Innenpolitik Pflegeversicherung

Zaunkönigin
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf Edita vom 09.10.2024, 17:57:08
Er muß nicht nur anteilig für die Ausbildung von angehendem Pflegepersonal bezahlen, er muß sich seit paar Monaten auch an Investitionen beteiligen, was auch immer 
„investiert“ wird!
Bei mir ist das pro Einsatz 2,97!
Mich bringt dieser Betrag nicht um, aber es geht ja nicht nur um mich, ich finde diesen Rechnungsposten   abartig! 
Mit der Wegoauschale sind schon 7,98 € weg, ohne daß eine Leistung erbracht wurde, die wird mit 51,12 pro 1,5Std. abgerechnet! 


Edita
 

Richtig - an die hatte ich gar nicht mehr gedacht. Ich habe im Moment Unterstützung von der Nachbarschaftshilfe, da ist das kein Thema und die Stundensätze sind etwas günstiger Wegegeld wird aber auch bezahlt (finde ich ok, weil das Geld den Frauen auch 1:1 zukommt, während sie sonst nur den Mindestlohn erhalten während die ökumen. Sozialstation 31,20€ berechnet. Bei den Frauen bleibt am wenigsten hängen.
olga64
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Zaunkönigin vom 09.10.2024, 16:55:00
 

Meine Mutter hätte, anders als die Ihre, darauf bestanden zu Hause versorgt zu werden.


Ihre Mutter war deutlich vernünftiger. 


 
Unsere Mutter war beileibe nicht vernünftiger - sie hatte es auch versucht, insbesondere bei ihrem Sohn, meinem Bruder. Der lebt in Berlin und hatte dort neben einem anspruchsvollen Job auch Frau und Kind; auch seine Frau war damals noch berufstätig.
Es wurde ihr das Angebot gemacht, dorthin umzuziehen, aber da sie zeitlebens einen negativen Kontakt zu ihrer Schwiegertochter hatte, hat sie dies sofort abgelehnt.
Bei mir ,die ich auch nicht in München lebte, versuchte sie dies gar nicht auf diese ARt. Mein Job war "ausfüllend" - meine Wohnung nicht sehr gross und und das Verhältnis zwischen meiner Mutter und mir immer angespannt; das sog. Elternhaus verliess ich mit 18 Jahren.
Sie musste letztendlich schon froh sein,dass ihre Kinder dafür sorgten, dass sie gut untergebracht wurde und dafür auch noch monatlich Ausgleichszahlungen übernahmen.
Bei Gesprächen in diesem Heim hörte ich oft, dass die meisten Frauen  (es waren meist nur Frauen) auf Sozialhilfe angewiesen waren, weil deren Kinder sich nicht für zuständig erklärten und ausserdem Besuche nur an Weihnachten usw. durchführten.
Da gibt es sicherlich vieles interfamiliär was zu ändern wäre und oft positiver geschildert wird als es tatsächlich ist. Besonders wenn alte Menschen dann auch noch dement werden und die Belastung noch grösser wird. Olga
Zaunkönigin
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf olga64 vom 09.10.2024, 17:57:10

ABer alles in allem ist der sinnvollste Weg, sehr frühzeitig auch an das Alter zu denken und mit den Angehörigen (sofern vorhanden) zu besprechen,wie dies ablaufen soll. Dabei sollte auch Ehrlichkeit und Realismus in Bezug auf die finanziellen Mittel herrschen, denn sie sind ein wichtiger Besttandteil für solche späten Pläne. Olga

Ja, das war es sicher. Ich schrieb ja, wie ich dazu stehe. Nur meine Mutter war diesbezüglich wenig einsichtig und da sie wieder geschäftsfähig war und Herr ihrer Entscheidungen, hätte ich auch nichts dagegen unternehmen können. 

Sie äusserte übrigens schon in den Jahren davor, dass sie in kein Pflegeheim möchte. Davon war sie auch nicht abzubringen.

Und da in unserem Land ein jeder Mensch der klar im Kopf ist das Recht hat zu verwahrlosen, hätte ich nicht einmal über die Generalvorsorgemacht Handlungspielraum gehabt. Ich konnte nur eines: so gut wie möglich durch Fremdkräfte unterstützen lassen und dann hoffen und beten.

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olga64
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Edita vom 09.10.2024, 10:31:51
Auch bei Olga ist es ein Griff ins Fettnäpfchen! 


Edita 
DAnke Edita. Du erinnerst Dich sicherlich, dass wir dieses Thema mit Frauen, die sich gegen Kinder entschieden haben (das ist wohl eine Abart der Rabenmütter oder so!) schon öfters hatten. Und da ich auf meine offene Art und Weise dies auch als meinen eigenen Willen nie verheimlicht habe, wurde ich immer wieder gerne dafür von Müttern in die Zange genommen, insbesondere wenn ich mir erlaubte auf Probleme hinzuweisen, die anscheinend bei Kindererziehung auftauchen, wenn sich dann der Nachwuchs nicht so entwickelt, wie es vermutlich mal geplant und gewünscht war.
Schon damals grübelte ich darüber, ob "man" wirklich nur durch GEburt eines Kindes Erziehungskompetenz erlangen kann? Das wäre dann aber seltsam, wenn man an LehrerInnen oder ErzieherInnen im Kindergarten denkt, die ebenfalls oft (aus freier Entscheidung) kinderlos sind und bleiben, denen aber die eigenen Kinder anvertraut werden?
Aber es eignet sich halt mal wieder gut für Widerspruch bei denjenigen, die sich grundsätzlich immer "auf der richtigen Seite sehen".
Jetzt passiert es in diesem Thread noch perfider: da wird jetzt nur noch "von der Person" geschrieben und diese dann (vermutlich bin wieder ich gemeint) beleidigt, aber ohne Namensnennung.
Schlimm, wie das mittlerweile hier abgeht und wie U-Boot-artig das Niveau abdriftet.
LG Olga
Zaunkönigin
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf olga64 vom 09.10.2024, 18:08:35

 
Unsere Mutter war beileibe nicht vernünftiger - sie hatte es auch versucht, 


Da gibt es sicherlich vieles interfamiliär was zu ändern wäre und oft positiver geschildert wird als es tatsächlich ist. Besonders wenn alte Menschen dann auch noch dement werden und die Belastung noch grösser wird. Olga

Na ja, meine Mutter scheint noch ein Stück sturer gewesen zu sein. Sie hätte das auch ohne meine Unterstützung durchgezogen. Die Pflegeleitung sagte damals zu mir: wenn Sie nicht den geordneten Umzug nach Hause organisieren, dann steht ihre Mutter in ein paar Wochen mit Rollator am Bahnhof. 

Die meisten schweigen darüber was Pflege bedeutet. Das liegt u.a. auch daran, dass sich die, die noch nie gepflegt haben, gar nicht vorstellen können was das an Zeit, seelischer Belastung, und Überlastung bedeutet. Es gibt aber jede Menge Menschen, die gute Ratschläge parat haben und bewerten.

Ich hatte mich unlängst mit einer Pflegedienstmitarbeiterin unterhalten die mir bestätigte worüber ich mich schon lange wundere:
Menschen mit kognitiven Einschränkungen sind deutlich pflegeintensiver was Organisationsaufwand, Zeit und Geduld angeht als ein Mensch der menschenwürdig im Bett versorgt werden muss. Gerade für Demente muss man im Grunde 24 Std/Tag zur Verfügung stehen.
Dennoch sind die Pflegestufen für kognitiv eingeschränkte Menschen nach wie vor lächerlich niedrig.

Ich hoffe sehr, dass mir meine Einsicht bezüglich Pflegeheim erhalten bleibt.
olga64
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Zaunkönigin vom 09.10.2024, 18:16:09

Ich bewundere es sehr, wie Sie dies alles - auch mit Ihrem Mann - so leisten konnten und doch auch ein eigenes und gutes Leben führen können. Wenn ich das aus Ihren Schilderungen überhaupt beurteilen kann.
War da kein Geschwister,d as Sie in Sachen Mutter hätte unterstützen können? Bei Ihrem Mann gibt es ja einen Sohn, wenn ich mich richtig erinnere? Alles Gute. Olga


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olga64
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von olga64
als Antwort auf Xalli vom 08.10.2024, 21:48:03
 
... meine Antwort an @Der-Waldler bezog sich auf den Rentengenerationvertrag
je besser die Ausbildung der Kinder ist, je besser ihr späterer Verdienst, um so höher ist ihr Anteil für die Rentner.

 
 

Liebe Xalli,

ich hatte Deine Erklärung so verstanden wie sie auch gemeint war: Als Antwort auf meinen Hinweis.

Ich bedauere meinen Hinweis schon wieder, denn was nun wieder losgetreten worden ist, habe ich nicht gewollt, Tut mir leid @Xalli

Schönen Abend

DW
Lieber Der-Waldler,

es muss nicht dir leid tun, sondern der Person, die sich mit ihren Fantasien nicht mehr unter
Kontrolle hat. Ich befürchte allerdings, dass diese Person selbst nicht mehr merkt,
wann sie die Wahrheit verlässt!


Auch dir und deiner Frau einen gemütlichen Abend

Xalli
Tja Xalli - da Sie den Singular benützen, meinen Sie "eine Person", getrauen sich aber anscheinend nicht,deren Namen zu nennen. Aber zwischen den Zeilen gelesen ist es halt doch nur wieder eine der üblichen Hassitiraden, wo Sie leider wieder mal die Kontrolle verloren haben.
Machen Sie es doch wie ich - entzünden Sie nicht wieder Streit; ich behalte ja auch meine archivierten Beiträge und veröffentliche sie nicht, was natürlich mehr Klarheit in die Sache bringen könnte. ABer es sollte uns doch allen daran gelegen sein, nicht ständig neuen Streit zu provozieren und damit wieder mal interessante Themen zu zerstören. Olga
Zaunkönigin
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von Zaunkönigin
als Antwort auf olga64 vom 09.10.2024, 18:27:06
Ich bewundere es sehr, wie Sie dies alles - auch mit Ihrem Mann - so leisten konnten und doch auch ein eigenes und gutes Leben führen können. Wenn ich das aus Ihren Schilderungen überhaupt beurteilen kann.
War da kein Geschwister,d as Sie in Sachen Mutter hätte unterstützen können? Bei Ihrem Mann gibt es ja einen Sohn, wenn ich mich richtig erinnere? Alles Gute. Olga

Nein, die ersten 3 Jahre war das kein gutes Leben. Ich habe funktioniert und ich war permanent an der Grenze. Ich hätte nie gedacht, dass ein Mensch das - auch so lange - aus- und durchhalten kann. Aber was hatte ich denn für eine Wahl? Meinen Mann ins Pflegeheim zu geben hätte bedeutet, dass er sich aufgegeben hätte und meine Mutter weigerte sich. Sollte ich sie "verkommen" lassen? Das war auch keine Option - auch wenn unser Verhältnis alles andere als entspannt war.

Im 4ten Jahr hatte ich dann endlich die Energiereserve aufgebaut um mich um Änderungen zu bemühen. 
Ich denke, ich bin gerade auf dem richtigen Weg um auch mir wieder Leben und Spielraum zu ermöglichen. Aber das wurde auch aller höchste Eisenbahn, denn ich merke, dass ich nicht mehr so gut funktioniere wie in den ersten Jahren.
Drücken Sie mir die Daumen, dass mein letzter großer Energieräuber (Haus räumen, Umzug, Verkauf, neue Arzt- und therapeutensuche) gut über die Bühne geht.

Theoretisch hätte ich ja meinen Job kündigen können, aber das wollte ich in Hinblick auf meine Rente nicht. Sollte mein Mann vor mir gehen, dann gibt es keinen nahen Verwandten mehr und ob sich der Sohn meines Mannes überhaupt kümmern wird (nicht im Sinne von Pflege, aber im Sinne von "dafür sorgen, dass ich ordentlich versorgt bin - wenn ich nicht mehr dafür sorgen kann), das kann ich zwar hoffen, aber ich käme nicht auf den Gedanken mich darauf zu verlassen.

Ich bin Einzelkind und der Sohn meines Mannes lebt auch runde 250 km entfernt - und - das ist mein Eindruck, er hatte extreme Berührungsängste. Sein Vater, den er sehr bewundert hat, hatte sich für ihn auf einen Schlag völlig verändert. Die ersten 3 Jahre bestand das "Kümmern" seinerseits aus 3 Besuchen pro Jahr. 
Ich muss aber sagen, dass der Vorschlag bezüglich Umzug von ihm kam und er sich jetzt richtig ins Zeug legt. Der Kontakt zu meinem Mann fällt ihm auch leichter weil er inzwischen weiter in seiner Entwicklung ist, es ist nicht mehr so schlimm wie die ersten 3 Jahre. Eine Aphasie, speziell eine globale, die muss man schon aushalten können.
Klaro
Klaro
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von Klaro
als Antwort auf olga64 vom 09.10.2024, 18:08:35
 

Meine Mutter hätte, anders als die Ihre, darauf bestanden zu Hause versorgt zu werden.


Ihre Mutter war deutlich vernünftiger. 


 

Bei Gesprächen in diesem Heim hörte ich oft, dass die meisten Frauen  (es waren meist nur Frauen) auf Sozialhilfe angewiesen waren, weil deren Kinder sich nicht für zuständig erklärten und ausserdem Besuche nur an Weihnachten usw. durchführten.
Olga
da bin ich anders informiert, so war das nicht. 
Wenn das Sozialamt die noch verbleibenden Kosten in einem Pflegeheim fur einen alten Menschen übernehmen musste, so ist das Amt auch sofort da, um sich diese Kosten bei den Kindern zu holen. 
Aber diese Kinder haben oft Familie, für die sie zu Sorgen haben, deswegen besteht ein Selbstbehalt für diese Kinder. Sollte das Einkommen (was nachgewiesen werden musste) über diesem Selbstbehalt liegen mussten die Kinder die restlichen Kosten anteilig übernehmen. 

Heutzutage sind die Einkommensgrenzen viel höher, so daß nur mehr sehr Gutverdienende Kosten übernehmen müssen. 

Klaro 
 
aixois
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RE: Pflegeversicherung
geschrieben von aixois
als Antwort auf Edita vom 09.10.2024, 10:46:58

Da meine Lehrerin ,( Grundschulklasse 4) verheiratet gewesen war ( Mann auf dem Felde geblieben, 1 Sohn), kann das so nicht ganz allgemein der Fall gewesen sein.
Ich vermute mal, dass sie bereits vor 1923 beides war, verheiratet und zwischen 1919 - 1923 in den Schuldienst getreten war. Ob sie nach 1923 entlassen worden war , weiss ich nicht. Sie unterrichtete aber im Zweiten Weltkrieg bis zu ihrem Ruhestand Anfang der 1960-er Jahre. Wahrscheinlich zu Bedingungen, die schlechter waren als die für männliche Lehrer.

Mit aktiver Hilfe der SPD (die gegen Doopelverdienerhaushalte war) wurde 1932 für "weibliche Beamte" (nicht nur Lehrerinnen !) ein Gesetz entlassen, das die Entfernung aus dem Staatsdienst ermöglichte (mit minimalen Abfindungen), sofern ein ausreichendes Familieneinkommen vorlag :

"2. Gesetz über die Rechtsstellung der weiblichen Beamten. Vom 30. Mai 1932. RGBl I 1932, 245.
Der Reichstag hat das folgende Gesetz beschlossen, das mit Zustimmung des
Reichsrats hiermit verkündet wird, nachdem festgestellt ist, dass die Erfordernisse
verfassungändernder Gesetzgebung erfüllt sind:
§ 1. (1) Verheiratete weibliche Reichsbeamte sind jederzeit auf ihren Antrag aus
dem Beamtenverhältnis zu entlassen.
(2) Die vorgesetzte Dienstbehörde kann die Entlassung auch ohne diesen Antrag ver-
fügen,
wenn die wirtschaftliche Versorgung des weiblichen Beamten nach der Höhe des
Familieneinkommens dauernd gesichert erscheint."


Wie das mit den männlichen Beamtinnen war, weiss ich nicht  ...


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