Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.

Innenpolitik Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.

pippa
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von pippa
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.03.2017, 12:56:38
Bei solchen absurden Äußerungen frage ich mich wirklich, warum diese Menschen eigentlich hier leben. Es zwingt sie doch keiner.
Pippa
olga64
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 08.03.2017, 12:25:48
xxxx Allerdings wir, die wir keinerlei öffentliches Amt bekleiden, wir dürfen ja wohl unseren Unmut äußern, oder?

Ich ärgere mich zB vor allem über jene Türken, die hier leben, die Vorzüge einer Demokratie genießen und trotzdem begeistert Fähnchen schwingend ihrem Diktator zujubeln, wohl wissend, dass sie die Ergebnisse seiner Politik nicht ertragen müssen. (Aber ich glaube, da wiederhole ich mich.)

Warum ist es überhaupt möglich, dass Menschen, die vielleicht seit Generationen hier leben und vermutlich auch überhaupt nicht daran denken dieses zu ändern, über die Zukunft eines Landes abstimmen dürfen, in dem sie gar nicht leben wollen?
Pippa
[/quote]

Natürlich dürfen wir unseren Unmut äussern, wir machen es ja auch zur Genüge. Aber würden wir es auch mit dieser Vehemenz machen, wenn z.B. französische, italienische, spanische Politiker zu uns kämen, um hier vor ihren Landsleuten Wahlreden zu halten? Ich wage es zu bezweifeln.

Es leben fast 4 Mio Türken bei uns; ca 2 Mio haben einen deutschen Pass, die anderen einen türkischen, vermutlich doppelte Pässe. Es liegt in der Entscheidung eines Menschen, wie er dies handhabt. In Spanien leben auch viele deutsche Menschen aber ohne die spanische Staatsbürgerschaft zu haben. Sie dürfen genau so wie Türken an den Wahlen ihres Heimatlandes teilnehmen, egal wo sie leben.
Das durften übrigens auch Amerikaner als kürzlich Trump gewählt wurde.

Ich fände es aber gut, wenn z.B. hier lebende Deutsche mit türkischem Hintergrund (ich denke an Cem Özdemir und die laute Frau Dagdelen) nicht nur versuchen, die türkische Opposition durch ihre Auftritte bei ungefährlichen deutschen Talkshows zu stärken, sondern in die Türkei fahren würden, um dies vor Ort zu machen. Es wäre interessant zu erfahren, ob sie als Privatpersonen einreisen (wenn sie diesen Grund angeben) und auftreten dürften. GEnau so interessant wäre es für mich, ob sie überhaupt den Mut aufbrächten, dies zu tun; dabei denke ich an Frau Dagdelen, die ja u.a. Herrn Erdogan schon laut und deutlich in einer deutschen Talkshow als faschistischen Diktator bezeichnete.
Bei der Gelegenheit könnten sie dann auch die in der Türkei einsitzenden ca 150 Journalisten teilweise besuchen - es sollte ja nicht nur um den Deutsch-Türken Yücel gehen; die anderen leiden sicher ähnlich.
Das wäre doch mal handfeste Politik von hiesigen Oppositionpolitikern - allerdings drängt die Zeit. Olga
pippa
pippa
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von pippa
als Antwort auf olga64 vom 08.03.2017, 16:18:22
Ich kann mich nicht erinnern, dass ein deutscher Politiker in einem anderen Land Wahlveranstaltungen abhielt.

Mein Unmut gälte auch einem spanischen oder einem Politiker aus einem anderen Land, der hier Wahlkampf machte.

Das Wahlrecht für Amerikaner, die hier leben besteht zwar theoretisch, ist aber so schwer einzufordern, dass die meisten das von vornherein lassen. (Ich habe eine amerk. Wanderfreundin, die mir davon berichtete.)

Die beiden von ihnen genannten Politiker wurden massiv bedroht und hatten oder haben bereits Personenschutz. Ich fände es unverantwortlich, wenn sie zur Zeit in die Türkei reisten.
Pippa

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olga64
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von olga64
als Antwort auf pippa vom 08.03.2017, 17:08:53
Amerikaner können sehr wohl in den USA wählen, auch wenn sie in Europa wohnen. Sie müssen sich nur frühzeitig in die Listen eintragen lassen und das anschliessende Prozedere dann termingerecht absolvieren. Vielleicht war dies das Problem Ihrer Wanderfreundin? Bei unseren amerikanischen Freunden klappte es bestens.
Pippa, auch wenn Sie es nicht begrüssen würden ,wenn andere LÄnder ihren Wahlkampf auch bei uns abhielten - dies wird mehr und mehr der Fall sein, insbesondere bei Doppelstaatlern, also solchen die Doppelpässe haben.
Warum auch nicht? Wir sind eine starke Demokratie und Meinungs- und Versammlungsfreiheit ist ein hohes Gut, das nicht nur für deutsche Menschen gelten soll und darf.
Aber bei der Bundestagswahl in diesem Jahr könnten ja deutsche Politiker, vielleicht auch solche mit türkischem Hintergrund, z.B. nach Antalya fliegen, wo ca 50.000 Deutsche leben? Oder nach Spanien, wo vermutlich noch mehr Deutsche leben? DAs wäre doch auch nicht schlecht, sich dort das Wahlpotential zu sichern und den dort lebenden Auslands-Deutschen das GEfühl zu geben, dass sie nicht vergessen sind....
Aber mengenmässig sind natürlich die Millionen Türken, die bei uns leben, viel interessanter für türkische Politiker, das muss man schon eingestehen. Olga
Wingman
Wingman
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von Wingman
als Antwort auf pippa vom 08.03.2017, 17:08:53
Das die hier lebendenden Türken bzw. Erdogan Anhänger und auch die türkische Regierung schizophren denken bzw. handeln ist doch nun schon lange bekannt.

Sie fordern z.B. hier in Deutschland Rechte ein die sie in der Türkei nie bekommen würden. Und wenn sie die nicht bekommen beschimpfen sie die Deutschen das sie sich wie ein Nazi verhalten. Das machen die schon seit dreißig Jahren ... und niemanden hat es je gestört. Wenn es erst jetzt auffällt ist das eigentlich traurig. Und ja ... auch ich glaube das sich in Deutschland etwas geändert hat.

Aber im Gegensatz zu den Türken glaube ich das man schon viel eher hätte Tachles reden müssen. VIEL zu lange haben sie hier Sonderrechte bekommen.

Bernd
olga64
olga64
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von olga64
als Antwort auf Wingman vom 08.03.2017, 17:48:42
Ein junger Türke, der vermutlich schon in der 3. Generation in Deutschland lebt, brachte es auf einen für mich nachvollziehbaren Punkt: er erklärt, früher hätten die 'Türken die Deutschen geliebt, dann aber festgestellt, dass diese Liebe nie erwidert wurde und sie immer und nach wie vor in vielen Lebensbereichen benachteiligt werden. Jetzt ist ihnen diese Liebe nicht mehr wichtig.
Dies ist ja Tatsache, im für die Türken besten Fall werden sie bei uns ignoriert und nicht umgebracht wie dies bei den NSU-Tätern in grösserem Umfange so war. Als diese Morde geschahen, ermittelten unsere Behörden erst in der türkischen Community, weil sie glauben wollten, es handle sich um Morde türkischer Clans.
Das alles ist keine Bestätigung, dass Türken bei uns Sonderbehandlung geniessen. Will die Verwandtschaft dieser Türken Deutschland besuchen, brauchen sie ein Visum (im Gegensatz zu allen hier lebenden anderen EU-Ausländern).
Seit 60 Jahren wird der Türkei versprochen ,irgendwann Mitglied der EU zu werden - und unter fadenscheinigen Argumenten dies immer wieder aufgeschoben, bzw. stillgelegt.
Seitdem die Islamophobie voranschreitet, wird es für Türken noch schlimmer; allerdings wehren sie sich jetzt, bzw lassen sie sich aufhetzen und vereinnahmen von Erdogan,der damit ein gut vorbereitete Feld gefunden hat ,das er nur noch bearbeiten muss.
Das ist die grosse Gefahr, dass die 2. und 3. Generation der hier lebenden (und oft hier geborenen und ausgebildeten) Türken dies nicht mehr so devot sieht wie die ersten Einwanderer aus der Türkei. Olga

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wandersmann
wandersmann
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Wingman vom 08.03.2017, 17:48:42
@ wingman

All die Probleme, die es heute mit und wegen der türkischen Community hier gibt, sind letztlich hausgemacht, d.h., hätten die ersten Nachkriegsregierungen der Bundesrepublik-alt damals verantwortungsbewusst gehandelt, und nicht dem Drängen der Wirtschaft nachgegeben, und dem Zuzug von rund 1 Millionen türkischer Arbeitsmigranten nach Deutschland zugestimmt, hätten wir heute in dieser Hinsicht eine bedeutend entspanntere Situation.
Wingman
Wingman
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von Wingman
als Antwort auf olga64 vom 08.03.2017, 18:00:29
Ein junger Türke, der vermutlich schon in der 3. Generation in Deutschland lebt, brachte es auf einen für mich nachvollziehbaren Punkt: er erklärt, früher hätten die 'Türken die Deutschen geliebt, dann aber festgestellt, dass diese Liebe nie erwidert wurde und sie immer und nach wie vor in vielen Lebensbereichen benachteiligt werden. Jetzt ist ihnen diese Liebe nicht mehr wichtig.

Also ich kenne noch die erste Generation von türkischen Gastarbeitern. Die sprachen kaum zwei Worte deutsch hatten kein Fachwissen weil sie Wochen zuvor noch als Ziegenhirte am Lagerfeuer schliefen. Die bekamen hier einen echten Kulturschock. So haben die hier im Wohnzimmer der Mietwohnung Holz gehackt und hielten das für völlig normal. Woher sollte also die Liebe der hier lebenden Deutschen kommen?

Nach und nach ist es aber dennoch gelungen diese Türken auszubilden und einzubürgern. ICH hatte viele gute Bekannte unter diesen Türken.

Probleme kamen mit den nachfolgenden Generationen die über den Imam der DITIP gesteuert wurden, der wie heute auch der allerletzte Politiker weiß vom türkischen Staat bezahlt wurden und werden.

Die folgenden Generationen wollten nicht mehr integriert werden sondern haben immer mehr Forderungen gestellt. Selbst Türken mit mit deutschem Pass liefen mit türkischer Flagge herum und spukten auf die deutsche Flagge. Das habe ich selbst erlebt bzw. gesehen und weiß es nicht nur vom Hörensagen. Schon damals zeigte sich das schizophrene Verhalten.
Im Grunde haben sie sich ja als Deutsch/Türke, die kaum ein Wort türkisch sprachen ja selbst angespuckt. Mit solchen Leuten kann man nicht oder nur sehr bedingt kooperieren. Und so zog sich der Durchschnittsdeutsche immer mehr zurück. Für mich vollkommen verständlich. Obwohl ich betone möchte das es sehr viele persönliche Freundschaften gibt. Aber immer nur zwischen den Menschen. Sobald es aber um die Türkei geht oder die Türken in Gruppen auftreten ist es vorbei mit Anpassung, Freundschaft oder dergleichen.

Dies ist ja Tatsache, im für die Türken besten Fall werden sie bei uns ignoriert und nicht umgebracht wie dies bei den NSU-Tätern in grösserem Umfange so war. Als diese Morde geschahen, ermittelten unsere Behörden erst in der türkischen Community, weil sie glauben wollten, es handle sich um Morde türkischer Clans.

Wie sind Sie denn drauf? Sie haben noch nie von Scharia gehört? Von Heiraten die innerhalb der Familie verabredet werden? Im Nachbarort wurde eine türkische Frau im Beisein ihres Kindes mitten in der Fußgängerzone geschächtet weil sie es wagte in ein Frauenhaus zu ziehen. Gleich werden Sie mir erzählen das jeder zweite Türke von einem Deutschen umgebracht wurde und Deutschland ein Unrechtstaat ist während die Türkei ein Gottesstaat ist. Sorry aber darauf habe ich jetzt gar keinen Bock.
Die vielen Christen die in der Türkei bestialisch ermordet wurden und für die es keine so große öffentliche Verhandlung gab wie für die NSU Toten in Deutschland sprechen eine eigene Sprache.

Das alles ist keine Bestätigung, dass Türken bei uns Sonderbehandlung geniessen. Will die Verwandtschaft dieser Türken Deutschland besuchen, brauchen sie ein Visum (im Gegensatz zu allen hier lebenden anderen EU-Ausländern).

Sie wissen genau das die Türken keine EU-Ausländer sind trotzdem suggerieren Sie das sie vergleichbar sind. Eigentlich wollte ich den Absatz ganz weg lassen aber er zeigt das Sie gern Äpfel mit Birnen vergleichen.

Seit 60 Jahren wird der Türkei versprochen ,irgendwann Mitglied der EU zu werden - und unter fadenscheinigen Argumenten dies immer wieder aufgeschoben, bzw. stillgelegt.
Seitdem die Islamophobie voranschreitet, wird es für Türken noch schlimmer; allerdings wehren sie sich jetzt, bzw lassen sie sich aufhetzen und vereinnahmen von Erdogan,der damit ein gut vorbereitete Feld gefunden hat ,das er nur noch bearbeiten muss.
Das ist die grosse Gefahr, dass die 2. und 3. Generation der hier lebenden (und oft hier geborenen und ausgebildeten) Türken dies nicht mehr so devot sieht wie die ersten Einwanderer aus der Türkei. Olga

Man kann den Eindruck gewinnen Sie wissen sehr gut Bescheid um dieses Thema. Dennoch bringen Sie eine Behauptung die Sie danach selbst wiederlegen.

Ich versuche es trotzdem mal. Die Türkei ist für Europa der Vermittler zu Asien. Als Erdogan an die Macht kam war die Türkei ein säkulärer also weltlicher Staat. Europa brauchte Arbeitskräfte und die Türkei Devisen. Mit zunehmenden Devisen wurde die Türkei aber immer islamischer. Die Gastarbeiter sollten eigentlich nie integriert werden weil sie immer noch Bestandteil der Türkei waren. Noch heute kommt Erdogan ja nach Deutschland um mit seinen Türken zu sprechen deren Präsident er ist.
Warum läßt man die ewigen Türken nicht zurück in ihr Mutterland wo sie ja so glücklich sind?
Nunja ... weil da kein Platz ist für die Deutsch/Türken. Stattdessen möchte man in Deutschland eine türkische Enklave aufbauen um so nach und nach Deutschland zu übernehmen. Genau das haben mir in den 80er Jahren schon meine deutsch/türkischen Freunde erzählt.

ICH denke wir brauchen hier in Deutschland jede Menge Menschen die unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie unterstützen aber wir sollten endlich die Leute die lieber eine Scharia haben nach Hause entlassen. Wir können ja trotzdem Freunde bleiben.

Bernd
robert111
robert111
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von robert111
als Antwort auf Wingman vom 08.03.2017, 20:22:46
Jeder, der auch nur Augen hat, um damit sehen, sieht riesige Veränderungen bei unserer türkischstämmigen Mitbürger etwa seit den letzten fünf Jahren, jedenfalls alle Leute sehen es, die Tag für Tag damit zu tun haben wie ich, mitten im Ruhrgebiet. Islamische Kopftücher sind zur Regel und moralischen Norm geworden, auch wenn es nicht alle tragen. Vor einigen Jahren noch undenkbar. Türken waren stolz, dass das Kopftuch in der Türkei in allen amtlichen Gebäuden und Schulen nicht gestattet war. Atatürk hatte den Islam abgelehnt und eine moderne Türkei gefordert. Aber heutzutage ist alles auf einmal völlig anders. Eine Islamisierung in einem unfassbaren Tempo!

Ich wollte hier eigentlich einiges über zwei Sendungen vom Deutschlandfunk schreiben, im heutigen Nachtprogramm, morgens um 3:20 Uhr. Zeiten für die kritischen Sendungen, die im Programmschema oft nicht erwähnt werden:

Diyarbakir unter Zwangsverwaltung und Entlassungen von Akademikern in der Türkei. Aber jetzt nur das erste Thema: Diyarbakir ist die Metropole im Südosten der Türkei, eine Stadt mit kurdischer Bevölkerung. Die Altstadt von Diyarbakir, Sur, ist ein Weltkulturerbe und sie wurde von türkischen Panzern dem Erdboden gleichgemacht. Schlimme Bilder wie aus Ost-Aleppo gibt es aber gar nicht. Es herrscht Bilderverbot! Es werden zwar komplette Stadtteile und Orte in der kurdischen Türkei dem Erdboden gleich gemacht, es wird aber nichts davon gezeigt, höchstens im Nachtprogramm. Und auch diese Reportage des DLF über Diyarbakir konnte nur verdeckt stattfinden: Jeder hat so riesige Angst, als nächster im Gefängnis zu landen. Denn alles was Kurdisch ist, das ist nicht Türkisch.

Erinnern wir uns "Ein Volk, ein Reich, ein Führer". In so einem System gibt es keine anderen Sprachen. Früher wurde gesagt: "Türken und Kurden sind Brüder". Lange ist es her! Wenn auch nur wenige Jahre, als Erdogan mit Öcalan gemeinsam Frieden wollten. Damals unter einem anderen Erdogan, als Kurdisch als Sprache erlaubt war! Kurdische TV-Sender erlaubt waren. Heutzutage gar kein kurdisches Fernsehen, alles verboten. Sogar ein kurdischer Kindersender, er wurde verboten! Und die christlichen Kirchen von Diyarbakir? Sie wurden alle staatlich enteignet!

Die Millionenstadt wird nun von der AKP zwangsverwalten. Panzer in den Straßen. Die gewählten Bürgermeister? Sind alle im Gefängnis! Der DLF Bericht schildert die Details aus Sicht der Menschen. Bei Ladenbesitzern, bei den Cafes, kommen die Vertreter der AKP, der Regierungspartei, vorbei, und wollen Zahlungen für ihre eigene Tasche, etwa wie die "Schutzgebühren" bei der Mafia. Keiner wagt ein Wörtchen! Alle Menschen sind rechtlos. Völlige Enteignungen drohen, wenn es Schilder in kurdischer Sprache gibt! Schon morgen könnten die Besitzer "verschwinden", in den Gefängnissen, in den Zellen, aber auch in unbekannten Gräbern.

Irgendwelchen Klagen vor dem türkischen Verfassungsgericht? Sie sind ja sinnlos, es gibt dieses Gericht ja nicht mehr. Eine Klage von dem Europäischen Gerichtshof? Sinnlos, erst muss ja der komplette Rechtsweg in der Türkei durchschritten sein. Um das Verfassungericht formal zu ersetzen, errichtete die Türkei eine fünfköpfige Kommission, die alle zehntausenden Klagen gegen die zigtausende Entlassungen, völlige Willkür, zigtausende Haft ohne jeden Rechtsgrund, Folter oder völliges Verschwinden von Menschen "überprüfen" soll, was aber viele Jahrzehnte lang dauern wird.

Hier der Link zu dieser Sendung, ursprünglich von Deutschlandradio Kultur. Bitte wirklich lesen, er schildert das Leben einfacher Menschen!
pschroed
pschroed
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Re: Petition gegen Erdogan-Auftritt. Keine Werbung für die Todesstrafe für Türken.
geschrieben von pschroed
als Antwort auf olga64 vom 08.03.2017, 18:00:29
Ein junger Türke, der vermutlich schon in der 3. Generation in Deutschland lebt, brachte es auf einen für mich nachvollziehbaren Punkt: er erklärt, früher hätten die 'Türken die Deutschen geliebt, dann aber festgestellt, dass diese Liebe nie erwidert wurde und sie immer und nach wie vor in vielen Lebensbereichen benachteiligt werden. Jetzt ist ihnen diese Liebe nicht mehr wichtig. Olga


Liebe OLga.
Es hat auch mit der Sprach-Barriere zu tun, lebt man in einer Strasse wo man viele türkische Familien als Nachbar hat, so bleibt es nicht aus, eventuel als Deutscher, türkisch zu lernen, ich möchte jetzt nicht ins Bedrängnis kommen aber ein gegenseitiges Verstehen ist die Basis um sich kennenlernen bzw. Vertrauen aufzubauen.
Es hilft auch die beiden Kulturen besser zu verstehen.
Phil.

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