Innenpolitik pleitegeier DDR

sittingbull
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pleitegeier DDR
geschrieben von sittingbull
" Von wegen katastrophale Lage! Die DDR-Regierung entwickelte eine solide Wirtschaftspolitik und präsentierte im April 1990 schwarze Zahlen "

Modrowsche Rekonvaleszenz

ein artikel von Jörg Roesler

sitting bull
freddy-2015
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Re: pleitegeier DDR
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf sittingbull vom 10.04.2015, 16:24:23
" Von wegen katastrophale Lage! Die DDR-Regierung entwickelte eine solide Wirtschaftspolitik und präsentierte im April 1990 schwarze Zahlen "

Modrowsche Rekonvaleszenz

ein artikel von Jörg Roesler

sitting bull


Es lief wie es immer lief, es wurde wie zum Beispiel bei den Westdeutschen Autofirmen nach dem 2. Weltkrieg alles platt gemacht.
Hier haben Politiker viele Fehler verursacht und es wurden gute Firmen trocken gelegt in der DDR, wer hatte da wohl ein grosses Interesse daran?
ehemaligesMitglied41
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Re: pleitegeier DDR
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf sittingbull vom 10.04.2015, 16:24:23
Als Theo Waigel nicht mehr Finanzminister war, wurde von der ARD oder dem ZDF ein umfangreiches Interview mit ihm ausgestrahlt.

Dabei ging es um den Ausverkauf der DDR und die uneingeschränkte Macht der Treuhand.

Waigel sicherte der Treuhand Straffreiheit zu und öffnete damit Tür und Tor zur Abwicklung der DDR.

Geldgeber aus der Schweiz hatten sehr starkes Interesse daran und erhielten quasi einen Bonus für jedes abgewickelte Geschäft.

Waigel räumte ein, dass diese Vorgehensweise nicht immer loyal korrekt war.

Niemand zeigte ein Interesse, dies auch nur annähernd strafrechtlich zu verfolgen.

Deal mit Treuhand und den Strafverfolgungsbehörden?

Egal, Hauptsache weg, war doch eh nur Schrott.

Danke Sittingbull für diesen Link.

Für mich steht nun die Frage im Raum, wer hat wem einen Maulkorb verpasst?

Bin gespannt, auf die Zweifler zu diesem Link.

ein_lächeln_

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justus39
justus39
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Re: pleitegeier DDR
geschrieben von justus39
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 10.04.2015, 23:00:20

Waigel sicherte der Treuhand Straffreiheit zu und öffnete damit Tür und Tor zur Abwicklung der DDR.

Geldgeber aus der Schweiz hatten sehr starkes Interesse daran und erhielten quasi einen Bonus für jedes abgewickelte Geschäft.

ein_lächeln_
geschrieben von ein_laecheln_fuer_dich

Das nehme ich einmal als Stichwort um hier ein Video einzufügen. Es handelt sich um ein Kino in meiner Geburtsstadt Zittau. Es wurde zu einem modernsten Kinos der DDR ausgebaut und nach der Wende von der Treuhand für Apfel und Ei an Investoren verramscht, welche nur ein Ziel hatten, alles Brauchbare zu demontieren und wegzuschaffen. Sie hinterließen eine Ruine, die jetzt nach und nach verfällt.
Heimatbewusste Zittauer wollen dieses traditionelle Gebäude erhalten und mit eignen Mitteln, Spenden und freiwilligen Leistungen wieder herstellen.
Für Dich, Dutch hängen auch einige Erinnerungen daran.


justus
ehemaligesMitglied41
ehemaligesMitglied41
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Re: pleitegeier DDR
geschrieben von ehemaligesMitglied41
als Antwort auf justus39 vom 10.04.2015, 23:33:16
..ich kenne die Schauburg natürlich auch, da ich ja quasi Nachbarin von Zittau war.

Der Rückkauf betrug sicherlich mehr als die so übliche 1 DM.

Ich wünsche es den Zittauern sehr, dass dieses Kino bald wieder als solches zur Verfügung steht.

ein_lächeln
dutchweepee
dutchweepee
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Re: pleitegeier DDR
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf ehemaligesMitglied41 vom 10.04.2015, 23:45:05
Oh JEEEH JUSTUS! ...jetzt habt Ihr mich aber richtig erwischt! Da ich 1981 Kadett der Artillerie an der Offiziershochschule Zittau war, kenne ich die SCHAUBURG natürlich intensiv von beinahe jedem Ausgang, den wir Frischlinge nur Freitags bekamen.

Dort in der Kinobar (Filme sehen in bequemen WoZi-Sesseln und mit Bedienung und Aschenbechern) habe ich mit 19 meinen ersten "Manhatten" getrunken, JUWEL geraucht und dabei tolle Filme gesehn.

Ich muss schmunzeln, wenn ich mir vorstelle, wie sich seit der Eröffnung 1927 Generationen von Offiziersanwärtern verschiedener Weltanschauungen, in der wenigen Freizeit, durch die Sitze der SCHAUBURG ZITTAU geknutscht haben.

Es war der ideale Ort für Rendesvouz und erste Küsse. Nur "fummeln" war umständlich wegen der fetten Sitze. Es war ein ganz besonderes Kino alter Schule mit Stuck, Plüsch und schweren Samtvorhängen. Sowas Schönes gibts Heute gar nicht mehr. Jedenfalls nicht in OWL.

*seufz*

Kapitalistenpack!

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nerida
nerida
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Re: pleitegeier DDR
geschrieben von nerida
als Antwort auf sittingbull vom 10.04.2015, 16:24:23
" Von wegen katastrophale Lage! Die DDR-Regierung entwickelte eine solide Wirtschaftspolitik und präsentierte im April 1990 schwarze Zahlen "


vermutlich waren das Zahlen mit schwarzen Trauerrand.....
Re: pleitegeier DDR
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf freddy-2015 vom 10.04.2015, 21:43:39
"Hier haben Politiker viele Fehler verursacht und es wurden gute Firmen trocken gelegt in der DDR,..."

Zähl doch mal die "gutenFirmen" auf, die international wettbewerbsfähig waren und eine leistungsstarke, wettbewerbsfähige DDR ermöglicht hätten.
Das hier erwähnte und diskutierte Beispiel eines modernen Kinos in Zittau ist wohl eher ein Witz.

Aus folgenden Industriebereichen wurden in der DDR fast 80% der industriellen Warenproduktion realisiert:
Chemie: Halle, Merseburg, Schkopau, Bitterfeld, Schwedt,Lausitzer Braunkohlenveredlung ...
Eisen und Stahlerzeugung: Eisenhüttenstadt, Riesa, Hennigsdorf, Brandenburg, Unterwellenborn, Freital
Fahrzeugbau: Zwickau, Eisenach, Karl-Marx-Stadt, Zittau, Ludwigsfelde, Zschopau, Suhl, Waltershausen
Elektrotechnik/Elektronik: Sachsen, Berlin, Thüringen, Stassfurt, Frankfurt/Oder

Über 90% aller Betriebe dieser Bereiche - besonders Großbetriebe- waren hoffnungslos veraltet, die Arbeitsproduktivität weit unter internat. Niveau und umwelttechnisch eine einzige Katastrophe.
Die wenigen wettbewerbsfähigen Ausnahmen lagen im Bereich der Leichtindustrie und Lebensmittelindustrie.

Wirtschaftsexperte und DDR-SED Politbüro-Mitglied Schürer/Oktober 1989:

"Die Zahlungssituation der DDR im Handel mit dem NSW ist dadurch gekennzeichnet, dass wir zur Einhaltung unser Zahlungsverpflichtungen aus Krediten und Zinsen sowie zur Durchführung jährlicher Importe bereit jetzt weitestgehend von kapitalistischen Kreditgebern abhängig sind"
So in der "Analyse der ökonomischen Lage der DDR mit Schlussfolgerungen".

Das war die wirkliche Situation, die auch nach 25 Jahren sich nicht verklären lässt.
Karl
Karl
Administrator

Re: pleitegeier DDR
geschrieben von Karl
als Antwort auf sittingbull vom 10.04.2015, 16:24:23
Gab es nicht einen Milliardenkredit von Strauss, ohne den die DDR schon vorher pleite gewesen wäre?

Ich denke, jeder der die DDR um den Zeitpunkt der Wende bereist hat, wird an der Pleite nicht zweifeln können. Maroder geht nun wirklich nicht mehr. Wir waren von dem baulichen Zustand der meisten Wohnhäuser völlig entsetzt.

Karl
sittingbull
sittingbull
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Re: pleitegeier DDR
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf Karl vom 11.04.2015, 10:14:46
Ich denke, jeder der die DDR um den Zeitpunkt der Wende bereist hat, wird an der Pleite nicht zweifeln können.
geschrieben von karl


" Die Staatsverschuldung der DDR zum Ende 1990 betrug nach Angaben der Deutschen Bank 86,3 Mrd. DM. Davon waren 38 Mrd. DM Schulden für die Kreditfinanzierung des Wohnungsbaus der DDR, 28 Mrd. DM Schulden des Staatshaushalts zu Lasten des Kreditsystems und 20,3 Mrd. DM Netto-Auslandsschulden im Westhandel.

Bezogen auf das BIP von 313 Mrd. DM/160 Mrd. EUR für das letzte Jahr der DDR (1989) entsprach die Staatsverschuldung 27,6 % ...

die der BRD 41,8 % bei einem BIP von 929 Mrd./475 Mrd. EUR(1990) .

Damit lag die Staatsverschuldung der DDR-Bevölkerung Ende 1990 pro Kopf bei 5.384,- DM/2753,- EUR (bei einer Wohnbevölkerung der DDR von 16,028 Mio. Personen).

Die alte BRD hatte 1990 je Einwohner etwa 15.000,- DM/7669,- EUR öffentliche Schulden.
Damit entsprachen die tatsächlichen öffentlichen Schulden im Vereinigungsjahr je Einwohner der DDR 35,9 % derjenigen westdeutscher Bürger. " (wiki)

sitting bull

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