Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik "Piraten" bleiben "Piraten"

Innenpolitik "Piraten" bleiben "Piraten"

Slobo
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Re: "Piraten" bleiben "Piraten"
geschrieben von Slobo
als Antwort auf Marija vom 31.03.2012, 10:44:30
vermutlich war die PIRATEN-Gründung eine Idee des Kapitals, um DIE LINKE unter 5% zu kriegen.

adam
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Re: O.T.
geschrieben von adam
als Antwort auf sysiphus vom 03.04.2012, 17:58:53
Es ist schon ein Phänomen, mit Vernunft kaum faßbar, eine politische Bewegung beschleunigt von 0,0 auf 7,9 in Nullkommanichts. Es gab schon mal eine Bewegung deren Höhenflug auch unbegreiflich war.

Damit das klar ist, die Piratenpartei will ich nicht mit der Nazipartei vergleichen, aber das Unbegreifliche der Abwendung der Wähler von den bürgelichen Parteien der Weimarer Republik, hin zu dieser neuen, jungen Bewegung die sich National-Sozialistische-Arbeiter-Patei nannte, ist bis heute nicht recht erklärbar.


@sysiphus,

Du willst es nicht tun und tust es doch. Du vergleichst die junge Partei der Piraten mit den Nationalsozialisten. Du schießt tatsächlich mit einem vergifteten Schrapnell auf Spatzen. Und Du bekommst dafür auch noch Beifall.

Hast Du nicht gewußt, daß die scheidende politische Geschäftsführerin der Piraten, ihren Glauben praktizierende Jüdin ist und seit Monaten antisemitischer Hetze von Rechts ausgesetzt ist?
Die scheidende politische Geschäftsführerin der Piratenpartei, Marina Weisband, ist in den vergangenen Monaten wegen ihres jüdischen Glaubens massiv antisemitisch angefeindet worden.
"Ich habe Hass-Mails bekommen, auf rechtsextremistischen Webseiten wurde mein Foto veröffentlicht. Daneben standen Texte darüber, wie die Juden jetzt die deutsche Parteienlandschaft erobern würden", sagte die 24-Jährige der Bild am Sonntag.

Weisband wurde in Kiew geboren und wohnt inzwischen in Münster. Die Politikerin bezeichnet sich als gläubige Jüdin. An Freitagen sei sie immer in der Synagoge, schreibt sie in ihrem Blog.
geschrieben von süddeutsche.de


Den Vergleich mit den Nazis halte ich für mehr als unangebracht und Du solltest Dir überlegen, ob Du den Vergleich nicht zurück nimmst und den Beifall dafür zurückweist. Gerade die rechte Szene ist es, die durch die Stimmengewinne der Piraten zurückgedrängt wird und gegen diese Partei agitiert.

Was soll das werden, wenn jede neue Bewegung gleich mit derartigen Vergleichen angefeindet wird? Alles Neue = Nazi? Gibt es von den Älteren gegenüber der Jugend wirklich nur das Abkanzeln: Zu jung, zu dumm, zu unerfahren? Und wenn das nicht fruchtet, kommt der ganz große Hammer, allerdings ohne jeden Beweis? Einfach so, weil man ja wieder mal vor den Anfängen warnen muß?

Da sollten wir uns lieber intensiver mit der NPD + Genossen beschäftigen und den rechten Wölfen im Schafspelz, die überall ihr Unwesen treiben.

--

adam


sittingbull
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Re: O.T.
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf sysiphus vom 03.04.2012, 17:58:53
Damit das klar ist, die Piratenpartei will ich nicht mit der Nazipartei vergleichen, aber das Unbegreifliche der Abwendung der Wähler von den bürgelichen Parteien der Weimarer Republik, hin zu dieser neuen, jungen Bewegung die sich National-Sozialistische-Arbeiter-Patei nannte, ist bis heute nicht recht erklärbar.



ich helfe dir da gerne auf die sprünge .

die "neue,junge bewegung" der "nationalsozialisten" , war ein vom "deutschen kapital" finanzierter reflex
auf das erstarken der organisierten "arbeiterbewegung" .

hitler hatte den , aus angst vor einer "proletarischen revolution" zitternden kapitalisten versprochen , den "bolschewismus" auszurotten und dafür sprudelten natürlich
die gelder .

von wegen : " ... bis heute nicht recht erklärbar " .



sitting bull




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Re: O.T.
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 03.04.2012, 23:43:48
"Du vergleichst die junge Partei der Piraten mit den Nationalsozialisten."
geschrieben von adam


Aber nur in deiner Vorstellung - nicht aus dem , was sysiphus geschrieben hat.

Sysiphus vergleicht NICHT die Nazipartei der 20-er/30-er Jahre mit den heutigen Piraten, sondern die Parteienverdrossenheit dieser Jahre mit heute - und damit auch wirklich bei diesem sensiblen deutschen Thema niemand auf andere Gedanken kommt, erwähnt er das extra noch mit dem Hinweis :"Damit das klar ist, die Piratenpartei will ich nicht mit der Nazipartei vergleichen."

Du siehst aber - es nutzt nichts - allein die Erwähnung dieser Jahre lässt lässt bei einigen( auch bei dir) keine anderen Gedanken zu.

Da kann ja sysiphus noch froh sein, dass er nicht gleich als Nazi abgestempelt wird.


schorsch
schorsch
Mitglied

Re: O.T.
geschrieben von schorsch
als Antwort auf yuna vom 03.04.2012, 18:14:10
Die Begeisterung für das Neue, noch Unklare wird sich legen. Diejenigen, die sich für ihr eigenes Seelenheil (oder das Portemonnaie) viel erwartet hatten, werden sich zurückziehen, die
Spreu wird sich vom Weizen trennen - oder umgekehrt. Die Frage ist nur: was bleibt übrig, die Spreu oder der Weizen?

Und eines Tages wird da eine neue etablierte Partei sein, die sich ihr Kuchenstück in der Politlandschaft abschneiden will.

Und eines weiteren fernen Tages wird dann einer, der sich von den Piraten nicht mehr vertreten fühlt, eine neue Partei gründen, die sich dann vielleicht "Unkenpartei" nennen wird. Und dann heissts: Neues Spiel, neuer Glücksversuch.....
pippa
pippa
Mitglied

Re: O.T.
geschrieben von pippa
Wenn ich mir ansehe, was die sog. etablierten Parteien allein in meinem Umfeld für einen Blödsinn verzapfen und wie viele Steuergelder sie einfach zum Fenster rauswerfen, dann denke ich mir oft, dass eine völlig unverbrauchte Truppe es eigentlich nur besser machen kann.

Wir Alten sollten nicht so kleinmütig und angstvoll auf die Jugend schauen. Erinnern wir uns doch einfach mal daran, wie viel gute, wenn auch oft radikale Ideen wir selber in unserer Jugend hatten. Sooooo lange ist das doch nun auch nicht her.

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sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: O.T.
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf adam vom 03.04.2012, 23:43:48
@sysiphus "Du willst es nicht tun und tust es doch. Du vergleichst die junge Partei der Piraten mit den Nationalsozialisten." Adam, noch mal damit das klar ist, die Piratenpartei will ich nicht mit der Nazipartei vergleichen, aber das Unbegreifliche der Abwendung der Wähler von den bürgelichen Parteien der Weimarer Republik

Das adam, ist mein Vergleich von damals zu heute. Nicht Parteien habe ich verglichen, sondern Wählerverhalten. Wieso fallen Wähler auf Parolen, auf Luftnummern rein? Es sind seinerzeit von vielen Seiten Angriffe auf demokratische Strukturen, auf Politiker und Parteien, gegen Parlamentarismus und repräsentative Demokratie geführt worden. Den Nutzen daraus zogen Politikvereinfacher und versprachen eine neue, eine gerechte, eine saubere Politik und Lösung aller Probleme.

"Von Anfang an musste sich die junge Republik mit den Angriffen der extremen Rechten und Linken auseinandersetzen." so kann man es bei Wiki lesen. Ist das weit von dem entfernt was sich heutzutage gelegentlich abspielt?

sysiphus...

Die parlamentarische Demokratie ist eine erfolgreiche Staats- und Regierungsform. Sie hat die Entfaltung der modernen Massengesellschaften des 20. Jahrhunderts politisch-konstitutionell begleitet und ermöglicht. Zugleich erweist sie sich freilich in dem Maße als krisenanfällig, in dem sie vor den immer komplexeren Herausforderungen des modernen Zeitalters steht. [..] Dass schließlich die Weimarer Republik unter dem Problemdruck zusammenbrach bzw. vom Großteil der Wähler wie der Eliten aufgegeben wurde, hatte für die deutsche und europäische Geschichte verheerende Folgen.

Symposium Herausforderungen der parlamentarischen Demokratie. Die Weimarer Republik
hafel
hafel
Mitglied

Re: O.T.
geschrieben von hafel
als Antwort auf sysiphus vom 04.04.2012, 12:16:27
@ Sysiphus:

Ich gebe Dir darin Recht, dass Dein Beispiel wohl ein Vergleich des Wählerverhaltens sein sollte. Aber die Weimarer Republik ist auch nicht 1:1 mit unserer Republik vergleichbar. Viele Bruchstellen der Weimarer Republik wurden von den Vätern des Grundgesetzes „ausgemerzt“, wie zum Beispiel die Rolle des Präsidenten……. der heute zum Glück nur noch repräsentative Aufgaben hat.

Dennoch gilt es wachsam zu sein, da leicht aus einer „eingeschlafenen“ Demokratie das Pendel nach Links oder Rechts schlagen kann ….. und dann hatten wir eine Demokratie.

Hafel
yuna
yuna
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Re: O.T.
geschrieben von yuna
als Antwort auf schorsch vom 04.04.2012, 09:54:08
Nja, schorsch, niemand von uns kann wohl in die Zukunft sehen , oder? Kannst du es? Vllt. ist ja jetzt schon das Mal, wo es anders läuft? Wie kannst du wissen, dass es nicht so ist?

Ansonsten schließe ich mich Pippa an :)
olga64
olga64
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Re: O.T.
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 04.04.2012, 10:11:37
Wenn ich mir ansehe, was die sog. etablierten Parteien allein in meinem Umfeld für einen Blödsinn verzapfen und wie viele Steuergelder sie einfach zum Fenster rauswerfen, dann denke ich mir oft, dass eine völlig unverbrauchte Truppe es eigentlich nur besser machen kann.

Wir Alten sollten nicht so kleinmütig und angstvoll auf die Jugend schauen. Erinnern wir uns doch einfach mal daran, wie viel gute, wenn auch oft radikale Ideen wir selber in unserer Jugend hatten. Sooooo lange ist das doch nun auch nicht her.


Sind Sie sicher? Solange im Bundesetat mehr als die Hälfte für soziale Zwecke ausgegeben wird, sollten Sie dies eigentlich nicht als "aus dem Fenster geworfen" beurteilen - Sie machen sich damit sicher keine Freunde unter den Menschen, die schnell nach "dem Staat" rufen und sich benachteiligt fühlen - und davon gibt es ja viele, wie ich befürchte.
Es stimmt - wir alten 68er räumten schon auf in dieser damals sehr dumpfen und immer noch von Nazi-Einflüssen besetzten Republik. Vieles wurde dadurch erleichtert - ich nehme an, Sie wirkten tatkräftig dabei mit?
Was die Piraten anbelangt, so bezweifle ich allerdings sehr, dass das deutsche Volk es wirklich wünscht, über jeden einzelnen Punkt auf immerwährenden LAN-Parties mitzuwirken.Wir sind ja nicht alle System-Administratoren - insbesondere bei den alten Menschen gibt es hier ja noch grosse Unsicherheiten. Das würde ja voraussetzen,dass sich jeder im Volk in die Komplexität der politischen Gegebenheiten (die ja heute nicht mehr national entschieden werden sondern auf EU-Grundlagen) intensiv einarbeitet. Und es würde auch nicht zusammenpassen mit der Tatsache, dass immer weniger Menschen zur Wahl gehen.
Mein Herz (und meinen Verstand) werden die Piraten so lange nicht gewinnen, so lange sie nur Wunschzettel vorlegen (bedingungsloses Grundeinkommen, Freigabe von Drogen, freier öffentlicher Nahverkehr, keine Vergütung mehr für Künstler), sondern endlich mal plausibel erklären, wie dies alles finanziert werden soll. Dies sollte man von einer Partei, die immerhin auch schon 6 Jahre rumschwirrt, auch mal verlangen dürfen, oder? Wenn nicht, wird sie sicher bald verschwinden. Olga

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