Innenpolitik PEGIDA

Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ingo vom 24.01.2015, 16:46:27
Warum auch? Es steht Herrn Gabriel frei sich unter die Leute zu mischen wo er möchte. Er ist, nach eigenen Aussagen, als Privatmann hingegangen und das ist sein gutes Recht.
Bruny
nerida
nerida
Mitglied

Re: PEGIDA
geschrieben von nerida
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2015, 16:49:15
Und genau dieses Beispiel bestätigt mich in meiner Meinung. Niemand, der auf seine soziale Situation aufmerksam machen möchte, muss einer PEGIDA hinterher laufen.


nein, das muss er sicherlich nicht, man könnte auch einen Hocker nehmen und vor einem Supermarkt sich auf diesen stellen und hier auf seine Probleme aufmerksam machen bzw. Fragen zu stellen. So eine Art Speaker Corner eben.

In Dresden wo ich noch nie war, aber schon oft Filme gesehen habe, da sieht man tolle Fassaden die nach der Wende wieder hergerichtet wurden. Baudenkmäler restauriert und ganz sicher luxussanierte Wohnobjekt wie allerortens zu sehen sind.
Wohnt da der Durchschnittmensch, die Familien mit normalen Einkommen und z.B. Rentner, die nicht zur stasibehörde gehörten?
Oder gibt es sie noch, die heruntergewirtschaftete Platte, die Altbauten mit dem Klo auf dem Flur?
Wenn dann so jemand dann hört, dass Asylanten in umgebauten und sanierten 4Sternehotels untergebracht werden, dass darüber geklagt wird, dass Asylanten genötigt werden ihr Klo selbst zu reinigen und noch vieles mehr, so jemand hat Fragen... ich denke mit Sicherheit.

Man könnte solche Zweifler und Irritierten zum Beispiel zur Arbeiterwohlfahrt schicken und sich mit den Sozialarbeitern und Streetworkern die Realität ansehen. Es gibt in jeder Stadt Bürgerbüros der jeweiligen Abgeordneten, die Sprechstunden anbieten - aber als Einzelperson gehört sehr viel Inssiderwissen dazu, besser geht es eben in einer Gruppe, die scheinbar gleichgesinnt ist.

Natürlich gibt es von den Verantwortlichen sehr viele Sonntagsreden, Versprechungen je nach Gusto, Sprechblasen ohne Wert, damit werden die Menschen überrollt und abgehalftert - zugehört wird nicht.

Und es geschiet wieder, man veranstaltet Öffentlichkeits wirksame Happenings, mit Lichterketten, den obligatorischen Prominenten mit den üblichen Bekenntnissen und man brüllt wieder nieder.

Wer aber genau zuhört, das ist die braune Mischpoke, die schon lange nicht mehr in Springerstiefel daherkommt, sondern im allerfeinsten Zwirn und die haben Zeit.
Karl
Karl
Administrator

Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 24.01.2015, 16:46:27
Ich verstehe Dich nicht ingo,

warum muss man sich aufregen, wenn Gabriel mit Menschen aus der Pegida-Demo spricht. Mich würden diese Typen auch interessieren, aber ich freue mich natürlich, dass bei uns in Freiburg solche Leute keine Chance haben würden.

Karl

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 24.01.2015, 17:41:55
Ich verstehe Ingos Aufregung ebenso nicht. Ich antworte mal mit den Worten von Gabriel: "Miteinander Reden ist immer noch das bester Mittel in der Demokratie"

Hafel
Edita
Edita
Mitglied

Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von Edita
als Antwort auf hafel vom 24.01.2015, 17:46:36
" Was in Dresden passiert, lässt sogar erfahrene Protestforscher staunen. Dieter Rucht ist Soziologe am Wissenschaftszentrum Berlin, er hat Demos von Occupy bis Stuttgart 21 analysiert. "Die gespielte Unprofessionalität von Pegida ist überaus professionell", sagt Rucht. "Hier inszenieren sich die Organisatoren bewusst als ganz kleine Leute aus dem Volk – und haben doch oder gerade deshalb ein beachtliches Talent, die Massen zu bewegen." Er finde es höchst interessant, dass offenbar in voller Absicht Redner auf die Pegida-Bühne entsendet werden, "die rhetorisch nicht in der Lage sind, Glanzleistungen abzuliefern. Das soll authentisch aussehen: Da redet jemand von uns!" Frau Oertel beweise, wie gut das funktioniere. Die Widersprüchlichkeit vieler Botschaften von Pegida; das rasche Adaptieren dessen, was in der Welt geschieht – das habe, glaubt Rucht, System. "

Der Protestbetrieb


Dazu paßt auch u.a. Beitrag sehr gut!

Hilflos, aber nicht harmlos

Edita
dutchweepee
dutchweepee
Mitglied

Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von dutchweepee
als Antwort auf Karl vom 24.01.2015, 17:41:55
...aber ich freue mich natürlich, dass bei uns in Freiburg solche Leute keine Chance haben würden.
geschrieben von karl


In OWL gibt es die selben sozialen Probleme wie überall in Deutschland, trotzdem rennt nur eine erfreulich kleine Minderheit im unteren dreistelligen Bereich hinter den Nazis her.

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Re: PEGIDA
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf nerida vom 24.01.2015, 17:38:23
Nerida, Du bist diejenige die meinen berechtigten Einwand in's Lächerliche ziehen möchte. Ist es nicht Tina1 die uns fast unentwegt erzählt, dass in Dresden so viele Akademiker arbeitslos sind? Nun ich denke da könnte doch jemand auf den schlauen Gedanken kommen und mit Gleichgesinnten ein Netzwerk bilden. Das tun schließlich die Organisatoren der Gegenbewegung auch. Wenn ich auf meine Situation aufmerksam machen möchte, dann würde ich mich doch keiner zweifelhaften Bewegung anschließen, wohl wissend dass das Ganze wie ein Bumerang zu mir zurück kommt. Und es sei mir gestattet zu bezweifeln, dass es bei den Mitläufern nicht um Fremden- bzw. Ausländerfeindlichkeit geht. Diese Mitläufer trifft man nicht nur in Dresden, man trifft sie auch in Spanien wo sie in der Sonne ihren Altersruhesitz genießen und lauthals jammern dass ihnen die Sch...ausländer die Butter vom Brot nehmen werden.
Bruny
Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf dutchweepee vom 24.01.2015, 18:41:40
"...trotzdem rennt nur eine erfreulich kleine Minderheit im unteren dreistelligen Bereich hinter den Nazis her."


Würdest du denn auch sagen, dass Gabriel und Gysi, wenn sie mit den Pegida-Organisatoren reden (Gabriel) oder reden würden (Gysi), dass sie mit den Nazis reden?

Oder ist deine Einordnung "PEGIDA-Demonstranten = Nazis" schon zu einer allgemeinen Reflexhandlung geworden, Demonstranten außerhalb des Linkenbereichs als Nazis zu bezeichnen?
Dann bleib doch lieber bei "Hirntod", wie auf deinem "geistvollen" Plakat - das geht dann unter Karikatur ab und ist keine General-Beleidigung aller Pegida-Demonstranten.
ingo
ingo
Mitglied

Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von ingo
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 24.01.2015, 17:05:24
Lara und Bruny: Niemand kann ernsthaft glauben, dass Gabriel nur "Privat" dort war. Und wenn Ihr das glaubt, dann glaubt es meinetwegen...Ich nicht!
ingo
ingo
Mitglied

Re: Sehr aufschlussreich,
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 24.01.2015, 17:41:55
Lieber Karl(und auch hafel),
jetzt wird's aber Tag! Wo habe ich mich "aufgeregt"? Sagt es mir bitte. Wenn Ihr es "aufregen" nennen wollt, dann höchstens, dass man sich hier über Pegida aufregt und Gabriel nicht mal zur Kenntnis genommen hat. Das gebe ich zu. Ich rede seit Tagen darüber, dass reden wichtiger ist, als schweigen und dass es endlich jemand schaffen muss, die Menschen ins Gespräch zu bringen. Dabei habe ich auch explizit Frank Richter ins Gespräch gebracht. Hast Du/habt Ihr meine Beiträge überhaupt gelesen?

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