Innenpolitik Sarah Wagenknecht will AfD Protestwähler abjagen
@ bruny
Ein Kapitalist wird nie auf die Maximierung seines Gewinnes verzichten können. Das ist ihm bei Strafe seines Unterganges ins Stammbuch geschrieben. Und wir leben in Zeiten des Turbokapitalismus', dem Endstadium dieses ökonomischen Zeitalters, weshalb sollte ausgerechnet jetzt die kraftlose Politik diesem asozialen Treiben Einhalt gebieten können?
Ich denke, der Kapitalist wird alle sich ihm bietenden Möglichkeiten bis zum Ende ausreizen.
Wandersmann, mit und im Kapitalismus zu leben das tun wir ja schon eine Weile mehr oder weniger schadlos. Aber der Kapitalismus bzw. die Menschen sind unanständig geworden in ihrer gnadenlosen Gier. Es ist m.E. weniger das System, sondern der Mensch der für Geld buchstäblich über Leichen geht und er tut es weil er es kann.
Bruny
OT: es gibt Kleidungshersteller, die in D mit gerechten Löhen produzieren. Warum wissen das nur so wenige Menschen? Wer will es wissen? Dann stelle gern hier einen Link in die privaten Postkästchen. 'Wir ' können aber auch die unsäglichen Produktionen im Ausland ändern, indem wir uns hinterfragen, wo wir bei wem, etwas kaufen. Es ist nicht mehr schwer, sich darüber im Internet zu informieren. Das kann heute fast Jede(er) Also: Warum nicht sofort mit dem Kund(innen)enverhalten etwas dazu beitragen, dass sich etwas ändert? - Das wär ein neuer Thread, sorry, aber hier musste es einfach sein. - Im Übrigen, ich habe Links im Sinne von Sahra Wagenknecht auch gewählt. Ich finde, es muss in D mehr nach Links, als nach rechts, wenn ich hier so viele Braune Gesinnungen mitlese. ..Tine1948
Es ist eine etwas einfach gestrickte Idee das kapitalistische Wirtschaftssystem durch punktuelles Kaufverhalten ändern zu wollen.
Von was leben dann eigentlich die Arbeiterinnen im fernen Osten wenn sie keine Kleider mehr nähen können?
Versuchen die dann in Deutschland besser zu verdienen?
lupus
Oh Lupus, es geht doch nicht darum den Näherinnen die Arbeit wegzunehmen, es geht darum die Arbeit menschenwürdig zu gestalten. Es geht auch nicht darum den Kapitalismus zu verdammen, es geht um Leben und leben lassen.
Bruny
Es geht doch wohl darum mit welchen Mitteln die Wirkungen des kapitalistichen Wirtschaftens humaner gemacht werden können.
Und dabei wird über das Kaufverhalten in Deutschland diskutiert.
Ich bedauere die Näherinnen auch, sehe jedoch keine Lösung.
lupus
Nigeria, woher viele Flüchtlinge stammen, ist ein reiches Land, wie viele afrikanische Länder mit Bodenschätzen. Dennoch leben Millionen dort in bitterer Armut. Die Menschen haben nichts von ihren Ressourcen, mit denen wir unseren Konsumhunger stillen. Es gibt kein Handy ohne Rohstoffe aus Afrika, kein Handy ohne Coltan aus dem Kongo. 2012 hatte in Deutschland jeder 3. Einwohner mehrere Handys plus mehrere Verträge, 2017 ist es wahrscheinlich jeder 2. Bürger, der mehrere Handys in Betrieb hat, wenn zukünftig die Handys auch noch unsere Wohnungen smart-fähig machen, wird jeder Bürger mehrere Handys besitzen, ähnlich wie bei den Fernbedienungen, jedes Gerät hat seine eigene!
Europa importiert aus Afrika Kakao, Kaffee, den Kautschuk für unsere Reifen. Unsere Lebensmittelketten beziehen ihr Obst aus Westafrika. Es wird Zeit, daß faire Preise dafür an die afrikanischen Produzenten gezahlt werden.
Die Marktverhältnisse müssen sich ändern. Beispiel..... Kakao aus Ghana, für eine Tafel Schokolade bezahlen wir bei uns im Discounter 59 Cent. Davon bleiben nur zwei Cent im Anbauland. Wären es nur zwei Cent mehr, also vier Cent, würde das bei dem Schokoladenkonsum in Deutschland 120 Millionen Euro mehr ausmachen.
Und dann natürlich müßte es ein Kontroll-Gremium geben, das Industriekonzerne, die mit korrupten Staatenlenkern in Afrika offensichtlich gut zurecht kommen und von ihnen auf Kosten der Bevölkerung profitieren und mit ihnen gute Geschäfte machen, ermahnt, verwarnt und schließlich anprangert! Die, die kein Interesse an mehr Transparenz haben, müssen durch international verbindliche Regeln gezwungen werden, und bei Nichteinhaltung müssen empfindliche Strafen her, ganz abgesehen von der Veröffentlichung, denn viel von den Schweinereien läuft im Verborgenen ab!
Weltweit müssen Menschen über solche Dinge besser und schneller informiert und aufgeklärt werden!
Edita
@lupus
Nun, das Kaufverhalten ist im kapitalistischen System ein ganz wichtiger Hebel, warum würden sonst Milliarden für Werbung ausgegeben? Negative Werbung, also Aufklärung, für Firmen, die unter unmenschlichen Bedingungen produzieren, hat schon in der Vergangenheit vielfach zu Verbesserungen geführt. Deshalb ist das ein richtiger Ansatz auf Verbraucherseite, der aber durch politische und gesetzgeberische Aktivitäten unterstützt werden muss.
Karl
P. S.: @edita, ich sehe Deinen Beitrag erst jetzt. Wir stimmen da offenbar überein.
Ich würde viele Lösungen sehen, doch dazu gehören eben auch Politiker mit Visionen, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Weg mit Subventionen wäre ein guter Anfang. Weg mit Steuererleichterungen, besonders für global operierende Großkonzerne, Strafzölle für Länder die sich nicht an humane Bedingungen halten, Höchststrafen für Korruption usw, usw.
Wo ein Wille, da ein Weg. Wenn der Wille fehlt, müssen WIR akzeptieren, dass Menschen aus der ganzen Welt dorthin strömen, wo sie wenigstens ein Krümelchen des vermeintlichen Reichtums für sich ergattern.
Leider erfahren sie in der Fremde meist auch nur Ablehnung und Ausbeutung.
Bruny
Und natürlich trägt auch das Kaufverhalten der Deutschen dazu bei, dass der Bauer in Afrika seine Ware nicht mehr verkaufen kann.
Du meinst also der Markt kann das System verändern.
Das glaube ich nicht.
Und dann soll die Politik das System zügeln (gesetzgeberische Aktivitäten). Also die soziale Marktwirtschaft.
Sie scheint nur eine Rolle zu spielen wenn es Gegenspieler gibt. In Deutschland ist sie nun doch mehr Marktwirtschaft.
lupus