19. Jhds Schutzzölle als Voraussetzung für eine Industrialisierung Dtlds. So neu ist der Gedanke also nicht. Freihandel dient nur den Starken und lässt andere nicht hochkommen.
Die Fluchtbewegung wird infolge des bereits einsetzenden Klimawandels und der damit verbundenen Wüstenbildung die Zahlen der Flüchtlinge ansteigen lassen. Die jetzigen Fluchtbewegungen sind was den Nahen Osten angeht davon bereits betroffen. Wasser wird knapp werden in Afrika und Nahem und Mittlerem Osten. Die Gefahr von Kriegen wegen knapper Wasservorräte steigt.
Als Nachtrag ein Hinweis auf die Kapitalbildung durch den Kolonialhandel. Als Lehrstück dafür ist der Dreieckshandel Englands zu nennen. Britische Schiffe segelten mit Kattun (bedruckter Baumwollstoff) nach Afrika, verkauften dort die Textilware und kauften arabischen Zwischenhändlern die von diesen erbeuteten Sklaven ab. Diese wurden nach Nordamerika/Mittelamerika transportiert, dort gewinnbringend auf Sklavenmärkten verkauft. Dann fuhr man wieder beladen mit Baumwolle und Zucker zurück nach England. An der Küste des Sengal befindet sich ein Fort, in dem die Gefangenen auf den Transport in die Neue Welt warten mussten. Die Toten in der Massenunterkunft wurden dort auf einer Rutsche über den Klippen ins Meer geleitet. An dem so gewonnenen Geld klebt das Blut unglücklicher Menschen.
Die Energiefrage könnte mit Hilfe der Sonne in Afrika gelöst werden zumindest für den Hausverbrauch. Hier könnten die Industrieländer technische Hilfe leisten. Leider ist das Projekt DESERTEC zur Gewinnung von Strom durch Sonnenkraftwerke gescheitert. Nur in Marokko läuft ein Versuchskraftwerk. Politische Stabilität ist notwendig, um Länder voranzubringen.
Zur Frage der Bevölkerungsentwicklung hat Karl den schwedischen Statistiker Rosling verlinkt.
Ein sehr langer, interessanter Beitrag.
Es lohnt ich die Zeit zu nehmen, alles zu lesen und darüber nachzudenken.
Danke für diesen Beitrag.Carlos.
Monja.
Du bist zwar für deinen Beitrag gelobt worden, ich versuch nich mal wieder als Anwalt derjenigen, wie ich selbst, die Zusammenfassungen schätzen. Könntest du ein paar Punkte als kurze Sätze nachliefern?