Innenpolitik Pflegeversicherung
Über die Zuerkennung eines Pflegegrades entscheidet der Medizinische Dienst.
Diese Organisation ist unabhängig und teilt zuständigen Krankenkasse sein Ergebnis mit.
Ingrid60
ganz so unabhängig sind sie nicht. Manchmal dachte ich schon: Wess' Brot ich ess', dess' Lied ich sing.
Die Medizinischen Dienste in den Ländern werden je zur Hälfte von den Krankenkassen und den Pflegekassen über eine Umlage finanziert. Die Kassen bezahlen für jedes Mitglied, das seinen Wohnsitz in dem Gebiet eines Medizinischen Dienstes hat, einen Pauschalbetrag (Pro-Kopf-Umlage) an diesen Medizinischen Dienst.
Was mir aufgefallen war ist, dass Einstufungen die ich miterlebt habe und die in den Pflegeheimen erfolgten initial deutlich günstiger für den Pflegebedürftigen ausgefallen sind.
Da wird schon oft auch darauf gebaut, dass nicht geklagt wird weil Kraft oder auch das Wissen nicht vorhanden sind und die Belastbarkeitsgrenze erreicht ist.
Teilweise hängt das aber auch damit zusammen, dass körperliche Einschränkungen auch heute noch höher bewertet werden als kognitive. Wofür wiederum der MDK nichts kann - und auch nicht die Krankenkasse.
In den Einzelregelungen kenne ich mich ja gar nicht aus und bei manchen weiß ich noch nicht einmal dass es sowas gibt.
Deiner Feststellung:
"Und wenn unser Pflegesystem Interesse daran hätte Pflegeheimkosten transparent und verständlich zu halten und keinen Spielraum für Geldschiebereien zulassen wollte, dann müssten diese Rechnungen ganz anders aussehen"
stimme ich absolut zu.
lupus
Dieses "brennende" Thema scheint nicht beliebt zu sein und auf Initiativen zu stoßen.
Im Netz habe ich gelesen, dass sich der Bundesgesundheitsminister bei Markus Lanz keine Maßnahmen oder Planungen entlocken ließ.
Mir geht nun bei diesem Thema durch den Kopf, wie der Eigenanteil der Versicherten geregelt wird.
Es soll dazu eine Begrenzung geben?
Ich verfüge natürlich über keine konkreten Kenntnisse zur Pflegeversicherung.
Wie hoch ist der Eigenanteil bei der Pflegeversicherung?
"Zusätzlich zu den Leistungsbeträgen gewährt die Pflegeversicherung folgende nach der Verweildauer gestaffelten Leistungszuschläge: ab dem ersten Monat 15 Prozent des zu zahlenden Eigenanteils an den pflegebedingten Aufwendungen, nach 12 Monaten 30 Prozent, nach 24 Monaten 50 Prozent und nach 36 Monaten 75 Prozent."
Nicht weiß ich, ob diese Leistungszuschläge nur für stationäre Pflegekosten gelten.
Die Staffelung für die Pflegegrade/Pflegestufen ist bekannt.
Zaunkönigin, es tut mir leid,daß Du Dich da angesprochen fühlst.
Es gibt sie halt die kinderlosen Besserwisser und die waren/sind gemeint.
Ich hatte auch über dieses übertiebene Muttergehabe geschrieben. Auch die gibt es und ich habe nichts verallgemeinert
Es zieht sich wohl jeder die Jacke an, die ihm passt
alles gut, cosi - ich wollte nur sicher gehen - manchmal formuliert man auch mal unglücklich und dadurch entsteht ein falscher Eindruck - den hätte ich dann gerne gerade gerückt. Ich habe verstanden: das ist nicht erforderlich.
Die Krankenkasse hat das bestätigt.
"Um effektiv, glaubwürdig und handlungsfähig zu bleiben, wird der Medizinische Dienst daher unabhängig von den Krankenkassen organisiert."
Die Sozialministerien der Bundesländer sind die jeweiligen Aufsichtsbehörden.
Ingrid60
"Zusätzlich zu den Leistungsbeträgen gewährt die Pflegeversicherung folgende nach der Verweildauer gestaffelten Leistungszuschläge: ab dem ersten Monat 15 Prozent des zu zahlenden Eigenanteils an den pflegebedingten Aufwendungen, nach 12 Monaten 30 Prozent, nach 24 Monaten 50 Prozent und nach 36 Monaten 75 Prozent."
Nicht weiß ich, ob diese Leistungszuschläge nur für stationäre Pflegekosten gelten.
das betrifft den in der Einrichtung selbst zu tragenden Pflegesatz und der Ausbildungsumlage. Wie hoch die aktuelle Ausbildungszulage ist, ist mir allerdings nicht bekannt.
Das ist übrigens eine Preisliste eines im ländlichen Raum liegenden Pflegeheimes.
Hier wurde betont - vom Medizinischen Dienst - dass er völlig unabhängig ist.
Die Krankenkasse hat das bestätigt.
"Um effektiv, glaubwürdig und handlungsfähig zu bleiben, wird der Medizinische Dienst daher unabhängig von den Krankenkassen organisiert."
Die Sozialministerien der Bundesländer sind die jeweiligen Aufsichtsbehörden.
Ingrid60
und weil man Dir das sagt glaubst Du das auch.
Er muß nicht nur anteilig für die Ausbildung von angehendem Pflegepersonal bezahlen, er muß sich seit paar Monaten auch an Investitionen beteiligen, was auch immer
„investiert“ wird!
Bei mir ist das pro Einsatz 2,97!
Mich bringt dieser Betrag nicht um, aber es geht ja nicht nur um mich, ich finde diesen Rechnungsposten abartig!
Mit der Wegoauschale sind schon 7,98 € weg, ohne daß eine Leistung erbracht wurde, die wird mit 51,12 pro 1,5Std. abgerechnet!
Edita
Wie ich ja schon mitteilte, haben mein Bruder und ich Erfahrungen mit einem gut geführten Münchner Altenheim gemacht, wo unsere Mutter 10 Jahre lebte. Es wurde dort auch nicht nur "ein kleiner Brauchteil versorgt" (was immer das sein mag), sondern es erfolgter die Kompelttbehandlung. Es gab regelmässigen Besuch von Ärzten, bzw. war dafür gesorgt, dass die alten Menschen dorthin gebracht wurden.
Ganz so dramatisch wird es nicht. Und ich denke auch, dass man, wäre man bezüglich häuslicher Pflege etwas realititäsnaher und kreativer, man viele Kosten sparen würde weil durchaus (noch) die Bereitschaft zur Pflege in den Familien vorhanden ist.
Weg von den gewinnorientierten Heimen - die sowieso nur einen kleinen Brauchteil versorgen. Hin zur Stärkung der häuslichen Pflege.
In unserem Land werden junge Familien besser unterstützt als pflegende Angehörige. Nicht dass ich das den jungen Menschen neiden würde, denn Unterstützung ist da schon recht am Platz. Aber ebenso bei denen die Pflegebedürftige unterstützen und genau wie junge Familien (und manchmal auch mehr) auf ein eigenes Leben verzichten.
Ebenso zum Friseur - die Fusspflege kam auch ins Haus.
Wichtig ist in diesem Stadium auch die soziale Betreuung. Da sind die alten Menschen nicht irgendwo allein, sondern sie essen zusammen, haben ihre Treffen und können auch ihren Talenten nachgehen: z.B. malen, töpfern oder wer noch gut zu Fuss war, spazierte mit anderen im nahegelegenen Park.
Wie soll das mit einer häuslichen Pflege gehen, wenn diese jungen Familien in kleinen Wohnungen leben, wo dann noch ein Platz für einen pflegebedürftigen Angehörigen geschaffen werden muss?Und wer übernimmt diese Pflege? Automatisch die Frau oder fühlen sich auch Männer (z.B. Söhne) in gleichem Masse angesprochen?
Auf so etwas wollten mein Bruder und ich uns nie einlassen, als unsere Mutter in das Altenheim zog. Dort war sie übrigens erst mal für einige Monate zur Probe: in dieser Zeit behielten wir auch ihre Wohnung noch (zahlten also die Miete), bis alles okay war und wir diesen Vertrag kündigten.
ES war eine gute Entscheidung und ich möchte nicht wissen, zu welchen negativen EReignissen es gekommen wäre, wenn entweder mein Bruder und ich unsere Jobs und unser Leben hätten aufgeben müssen unter einer Art moralischem Zwang und eine Tätigkeit ausgeübt hätten ,für die wir keinerlei Voraussetzungen mitbrachten.
ABer alles in allem ist der sinnvollste Weg, sehr frühzeitig auch an das Alter zu denken und mit den Angehörigen (sofern vorhanden) zu besprechen,wie dies ablaufen soll. Dabei sollte auch Ehrlichkeit und Realismus in Bezug auf die finanziellen Mittel herrschen, denn sie sind ein wichtiger Besttandteil für solche späten Pläne. Olga
lg
minerva