Innenpolitik PEGIDA
Re: "Wir sind das Volk..."
Marina, ich sehe das ähnlich wie Du.
Aber vielleicht hat sich durch ihre Ahnungslosigkeit (weil sie lange Zeit abgeschnitten von der westlichen TV-Welt lebten) so radikal entwickelt. Ich hatte hier schon einmal die Frage gestellt, wieso in Dresden die meisten Nazies wohnen?
Hafel
Aber vielleicht hat sich durch ihre Ahnungslosigkeit (weil sie lange Zeit abgeschnitten von der westlichen TV-Welt lebten) so radikal entwickelt. Ich hatte hier schon einmal die Frage gestellt, wieso in Dresden die meisten Nazies wohnen?
Hafel
Re: "Wir sind das Volk..."
Au weia, jetzt bricht gleich wieder ein Sturm der Entrüstung los, ich weiß auch schon, von wem.
dann will ich dich nicht enttäuschen ...
der grund weshalb der ganze quatsch in den ländern der ehemaligen DDR eher auf fruchtbaren boden stösst , liegt natürlich nicht daran ...
"das die in ihrer diktatur und hinter der mauer nichts gelernt haben..." , schon gar keine demokratie ... sondern daran , dass die leute
vom westdeutschen kapital über den tisch gezogen wurden und zwar im
doppelten sinne :
zum einen wurde ihnen der Sozialismus madig gemacht , zum anderen hat
der kapitalismus seine glücksversprechen nicht eingehalten .
orientierungslosigkeit und angst vor sozialer deklassierung sind ein trefflicher nährboden für faschistische rattenfänger .
sitting bull
Aber meine Zweifel wachsen, wenn sich die vorangig genannte politische Unzufriedenheit über Menschenfeindlichkeit artikuliert und der Vorwurf "Lügenpresse" nun lediglich kaschiert wird von einer diffusen Klage über "Die da oben","Wir hier unten", die Medien und die öffentliche Meinung.
Jetzt mal von Pegida abgesehen: Es ist doch bislang "gut" gelungen, dass die Öffentlichkeit nur noch über Islam und Islamismus debattiert.
Dass es eine Weltwirtschaftskrise gibt und der Euro in den Keller rasselt scheint eher Nebensache ...
Machtansprüche und Verteilungskämpfe waren von jeher ursächlich für Unruhen ...
Mareike
Re: "Wir sind das Volk..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Ja Mareike,den Eindruck habe ich auch,Pegida muß herhalten...
Lenkt so gut ab.
Gruß
Inga
Lenkt so gut ab.
Gruß
Inga
"In Dresden ist ein Flüchtling ermordet worden. Anwohner hatten am Dienstag morgen die Leiche des 20jährigen Khalid I. aus Eritrea im Hof eines Mehrfamilienhauses im Stadtteil Leubnitz-Neuostra gefunden. Jetzt ermittelt die Mordkommission, wie die Polizeidirektion Dresden am Mittwoch nachmittag einräumte. Der Dresdner Polizeichef Dieter Kroll bestätigte am Mittwoch schließlich gegenüber der Dresdner Morgenpost: »Nach jetzigem Befund legen wir uns darauf fest, dass ein Messerstich ursächlich für die Verletzung verantwortlich ist. Wir schließen aus, dass es sich um einen Unfall handelt. Es ist ein Tötungsdelikt. Von vorsätzlichem Handeln ist auszugehen.« (...)
Etwa zu der Stunde, als das Opfer seine Unterkunft verließ, ging die Pegida-Demonstration im Zentrum der Stadt zu Ende. Laut Polizei hatten sich diesmal mehr als 25.000 Menschen den selbsterklärten »Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes« angeschlossen. Aus Angst vor diesen Aufzügen verließen die Asylsuchenden montags ihre Unterkünfte kaum noch, informierte der SDS. »Regelmäßig werden sie von Teilnehmern beschimpft und bedroht.« Derzeit stünden sie unter Schock und fürchteten sich vor weiterer Gewalt."
(Junge Welt ; 15.01.15)
sitting bull
Etwa zu der Stunde, als das Opfer seine Unterkunft verließ, ging die Pegida-Demonstration im Zentrum der Stadt zu Ende. Laut Polizei hatten sich diesmal mehr als 25.000 Menschen den selbsterklärten »Patriotischen Europäern gegen die Islamisierung des Abendlandes« angeschlossen. Aus Angst vor diesen Aufzügen verließen die Asylsuchenden montags ihre Unterkünfte kaum noch, informierte der SDS. »Regelmäßig werden sie von Teilnehmern beschimpft und bedroht.« Derzeit stünden sie unter Schock und fürchteten sich vor weiterer Gewalt."
(Junge Welt ; 15.01.15)
sitting bull
Wenn ich die Verschörungsstricker, Manipulationsseher und ewig Beleidigten nehme, geknetet von linkem oder rechtem Nationalismus, Desinteressenten an etwas schwerer verständlichen Hintergründen, dafür aber mit Interesse an politisch-revanchistischem Denken, gibt es die Pegida-Denke auch hier reichlich und schon ehe Pegida in Erscheinung trat.
--
adam
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adam
Pegida kommt auch mit Hilfe der TU-Dresden aus der nationalistischen Schmuddelecke nicht raus.So sehe ich das auch. Es müsste doch - wurde hier schon öfters auch festgehalten - klar sein, dass man hinter einer fremdenfeindlichen Fahne nicht her läuft, wenn man etwas ganz anderes zum Ausdruck bringen will.
Karl
Es gibt da noch den alten, wohl allen bekannten Satz, der immer noch seine Gültigkeit nicht verloren hat:
"Sage mir mit wem du gehst
und ich sage dir wer du bist!"
Monja.
"Sage mir mit wem du gehst
und ich sage dir wer du bist!"
Monja.
Das ist eine Sache des subjektiven Empfindens, Karl, keine der politischen Freiheit. Es ist erlaubt.
Das Gute an der Meinungsfreiheit ist auch, daß man durch Zuhören und Beobachten von ausgelebten Freiheiten so einiges erfahren kann, was sich gegen die eigene Freiheit richten könnte. Die Pegida-Einstellungen sind für mich ohne Zweifel undemokratisch.
--
adam
Das Gute an der Meinungsfreiheit ist auch, daß man durch Zuhören und Beobachten von ausgelebten Freiheiten so einiges erfahren kann, was sich gegen die eigene Freiheit richten könnte. Die Pegida-Einstellungen sind für mich ohne Zweifel undemokratisch.
--
adam
Re: "Wir sind das Volk..."
geschrieben von ehemaliges Mitglied
"Sie sind nicht nur ahnungslos, sondern rassistisch, fremdenfeindlich, rechts, mit anderen Worten: gefährlich für die Demokratie.
Aber die haben sie ja auch leider nicht gelernt in ihrer Diktatur hinter einer Mauer."
Bei mir bricht jetzt kein Sturm der Entrüstung los - aber mit deiner "Einschätzung" kann ich nicht mitgehen.
Ich gehe mal davon aus, dass du nicht nur die Medienkommentare zur Studie der TU Dresden, sondern die Studie selbst gelesen hast.
Sie ist zwar nicht sehr umfangreich und wenig tiefschürfend, aber doch sicher ein Anfang, etwas mehr Licht in's Dunkel zu bringen.
Du solltest mal davon ausgehen, dass die "verbliebenen" Menschen im Osten immer noch etwas anders ticken, als im Westen, denn nicht nur die Angleichung der Lebensverhältnisse ist auch nach 25 Jahren Deutsche Einheit nicht erreicht.
Du brauchst nur mal die Anzahl der Arbeitslosen, die Einkommenssituation, Familienvermögen, das Armutsrisiko, die Altersstruktur, Qualifikation der Bewohner,und viele andere Strukturmerkmale zw. Ost und West vergleichen und du wirst erkennen, dass hier schon deutliche Unterschiede bestehen.
Gravierend ist, dass im Laufe der letzten Jahrzehnte je nach Regionen 20-45 Prozent der qualifizierten "Altbürger" und 35-55% der Abiturienten u. resp. Hochschulabsolventen in die Westregionen gingen, weil sie dort deutlich bessere Berufs- und Verdienstchancen hatten. In meiner Region (Ost-Brandenburg)sind die Verhältnisse weit schlimmer.
Solche gravierenden Einschnitte bleiben nicht ohne Folgen.
Hinzu kommt, dass das Verständnis für Ausländer und Asylanten, der Umgang mit "unbekannten" Freiheiten, mit unterschiedlichen Parteien und Gruppierungen ( u. deren Programmen von Links bis Rechts) oder mit Pressefreiheit besonders bei den "Altbürgern" auf Grund der 40-jährigen "Einmauerung" ( !du hast es erwähnt!) anders ist, als im Westen.
Viele Bürger fühlen sich- und das nicht ohne Grund- besonders von den Medien mindestens ungerecht behandelt. Sie verstehen z.B. nicht, warum ganze Regionen pauschal als rechtsextrem eingeschätzt werden, wo doch oft die rechtsextremen politischen "Köpfe" überhaupt nicht aus der Region selbst stammen...und warum rechtsextreme Tendenzen im Westen meist weniger Medienpräsenz erfahren.
So kannst du in der Studie der UNI Dresden nachlesen, dass 3/4 der PEGIDA-Demonstranten als Grund für die Teilnahme an den Demos Unzufriedenheit mit der Politik und den Medien und nur 15% grundsätzliche Vorbehalte gegen Zuwanderung und Asylbewerbern angeben.
Fast 50% halten die Berichterstattung der Medien für einseitig und tendenziös.
Ich hoffe, dass die ganze PEGIDA-Bewegung von Politik und Medien realistischer betrachtet wird und so das Gefahrenpotetial, dass tatsächlich in der Bewegung steckt( Zulauf extremistischer Gruppen...)- abgebaut werden kann.
Ich denke mal, dass Anfänge erkennbar sind.
Überdenke bitte deine Pauschalverurteilung der Demonstranten, denn die sind in der Mehrzahl nicht " rassistisch, fremdenfeindlich", sondern haben wahrscheinlich die Gefahr nicht erkannt, wie sie manipuliert werden könnten durch Rassisten.
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Entschuldige- ist ein wenig lang geraten!