Innenpolitik Sanktionen gegen Russland zeigen bereits Wirkung!
Diese Meldung über eine vermeintliche Annäherung ging ja über weltweite Nachrichtenagenturen, woraus sie sicher auch die englischen Medien haben. Es scheint aber ein Übersetzungsfehler gewesen zu sein, da ja die Dementi umgehend folgten. Mir tun hier nur die vielen Menschen in der Ostukraine leid, die sich ja teilweise schon in Erdlöcher eingraben, um überleben zu können. Elektrizität, Wasser usw. haben sie ja schon seit langem nicht mehr. Die hören dann sicher auch die frohe Botschaft nicht -. Olga
Putin weiss genau, was er macht und auch, wie weit er gehen kann.
Was bleibt der EU und der USA übrig zu tun? Sie müssten gegen Russland die Sanktionsschraube weiterdrehen oder die militärische Schwelle überschreiten, um die Wirksamkeit ihres Willens, das Völkerrecht durchzusetzen, zu unterstreichen.
Das allerdings bedeutet, Europas Wohlstand dafür einzusetzen, indem es auf das gute Leben mit Gas und Öl aus Russland, russischem Fluchtkapital, Rüstungs- und Industrieaufträge etc. verzichtet.
Im Klartext hiesse das doch: Wer keinen Krieg will, aber Freiheit für die Ukraine–ohne Rücksicht auf den eigenen, grossen wirtschaftlichen Verlust - müsste in diesen sauren Apfel beissen.
Solange dafür aber keine wirksame Taten als Beweis des Willens erbracht sind, wird Putin machen, was er für sich und Russland für richtig erachtet. Und vor allem geht für ihn auch ein Kalkül auf: Solange er Öl und Gas liefert und seine Atomsprengköpfe als Druckmittel hat, zudem die Mehrheit der russischen Bevölkerung hinter ihm steht, wird er auch ohne Bedenken seine Interessen durchsetzen.
Und der grösste Teil seiner Interessen war und ist, dass das Russland wieder als Supermacht anerkannt wird. Das wurde ihm nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht nur versagt, sondern er wurde in eine Ecke gedrängt, indem rings um das Land die Nato den Kreis immer enger gezogen hat.
Genau genommen ist Putin ebenso ein Gefangener seiner Grossmachtansprüche wie die USA und EU mit ihrer Rhetorik gegen die russische Regierung.
Luchs
Was bleibt der EU und der USA übrig zu tun? Sie müssten gegen Russland die Sanktionsschraube weiterdrehen oder die militärische Schwelle überschreiten, um die Wirksamkeit ihres Willens, das Völkerrecht durchzusetzen, zu unterstreichen.
Das allerdings bedeutet, Europas Wohlstand dafür einzusetzen, indem es auf das gute Leben mit Gas und Öl aus Russland, russischem Fluchtkapital, Rüstungs- und Industrieaufträge etc. verzichtet.
Im Klartext hiesse das doch: Wer keinen Krieg will, aber Freiheit für die Ukraine–ohne Rücksicht auf den eigenen, grossen wirtschaftlichen Verlust - müsste in diesen sauren Apfel beissen.
Solange dafür aber keine wirksame Taten als Beweis des Willens erbracht sind, wird Putin machen, was er für sich und Russland für richtig erachtet. Und vor allem geht für ihn auch ein Kalkül auf: Solange er Öl und Gas liefert und seine Atomsprengköpfe als Druckmittel hat, zudem die Mehrheit der russischen Bevölkerung hinter ihm steht, wird er auch ohne Bedenken seine Interessen durchsetzen.
Und der grösste Teil seiner Interessen war und ist, dass das Russland wieder als Supermacht anerkannt wird. Das wurde ihm nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion nicht nur versagt, sondern er wurde in eine Ecke gedrängt, indem rings um das Land die Nato den Kreis immer enger gezogen hat.
Genau genommen ist Putin ebenso ein Gefangener seiner Grossmachtansprüche wie die USA und EU mit ihrer Rhetorik gegen die russische Regierung.
Luchs
Ich habe oft den Verdacht, dass die sog. "Putin-Versteher" auch deshalb für ihn sind, weil er einer der letzten Alleinherrscher mit Möglichkeiten ist, der diese Art von Grossmannssucht öffentlich auslebt und ausleben kann. Dies ist in unseren Demokratien, so wie wir sie kennen und leben ja seit langem nicht mehr möglich - da entscheidet ja der Souverän, das Volk mit all seinen Unwägbarkeiten und differierenden Interessen.
Im russischen Volk dürfte sich längst die Resignation breitgemacht haben, alles an diesen Alleinherrscher zu übertragen, weil man erkannte, dass persönliche Kämpfe im Land zu Verhaftung, oft zum Tod aber in jedem Fall zum Misserfolg führen.
Es wird sich zeigen, ob die Sanktionen auch in verschärfter Form vom westlichen Wohlstandsbürger nicht ins Gegenteil umschlagen. Erfüllt sich die Prognose, dass in Ukraine zuerst mal GAs für eigene Zwecke abgepumpt wird und nichts mehr für all die anderen bleibt, dürfte sich dies alles schnell erledigt haben. Die USA mit dem noch so negativ beurteilten Fracking-Öl und -Gas sind ja transporttechnisch noch nicht so weit, uns ersatzweise sofort zu bedienen - die Ethik, die seit Monaten wegen Fracking durch die Diskussionen geistert, ist dann sowieso schnell ausser Kraft gesetzt, wenn die Leute frieren und vielleicht noch im Dunkeln sitzen müssen.
Bei all dem unterschwelligen Kriegsgedanken sollte auch nie vergessen werden, dass Russland Atommacht ist und wir nahe dran an den russischen Grenzen. Olga
Im russischen Volk dürfte sich längst die Resignation breitgemacht haben, alles an diesen Alleinherrscher zu übertragen, weil man erkannte, dass persönliche Kämpfe im Land zu Verhaftung, oft zum Tod aber in jedem Fall zum Misserfolg führen.
Es wird sich zeigen, ob die Sanktionen auch in verschärfter Form vom westlichen Wohlstandsbürger nicht ins Gegenteil umschlagen. Erfüllt sich die Prognose, dass in Ukraine zuerst mal GAs für eigene Zwecke abgepumpt wird und nichts mehr für all die anderen bleibt, dürfte sich dies alles schnell erledigt haben. Die USA mit dem noch so negativ beurteilten Fracking-Öl und -Gas sind ja transporttechnisch noch nicht so weit, uns ersatzweise sofort zu bedienen - die Ethik, die seit Monaten wegen Fracking durch die Diskussionen geistert, ist dann sowieso schnell ausser Kraft gesetzt, wenn die Leute frieren und vielleicht noch im Dunkeln sitzen müssen.
Bei all dem unterschwelligen Kriegsgedanken sollte auch nie vergessen werden, dass Russland Atommacht ist und wir nahe dran an den russischen Grenzen. Olga
Re: Sanktionen gegen Russland zeigen bereits Wirkung!
Putin will eine direkte Landverbindung zur bereits annektierten Halbinsel Krim, die für ihn als Militärstützpunkt allergrösster Bedeutung ist. Ob dies nun über einen weitere Annektierung eines Teils der Ukraine ist oder über einen sogenannten Pufferstaat wie „Neurussland“ ist, dürfte Putin egal sein.
Mit Zuckerbrot und Peitsche dürften sich deshalb auch die anstehenden Verhandlungen gestalten.
Ohne Zugeständnisse an Putin werden auch diese negativ verlaufen.
Nebenbei: Russland hat nun einen Lieferungsvertrag für Gas und Öl mit China abgeschlossen.
Luchs
Mit Zuckerbrot und Peitsche dürften sich deshalb auch die anstehenden Verhandlungen gestalten.
Ohne Zugeständnisse an Putin werden auch diese negativ verlaufen.
Nebenbei: Russland hat nun einen Lieferungsvertrag für Gas und Öl mit China abgeschlossen.
Luchs
Re: Sanktionen gegen Russland zeigen bereits Wirkung!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Putin will eine direkte Landverbindung zur bereits annektierten Halbinsel Krim, die für ihn als Militärstützpunkt allergrösster Bedeutung ist.
Luchs
Das ist der Kern des Ganzen, deshalb braucht er die Ukraine. Genau das lese ich seit Tagen, dass er die Krim nicht anders versorgen kann als über eine solche Landverbindung. Und deshalb die Kämpfe. Dafür wurden die Separatisten verheizt, die zum Teil in die Schlacht gezwungen wurden.
Und mit dem jetzigen Waffenstillstandsabkommen (?) steht Putin letztlich als der Sieger dar. Aber ich glaube noch nicht ganz an den Frieden.
Re: Sanktionen gegen Russland zeigen bereits Wirkung!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Fünf Monate wurde errechnet: Krisensimulation: Deutschland käme fünf Monate ohne Gas aus Russland aus Danach geht im Februar unser aller Licht aus."
Du hast wahrscheinlich von deinem Link nur die Überschrift gelesen. Oder ist dein Licht schon jetzt ausgegangen?
Re: Sanktionen gegen Russland zeigen bereits Wirkung!
Ohne Kompromisse seitens der Ukraine und des Westen wird es auch kaum eine friedliche Lösung geben, Marina, fragt sich, wie weit die Verhandlungspartner bereit sind, auf Putins Forderungen einzugehen. Putin will und muss sein Gesicht wahren, für ihn ist das sozusagen "überlebenswichtig". In einem Land wie Russland darf ein Präsident keine Schwäche zeigen. Und genaugenommen sitzt er derzeit am längeren Hebel. Den Sanktionen kann er ziemlich gelassen entgegensehen, und der Bumerang trifft den Westen.
Ganz nebenbei möchte ich noch daran erinnern, dass der ukrainische Regierungsschef und Oligarch Poroschenko bei seinen Geschäften ganz gut von Putin unterstützt wurde und dass er lange zögerte, auf welche Seite er sich schlagen will. Bin mal gespannt, welches Spiel bei den Verhandlungen laufen wird.
Luchs
Ganz nebenbei möchte ich noch daran erinnern, dass der ukrainische Regierungsschef und Oligarch Poroschenko bei seinen Geschäften ganz gut von Putin unterstützt wurde und dass er lange zögerte, auf welche Seite er sich schlagen will. Bin mal gespannt, welches Spiel bei den Verhandlungen laufen wird.
Luchs
Re: Sanktionen gegen Russland zeigen bereits Wirkung!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Allerdings wenn tatsächlich die Ankündigung eines US-Militärmanövers unter Beteiligung der Bundeswehr in der Ukraine stattfinden soll dann sehe ich das als eine ganz grobe Provokation und das würde eine Lösungsfindung bestimmt nicht dienlich sein. Mitte September soll die US-Übung "Rapid Trident" angeblich statt finden.
Bruny
Bruny
Russland ist ja seit langem Mitglied der BRICS-Staaten - und auch innerhalb dieser VErbindung ist es nur klug,dass er frühzeitig den Öl- und Gasvertrag mit China abgeschlossen hat. Allerdings denke ich, dass China - dieses potente, kommunistische Land mit intensivem Kapitalismus - die Preise diktierte. Öl und Gas sind ja die einzig signifikanten Industriezweige von Russland - den Rest importiert man ja aus allen Teilen der Welt.
Ausserdem muss er versuchen, die hohe Kapitalflucht (der Rubel ist ja ein sehr schlechtes Zahlungsmittel) einzudämmen. Wie das aber gehen soll, wenn die GEldbesitzer an ihr Geld innerhalb der EU-Zone und den USA nicht mehr rankommen,steht in den Sternen.
Den Bewohnern der Krim hat er hohe Versprechen gemacht -die müssen jetzt eingelöst werden. Die Versorgung ist kompliziert, so lange es keine Brücke gibt (die die Ukraine übrigens selbst schon seit Jahren bauen wollte). Olga
Ausserdem muss er versuchen, die hohe Kapitalflucht (der Rubel ist ja ein sehr schlechtes Zahlungsmittel) einzudämmen. Wie das aber gehen soll, wenn die GEldbesitzer an ihr Geld innerhalb der EU-Zone und den USA nicht mehr rankommen,steht in den Sternen.
Den Bewohnern der Krim hat er hohe Versprechen gemacht -die müssen jetzt eingelöst werden. Die Versorgung ist kompliziert, so lange es keine Brücke gibt (die die Ukraine übrigens selbst schon seit Jahren bauen wollte). Olga
Das stimmt Olga. Seit ca. hundert Jahren wird die Brücke von Kertsch geplant. Tatsächlich hat die deutsche Wehrmacht während der Versklavung der Krim auch mit dem Bau begonnen. Auf Grund der Niederlagen an allen Fronten konnte jedoch nur ein Drittel fertiggestellt werden und wurde dann gesprengt.
Im Dezember 2013 wurde von den Präsidenten Janukowitsch und Putin der Bau beschlossen und nun von Putin zur absoluten Priorität erklärt. Die niederschlagsarme Krim ist auf die Wasserversorgung durch Kanäle aus der Ukraine angewiesen. Diese wurde jedoch von den Faschisten in Kiew gekappt.
Im Dezember 2013 wurde von den Präsidenten Janukowitsch und Putin der Bau beschlossen und nun von Putin zur absoluten Priorität erklärt. Die niederschlagsarme Krim ist auf die Wasserversorgung durch Kanäle aus der Ukraine angewiesen. Diese wurde jedoch von den Faschisten in Kiew gekappt.