Innenpolitik PEGIDA
Solange Pegida nur abgelehnt wird, indem jeder, der den Islam kritisiert als Nazi und dumm bezeichnet wird, wird diese Projektion unterstützt. Deshalb muß es aufhören, daß jeder, der im Zusammenhang mit Politik den Islam kritisiert so behandelt wird als wolle er nach Naziart Muslime angreifen. Das ist nicht der Fall, sondern das Gegenteil ist richtig. Es gilt Muslime nach den Bestimmungen der Verfassung zu schützen, so wie es gilt, jeden verfassungskonformen Bürger zu schützen, unbesehen der Religion.
Zur Wortwahl Islam/Islamismus: Inzwischen ist es bei politischen Diskussionen Usus, bei Problemen mit dem Islam nur noch von Islamismus zu reden, als habe das eine mit dem anderen nichts zu tun. Das ist nicht der Fall. Im Gegenteil: Diejenigen, die für sich in Anspruch nehmen, die einzig wahren Anhänger des Propheten zu sein, beanspruchen für sich den Islam, keineswegs den Islamismus. Zu nennen sind IS, Taliban, die totalitären Herrscher der arabischen Welt, und andere Gruppierungen, die den Islam als Mittel für Gewalt und Terror benutzen und somit den Islam als Basis für ihren totalitären Anspruch nehmen. Lehnen westliche, demokratische Systeme dies ab und bestehen darauf, Unterschiede zwischen Islam und Islamismus zu machen, greifen sie zu kurz und werden die Wurzeln des Mißbrauchs der Religion, das wirkliche Übel, nie zu fassen bekommen, um es durch die Vorangstellung einer Verfassung auslagern zu können. Ausmerzen kann man den totalitären Anspruch einer Religion mit totalitärem Gottesbild nicht. Man kann es über die Religionsfreiheit nur in den persönlichen Bereich verbannen. Beim Christentum ist das einigermaßen gelungen, für den Islam müssen die westlichen Demokratien weitere Anstrengungen, hin zur Säkularisierung, unternehmen.
adam
Adam dein Beitrag ist sachlich u. auch richtig. Das ist meine
Meinung.
Tina
Selbstverständlich ist "Nichtkommunikation" in einem sozialen Umfeld aber ein Signal, zumal diese Nichtkommunikation ostentativ darauf angelegt ist eine Stimmung zu offenbaren, dass nämlich Politik nicht über ihre Köpfe hinweg gemacht werden soll. Wer schweigt, will auch wahrgenommen werden. PEGIDA ist in seiner ideologischen Dürftigkeit, die sich allein schon im Namen ausdrückt, ein ostdeutsches Phänomen. Eine Erinnerung an 1989, als die Demos auch schweigend begannen, wo Kerzen getragen wurden. Schweigen bedeutete damals: Wir wollen keine Gewalt. Wir wollen gehört t werden. Man stellte sich vor: Wir sind das Volk. Was heißt: Beachtet uns.
Der Sozialpsychologe Zick meint sogar, alte und neuen Bundesländer driften derzeit auseinander. Die Kleinbürger haben sich einen bescheidenen Wohlstand geschaffen, den sie in einer allgemeinen Zukunftsdüsternis schwinden sehen. Eurokrise, Ukrainekrise, IS-Kalifat, Afghanistan, Selbstmordattentate, Flüchtlingswellen, Flugzeugabstürze, Tsunamis, .... die Welt ist aus den Fugen. Es gibt weiter unterschiedliche Sozialstandards. Die Rente reiche kaum zum Leben, den Lohn müsse ein Zweitjob aufbessern.
Das was du hier beschreibst sind einige der Sorgen und Probleme für die Zukunft der Menschen. Dazu kommt die Enttäuschung u. Kritik an der Politik, ebenso die Kritik an den Medien. Wenn man arbeitet und kann von dem Geld kaum noch leben, dann ist das ein Problem für Menschen und da hat die Politik versagt mit ihren Ideen der "Zeitarbeitsfirmen, der Niedriglohnpolitik.
Ich bin der Meinung das alles ist aber kein Phänomen von Ostdeutschland, sondern von ganz Deutschland. Dafür gibt es genug Berichte. Auch hier gab es genug Threads wo es um scharfe Kritik an der Politik und Manipulation der Medien ging.
Zu all dem kommt noch die Angst vor Arbeitslosigkeit dazu, denn heute ist kaum noch ein Job sicher u ab einen gewissen Alter auch kaum noch eine Möglichkeit einen neuen Job zu finden. Also das Abrutschen in Harz4 kann dann zwangsläufig schnell passieren. Aus diesem Grund sehen viele Sachsen nur noch die Möglichkeit sich in den alten Bundesländern einen Job zu suchen, weil man dort eventuell noch Arbeit fnden kann, was dann wiederum heißt das sie nur noch am WE bei der Familie sein können u. die Woche in Notunterkünften leben müssen. Damit ist das auch keine Lösung für eine längere Zeit.
Ich glaube man kann die Thematik erst richtig verstehen wenn man selber in einer solchen Situation ist.
Und ich frage dich warum sollen sie mit Menschen von den Medien kommunizieren, von denen sie in allen Berichten öffentlich als "Rechte u. Dumme" hingestellt werden? Wo vorallem nur die Kommentare gezeigt werden die ins Programm der Medien passen.
Tina
Adam,danke für Deine Beiträge.
Gruß
Inga
Gruß
Inga
Mich würden die angeblichen Probleme derer interessieren die meinen Mitläufer zu sein wäre besser als seine Probleme zu artikulieren. Dafür habe ich nur nich ein Kopfschütteln. Ich finde Carlos Aussage sehr treffend.
Bruny
Bruny
hier machst Du nun aber in meinen Augen den entscheidenden Fehler. Den einen Islam in diesem von Dir verwendeten Sinne gibt es nicht, Du musst die Gruppen verurteilen und bekämpfen, die "ihren Islam" als Schutzschild vor sich hertragen, um ihren Verbrechen einen "edlen" Anstrich zu geben. Sie dürfen den Islam aber eben nicht für sich vereinnahmen und wir müssen anerkennen, dass der Islam auch völlig anders gelebt wird. Tun wir dies nicht, schaffen wir - gewollt oder ungewollt - eine Pogromstimmung.
Karl,
Kritik ist deshalb gut, weil auf Vorwürfe reagiert werden muß. Es ist nicht Sache des Kritikers, im Detail nach Entlastungspunkten zu suchen. Wer sich entlasten möchte, der soll das tun. Dazu muß er sich äußern und sich gegebenenfalls vom kritisierten Tatbestand laut und deutlich distanzieren. Bei der Kritik am Islam ist gerade das der Sinn der Kritik, denn allgemein verstärkt sich der Eindruck, daß viele Muslim eine abwartende Haltung einnehmen, inwieweit sich die die radikal-fundamentalistischen Muslim durchsetzen oder nicht, um sich mit ihrer Stellungnahme dann der siegreichen Partei anzuschließen. Das mögen sie in einem islamischen Land tun, darauf habe ich als Kritiker keinen Einfluß. Was aber die Gesellschaft anbelangt, in der ich lebe, fordere ich die Stellungnahme jetzt, um gemäß den Grundsätzen meiner Gesellschaft reagieren zu können. Auf eventuelle Stimmungen, die entstehen könnten, kann bei der Durchsetzung von Gesetzen keine Rücksicht genommen werden. Würde danach vorgegangen, könnte man die Einhaltung jedes Gesetzes von vornherein aufgeben. Es muß auch nicht bei jedem Aufschrei gleich von Progromstimmung gesprochen werden.
Nein adam, so solltest Du nicht reden. Das würde bedeuten, Du müsstest die monotheistischen Religionen (Judentum, Christentum, Islam), die Du weiter oben der These von Wolkenschieber folgend als im Ansatz faschistisch bezeichnet hast, alle verbieten. Religionen können nicht verboten werden, hier wirkt nur die Aufklärung. Sie wirkt jedoch gut und nachhaltig, davon bin ich überzeugt und dies zeigt unsere europäische Geschichte. Man darf aber Religionen nicht verbieten, das wäre fatal und danach wäre dein Eingangsstatement "Niemand darf wegen seiner Religion verfolgt werden" nichts mehr wert.
Das stimmt, was Du schreibst. Es war ein undurchdachter Schnellschuß von mir. Gut, daß wir darüber gesprochen haben.
Vom "faschistoiden" Ansatz in den monotheistischen Religionen bin ich nach wie vor überzeugt. Bei Beachtung der Religionsfreiheit anderer wird er aber unterdrückt. Faschismus ist allerdings auch ein moderner Ausdruck, der sich auf die Verachtung und Bedrohung anderer Religionsbekenner wahrscheinlich nicht 1:1 übertragen läßt. Das muß überdacht werden. Deshalb setze ich faschistoid mal in Gänsefüßchen.
Insgesamt sind wir aber in unseren Ansichten gar nicht so weit auseinander. Wie gut sich doch ein offener Meinungsautausch immer wieder macht.
--
adam
Danke Adam. Erfreulich ist doch, dass tatsächlich noch richtig diskutiert werden kann und nicht nur akklamiert wird. Zu einer guten Diskussion gehört es, dem anderen zuzuhören und auch einmal eigene Fehlschlüsse zu erkennen. Das ist leider selten geworden, umso mehr schätze ich Deine Antwort, obwohl Unterschiede in unserer Einschätzung (s. 1. Teil) verbleiben.
Karl
Karl
Mich würden die angeblichen Probleme derer interessieren die meinen Mitläufer zu sein wäre besser als seine Probleme zu artikulieren. Dafür habe ich nur nich ein Kopfschütteln. Ich finde Carlos Aussage sehr treffend.
Bruny
Das sind weder meine Probleme, noch neue Probleme. Deine Aussage zeigt deutlich das du dich entweder für die Probleme nicht interessierst wenn du sie angeblich nicht kennst oder dich einfach nur auf die Medien und derer Aussagen berufst.
Ich würde dir mal empfehlen dich mal in den Threads umzuschauen. Das was bei den Demonstrationen angesprochen wird, wurde hier schon mehrmals in Threads ebenfalls angesprochen u scharf kritisiert. Es ging unter anderem auch um die Manipulation von den Medien, das sie "linientreu" berichten müssen, aber plötzlich glaubt man den Medien?Die Presse/Medien zeigen natürlich nicht die Aussagen der Masse, sondern die "Wenigen" die das sagen was man hören will und damit verzerrt man das ganze Bild. RTL hat ja bewiesen wie man das geschickt macht.
Deine Aussagen sagen auch das du meine Kommentare nicht wirklich gelesen hast, denn sonst wüsstest das es nicht meine Probleme sein können von denen ich rede, denn ich habe schon mehrmals geschrieben das ich das Schicksal vieler Menschen "Gott sei Dank" selber noch nicht erleben musste. Ich wohne in einem Bundesland wo es immer noch Arbeit gibt.
Man muss es aber nicht selber erleben um zu wissen wie die Armut in Deutschland rasant wächst und das in einem "reichen Land"? Wie kann das sein? Hinter 300 Millionen Arbeitslose, Harz 4 Empfänger stehen Schicksale, das kann man nicht einfach ignorieren.
Ich weiß wie es vielen Menschen in Sachsen wirtschaftlich geht, ich bin immer noch sehr oft in meiner Heimat. Dein Nachteil ist das du wahrscheinlich keinen einzigen Menschen aus Sachsen wirklich kennst, du redest also das nach was dir von der Presse aufgetischt wird. Was man auch daraus schließen kann das du 17000 Menschen einfach in die rechte Ecke stellst. Inzwischen wird von vielen Politikern gerade das verurteilt. Sie reden jetzt plötzlich alle davon das man den Menschen zuhören soll, das man die Sorgen ernst nehmen muss. Und das auf ganz Deutschland bezogen.
Und ich sage nochmal zur Einnerung, die Nazis haben sich auch bei den "Linksdemonstrationen" gegen die Politik von Israel gemischt, mit ganz schlimmen Parolen u. Übergriffen, die Linken haben aber trotzdem weiter demonstriert. Keiner wäre auf die Idee gekommen die Linken in die rechte Ecke zu stellen. Warum macht man es dann mit den Demonstrationen in Dresden? Man sollte sich immer gegen rechts stark machen, aber nicht so das man 17000 Menschen das unterstellt. Damit spielt man den rechten nur zu.
Übrigends ich finde Carlos Aussagen bis auf einem Punkt auch sehr treffend.
Tina
Auch mir fällt angenehm auf, wie sachlich diese Diskussion bei all ihrer Brisanz und trotz unterschiedlicher Sichtweisen läuft, karl.
Bei Carlos Zahlen ist mir erstmals der Gedanke gekommen: Warum sind in Sachsen eigentlich so wenige Flüchtlinge. Meine Antwort: Weil Politik Angst hat, sie nach Sachsen zu verteilen.
Nochwas Interessantes ist mir heute aufgefallen; nämlich die Wortwahl von Frau Merkel bei ihrer Neujahrsansprache. Im Vorab-Druck heißt es:
""Den Initiatoren solcher Demonstrationen sollten die Bürger nicht folgen, sagt Merkel in ihrer Neujahrsansprache, die heute ausgestrahlt wird."""
Dieser pfiffigen Formulierung kann ich mich problemlos anschließen. Damit tritt sie, im Gegensatz zu manch' anderem Politiker, denen nicht auf die Füße, die ich als "Gutwillige" bezeichne, die aber faktisch außer den elenden Pegida-Vorderen niemanden haben, dem sie sich anschließen können. Sehr aus- und abgewogen, Frau Merkel! Sie haben mal wieder lange genug gewartet, bis sie sich geäußert haben. Festlegen kann man das allerdings nicht gerade nennen.
Bei Carlos Zahlen ist mir erstmals der Gedanke gekommen: Warum sind in Sachsen eigentlich so wenige Flüchtlinge. Meine Antwort: Weil Politik Angst hat, sie nach Sachsen zu verteilen.
Nochwas Interessantes ist mir heute aufgefallen; nämlich die Wortwahl von Frau Merkel bei ihrer Neujahrsansprache. Im Vorab-Druck heißt es:
""Den Initiatoren solcher Demonstrationen sollten die Bürger nicht folgen, sagt Merkel in ihrer Neujahrsansprache, die heute ausgestrahlt wird."""
Dieser pfiffigen Formulierung kann ich mich problemlos anschließen. Damit tritt sie, im Gegensatz zu manch' anderem Politiker, denen nicht auf die Füße, die ich als "Gutwillige" bezeichne, die aber faktisch außer den elenden Pegida-Vorderen niemanden haben, dem sie sich anschließen können. Sehr aus- und abgewogen, Frau Merkel! Sie haben mal wieder lange genug gewartet, bis sie sich geäußert haben. Festlegen kann man das allerdings nicht gerade nennen.
Hinter 300 Millionen Arbeitslose, Harz 4 Empfänger stehen Schicksale, das kann man nicht einfach ignorieren.
Darf ich korrigieren?
Rund 3 Millionen Arbeitslose, aber 7 Millionen Hartz IV- und Arbeitslosengeldempfänger ...
sehr sicher zuviele auf 80,62 Millionen (2013).
(Deutschland, Bevölkerung)
Mareike
Rund 3 Millionen Arbeitslose, aber 7 Millionen Hartz IV- und Arbeitslosengeldempfänger ...
sehr sicher zuviele auf 80,62 Millionen (2013).
(Deutschland, Bevölkerung)
Mareike
Mareike Danke für die genaue Erläuterung.
7,25 Millionen Menschen brauchen Hilfe vom Staat
"Rund 7,25 Millionen Menschen in Deutschland sind auf staatliche Hilfe zum Leben angewiesen, das entspricht neun Prozent der Bevölkerung. An Hartz IV-Empfänger, Rentner oder Asylbewerber seien 2012 insgesamt rund 39 Milliarden Euro soziale Mindestsicherungsleistungen gezahlt worden, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag. Das entspreche rein rechnerisch Ausgaben von 486 Euro je Einwohner.
Hartz IV-Empfänger erhielten den größten Teil der Leistungen. An sie wurden 2012 rund 32,2 Milliarden Euro ausgezahlt, rund 500 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Für die Sozialhilfe – darin enthalten sind Hilfen für Rentner, deren Rente nicht ausreicht oder Menschen, die dauerhaft nicht arbeiten können – flossen 5,6 Milliarden Euro, etwa 400 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Die Leistungen an Asylbewerber stiegen um rund 100 Millionen Euro auf 800 Millionen Euro."
Ostdeutsche brauchen häufiger Hilfe
Der Anteil der Menschen, die auf Hilfen angewiesen sind, war in Ostdeutschland einschließlich Berlin mit 13,4 Prozent deutlich höher als im früheren Bundesgebiet (7,9). "
Wie lange kann sich das ein Staat noch leisten? Und was wird dann
aus all den Menschen, die ja nicht weniger werden sondern das Gegenteil passiert? "Das Recht auf Arbeit" kann der Staat schon lange nicht mehr leisten, egal welche Partei regiert, weil die Konzerne machen können was sie wollen. Sie leben ganz gut mit billigen Aushilfskräften, die man schnell wieder los werden kann. Es gibt nur noch einen Jahresvertrag kaum noch Festanstellungen.
Sie leben auch ganz gut mit wenigeren Arbeitnehmern also die Zahl der Arbeitnehmer die man entlassen hat wird man nie wieder aufstocken. Niedriglöhne kommen ihnen auch entgegen. Wo sind die Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst die über Jahre alle eingespart wurden? Es gibt schon lange keinen Ersatz mehr wenn ein Arbeitnehmer in Rente geht. Es gibt immer noch Einstellungsstopp.
Das alles hat nicht Merkel verurscht, sondern schon lange vorher Schröder.
In solche Lebenssituationen kann heute jeder der noch arbeiten muss ganz schnell reingeraten. Arbeitslose gibt es inzwischen in allen Wirtschaftszweigen, in allen Schichten der Bevölkerung und damit findet man auch bei Harz 4 sie alle wieder. Die Angst der Menschen was ihre Zukunft betrifft ist daher berechtigt.
Tina