Innenpolitik Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Pagena, in der Tat mutet vieles seltsam an, aber großmächtig einschreiten kann die Politik, glaube ich, hier nicht. Sie kann aufrufen, aber nicht verbieten.
Die Pegida ist keine Partei, sondern "nur" eine Bewegung. Sie genießen, wie jeder, ein Demonstrationsrecht und solange es gewaltfrei abläuft, kann auch dagegen nichts unternommen werden, zumindest nicht von Seiten der Politik. Es kann noch nicht einmal mit den Demonstranten verhandelt werden, denn sie äußern sich ja nicht. Und wenn doch, sind es doch eher nichts-sagende Argumente. Denn wenn ein Demonstrant äußert dass er selbst nichts bekomme, aber für die Flüchtlinge viel Geld ausgegeben wird, dann wird es schwierig darauf eine Antwort zu finden. Ein Plakat hochhalten mit der Aufschrift GEZ abschaffen dürfte wohl auch nicht ein ernsthaftes Gespräch einleiten. Die Sorge um einen Arbeitsplatz kann ich so auch nicht unbedingt nachvollziehen. Bei den Gegendemonstrationen sind 1000ende junger Menschen, die scheinen davor keine große Angst zu haben. Bei den Pegida Anhängern sind sehr viele ältere Menschen und sie reden ja von Rente, also zählt deren Sorge um Arbeitsplätze nicht primär.
Ich habe, und hatte es auch schon mal geäußert, dass ich auch mit Sorgen verfolge, dass die Gegendemonstrationen die Pegida Anhänger nur befeuern werden in der nächsten Demo eine größere Anzahl von Anhängern zu haben. Und wie lange wird das gut gehen bevor sich Deutsche und Deutsche an die Gurgel gehen. Und das wäre meine große Sorge, der Ausbruch eines Bürgerkriegs. Mögen die Menschen zur Vernunft kommen.
Bruny
Die Pegida ist keine Partei, sondern "nur" eine Bewegung. Sie genießen, wie jeder, ein Demonstrationsrecht und solange es gewaltfrei abläuft, kann auch dagegen nichts unternommen werden, zumindest nicht von Seiten der Politik. Es kann noch nicht einmal mit den Demonstranten verhandelt werden, denn sie äußern sich ja nicht. Und wenn doch, sind es doch eher nichts-sagende Argumente. Denn wenn ein Demonstrant äußert dass er selbst nichts bekomme, aber für die Flüchtlinge viel Geld ausgegeben wird, dann wird es schwierig darauf eine Antwort zu finden. Ein Plakat hochhalten mit der Aufschrift GEZ abschaffen dürfte wohl auch nicht ein ernsthaftes Gespräch einleiten. Die Sorge um einen Arbeitsplatz kann ich so auch nicht unbedingt nachvollziehen. Bei den Gegendemonstrationen sind 1000ende junger Menschen, die scheinen davor keine große Angst zu haben. Bei den Pegida Anhängern sind sehr viele ältere Menschen und sie reden ja von Rente, also zählt deren Sorge um Arbeitsplätze nicht primär.
Ich habe, und hatte es auch schon mal geäußert, dass ich auch mit Sorgen verfolge, dass die Gegendemonstrationen die Pegida Anhänger nur befeuern werden in der nächsten Demo eine größere Anzahl von Anhängern zu haben. Und wie lange wird das gut gehen bevor sich Deutsche und Deutsche an die Gurgel gehen. Und das wäre meine große Sorge, der Ausbruch eines Bürgerkriegs. Mögen die Menschen zur Vernunft kommen.
Bruny
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Meine Ausführungen zielten auch nicht auf das Verbot von Demonstrationen ab.
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Das habe ich ja auch nicht alleinig angeführt. Aber wie soll denn die Politik eingreifen?
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Bruny, dieser Thread hat 21 Seiten. Ich will mich nicht im Kreis drehen. Ein Anfang wäre, darüber zu reden und zu sagen: Ja, wir haben ein Problem mit Rechtsradikalen und ja, wir haben ein Problem mit dem IS, statt beides vom Tisch zu wischen mit: es sind ja nicht so viele und sie sind nicht alle so.
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, da hast Du wohl recht. Aber dann müßte auch gleichzeitig eine Lösung zumindest versucht werden zu finden und ich glaube da sind sich alle Politiker einig. Sie wissen nicht wie eine Lösung aussehen könnte und dieser Kapitulation weicht jeder aus. Glaube ich zumindest.
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von Tina1
Pagena dein Beitrag ist interessant,
und gibt viele Antworten.
Tina
und gibt viele Antworten.
Tina
Angst ist berechtigt...
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Hallo Pagena,ich denke,Du hast einen guten und ausgewogenen Beitrag ohne Häme und Hetze geschrieben,auch die Einseitigkeit fehlt,danke dafür.Wir können nur hoffen,dass die Menschen aufeinander zugehen und die Bereitschaft haben,einander verstehen zu wollen.
In einem anderen Thread wurde dieser Satz geäußert :
"Für mich ist die Lehre aus der Geschichte, dass Ungerechtigkeiten keinen Frieden schaffen."
Gerechtigkeit-damit muß begonnen werden,auch im eigenen Land.
Inga
In einem anderen Thread wurde dieser Satz geäußert :
"Für mich ist die Lehre aus der Geschichte, dass Ungerechtigkeiten keinen Frieden schaffen."
Gerechtigkeit-damit muß begonnen werden,auch im eigenen Land.
Inga
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von bukamary
Ich verstehe niemanden mehr, der keine Angst hat vor dem sich abzeichnenden Flächenbrand.
Pagena, ich schon lange nicht mehr. Und leider wollen es viele noch immer nicht wahrnehmen. Emotional haben wir unsere Geschichte noch lange nicht aufgearbeitet und drücken uns noch immer davor.
Ich höre sie alle: wir reden doch darüber, wir arbeiten doch auf. Wenn ich dann nachfrage, worüber wird denn geredet, was wird aufgearbeitet, dann sind die Antworten sehr unbefriedigend. So was darf nie wieder vor kommen. Keiner ist da, der z.B. eine ehrliche Antwort auf die Frage gibt warum war dann so etwas wie NSU möglich. Weil es nicht sein durfte - es war aber.
Wenn ich mich umschaue, dann schauderts mich. Wir tauschen jede Menge Informationen aus, wissen unendlich viel. Manchmal sind wir vermutlich auch damit überfordert. Überfordert nicht zuletzt auch weil wir verlernt haben miteinander zureden, miteinander Gedanken auszutauschen. Weil wir das Zuhören und auch das Denken verlernt haben. Die Menschheit wird trotz der vielfältigen Möglichkeiten zunehmend sprachlos, es ist eigentlich fast nur noch ein Gegeneinander.Und dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn wir unsere sog. Volksvertreter ganz schnell aus der Verantwortung entlassen und uns mit irgendwelchen wohlmeinenden Statements zufrieden geben.
bukamary
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja, da hast Du wohl recht. Aber dann müßte auch gleichzeitig eine Lösung zumindest versucht werden zu finden und ich glaube da sind sich alle Politiker einig. Sie wissen nicht wie eine Lösung aussehen könnte und dieser Kapitulation weicht jeder aus. Glaube ich zumindest.
Bruny, ich zitiere zwar Dich, aber meine Zeilen sind allgemein an alle gerichtet.
Würden Politiker endlich einmal feststellen: ja ,wir haben Probleme (s. mein Beitrag vom 7.1., 21.27 Uhr) wäre die unabdingbare Konsequenz, die Probleme anzugehen und eine fehlgeleitete Politik zu korrigieren. Das setzt aber viel viel Arbeit voraus. Das setzt vor allen Dingen voraus, parteipolitische Interessen hintenan zu stellen, nämlich zum Wohle der Bürger und Bürgerinnen dieses Landes. Politik darf nicht Diener der Wirtschaft sein. Dazu kommt noch persönlicher Egoismus, Bereicherungsmöglichkeiten und auch Unfähigkeit.
Ganz besonders schlimm ist, dass eben kaum jemand aus den Politikerreihen, Ohren, Herz und Verstand im Volk platziert haben. Zuweilen ist mir so, als würde ich von Politikern als eine Sache verwaltet werden.
Insofern glaube ich nicht daran, dass keine Lösungen zu finden wären und Angst vor der Kapitulation besteht, sondern vielmehr Scheu vor der Verantwortung greift und auch persönliche Inkompetenz.
Es ist ja kein Geheimnis, dass ich für ein Verbot der NPD bin. Begründungen finden sich auf den bisherigen 20 Seiten dieses Threads. Vor dem Hintergrund der jetzigen Entwicklungen, darf man sich nicht wundern, wenn andernfalls demnächst Neonazis in nennenswerter Anzahl im Bundestag sitzen.
Massendynamik und Mitläufertum darf nicht unterschätzt werden. Das lehrt uns doch nun wirklich die Geschichte.
Re: Rechtsradikalismus und die Frage: Warum habt ihr damals (2013) nichts getan?
geschrieben von olga64
Es wird seit Jahrzehnten prognostiziert, dass Neonazis indie Parlamente einziehen. Sie haben es teilweise füreine Legislaturperiode in Landtage geschafft (z.B. Sachsen) sind aber meist schnell wieder rausgeflogen, weil sie nichts brachten ausser Dumpfbacken-Getöse.
Das, was Sie von den Politikern erwarten und verlangen, wäre eine Lebensaufgabe. Ausserdem scheinen Sie ausser Acht zu lassen, dass wir eine Demokratie mit Mehrheitenentscheidungen haben - und wenn sich diese im Parlament nicht finden, klappt es nicht.
Das deutsche Volk scheint auch nicht ganz Ihrer Meinung zu sein. Immerhin geniesst mehrheitlich die GroKo ein gutes Ansehen und unsere Kanzlerin sowieso. Da gibt es natürlich Unterschiede zwischen jüngeren Menschen und den älteren, die oft etwas auch durch ihre nostalgische Brille milde betrachten wollen.
Vermutlich haben Sie deshalb Ihre Forderungen und Wünsche auch in der "Ich-Form" geschrieben - aber wir sollten alle begreifen, dass der einzelne, deutsche Mensch nicht ganz so wichtig im Gesamtgefüge ist, wie er es selbst oft glauben mag. Olga
Das, was Sie von den Politikern erwarten und verlangen, wäre eine Lebensaufgabe. Ausserdem scheinen Sie ausser Acht zu lassen, dass wir eine Demokratie mit Mehrheitenentscheidungen haben - und wenn sich diese im Parlament nicht finden, klappt es nicht.
Das deutsche Volk scheint auch nicht ganz Ihrer Meinung zu sein. Immerhin geniesst mehrheitlich die GroKo ein gutes Ansehen und unsere Kanzlerin sowieso. Da gibt es natürlich Unterschiede zwischen jüngeren Menschen und den älteren, die oft etwas auch durch ihre nostalgische Brille milde betrachten wollen.
Vermutlich haben Sie deshalb Ihre Forderungen und Wünsche auch in der "Ich-Form" geschrieben - aber wir sollten alle begreifen, dass der einzelne, deutsche Mensch nicht ganz so wichtig im Gesamtgefüge ist, wie er es selbst oft glauben mag. Olga