Innenpolitik PEGIDA

Re: OT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 25.01.2015, 16:36:52
Sprich für Dich selbst, Nerida. Ich habe Herrn Wulff nie geächtet ich beteilige mich nicht an Personenbashing. Das überlasse ich den Kleingeistern.
Wenn Du Dich von Muslimen bedroht oder eingeengt fühlst, dann ist das Deine Sache. Ich für meinen Teil hin an einem Miteinander interessiert, bin auch immer gut damit zurecht gekommen, egal wo ich gelebt habe und lebe. Mir ist es im übrigen auch egal ob mein Nachbar runde, oder ovale Augen hat, eine kurze oder lange Nase in seinem Gesicht trägt, ob seine Haut braun, schwarz, gelb oder lila gestreift ist. Er wird von mir gegrüßt, grüßt er zurück ist es toll, tut er es nicht geht die Welt nicht unter.
Für mich gehören Muslime und ihr Glaube zu Deutschland, gleiches würde ich auch Juden zugestehen wenn sie denn zahlreich in Deutschland leben (würden). Das würden habe ich absichtlich in Klammer geschrieben, weil ich nicht weiß wieviele Juden in Deutschland wohnen, aber zahlenmäßig denke ich mal weit weniger als Muslime.
Bruny
hafel
hafel
Mitglied

Re: OT
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.01.2015, 17:20:53
Wer hier mitliest könnte ebenso wie ich denken, dass es eine Reihe Missverständnisse gibt.

Was wird denn genau mit der Äußerung: "Muslime gehören zu Deutschland" gemeint?

Im Alltag gehören sie selbstverständlich zu Deutschland..... sie sind unsere Mitbürger. In ihrem Urprung nicht. Unser Ursprung ist christlich-Jüdisch.

Ich denke, hier schreiben eine Menge User aneinander vorbei.

Hafel
Re: PEGIDA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
:
17.500 kamen zu pegida,
das erstaunt mich, ich hatte wesentlich weniger erwartet.

mdr sachsen, region dresden, hat einen guten artikel erarbeitet mit vielen infos.

auszug
"Kaum noch ein Wochentag ohne Pegida oder einen der Ableger. Selbst die Ursprungsbewegung in Dresden weicht von ihrem traditionellen Montagstermin ab und geht einen Tag früher und bei Tageslicht auf die Straße. Ein Hauptgrund ist das geplante Großkonzert für eine weltoffene Stadt. Die Gegner haben nachgezogen."

Nach zwei Wochen Kundgebungspause in Dresden:
17.300 Teilnehmer bei Pegida-Sonntagstreff (mdr sachsen)


auszug
"Unterdessen legt sich Sachsens Ministerpräsident Tillich mit Bundeskanzlerin Merkel und Altbundespräsident Wulff an. Für ihn gehört der Islam zumindest nicht zu Sachsen. Doch auch in anderen Parteien gibt es internen Streit."

ich bin tillichs ansicht (tina 1 hat dazu 2 gute links eingestellt).

m./.
.

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Re: OT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 25.01.2015, 17:39:31
Vom Ursprung, da hast Du recht Hafel und das bestreite ich nicht. Ich bin aber ebenso überzeugt dass wir in der Gegenwart leben müssen und wenn Muslime bei uns willkommen sind dann kann ich sie nicht von ihrem Glauben trennen, also gehören für mich heute Muslime zu Deutschland und demzufolge auch der Islam. Wie gesagt, bezogen auf die Gegenwart und in der Leben wir doch alle.
Bruny
hafel
hafel
Mitglied

Re: OT
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.01.2015, 18:34:40
Ich bestreite das ja nicht, was Du schreibst.

Ich denke nur, dass hier ein Missverständis in der Auffassung: "wer gehört wohin" besteht.

Natürlich leben wir in der "Ist-Welt" -- die aber auch immer einen Bezug zur Vergang hat.

Hafel
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: OT
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf hafel vom 25.01.2015, 17:39:31
Die These hieß doch wohl: "der Islam gehört zu Deutschland", und wurde gelegentlich der Neujahrsansprache von Fr. Merkel ein weiteres mal seit Hrn. Wulff erneuert.
Dass er eindeutig nicht zu Deutschland gehört ist wohl unstrittig.
Dass die hier lebenden Muslime ihre Religion ausüben dürfen, wird ihnen durch das GG garantiert, auch wenn dessen "Väter" diese Entwicklung weder vorausgesehen, noch begrüßt haben dürften. Diese Großzügigkeit und Empathie unterscheidet uns wohltuend von jenen Kulturkreisen, dessen Angehörige hier bei uns ihren Glauben frei leben dürfen.

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Re: OT
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf hafel vom 25.01.2015, 17:39:31
Wer hier mitliest könnte ebenso wie ich denken, dass es eine Reihe Missverständnisse gibt.

Was wird denn genau mit der Äußerung: "Muslime gehören zu Deutschland" gemeint?

Im Alltag gehören sie selbstverständlich zu Deutschland..... sie sind unsere Mitbürger. In ihrem Urprung nicht. Unser Ursprung ist christlich-Jüdisch.

Ich denke, hier schreiben eine Menge User aneinander vorbei.

Hafel


Den Eindruck habe ich auch, dass aneinander vorbei geschrieben wird. Ich fände es gut, wenn weniger Emotionen im Spiel wären.

Historisch betrachtet, gehört der Islam nicht zu Deutschland. Das ist eine rein sachliche Feststellung und kein Statement gegen Muslime. Muslime waren vereinzelt immer mal wieder vorübergehend in Deutschland. Goethe, der sich vor ca. 200 Jahren mit dem Islam beschäftigte, hatte Schwierigkeiten Muslime bzgl. Austausch zu finden.

Mit dem Anwerben von Gastarbeitern in den 1960iger und 1970iger Jahren änderte sich das. Viele Gastarbeiter muslimischen Glaubens blieben hier.
So kann ich für mich feststellen: Muslime gehören als unsere Mitbürger zu Deutschland.

Als Christian Wulff den Satz prägte:"Der Islam gehört zu Deutschland" hatte er die Historie wohl nicht im Sinn und löste Irritationen aus. Dass Frau Merkel den Satz in der jetzigen Situation wiederholte, ist instinktlos.

Ich kenne die Intension des Ministerpräsidenten Tillich nicht. Befremdlich wirkt auf mich die Ergänzung, dass der Islam auch nicht zu Sachsen gehört. Ich habe Eindruck, dass Herr Tillich nicht das meint, was ich meine , wenn ich also feststelle: Der Islam gehört nicht zu Deutschland.
Karl
Karl
Administrator

Der Islam gehört (jetzt und in Zukunft) zu Deutschland
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 25.01.2015, 18:55:13
Liebe pagena,

die historische Perspektive springt doch eindeutig zu kurz. Es geht doch um die Gegenwart und die Zukunft. Wer deutschen Muslimen sagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, stößt diese doch vor den Kopf und beleidigt sie. Wenn wir die hier lebenden Muslime auf diese Weise ausgrenzen, was erwarten wir uns denn dann davon? Dass sie sich integrieren, indem sie konvertieren? Das kann doch niemandes Ernst sein, weshalb es in meinen Augen extrem kontraproduktiv ist, diese Ausgrenzung vorzunehmen. Wir wollen doch, dass sich die hier lebenden Muslime mit Deutschland identifizieren. Das liegt auch in unserem Interesse, schließlich wollen wir 2018 wieder Fussballweltmeister werden

@ wandersmann,

Deine Bemerkung "[i]Dass er (Anmerkung: der Islam) eindeutig nicht zu Deutschland gehört ist wohl unstrittig.
Dass die hier lebenden Muslime ihre Religion ausüben dürfen, wird ihnen durch das GG garantiert, auch wenn dessen "Väter" diese Entwicklung weder vorausgesehen, noch begrüßt haben dürften. Diese Großzügigkeit und Empathie unterscheidet uns wohltuend von jenen Kulturkreisen, dessen Angehörige hier bei uns ihren Glauben frei leben dürfen.
" [/indent] zeigt m. E., dass Du die Geschichte nicht kennst. Insbesondere Dein letzter Satz offenbart große Unkenntnis darüber, dass es an vielen Orten über Jahrhunderte ein friedliches Zusammenleben der Religionen in muslimischen Mehrheitsgesellschaften gegeben hat. Du scheint nun alles in dem großen schwarzen Sack der islamistischen Intoleranz verpacken zu wollen. Wenn wir aber nicht differenzieren, verfehlen wir es, die große Mehrheit der toleranten Muslime auf unsere Seite zu ziehen.

Karl

P.S.: ich nehme etwas amüsiert zur Kenntnis, dass ich die Kanzlerin hier unterstütze. Sie hat wieder einmal das richtige Gespür für die notwendigen Worte zur richtigen Zeit gezeigt.

P.P.S.:
Unser Ursprung ist christlich-Jüdisch.
Oh, oh, da könnte ich vieles zu anmerken. Wir sollten nicht vergessen, dass die Aufklärung ganz Entscheidendes für unsere Kultur gegen den erbitterten Widerstand des Christentums geleistet hat und die Aufklärung hätte ohne die Konservierung der Schriften der antiken Denker durch die islamische Kultur nicht stattgefunden. "Unser Ursprung ist christlich-Jüdisch", wie arm wären wir dran, wenn dies alles wäre!
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: OT
geschrieben von Tina1
als Antwort auf hafel vom 25.01.2015, 17:39:31

Im Alltag gehören sie selbstverständlich zu Deutschland..... sie sind unsere Mitbürger. In ihrem Urprung nicht. Unser Ursprung ist christlich-Jüdisch.
Ich denke, hier schreiben eine Menge User aneinander vorbei.
Hafel


Diese Meinung haben auch Tillich, Bosbach, Gauck und andere Politiker.
Tina
Merkel bringt die Partei in Islam-Debatte gegen sich auf

Die Aussage von Bundeskanzlerin Angela Merkel, der Islam gehöre zu Deutschland, stößt auf Widerspruch in der Union. Allen voran Innenpolitiker Wolfgang Bosbach stellt sich gegen Merkel. Ihm fehlt eine offene und ehrliche Debatte.

Gauck distanziert sich von Wulffs Islam-Rede

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich von der Einschätzung seines Vorgängers Christian Wulff distanziert, der Islam gehöre zu Deutschland. Diesen Satz könne er so nicht übernehmen, "aber seine Intention nehme ich an", sagte Gauck in einem Gespräch mit der Wochenzeitung "Die Zeit". Wulff habe die Bürger auffordern wollen, sich der Wirklichkeit zu öffnen. "Und die Wirklichkeit ist, dass in diesem Lande viele Muslime leben. ... Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland.
Re: Der Islam gehört (jetzt und in Zukunft) zu Deutschland
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 25.01.2015, 19:09:46
Liebe pagena,

die historische Perspektive springt doch eindeutig zu kurz. Es geht doch um die Gegenwart und die Zukunft. Wer deutschen Muslimen sagt, der Islam gehöre nicht zu Deutschland, stößt diese doch vor den Kopf und beleidigt sie....... Karl
geschrieben von karl


Lieber Karl,

der Islam hat keine Wurzeln in Deutschland. Das ist historisch bedingt, keine Beleidigung, sondern einfach Fakt.
Du meinst es sicher gut, aber ich finde, dass nun Du die Intelligenz der hier lebenden Muslime beleidigst, wenn Du ihnen nicht zutraust, das zu verstehen.

Dass ihr Glaube gefälligst zu akzeptieren und nicht nur zu tolerieren ist, ist selbstverständlich. Das garantiert auch unser Grundgesetz. Warum kann das in dieser Form nicht genügen?

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